Autor Thema: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?  (Gelesen 2506 mal)

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Offline Feuersänger

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Ich bilde mir zwar ein, dass das Thema zumindest so ähnlich schonmal da war, aber entweder lässt mich mein Gedächtnis oder mein SuFu-Skill im Stich. Darum hier eben frisch.

Nun bin ich persönlich ja gar kein so großer Fan von Ermittlungsabenteuern, und finde insbesondere die D&D-Familie dafür auch nicht besonders geeignet als System. Aber vielleicht irre ich mich ja? Ich wäre bereit, das mal zu testen. Wäre in Pathfinder, aber D&D-ABs lassen sich ja recht gut konvertieren, darum hier im Hauptboard.

Mir schwebt da sowas wie ein (übernatürlicher) Serienmörder in einer abgelegenen Stadt vor. Der Gruppe steht keine wirklich hochstufige Magie zur Verfügung; maximal Grad 3 Ranger-Zauber (Pathfinder); plus evtl Hirelings bis maximal Grad 4.

Irgendwelche Vorschläge? Hat vielleicht jemand von euch schonmal sowas geschrieben? ^^
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Offline Arldwulf

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #1 am: 7.09.2022 | 12:05 »
Irgendwelche Vorschläge? Hat vielleicht jemand von euch schonmal sowas geschrieben? ^^

Ja, allerdings weiß ich nicht inwieweit du das in Pathfinder wieder verwenden könntest. Ist halt in D&D 4E, mit den entsprechenden dort vorhandenen Zaubern und Hilfsmitteln.

Gerade Ermittlungsabenteuer lassen sich leider oft schlecht konvertieren, da die für die Spieler verfügbaren Ressourcen sich stark unterscheiden können.

Offline Weltengeist

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #2 am: 7.09.2022 | 12:35 »
Naja, definiere "gescheit". Ganz gut fand ich persönlich "Scarab of Death" - kurz, knackig und sehr D&D-ig.

Immer wieder empfohlen wurde mir das deutlich umfangreichere "The Grey Citadel", aber ich hab's bis heute nicht geschafft, es mir näher anzusehen.

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Offline Timo

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #3 am: 7.09.2022 | 13:02 »
Ich finde Ermittlungsabenteuer fast immer recht ungelungen, da es Zwangsweise aufs Railroaden hinausläuft. Wenn der Täter feststeht, oder es feste Hinweise gibt, MÜSSEN die Spieler diese finden, sonst bewegen sie sich in Sackgassen und das kann schnell langweilig/nervend für die Spieler sein.

Umgehen kann man das mit vielen Variablen, oder wenn die Spieler Hinweise nicht finden, wird der Endkampf schwerer/das Ende negativer/etc.

Mit Variablen meine ich viele Lösungswege zum gleichen Ziel, oder wenn Hinweise die elegante schnelle Lösung sind, gibt es dann unelegante Lösungen/bzw langwierigere(in Intime).

Trotzdem werden die Spieler dann (oft)auf das Ziel hingeleitet, dass der SL bestimmt hat.

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Offline Zanji123

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #4 am: 7.09.2022 | 13:17 »
Ich fand die Victor Saint Demain Abenteuer ausm Dragon ganz nice (Setting Eberron falls das relevant ist)

Chimes at Midnight
Quoth the Raven
und naja als "Finale" wobei das schon mehr Action ist "hell's Heart"

bascially: Detektiv bekommt nicht die Ehre die er meint zu verdienen..... und lässt im ersten Abenteuer zuerst ein paar knackis frei, sabotiert dann einen Zug der dann in einen Bahnhof krachen soll.

Teil 2: Spieler haben ihn im Sanatorium untergebracht... aber dann passieren weitere Morde basierend auf einem Buch (hier ist n bisschen bei SAW abgekupfert find ich da der Täter dann die Opfer in Foltermaschinen steckt). Es gilt also rauszufinden: Wer ist der Mörder, hat der was mit Victor Saint Demain zu tun...und wenn ja wie

Teil 3.... fand ich nur okay: basically er hat das Sanatorium übernommen und  Spieler machen Dungeoncrawl um da eine Person raus zu bekommen.



