Autor Thema: Der Hang zu "negativen" Settings  (Gelesen 15437 mal)

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Offline Issi

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #250 am: 30.07.2022 | 00:22 »
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Outsider
Erstmal Danke für die Mühe!

Und ja ich stimme dir zu: Ein ganz normales Abenteuer.

Muss spontan an "Bandenkrimi in Space" denken. Schmutzige Typen machen schmutzige Geschäfte, und die Helden mittendrin.

Auch die "Firefly"Serie fällt mir ein. - Doch die wirkt auf mich überaus positiv.
Obwohl zumindest das Setting eigentlich auch hart daherkommt.

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #251 am: 30.07.2022 | 13:14 »
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Outsider
Erstmal Danke für die Mühe!

Und ja ich stimme dir zu: Ein ganz normales Abenteuer.

Muss spontan an "Bandenkrimi in Space" denken. Schmutzige Typen machen schmutzige Geschäfte, und die Helden mittendrin.

Hey du hast gefragt :D ich musste mich zwar erst an das Setting ranrobben weil das erste Beispiel nicht ganz korrekt war, aber für mich wir die Sache rund.

Es gibt auch "normale" Abenteuer für düstere/negative Settings.

Zitat
Muss spontan an "Bandenkrimi in Space" denken. Schmutzige Typen machen schmutzige Geschäfte, und die Helden mittendrin.

Genau das wäre eine gute Umschreibung für das Abenteuer!

@Doc-Byte

Ich kann verstehen warum man negative Settings (so wie ich glaube sie klassifizieren zu können) nicht mag, oder nicht mehr mag und sie nicht bespielen will.

Negative Settings setzen aber nicht zwingend voraus, dass die Spieler A***** sind und die Abenteuer sich nur darum drehen wer ist das miesere Schwein :P (kein Angriff auf Schweine :D )
« Letzte Änderung: 30.07.2022 | 13:15 von Outsider »
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #252 am: 30.07.2022 | 13:43 »
Negative Settings setzen aber nicht zwingend voraus, dass die Spieler A***** sind und die Abenteuer sich nur darum drehen wer ist das miesere Schwein :P (kein Angriff auf Schweine :D )

Das war ja auch nie die Aussage laut OP. Das wurde  ( :t: typisch) im Laufe des Fadens dazu gedichtet.

Ich persönlich kann mit beiden Varianten  also positive oder negative Kulisse etwas anfangen. Aber die negative eher kurz und als Ausnahme (edit: weil langfristig dann doch zu deprimierend für mein Gemüt)
« Letzte Änderung: 30.07.2022 | 13:45 von Tudor the Traveller »
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #253 am: 30.07.2022 | 13:53 »
Das war ja auch nie die Aussage laut OP. Das wurde  ( :t: typisch) im Laufe des Fadens dazu gedichtet.

Ich weiß, das war eine direkte Frage von Issi aus den letzten 4 oder 5 Posts. Der Satz bezog sich auch nicht auf den OP  :d

Ich bin mir auch fast sicher, dass es nicht dazu gedichtet wurde, sondern eher Ausfluss aus der Diskussion war und in erster Linie Issi interessierte (wie auch die Frage an die Leute die negative Settings spielen, ob das "normale" Charaktere sind oder eher Psychopathen die man da verkörpert).
« Letzte Änderung: 30.07.2022 | 13:55 von Outsider »
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #254 am: 30.07.2022 | 14:03 »
Letzten Endes kommt's mir persönlich primär darauf an, was sich mit dem Setting konkret spielen läßt und wie sehr mich das anspricht. Ein Hintergrund, der so kaputt ist, daß neben der täglichen Jagd nach knappen Ressourcen und dem Kampf ums nackte Überleben keine mehr Zeit für andere Dinge bleibt, taugt mir schon rein aus Prinzip genauso wenig wie einer, der so "perfekt" ist, daß Protagonisten (und damit SC) eigentlich überflüssig werden, weil wirklich einfach niemand sie mehr braucht; in der Praxis finden sich letztere nur halt meiner Erfahrung nach gar nicht erst, während einem gleichzeitig die erstere Kategorie hier und da in übertrieben "realistischen" Werken durchaus schon mal begegnen kann.

