...zumal ein echtes moralisches Dilemma ja schon eins sein müßte, bei dem sich die moralisch zweifelhaftere Wahl auch tatsächlich zumindest für eine Weile mehr auszahlt als die "eigentlich richtige". Wenn ich weiß, daß ich mit der "guten" Entscheidung letztendlich eh immer besser fahre (z.B., weil die "schlechte" Seite ja eh nur lügt und betrügt), dann ist das ja schon keine wirkliche Zwickmühle mehr, und bei einer Wahl zwischen von vornherein nur gleich schlechten Ausgängen ("Rette A oder B, der jeweils andere stirbt!") hält sich zumindest die große moralische Dimension auch eher in Grenzen.
Worauf beziehst Du Dich?
Ich dachte, das was ich geschrieben hätte, wäre ziemlich klar gewesen. Aber vielleicht beziehst Du Dich auf was anderes.
Was ich meinte: Ich mag es nicht, im Spiel Entscheidungen treffen zu sollen, die ich irgendwie ethisch problematisch oder moralisch belastend finde.
Haarspaltereien mal beiseite: Es ist natürlich ein Dilemma, wenn man entscheiden muss, ob Person A oder B (beide unschuldig) stirbt. Menschen zerbrechen im realen Leben an solchen Entscheidungen.
Ob das im Rollenspiel dann auch so sein muss, hängt vom Spielstil ab. Ohnehin hängt sehr vieles davon ab - wenn alle damit einverstanden sind, kann man ziemlich viele Sachen "einfach so" runterspielen, ohne dass es in belastende Bereiche und verstörende Details gehen muss. Es scheint aber auch einen Spielstil zu geben, der genau diese Dinge sucht. Da wäre für mich der entscheidende Unterschied, der den Grad der "Fynsternis" ausmacht.
Kämpfe sind immer vermeidbar, aber um welchen Preis sind sie das
Das ist grundsätzlich ein guter Punkt, grenzt hier aber wieder hart an Sophisterei.
Ich würde wieder auf die Macht der Spielweise verweisen: Ich möchte entsprechend eine Spielweise, bei der Kämpfe kreativ und mit gutem Ausgang vermieden werden können.
(Nochmal: Nicht
alle sollen so spielen,
ich möchte so spielen.)
Was dann natürlich nicht mehr kanonisch ist und den Kanon zu brechen sehe ich als problematisch an.
Das hingegen ist ein guter Punkt ohne Abstriche.
Ich würde vorschlagen: Den Kanon zu verändern ist nur OK, wenn alle einverstanden sind. Dann aber ist es OK. Ist das konsensfähig?
Doch - unzwar in der Form, dass man annimmt: In dieser hilflosen, kleinen Form, können sie noch nichts ausrichten.
Höchstens jmd. beißen. Aber da sie auch nen Überlebenstrieb haben, werden sie die einzige Hand die sie füttert, wohl eher nicht angreifen.
Ein gewisses Ehrgefühl könnte auch dazu führen, dass man sagt: "Wir sehen uns dann wieder wenn du groß bist."
(Ich erledige dich erst, wenn du wirklich jmd. schadest.)
Oder auch "Ich töte niemanden, der noch keine ernste Gefahr ist, und sich nicht Mal dagegen wehren kann."
Die andere Seite wäre die: " Ich töte den Ork jetzt, wenn er sich noch nicht wehren kann, denn er wird irgendwann, wenn er groß ist, mal zur Gefahr." ( Das ist dann allerdings mit "Wenns" und "Abers" und "Eventualitäten " versehen, da er in seinem aktuellen Zustand, und zum jetzigen Zeitpunkt, noch keinerlei Schuld auf sich geladen haben kann. Also perse noch unschuldig ist.)
Ohne böse Tat, keine Schuld.
Wenn sich jetzt ein "böses" Wesen dazu entscheidet, nicht "böse" zu handeln.
(Gibt es ja in zahlreichen Filmen- Vampire, Dämonen, Teufel whatever)
Dann sind auch sie unschuldig.
Oh weh... Dazu würde mir dermaßen viel einfallen, dass es den Rahmen hier völlig sprengen würde. (Allein Begriffe von "Schuld" und "Ehre" - darüber könnte man sich vermutlich seitenlang streiten).
Vermutlich hatten wir auch schonmal irgendwo eine Diskussion dazu?
Würde jedenfalls vorschlagen, dass hier ruhen zu lassen.