Ich muss halt irgendwie mit den Protagonisten sympathisieren können.
Wichtiger Punkt. Vielleicht könnte man noch ergänzen, dass man auch mit - zumindest einigen - Figuren und Gegebenheiten in der Spielwelt sympathisieren können muss. Sonst wird es mit der Motivation sehr schwierig.
Und dann ist man schon sehr weit weg von dunkelfiesen Welten.
Natürlich funktioniert eine Spielwelt ohne Konflikte nicht so gut oder gar nicht. Denn ohne Konflikte gibt es ja wenig oder nichts, was die Figuren in der Welt tun können. Aber nicht jeder Konflikt muss super-finster-böse-brutal-blutrünstig sein um Bedeutung zu tragen.
Vermutlich landet man am Ende bei "Geschmacksfrage", wenn auch mit ziemlich polarisierten Lagern an den äußeren Rändern.
Was ich problematisch finde ist, eine Spielwelt als grundsätzlich nicht sinnvoll bespielbar zu bewerten. Sie mag für einige Leute mit gewisser Geschmackslage nicht bespielbar sein. Dem einen mögen in nicht ausreichend dunklen Welten die Konflikte nicht drastisch genug sein. Mir z.B. bekommen die meisten Spielwelten mit drastischeren Konflikten psychisch nicht gut. Ich sehe aber auch keine Schwierigkeit, Abenteuerideen für ziemlich helle Spielwelten (z.B.
Castle Falkenstein) zu finden.
Ich würde vorschlagen: Nicht alles ist für alle (gut) spielbar. Alles andere ist eine Frage der Geschmackslage.
Und das meiste was wir da konsumieren gab es wirklich oder gibt es immer noch.
- Das zu thematisieren kann ein Licht darauf werfen. Und klar machen: "Sowas passiert.
Auch wenn wir das in unserer geschützten Bubble nicht wahrnehmen."
Aber sowas gespielt über ein Unterhaltungsmedium serviert zu bekommen ist auch nicht ganz ohne.
Kunst darf schon auch Mal aus der eigenen Komfort Zone rausholen, provozieren und sogar schockieren.
Funktioniert bei mir auch ziemlich leicht... :-)
Klar kann man das machen.
Es ist aber dann auch legitim zu entscheiden, dass man das nicht möchte.
Den Unterschied würde ich so ziehen: Es ist völlig legitim, Darstellungen fiktionaler Grausamkeiten zu vermeiden. Es ist wahrscheinlich nicht legitim, die Existenz realer Grausamkeiten nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen.
Ersteres scheint mir ganz unstrittig zu sein. Zweiteres muss man vermutlich mit diversen Abstufungen versehen und wahrscheinlich kann die volle Brutalität und Tragweite dessen, was real zwischen Menschen passiert ist und passiert, nicht jedem völlig ungefiltert zugemutet werden.