Dann hab ich bei der DM's Guild noch "Murder on the Eberron Express" Gefunden... quasi jeder hat nen Hintergrund / Berührung mit dem Todesopfer und jeder kann der mörder sein und wer war's (also Cludeo im Eberron Universum)

"Dead for a Spell" (ebenfalls Eberron) is auch noch von der Idee her interessant. Hier wird eine Opern Diva umgebracht...man versucht rauszufinden wer es war. Der Chef des Theaters lässt sie dann (gegen den Willen des Vaters) wiederbeleben und dann wirds n bisschen interessant da es um ein Buch geht das mehrere Parteien wollen
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Offline Arldwulf

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #5 am: 7.09.2022 | 13:20 »
Ich finde Ermittlungsabenteuer fast immer recht ungelungen, da es Zwangsweise aufs Railroaden hinausläuft. Wenn der Täter feststeht, oder es feste Hinweise gibt, MÜSSEN die Spieler diese finden, sonst bewegen sie sich in Sackgassen und das kann schnell langweilig/nervend für die Spieler sein.

Umgehen kann man das mit vielen Variablen, oder wenn die Spieler Hinweise nicht finden, wird der Endkampf schwerer/das Ende negativer/etc.

Mit Variablen meine ich viele Lösungswege zum gleichen Ziel, oder wenn Hinweise die elegante schnelle Lösung sind, gibt es dann unelegante Lösungen/bzw langwierigere(in Intime).

Trotzdem werden die Spieler dann (oft)auf das Ziel hingeleitet, dass der SL bestimmt hat.



Das hat man aber ja bei anderen Abenteuern genauso, auch dort habe ich ja Szenen in denen ich Erfolg haben kann oder eben nicht - und dennoch sollte das Abenteuer weiter gehen können. Und natürlich ist es bei jedem Abenteuer sinnvoll mehrere Wege vorzusehen wie die Spielercharaktere am Ende ans Ziel kommen.


Offline Raven Nash

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #6 am: 7.09.2022 | 13:31 »
Bei Ermittlungsabenteuern in der 5e hat man ganz generell das Problem mit allen Zaubern, die Spuren aufdecken und Verdächtige überwachen können. Das kann man aber wiederum durch magische Items verhindern - was aber als deutliches Indiz zählen dürfte.
Das zeigt schon, dass man hier die Indizien auf ganz andere Weise anlegen muss, als in unserer Welt. Die Restenergie eines Zaubers kann da deutlich besser sein, als Blutspuren.

Shadows over Eldolan von 13th Age ist da ziemlich gut (und kann mit jedem D&D gespielt werden, IMHO). Es hat einen Culprit, verschiedenste Gruppierungen, Verwicklungen und jede Menge NSCs - und es verlangt kaum Railroading, da die Spieler immer verschiedenste mögliche Ansätze haben. Und am Ende kann man den Übeltäter auch noch vermöbeln (wobei er damals bei mir fliehen konnte). Die Stadt selbst kann man sicher irgendwohin verpflanzen (oder die Bewohner).
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Offline klatschi

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #7 am: 7.09.2022 | 13:38 »
Ich finde Ermittlungsabenteuer fast immer recht ungelungen, da es Zwangsweise aufs Railroaden hinausläuft. Wenn der Täter feststeht, oder es feste Hinweise gibt, MÜSSEN die Spieler diese finden, sonst bewegen sie sich in Sackgassen und das kann schnell langweilig/nervend für die Spieler sein.

Umgehen kann man das mit vielen Variablen, oder wenn die Spieler Hinweise nicht finden, wird der Endkampf schwerer/das Ende negativer/etc.

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Trotzdem werden die Spieler dann (oft)auf das Ziel hingeleitet, dass der SL bestimmt hat.

Ja, insofern als dass die Hinweise eben gefunden werden und ein logisches Netzwerk an Indizien  bilden sollten. Wo diese Hinweise jedoch platziert sind und welche Lösungswege die Spieler einschlagen kann man als SL ja recht frei organisieren.

