Ich möchte "demnächst" mal Imperium Maledictum spielen. Ich habe jetzt länger überlegt, ob Dark Heresy 2 oder Imperium Maledictum, aber erstes ist mir doch etwas arg sperrig. Dafür spricht, dass es als Regelwerk "abgeschlossen" ist und daher viele Optionen bietet, die bei IM erst noch kommen - etwas weitere
Talents und dergleichen. Aber eigentlich wirkt da IM schon ganz gut, vielleicht kann ich ein paar Optionen selbst ergänzen oder übernehmen.
So weit, so gut.
Was mich aber vor allem an IM stört, ist das Skill-System. Während DH2 und auch WHFR4 den Weg gingen, auf viele und ausdifferentierte Skills zu setzen, vereinheitlicht IM recht stark und setzt auf
Specialisations. An sich okay, aber so wie das gemacht wurde, geht das für mich nicht auf.
- Die Skills sind sehr breit, so dass viele, teils doch recht verschiedene Fertigkeiten unter einen Skill fallen. Das ist ja nichts Neues in der Rollenspielwelt, aber ich finde, das schränkt die Differenzierung der Charaktere ein. Es fällt so schwer, "Spezialisten" zu haben, weil man mit ein, zwei Skills z. B. alles Soziale abdeckt. Wer jemanden spielen will, der gut im Einschüchtern ist, der ist dann auch gut im Anführen. Hmm.
- Über die Spezialisierungen sorgt man zwar für etwas Differenzierung, aber die sind den Skills ja "aufgesattelt". Dank der Steigerungskosten ist es eigentlich stets sinnvoller, den ganzen Skill zu steigern. Grundsätzlich muss man das eh, wenn man höchste Höhen erreichen will.
- Und ich weiß nicht, wie sowas wie Lore funktioniert. Wenn man etwas wissen will, dann macht man darauf eine Probe. Also weiß das potentiell alles? Das ist doch völlig Banane. Oder überlässt man es dann der Willkür ... äh, Weisheit des Spielleiters, da für entsprechende Mali oder Boni zu sorgen? Finde ich auch nicht den besten Ansatz. DH2 und WHFR4 haben damit gearbeitet, dass man bestimmte Lores hat. Da war man zwar zu geizig (weil ja jeder doch ein paar Wissensgebiete hat), aber Wissen anzuhäufen ist eben auch schwierig, und vieles weiß man einfach nicht.
- Und dann noch so Schönheiten, dass Fellowship genau einen Skills mit 5 Specialisations hat, Intelligence aber 6 Skills, Agility 4 und Willpower immer noch 3. Das ist einfach blöd designed.
Mein Ansatz ist nun, ein Skill-System per Hand zu stricken, das stark von WHFR4 inspiriert ist. Es gibt Basic Skills, auf die jeder proben darf, Advanced Skills, die man erst steigern muss, um sie nutzen zu dürfen, und die Grouped Skills, die unter einer Oberbezeichnung (etwa Lore) eigentlich einzelne Skills zusammenfassen. Spezialisierungen gibt's nicht, jeder Skill steht für sich.
Das heißt dann, dass man als "Soziales Ass" dann 6, 7 Skills separat hochziehen muss, oder halt in einem Gebiet (z. B. Verhöre) nicht gut ist. Andererseits ermöglicht es, dass jeder Charakter recht unterschiedliche Profile haben kann. Wie gesagt, WHFR4. Die konkreten Skills dann aus IM und DH2 zusammengebaut, WHFR4 fährt ja einen sehr Fantasy-spezifischen Ansatz.
So weit ich den Rest des Regelwerks sehe, kann man das auch gut integrieren, ohne für größere nachteilige Auswirkungen zu sorgen. Man müsste etwas mehr XP vergeben bzw. die Steigerungskosten senken. Wobei das gar nicht so groß nötig ist ... bei IM gibt es zwar weniger Grundskills (20; bei meinem ersten Ansatz waren es über 30 + halt nach oben quasi offene Grouped Skills), aber mit allen Spezialisierungen ist man am Ende über 100! Da versenkt man also gehörig XP, wenn man in ein paar Bereichen was können will.