Zum Glück gibt's zwischen den beiden Extremen noch jede Menge Spielraum für den individuellen Geschmack. ;)

Offline Issi

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #255 am: 30.07.2022 | 14:39 »
Das war ja auch nie die Aussage laut OP. Das wurde  ( :t: typisch) im Laufe des Fadens dazu gedichtet.
Naja wer schon Mal SPL am Tisch hatte, die im negativen Sinne Bock auf krass skrupelloses Spiel hatten, kann die Vermutung (mehr war es nicht), dass es SPL auch darum gehen könnte, vielleicht verstehen.
Wahrscheinlich ist das bei manchen auch der Fall. Aber vermutlich nicht mehrheitlich.

Der OT hatte ja nach dem "Warum?" gefragt.
Warum ist das gerade so gefragt?
Und darauf unterschiedliche Antworten bekommen.
Wahrscheinlich gibt es auch keine pauschale Antwort darauf, sondern  unterschiedliche.

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #256 am: 30.07.2022 | 14:39 »
Ich weiß, das war eine direkte Frage von Issi aus den letzten 4 oder 5 Posts. Der Satz bezog sich auch nicht auf den OP  :d

Ok. Ich dachte so, weil du @Doc-Byte geschrieben hast.

Ich unterscheide da stark zwischen dem Plot / Abenteuer / Szenario und eben dem Setting als Kulisse. Ich kann FunnySunnyLand als Abenteuer spielen, aber wenn der Hintergrund "the 100" ist das Ganze halt insgesamt nicht mehr ganz funny und sunny , weil alles qua Setting kaputt ist, und das kann auf lange Sicht deprimieren.

Edit: @Issi: die These, dass negative Settings tendenziell negative / böse / skrupellose Chars produzieren, ist aber noch nicht belegt und imo auch nicht wahr.
« Letzte Änderung: 30.07.2022 | 14:42 von Tudor the Traveller »
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #257 am: 30.07.2022 | 14:42 »
Ok. Ich dachte so, weil du @Doc-Byte geschrieben hast.

Ich weiß, kann man so verstehen, bezog sich aber nur auf den ersten Absatz. Der letzte war dann wieder an die Allgemeinheit / Issi gerichtet  8)

Fält wohl unter diese Kategorie :D

« Letzte Änderung: 30.07.2022 | 14:45 von Outsider »
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Offline Issi

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #258 am: 30.07.2022 | 14:50 »
Edit: @Issi: die These, dass negative Settings tendenziell negative / böse / skrupellose Chars produzieren, ist aber noch nicht belegt und imo auch nicht wahr.
Hatte ich jetzt nicht angenommen.

Ich hatte die Vermutung dass SPL die gerne mit skrupelosen Figuren die Sau rauslassen, düstere Settings bevorzugen.
(Und dass es viele davon gibt - Letzteres ist wahrscheinlich falsch)

Dass ein Setting selbst solche Figuren produziert, halte ich auch für unwahrscheinlich. Wobei ich sowas wie SR z.B.  nie gespielt habe, und deshalb nicht mitreden kann.
« Letzte Änderung: 30.07.2022 | 14:54 von Issi »

Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #259 am: 30.07.2022 | 14:54 »
@Outsider:  ~;D

@Issi: d'accord  :d
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #260 am: 30.07.2022 | 17:54 »
[...] der so "perfekt" ist, daß Protagonisten (und damit SC) eigentlich überflüssig werden, weil wirklich einfach niemand sie mehr braucht; in der Praxis finden sich letztere nur halt meiner Erfahrung nach gar nicht erst, [...]

In der Extremform wohl tatsächlich nicht, aber wenn man ein "stark positives" Setting zusammenschraubt, muss man tatsächlich etwas diesen Punkt im Blick behalten. Konflikte sind wirklich ein großes Hilfsmittel, um "Dinge" zu erklären, aber die Kunst ist dann, sie so zu dosieren, dass es am Ende immer noch ein "positives" Settings ist. ^-^

Der OT hatte ja nach dem "Warum?" gefragt.
Warum ist das gerade so gefragt?
Und darauf unterschiedliche Antworten bekommen.
Wahrscheinlich gibt es auch keine pauschale Antwort darauf, sondern  unterschiedliche.