Online Kaskantor

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #8 am: 7.09.2022 | 13:49 »
Vielleicht ist Klippenwacht was für dich. Allerdings ist das eine fette 20-Stüfige Kampagne.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Gunthar

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #9 am: 7.09.2022 | 13:54 »
Banket of the Damned geht in die Richtung. Ist aber nur ein Oneshot.
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Offline Feuersänger

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #10 am: 7.09.2022 | 16:59 »
Banket of the Damned geht in die Richtung. Ist aber nur ein Oneshot.

Kannst du dazu ein paar mehr Infos geben? Was macht das Abenteuer gut, was vllt weniger gut? ^^

--

Grundsätzlich stimme ich Timo und den anderen kritischen Stimmen voll zu -- Ermittlungs-ABs sind mindestens "schwierig", da sie sich meistens auf einem sehr schmalen Pfad bewegen und Flaschenhälse in Form von Clues haben. Diese Clues können sich aus Würfelproben oder aus Befragungen oder anderen Infos ergeben, und wenn die Spieler halt jetzt genau an der Stelle a) schlecht würfeln, b) nicht die richtige Frage stellen, c) aus einer Info nicht die richtigen Schlüsse ziehen, oder d) einfach nicht auf die Idee kommen, an der richtigen Stelle mit den richtigen Mitteln zu suchen, hat man erstmal ein Problem.

--

Habe mir jetzt mal das Scarab of Death AB durchgelesen, ist ja in der Tat schön kurz. Da wird auch auf diverse mögliche Flaschenhälse eingegangen, und die typische Lösung ist "Lass einen NSC auftreten" - dieser soll den Spielern dann erst nochmal die Fakten vorkauen, in der Hoffnung dass dann noch der Groschen fällt. Wenn das auch vergebens ist, hat man halt als SL die Wahl, das AB "verloren" zu werten (hier: ein Unschuldiger wird zum Tode verurteilt) oder den NSC das Rätsel selber lösen zu lassen, sodass zwar die SC keine Belohnung bekommen, aber wenigstens der Gerechtigkeit genüge getan wird.

Ein potentielles Problem bei dem AB: die Schwierigkeit steigt und fällt damit, wie gut sich die Spieler mit der D&D-Magie auskennen. Die ursächliche Tat wurde mit Hilfe einiger sehr spezieller Zauber verübt, die für Abenteurer eher nicht so relevant sind. Wenn man diese Zauber kennt, kann man das Puzzle vielleicht relativ geschmeidig zusammensetzen, aber wenn nicht, muss man erstmal auf die _Idee_ kommen, dass diese Tricks in D&D möglich sind.

Und dann noch ein gewisses Logikproblem: der Scarab of Death ist ein Gegenstand, der nichts anderes macht als seinen Besitzer zu töten (wenn er nicht sicher in einer Schachtel verwahrt wird). Wozu gibt es so einen Gegenstand überhaupt? Wieso hat ein Ye Olde Magic Shoppe sowas im Bestand? Er taugt zu nichts anderem als zur Verübung von Meuchelmorden. Insofern schwer zu glauben, dass sowas überhaupt legal zu besitzen ist.

--

EDIT:
Noch ein Problem bei solchen Abenteuern generell:
In typischen Krimis ist es doch oft so, dass dem Ermittler irgendwann ein Detail auffällt, das in Verbindung mit einem deutlich früher beobachteten, damals unwichtig erscheinenden Detail den entscheidenden Hinweis ergibt. Wie könnte man so eine Device in einem RPG umsetzen? Wenn überhaupt?
Sagen wir, man lässt den Spieler in der frühen Szene würfeln, ob dem SC das Detail auffällt. Wenn man ihm das nun an der Stelle mitteilt, wissen die Spieler sofort: das muss wichtig sein, sonst hätte er es nicht erwähnt. Der war es bestimmt. [Klar könnte man hier einen Columbo draus machen -- der Ermittler weiß, wer es war, er muss es aber beweisen können.]
Und wenn man es nicht tut, und erst viel später damit rausrückt ("dir fällt ein, dass der Baron schon bei eurem ersten Treffen einen Kratzer an der Hand hatte"), protestieren die Spieler vielleicht "Und das sagst du mir JETZT?".
« Letzte Änderung: 7.09.2022 | 17:16 von Feuersänger »
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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #11 am: 7.09.2022 | 17:16 »
Und dann noch ein gewisses Logikproblem: der Scarab of Death ist ein Gegenstand, der nichts anderes macht als seinen Besitzer zu töten (wenn er nicht sicher in einer Schachtel verwahrt wird). Wozu gibt es so einen Gegenstand überhaupt? Wieso hat ein Ye Olde Magic Shoppe sowas im Bestand? Er taugt zu nichts anderem als zur Verübung von Meuchelmorden. Insofern schwer zu glauben, dass sowas überhaupt legal zu besitzen ist.

