Vermutlich bin ich ein Miesepeter. Aber mich hat der Start nicht wirklich abgeholt. Ich kann es nur schwer beschreiben. Zum einen fand ich es zu poliert und ein bisschen drüber. Selbst die Gewaltdarstellung fand ich unnötig roh. Wobei es nicht so ist, dass ich zu den zartbesaiteten Zeitgenossen gehöre, eher im Gegenteil. Es nervte mich eher als dass ich es mit "innerem Realismus" der Welt rechtfertigen wollte. Ich weiß auch, dass Westeros kein Kindergarten ist. Aber es passt für mich zusammen, dass man bemüht ist, das Niveau von GoT zu erreichen und evtl. noch eine Schippe draufzulegen. Und das erreicht mich irgendwo nicht, weil es zu bemüht ist.
Ebenso die (naheliegende) Idee, das Turnier und die Geburtsszene miteinander zu verweben fand ich unoriginell. Zu oft hat man schon anderswo ahnliches gesehen: Während die einen sterben, haben die anderen Sex und dgl.
Irrwitzig fand ich die Transposition des "Kaiserschnitts". Wobei ich mich frage, warum man, wenn man weiß, dass die Mutter sterben wird, sie nicht vorher so behandelt, dass sie ausreichend betäubt ist. Mohnsaft hatten sie ja anscheinend.
Auch fand ich die Frontenbildung etwas zu einförmig. Natürlich ist eine der ersten Szenen von Daemon Targaryen, die wo er schonmal auf dem Thron probesitzt.
Ebenfalls fand ich den Cast von Rhaenyra etwas zu sehr an Daenerys angelegt. Beide bedienen das Schema der Kind-Frau.
Und während GoT mit dem Einstieg ein gutes Foreshadowing für Kommendes bietet und dann im Gegenzug gemächlich in die Welt der Starks einführt versucht man bei HoD zu sehr aufs Gaspedal zu treten. Nicht, dass man nachher wieder keinen Deckel draufbekommt oder so.
Man gibt sich Mühe, einen guten Nachfolger zu schaffen. Und insgesamt ist das handwerklich okay.
Vielleicht bin ich einfach nur alt 🤣