"Es ist gerade in Filmen/Serien/Spielen Trend" ist wohl eine davon.

Das mit der "Modeerscheinung" kann ich nachvollziehen. Und was dieses Welten spannend macht, haben ja auch einige verständlich dargelegt. - Ich meine, ich hab ja selber auch viele Jahre lang Shadowrun gespielt, was man wohl auch in die eher düsteren Settings einordnen kann. Aber irgendwann will man / ich einfach mal was positives spielen. ;D

Fält wohl unter diese Kategorie :D


 ~;D
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #261 am: 30.07.2022 | 23:31 »
Viele meiner Settings sind gar nicht negativ:

Midgard, Splittermond, Glorantha, Verbotene Lande, Traveller-Settings, Coriolis, Star Trek.

Hochstens Star Wars wenn man so will.
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #262 am: 31.07.2022 | 00:59 »
Viele meiner Settings sind gar nicht negativ:

Midgard, Splittermond, Glorantha, Verbotene Lande, Traveller-Settings, Coriolis, Star Trek.

Hochstens Star Wars wenn man so will.


Zitat von: Splittermond
Die heutige Zeitrechnung begann, als der dritte Mond am Himmel auseinanderbrach – und der Splittermond entstand.

Zitat von: Glorantha
The 'historical' world of Glorantha is in a more or less fallen state, having recovered only partially from a universal battle against Chaos in the mythic Godtime.

Zitat von: Verbotene Lande
Irgendwann kam der Blutnebel, der bis auf wenige Ausnahmen alle fraß, die sich zu weit von ihrer Heimstatt entfernten und isolierte die Dörfer und Siedlungen.

Zitat von: Coriolis
Während der jüngsten Portalkriege wurden alle Portale, die zum Ersten und Zweiten Horizont führten, zerstört und der Dritte Horizont damit isoliert und dem Verfall preisgegeben.

Genau das war von Anfang an mein Punkt. - Danke für die Beispiele. ~;D

Und als Gegenentwurf dazu:

Zitat von: Star Trek
The United Federation of Planets (abbreviated as UFP and commonly referred to as the Federation) was a supranational interstellar union of multiple planetary nation-states that operated semi-autonomously under a single central government, founded on the principles of liberty, equality, peace, justice, and progress, with the purpose of furthering the universal rights of all sentient life. Federation members exchange knowledge and resources to facilitate peaceful cooperation, scientific development, space exploration, and mutual defense.

Ja, auch das Trek Universum kennt reichlich Kriege und auch untergegangene Zivilisationen, aber das Kernelement des Settings ist halt die positiv besetzte Föderation.
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #263 am: 31.07.2022 | 09:52 »
Ich denke, wenn man den Begriff weit genug ausdehnt, wird man wenige Settings finden, die nicht auf die eine oder andere Art "postapokalyptisch" sind -- irgendwo und irgendwann hat's immer schon mal geknallt. Selbst bei Star Trek kam vor dem Erstkontakt zwischen Menschen und Vulkaniern erst noch ein dritter Weltkrieg. ;)

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #264 am: 31.07.2022 | 17:27 »
Selbst bei Star Trek kam vor dem Erstkontakt zwischen Menschen und Vulkaniern erst noch ein dritter Weltkrieg. ;)

Ja, aber was Star Trek als Setting entscheident prägt ist genau dieser (positive) Erstkontakt, der im Prinzip ja den Grundstein legt, aus dem letztlich die Föderation hervorgegangen ist. - Wenn wir jetzt wiederum ein Setting hätten, in dem ein Imperator Khan Noonien Singh II. mit Hilfe von Zefram Cochrane auf der Grundlage erbeuteter vulkanischer Technologie eine Terranische Föderation aufgebaut hat, wäre das Ergebnis ähnlich, aber doch auch wieder ein völlig anderes.

Will sagen, der Punkt ist in meinen Augen einfach, ob das zentrale Element / der Ausgangspunkt eines Settings ein "negatives" Ereignis ist oder nicht. Natürlich wird es in den meisten Settings frühere Konfilikte und vielleicht auch Katastrophen gegeben haben, aber die Frage ist: Bestimmen diese bis zum aktuellen Zeitpunkt hinein das gesamte Leben aller Bewohner der Welt und prägen sie noch immer entscheident das Setting?

