@Drantos. Warum? Gerne in einem separaten Thread.
Puh, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Logischerweise ist der Eindruck rein subjektiv und vielleicht auch meiner momentanen Situation geschuldet.
Ich mag das Gefühl, welches die älteren D&D Versionen am Spieltisch vermitteln. Gleichzeitig habe ich in meinen Runden jede Menge Spieler, die jünger sind und mit den älteren Editionen nicht so viel anfangen können. Da kommt dann Castles & Crusades ins Spiel. C&C schafft es dieses oldschoolige Gefühl in modernem Gewand zu simulieren.
Die Spielregeln basieren im Wesentlichen auf der D20 Mechanik der 3. Edition, allerdings ohne den ganzen Bloat, der durch die Splatbooks noch dazu kam. Also hoch würfeln ist immer gut. Die Attribute sind deckungsgleich zu allen anderen Versionen von D&D.
Zu diesen sehr einfachen Regeln kommt die „Siege-Engine“ hinzu. Von den Attributen wird eines durch die Klassenwahl zum „Prime – Attribut“ bestimmt. Ein weiteres „Prime – Attribut“ kann der Spieler frei aussuchen (ist die Figur ein Mensch, darf man noch ein drittes „Prime“ wählen). „Skill-Checks“ werden über die Attribute abgehandelt. Bei einem „Prime“ ist die Basisschwierigkeit 12 und die bei einem „Sekundär-Attribut“ ist die Basisschwierigkeit 18. Der Spielleiter kann die Schwierigkeit noch modifizieren. Der Spieler würfelt dann einen W20+Attributsbonus+Stufe. Ist der Wurf gleich oder höher hat sie einen Erfolg erzielt. Auch Rettungswürfe werden nach diesem Schema abgehandelt. Bei vergleichenden Würfen wird die Basisschwierigkeit in der Regel mit der Stufe/Trefferwürfel des Gegners modifiziert.
Diese Mechanik lässt dem Spielleiter viel Spielraum für spontane Regelungen. Einschüchtern könnte z.B. durch Stärke, Intelligenz oder Charisma funktionieren, je nachdem wie der Spieler das begründet.
Die Klassen gefallen mir auch sehr gut. Alles ist gut durchdacht und jede Klasse hat so seine Fähigkeiten, die es ihr erlauben eine Nische zu besetzen.
Das encumbrance System ist sehr einfach gehalten und somit am Spieltisch brauchbar. Man muss nicht alles in Pfund umrechnen und dann mit der Traglast beim Stärke Attribut vergleichen. Ich finde das bei OSR Spielen immens wichtig.
Multiclassing ist in meinen Augen ebenso einfach wie genial gelöst. Vorbei die rumpeligen Lösungen von AD&D oder AD&D2e. Man zählt die EP – Voraussetzungen für beide (oder bei Menschen und eventuell Halbelfen bis zu drei) Klassen zusammen und wenn man die benötigte Zahl erreicht, steigt man in allen Klassen eine Stufe auf. Trefferpunkte werden auch nur mit einem Würfel gewürfelt. Spielt man z.B. einen Krieger(W10)/Magier(W4) würfelt man bei Stufenaufstieg einen W6 für seine Trefferpunkte.
Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit kein „echtes“ Multiclassing zu betreiben, sondern in eine andere Klasse lediglich reinzuschnuppern. Nennt sich dann „Class an a half“.
Zum Losspielen werden auch lediglich das PHB und das Monsterhandbuch benötigt. Alle notwendigen Regeln stehen dort drin.
Das Spielleiterbuch ist trotzdem empfehlenswert. Dort wird die „Siege-Engine“ ganz genau erklärt und wie man sie leicht für seine eigenen Bedürfnisse modifizieren kann. Es gibt Regeln für Crits, Magiepunktsysteme, Einsatz von Materialkomponenten, Zauberstäben und Heiligen Symbolen, Advantages (quasi Feats), usw. usw. Ein absolut fantastisches Buch. Deshalb habe ich auch irgendwo geschrieben, der spirituelle Nachfolger des 1e DMG.
Ein weiteres Oberplus ist die leichte Konvertierbarkeit aller (ok 4e ist raus
) weiteren D&D Versionen und der meisten OSR Varianten auf C&C. Man kann das während des Spiels im Kopf erledigen und es ist noch nicht mal schwer (aber immer daran denken, bei Basic ist ungerüstet AC9 und nicht AC10).
Nächster großer Wurf ist das „default setting“. Die Welt von „Aihrde“. Im „Codex of Aihrde“ springen einen die Abenteuerideen förmlich an. Es ist, als hätte jemand das Silmarillion für Rollenspieler umgeschrieben und die erste Version der Greyhawk Box dazu geworfen. Man muss so etwas natürlich mögen, also ist das sehr subjektiv.
So jetzt reicht es erstmal. Falls ihr noch Fragen habt – fragen
Klingt gut! Erzähl' dann bei Gelegenheit gern mal, wie Dein Eindruck am Spieltisch war.
Es lief wie geschnitten Brot. Die Charaktererstellung ging sehr schnell und die Regeln wurden von den Spielern (auch den casuals) gut aufgenommen. Wir hatten eine ausgezeichnete erste und zweite Sitzung. Das einzige Gemaule kam ob meiner spärlichen EP – Vergabe und meiner überharten Survival Regeln auf.
Cu Drantos