Über das Forum verteilt finden sich ja ziemlich viele Threads zum beliebten D&D-Setting Eberron. Was mir aber irgendwie fehlt, ist ein "einfach nur so"-Thread, den ich hiermit einfach mal aufmache in der Hoffnung, dass das auch für euch interessant ist zum Diskutieren, Spekulieren, Erzählen, Berichten, Lästern...
Finde ich super. Ich habe ja eigentlich das Gefühl, dass es hier im Tanelorn recht viele Eberron-Fans gibt (gerade kürzlich wieder bei dem Lieblings-Setting-Thread), aber verblüffend wenig darüber gesprochen bzw. diskutiert wird. Als ich damals angefangen habe
Exploring Eberron lesend zu kommentieren, kam ja sogar so wenig Resonanz, dass ich komplett die Lust verloren habe, weiter zu schreiben.
Vielleicht lässt sich das ja mit so einem Thread ändern. Würde mich freuen, denn ich habe momentan gerade auch wieder verstärkt Lust auf Eberron bekommen, u.a. weil ich endlich mal dazu komme die beiden Eberron-Roman-Trilogien von Keith Baker zu lesen.
Nun ist das eigentlich genau das, was gute Teile von Eberron für mich ausmacht - ein Setting, dass sich wie ein Crossover aus "1920er/1930er Jahre" und "D&D Fantasy" anfühlt und Technik durch Magitech ersetzt. Gerade für Sharn mit seinem New-York-Flair, seinen Halblings-Mafiosi und seinem Film-Noir-Feeling drängt sich das für mich geradezu auf. Und jetzt lese ich, dass James Wyatt das für ein absolutes No-Go hält... hmm...
Was meint ihr dazu?
Ich verstehe das Zitat anders: Ich denke du siehst das Setting an sich genau richtgi und James Wyatt widerspricht dem auch nicht, aber er legt nahe, dass ein Inquisitive/Detektiv (mithin eine Klasse, die es sonst in D&D zumindest zu diesem Zeitpunkt so regulär nicht gab - in 5E ja als Rogue Subclass dann schon) nicht ein reines Marlowe-Abziehbildchen bzw. eine reine Trope-Collage wird. Ich vermute er denkt, dass diese Gefahr bei einem eher modernen Vorbild für eine Klasse im Kontext des eher modernistischen Eberron-Setting größer ist als bei z.B. einem Wizard, zu dem es natürlich auch zahlreiche Klischees gibt, die aber eben zusammen mit dem modernen Stil Eberrons eher zu einem Stilbruch führen als zu einem Klischee-Overload.
Dazu kommt noch ein Eindruck von mir: Für Keith Baker war der Noir-Aspekt in Eberron schon immer ziemlich wichtig (sagt er in diversen Interviews) und mMn kommt von ihm auch das meiste, was in Eberron an die 1920/30er erinnert.
James Wyatt ist meiner Wahrnehmung nach im damaligen Team derjenige, der Eberron stärker als "just another D&D-Setting" (klingt jetzt negativer als gemeint) sieht und beschreibt. Gleichzeitig nehme ich ihn auch als das Korrektiv war, wenn Keith den Modernismus-Regler auf 11 drehen wollte und James ihn zurück holt und quasi sagt: "Moment mal, wir spielen immer noch mit den D&D-Building Blocks. Es ist ein neues Setting, kein neues Rollenspiel und wir wollen, dass unsere treuen Barbaren-Spieler immer noch eine Doppelaxt schwingen können ohne sich zwischen Detektiven, Wandslingern, Zeitungsredakteuren und Megakon-Managern wie ein kompletter Anachronismus vorzukommen".
Das ist jetzt zum Teil Spekulation und zum Teil Projektion von eigener Autoren-Arbeit an grenzwertig modernen Setting, bei denen ich in Keith' Rolle stets einen James hatte, der mich etwas gebremst hat, um Kompatibilität zu gewährleisten. Ich halte es aber für recht stichhaltig, wenn man die Werke liest und Keith' Interviews liest.
Nota bene: Meinem Verständnis nach war James einer der Kollaborateure, die Keith bei der Arbeit an Eberron stets sehr geschätzt hat (im Gegensatz zu den Autoren von Faith of E. oder Magic of E.) - das Einbremsen ist ja durchaus auch eine wichtige Rolle.