Das Ding ist halt eine klassische SC-Dungeonfalle a la Gygax. "Hey, guckt mal, ein magischer Skarabäus! Ich steck' den erst mal in meine Tasche, bis wir ihn identifizieAAAARGH!!!" Streng genommen taugt der nicht mal besonders gut zum Meucheln, denn sobald sich die Existenz solcher Dinger erst mal herumgesprochen hat, wird natürlich jeder, dem ein hübscher Schmuckskarabäus angetragen wird und der auch nur zu einer Spur von Mißtrauen neigt, erst mal darauf bestehen, daß der Anbieter das Teil erst mal ein Weilchen in der Hand halten möchte...

Offline Arldwulf

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #12 am: 7.09.2022 | 17:20 »
Was ich als Technik ganz gut fand um Flaschenhälse zu vermeiden war eine Art "Investigationsdungeon" zu zeichnen.

Was damit gemeint ist: Die Hinweiskette welche zur Lösung des Abenteuers / der Aufklärung des Falls führt wird in einzelne Schritte (z.B. in einzelne Hinweise oder Szenen in denen Hinweise vorkommen können) unterteilt. Jeder Schritt, plus der Anfang und das Ende entspricht einem Raum, sprich man hat initial einen Schlauch.

Und jetzt fängt man an Extra Räume zu zeichnen um Pfade zu haben welche Umwege darstellen, Alternativwege oder dergleichen. Auf die gleiche Weise kann man auch Abkürzungen (in Dungeonsprache "Geheimtüren"), Probleme / Fallen und Gegenspieler notieren.

Ist natürlich immer ein wenig abstrakt und ganz genau wie bei anderen Abenteuern braucht es Dynamik und Interaktion mit anderen. Aber als Einteilung welche einzelnen Szenen man im Abenteuer drin haben will und welche Alternativwege es geben könnte (am Ende finden Spieler natürlich immer noch mehr als diese, aber zumindest ist man etwas vorbereitet) gefiel mir das ganz gut.

Offline Gunthar

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #13 am: 7.09.2022 | 17:25 »
Ich habe Banquet of the Damned nicht geleitet. Nur kurz durchgelesen.

Man muss einen Anschlag auf das Banquet verhindern. Dabei befragt man die Dorfbewohner aus und sucht Spuren und versucht daraus ein Bild zu kriegen, bevor der Anschlag verübt wird.

Der Scarab of Death ist effektiv ein Meuchelmord-Gegenstand und wird so auch eingesetzt.

Chapel on the Cliff ist auch ein schönes Investigationsabenteuer mit leichtem Sandboxcharakter. Das hatte ich geleitet und fand es klasse.
Man muss einen Fluch in einem Dorf beseitigen, doch was der Fluch ist, muss zuerst herausgefunden werden. Und wenn man den Fluch gefunden hat, muss noch herausgefunden werden, wie man den bannt.
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Offline Wonko

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #14 am: 7.09.2022 | 17:26 »
Obwohl niemand direkt gestorben ist, ist Death in Freeport ein klassisches Ermittlungsabenteuer und kein schlechtes.

Beachtet man die "Three Clue Rule", kurz gesagt, für jede Schlussfolgerung, die die PCs machen müssen, muss es mindestens 3 Hinweise geben, ist das mit den Flaschenhälsen eigentlich kein Problem mehr.