Und ja, du hast schon recht. Für die meisten oder zumindest viele (RPG) Settings kann man diese Frage wohl tatsächlich mit "ja" beantworten. :think:
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #265 am: 31.07.2022 | 20:39 »
Negative Setting's fühlen sich vermutlich einfach glaubwürdiger / realistischer an.

Unsere eigene Geschichte ist ja gespickt mit düsteren, negativen Epochen, was leider bis heute noch anhält.

Oder gab es in der Menschlichen Geschichte einmal eine Epoche die man als Positiv bzw. freundlich beschreiben könnte ?

Negative Settings sind vermutlich weniger weit hergeholt als Positive und freundliche Settings.


...mein Wort zum Sonntag, denkt mal drüber nach ! :-)


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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #266 am: 31.07.2022 | 20:49 »
Oder gab es in der Menschlichen Geschichte einmal eine Epoche die man als Positiv bzw. freundlich beschreiben könnte ?

Ich denke, das ist mit eine Frage des Standpunktes. Betrachte ich global den ganzen Planeten Erde auf einmal, dann gab's natürlich immer irgendwo genug Querelen, um einem einen potentiell "positiven" Gesamteindruck zu verleiden. Zoome ich hingegen nahe genug an einen bestimmten Ort, eine bestimmte Zeit, und vielleicht auch noch gleich eine bestimmte (eventuell privilegierte) Personengruppe heran...

...na ja, die meisten Leute würden sich wahrscheinlich etwas schwer damit tun, beispielsweise das Apollo-Programm spontan als "negativ" einzustufen. ;)

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #267 am: 31.07.2022 | 21:13 »
Ich denke, das ist mit eine Frage des Standpunktes. Betrachte ich global den ganzen Planeten Erde auf einmal, dann gab's natürlich immer irgendwo genug Querelen, um einem einen potentiell "positiven" Gesamteindruck zu verleiden. Zoome ich hingegen nahe genug an einen bestimmten Ort, eine bestimmte Zeit, und vielleicht auch noch gleich eine bestimmte (eventuell privilegierte) Personengruppe heran...

...na ja, die meisten Leute würden sich wahrscheinlich etwas schwer damit tun, beispielsweise das Apollo-Programm spontan als "negativ" einzustufen. ;)

Ja da hast Du recht.

Aber bei einem Rollenspiel Setting geht es ja um den Gesamteindruck und nicht um die Rosinen im Kuchen oder ein paar Privilegierte die hinter hohen Mauern in Saus und Braus Leben oder ? :-)

Man vergisst sehr leicht, das wir in einem Industrie Land Leben und wir (obgleich wir gut im Jammern sind) eigentlich schon zu den „Privilegierten“ gehören !

Den meisten Menschen auf der Welt geht es allerdings nicht so gut, wie den Leuten hier im Forum.

Laut dem aktuellen Bericht der FAO und der WHO haben zwischen 720 und 811 Millionen Menschen auf der Welt nicht genug zu essen.

Ich würde also unsere eigene Welt auf der wir Leben, durchaus als „düster“ bezeichnen.
Auch wenn es ein paar Privilegierte ausnahmen gibt.


Und in der Regel muss halt in irgend einer art und weiße unsere eigene Welt / Geschichte irgendwie als Vorbild für die meisten Rollenspiel Settings herhalten.
Das sind eben die „Zutaten“ für ein Rezept, die wir alle kennen.
« Letzte Änderung: 31.07.2022 | 21:22 von PayThan »


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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #268 am: 31.07.2022 | 21:48 »
Ja da hast Du recht.

