Ich glaube ihr habt mich missverstanden. Es geht mir nicht um die Einschränkung der Kompetenzen (wie bspw. Kreativität und Schaffensfreiheit) der Spielenden. Als schade empfinde ich es wenn die SC und ihr Hintergrund bzw. deren Wurzeln in der Spielwelt völlig losgelöst vom Geschehen der Kampagne/Abenteuer ist/sind. Versteht ihr was ich meine?
Es gibt Charaktere, die von Anfang an eingebunden werden und es gibt, wie Tartex sagt solche, die als unbeschriebenes Blatt starten (wollen) und ihren Platz in der Geschichte im Spiel finden.
Ich persönlich mag vom Start an verzahnte Charaktere, aber beides sind valide Herangehensweisen.
Und das ist auch völlig unabhängig vom Eingangspost. Ein "klassischer" Druide kann genauso verzahnt oder lose sein wie irgendeine Spezialvariante.
Das einzige, worauf ich wie gesagt bestehe ist, dass der Charakter nicht dem Setting, Szenario und Gruppe konträr angelegt ist (z.B. ein Apokalyptiker der Winter-Druiden in Eberron in einer eigentlich positiven Gruppe, die Unschuldigen helfen will oder ein strahlend rechtschaffener Paladin in einer Sword & Sorcery-Kampagne mit Ganoventruppe).
Hunderte Klassen mit tausenden Optionen führen imo das Konzept der Klassen auch ad absurdum. Das ist doch dann mehr ein verkapptes Baukastensystem.
+1
Es gibt Gründe für Klassensysteme, es gibt Gründe für Baukastensysteme. Keines davon ist inhärent "besser", das ist eine reine Geschmacksfrage. Manche wollen jedes Detail in Regeln abgebildet haben, andere halt nicht.
5E ist halt ein Spielzeug, das man aus der Packung holt und loslegt, und nicht erst tagelang einen Roboter aus Einzelteilen konstruiert.
Die gemeinsamen Zauberlisten der Charaktere, in Verbindung mit dem hohem Anteil zaubernder Charaktere und dem nicht allzu durchdachten Balancing der einzelnen Optionen sorgt halt für eine sehr niedrige Individualisierung.
Es gibt Spieler:innen, die genau so viele Liebe und Zeit in die Fluff-Details ihres Charakters legen, wie Fans von Baukastensysteme in die regeltechnische Optionsauswahl. Wenn man sich eben in der ersten oben genannten Gruppe sieht und Individualisierung nur im regeltechnischen Sinne begreift, ist man bei D&D5 natürlich eingeschränkt. Mir wäre es nie so vorgekommen, weil ich die wichtigen, erinnerungswürdigen Merkmale der Charaktere nicht in ihren Regeln sehe.