Gut, wenn es jetzt offiziell "Spezies" heißt, dann ist es folgerichtig, dass Angehörige unterschiedlicher Spezies keine Nachkommen zeugen können (das gehört mWn zur Definition von "Spezies") und dass es ergo keine "Halves" gibt.
Ist aber ein bißchen schade, weil man so viele schöne Story-Ansätze unmöglich macht.
Grundsätzlich waren die klassischen Fantasy-"Rassen" schon immer eine Sache, über die man besser nicht so genau nachgedacht hat und die man auch nicht so ernst nehmen sollte. Leider ist das in unserer Zeit keine Option mehr.
Na ja, auch in der Realität gibt's Fälle, wo Angehörige unterschiedlicher Spezies durchaus Nachkommen miteinander haben können. Wie fortpflanzungsfähig dann diese
Nachkommen sind (insbesondere miteinander, so daß sich tatsächlich eine von weiterem äußeren Gen-Input unabhängige "neue Spezies" etablieren könnte), steht allerdings gerne auf einem anderen Blatt.
(Was natürlich auch ein Story-Ansatz wäre: "Du bist ein männlicher Halbelf. Das bedeutet, du bist -- wie ein männlicher Liger im richtigen Leben --
steril. Was machst du daraus?"
)
Und ja, D&D hat schon immer praktisch qua Design zum Schubladendenken eingeladen. Rasse, Klasse, Gesinnung: man suche sich schon regelrecht buchstäblich die Schubladen aus, die einem am besten gefallen, und klatsche sich deren Inhalt einfach nur noch aufs Charakterblatt. "Monster"? Alles, was zu Kreaturensorte X gehört, stammt natürlich aus ein und derselben X-Klonbank mit X-Monokulturindoktrination, denn kulturelle Vielfalt gibt's ja nur für Menschen...okay, das mag jetzt ein klein wenig übertrieben sein, aber so wirklich
viel fehlt D&D zu diesem "Ideal" andererseits auch wieder nicht. Und ich erwarte auch nicht ernsthaft, daß sich daran
bei D&D "as written" in den nächsten, sagen wir, fünf bis zehn Jahren allzuviel ändert; dafür steckt dieser Denkansatz einfach schon viel zu lange mittendrin im Markenkern. Wer sich daran stört, wird also wohl auch weiterhin entweder erst mal "sein" D&D am eigenen Tisch privat entsprechend umarbeiten müssen, bis das störende Gefühl sich wieder gelegt hat, oder gleich auf ein weniger "schubladiges" Spiel ausweichen.