Aber bei einem Rollenspiel Setting geht es ja um den Gesamteindruck und nicht um die Rosinen im Kuchen oder ein paar Privilegierte die hinter hohen Mauern in Saus und Braus Leben oder ? :-)

Hm. Tut's das wirklich? Oder geht es im Rollenspiel nicht primär um den Eindruck, den die Spieler über ihre Charaktere und deren ja meist auch einigermaßen beschränkten Blickwinkel vom Setting bekommen? :think:

Und ist ein typischer Rollenspiel-"Abenteurer" dieser oder jener Couleur nicht allein schon dadurch enorm privilegiert, daß er überhaupt Abenteurer sein darf? Die meisten Leute, die in praktisch jedem Setting leben, haben garantiert eher nicht so den Luxus, sich praktisch unbeaufsichtigt mit aller möglichen Ausrüstung auf der Suche nach dem nächsten Ärger in der Weltgeschichte herumtreiben zu können... 8]

Ich denke also, der "Gesamteindruck" kann da, soweit es dann eben um das konkrete Spielen im gegebenen Setting geht, genauso schnell in die Irre führen wie jeder andere Schnappschuß auch.

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #269 am: 31.07.2022 | 22:09 »
Hm. Tut's das wirklich? Oder geht es im Rollenspiel nicht primär um den Eindruck, den die Spieler über ihre Charaktere und deren ja meist auch einigermaßen beschränkten Blickwinkel vom Setting bekommen? :think:

Ja das tut es wirklich !

Okey, natürlich kannst Du mit deiner Gruppe nur Hobbits spielen, die das Auenland niemals verlassen.
Das ist durchaus möglich und es verbietet dir bestimmt auch niemand.

Das würde aber auf dauer sicherlich nicht das Spielgefühl transportieren, dass ich mir als Spieler von  Mittelerde erhoffe.




Und ist ein typischer Rollenspiel-"Abenteurer" dieser oder jener Couleur nicht allein schon dadurch enorm privilegiert, daß er überhaupt Abenteurer sein darf? Die meisten Leute, die in praktisch jedem Setting leben, haben garantiert eher nicht so den Luxus, sich praktisch unbeaufsichtigt mit aller möglichen Ausrüstung auf der Suche nach dem nächsten Ärger in der Weltgeschichte herumtreiben zu können... 8]

Kommt auf das Setting drauf an.

Bei Mutant Jahr 0 z.B. würde ich die Spieler nicht als Privilegiert bezeichnen, sie müssen gezwungenermassen auf Abenteuer ziehen um zu überleben.

Auch in vielen anderen Setting ist ein Abenteurer nicht unbedingt Privilegiert.
Ich denke da an den „verstoßenen“ Zwergenkrieger, oder den Schurken der sich in der Gosse durchschlagen muss usw...


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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #270 am: 31.07.2022 | 22:54 »
Ich denke, das ist mit eine Frage des Standpunktes. Betrachte ich global den ganzen Planeten Erde auf einmal, dann gab's natürlich immer irgendwo genug Querelen, um einem einen potentiell "positiven" Gesamteindruck zu verleiden. Zoome ich hingegen nahe genug an einen bestimmten Ort, eine bestimmte Zeit, und vielleicht auch noch gleich eine bestimmte (eventuell privilegierte) Personengruppe heran...

...na ja, die meisten Leute würden sich wahrscheinlich etwas schwer damit tun, beispielsweise das Apollo-Programm spontan als "negativ" einzustufen. ;)

Ich würde das "Setting" Erde in Hinblick auf das Zeitalter des Menschen bisher tatsächlich nicht als "düster" im Sinner der Ausgangsfrage sehen. Ja, es gab finstere Abschnitte und auch heute ist vieles noch im Argen, aber im Setting-Kontext betrachtet würde ich unsere Welt als düster bezeichnen, wenn bspw. die Kuba Krise zu einem Atomschlag geführt hätte, mit dessen Folgen die Menschheit heute zurechtkommen müsste.

Man könnte darüber diskutiern, ob die Erde für die Menschen des Mittelalters nach dem Untergang des Römischen Reichs ein "düsteres" Setting war. Wieder im Sinner des Ausgangslage in diesem Thread, wohl schon. Aber unser heutiges Leben wiederum bestimmt dieses Ereignis jetzt nur noch in kleinen Dingen und würde daher für mich nicht als Argument für ein "düsteres" Setting herhalten.

Vielleicht lässt sich das so sagen: Bei der Bewertung, ob ich ein Setting als "düster" empfinde / bezeichne kommt es auf das Hier-und-Jetzt an. Gab es ein "negatives" Ereignis, dessen Folgen das aktuelle Leben prägen bzw. die Lebensumstände aller bestimmen?

