Laut einem der chronologisch frühen Drizzt-Romane (noch bevor er überhaupt nach Icewind Dale kommt und Bruenor & Co. kennenlernt) gibt's in den Realms mindestens einen roten Drachen, der -- wenn auch gelegentlich etwas reizbar -- sich sein Geld einigermaßen ehrlich
verdient, indem er sein Feuer für bestimmte Arbeiten armseligen Menschlingen zur Verfügung stellt und sich dafür bezahlen läßt.
Andererseits sind Drachen ja auch deshalb interessant, weil sie nicht einfach Monster sind, sondern Persönlichkeit haben. Da spricht so ein schöner Hort eben auch Bände.
"Nein, ist das etwa...die Erstausgabe?" "Ihr habt es bemerkt, Sterblicher? Vielleicht ist Zeit für etwas Konversation, bevor ich euch einäschere..."
Letzten Endes muß so ein Hort ja immer erst mal irgendwo herkommen -- und wenn er nicht gerade nur aus Rohmetall und Edelsteinen bestehen soll, die der Drache selber aus dem Gestein geschmolzen und gepult hat, dann hat er seinen Ursprung wahrscheinlich als der Schatz
anderer Leute. (Siehe als klassisches Beispiel Smaug.) Dabei muß der Drache den Schatz nicht mal zwangsläufig widerrechtlich an sich gebracht haben, manchmal haben ihn auch die Götter oder sonstwelche Leute überhaupt erst als Wächter eingesetzt (ein Beispiel
hierfür wäre das goldene Vlies in der Argonautensage)...aber irgendeine Hintergrundgeschichte muß der Hort jedenfalls haben, denn Welten, in denen natürliches Gold und Silber sich einfach mal eben so spontan in Münzen verwandeln, sobald ein Drache erst mal ein paar Wochen in derselben Höhle geschlafen hat, dürften einigermaßen selten sein.
Und, wie gesagt: aus meiner Sicht muß längst nicht jeder Drache
überhaupt "Schatzwächter" sein, bloß, um irgendwelchen Zweibeiner-Wunschtraumklischees vom großem Sieg mit Hauptgewinn zu entsprechen. Gerade auch,
weil sie ja Persönlichkeit und gar nicht erst zwingend alle dieselben stereotypen Goldgeier-Interessen haben...