In diesem Sinne kann ich dann wieder den Bogen zur realen Welt schlagen und sagen, nein, wir haben kein düsteres Setting, denn selbst global gesehen, haben wir es bisher eigentlich hinbekommen, die Lebensumstände der Menschheit beständig zu verbessern. ("Details" wie die Klimakrise lassen wir jetzt mal außen vor.) Natürlich sind wir weit davon entfern, in einer perfekten Welt zu leben, aber einem großen Teil der Menschheit geht es heute besser, als unseren Vorfahren. - Wie gesagt, jetzt in diesem Moment betrachtet. Das wir vielleicht den Scheitelpunkt erreicht haben, ist ein völlig anderes Thema und gehört jetzt echt nicht in diesen Thread, wo es eigentlich um fiktionale Welten geht, finde ich.
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #271 am: 1.08.2022 | 19:57 »
Ich betrachte ein Setting als negativ, wenn die Gegenwart des Settings von der Düsternis geprägt ist.

Und das untergegangene Göttliche Zeitalter bei Glorantha spielt nur in Mythen eine Rolle, auch wenn die in Heldenquesten erfahren wrrden können. Für die Bewohner Gloranthas spielen die Konflikte der Gegenwart die Hauptrolle, wenn sie nicht einfach ihr Leben leben.

Bei Splittermond ist es noch deutlicher. Das vor 1000 Jahren der Mond zersplittert ist merkt kaum jemand. Die Splitterträger spüren Abenteuerlust und haben besondere Gaben, die normalen Menschen aber leben einfach ihr Leben. Auch die Intrigen der Gefallenen, die Gehemnisse der Drachlinge et. spielen für die einfachen Leute keine Rolle. Sie leben in einer normalen Fäntelalter-Welt, wenn man es so nennen will.

Da spielen die Feen und Mondpfade eine größere und spürbarere Rolle.
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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #272 am: 1.08.2022 | 20:32 »
Das wir vielleicht den Scheitelpunkt erreicht haben, ist ein völlig anderes Thema und gehört jetzt echt nicht in diesen Thread, wo es eigentlich um fiktionale Welten geht, finde ich.


Doch !
Denn Vielleicht liegt darin die Antwort auf deine anfängliche Frage:


Warum kommen positive / freundliche Settings gefühlt weniger gut in der Rollenspielszene weg?

Ich stelle da mal eine verrückte These auf:

Vielleicht finden die Leute unsere reale Welt weit weniger schlimm, wenn sie in fiktionalen Welten spielen, die deutlich schlimmer dran sind als unsere Erde.

Möglicherweise schöpfen sie dadurch sogar Hoffnung, wenn sie in einer total kaputten Welt Helden Spielen können, die schlimmere Sachen erdulden müssen, wie die Spieler hinter den Charakteren und die solche hoffnungslosen Settings trotzdem Überleben und allen Widrigkeiten Trotzen.

So nach dem Motto: Wenn mein Held eine Apokalyptische Welt überstehen kann, schauen meine Probleme, Ängste und Nöte die ich in RL erleben muss gleich weit weniger dramatisch aus !


PS: Für weitere verrückte Thesen kannst Du mir gerne ein Abo oder ein Like da lassen  ;D

« Letzte Änderung: 1.08.2022 | 20:34 von PayThan »


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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #273 am: 1.08.2022 | 20:49 »
Man muß, denke ich, gar nicht mal unbedingt in sooo großen Zeiträumen denken. Nehmen wir mal die bei Call of Cthulhu beliebten 1920er. Sind die ein "negatives" Setting? Ich meine, da liegt der erste Weltkrieg erst ein paar Jahre zurück und auch innerhalb der Dekade selbst gibt's noch einiges an Ärger -- aber das sind halt alles eher nicht die Dinge, um die es Designern und Spielern bei CoC primär geht...

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Re: Der Hang zu "negativen" Settings
« Antwort #274 am: 1.08.2022 | 22:11 »
Ich stelle da mal eine verrückte These auf...

Ich glaube wenn jemand mit Rollenspielen die Realität kompensiert, dann kann man von einem echten Problem sprechen.

Welches dann professioneller Hilfe bedarf.
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