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #15 am: 7.09.2022 | 17:26 »
Genau dazu gibt es iirc was von The Alexandrian.

Zu Ermittlungsabenteuern generell wäre ein Blick in Gumshoe nicht verkehrt: dort wird aufgedröselt, wie der Aufbau sein sollten, um Frust und Sackgassen zu verhindern.
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Offline Feuersänger

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #16 am: 7.09.2022 | 17:43 »
Ajax. Eins fällt mir grad noch wie Schuppen aus den Haaren: eigentlich steckt meine Runde ja gerade mitten in einem Investigativabenteuer. Nur dass es halt nicht um ein Verbrechen geht, welches man aufklären muss. Sondern es handelt sich um Crucible of Chaos, in dem die Spieler auf eine Ruinenstadt stoßen, die sich als (vor langer Zeit) abgestürzte "Sky City" bzw Fliegende Stadt entpuppt. Im Prinzip ist alles an diesem Abenteuer völlig optional; quasi eine reine Sandbox ohne vorgegebene Quest - es spekuliert lediglich darauf, dass die Spieler von sich aus wissen wollen, was es mit der Stadt auf sich hat.

Funktioniert allerdings mit meiner Gruppe nur so mittel.  ;D Da fielen schon mehrmals Sätze wie "Was genau machen wir nochmal hier?", und trotz diverser Clues über den Background der Stadt fiel der Groschen letztendlich erst, als sie mit der Nase draufgestoßen wurden (ein Raum, in dem die Fenster so verzaubert waren, dass sie ein Panorama zeigten als sei die Stadt noch in Betrieb). An sich haben sie schon alles beisammen, um das AB jederzeit auflösen zu können, aber es hapert einfach am Zusammensetzen der Puzzelsteine.

Naja, morgen soll die Sommerpause enden, mal sehen wie es dann weitergeht. ^^

--

Zum Scarab of Death noch: wenn ich als Spieler so ein Teil fände und wüsste, wie es funktioniert, würde ich es zB in Dungeons gegen eher tumbe Gegner einsetzen - einfach unbemerkt in einen Raum reinpfeffern oder als Köder für die Monsterpatrouille auslegen, Profit.  >;D
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Offline Gruftengel

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #17 am: 7.09.2022 | 19:00 »
Off topic: Danke Feuersänger für die Nennung des Abenteuers, hab es mir eben gedownloadet, klingt sehr spannend mit den fliegenden Städten. Ich glaube das wird mein Nächstes  :d

Camo

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #18 am: 7.09.2022 | 19:12 »
Für Ermittlungsabenteuer braucht man Spieler, die Spaß an sowas haben und da auch motiviert drangehen und zumindest ein bisserl wissen, was sie tun, sonst wird das eine Katastrophe. Ist nicht mit jeder Gruppe spielbar. Zudem brauchen Ermittlungsabenteuer SEHR viel mehr Vorbereitungszeit vom Spielleiter als jede andere Abenteuerart. Das sollte vorher bedacht werden.

Offline Feuersänger

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #19 am: 7.09.2022 | 19:50 »
Zudem brauchen Ermittlungsabenteuer SEHR viel mehr Vorbereitungszeit vom Spielleiter als jede andere Abenteuerart. Das sollte vorher bedacht werden.

Das finde ich jetzt interessant. Wär mir so noch nicht aufgefallen, aber das muss nichts heißen. Ich stelle generell fest, dass das Erlebnis für meine Spieler umso besser ist, je mehr Zeit ich in die Vorbereitung stecke - unabhängig von der Art des Abenteuers. Das verdrießt mich, weil ich von Natur aus faul bin und viel lieber mehr aus dem Handgelenk leiten würde, aber das geht jedesmal in die Hose (zumindest bin ich dann selber nicht mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn die Spieler vllt aus Höflichkeit den Mund halten).

--

Nebenbei, zu Crucible of Chaos: am Anfang war ich ja eher skeptisch, weil es wieder so Cthulhu-Elemente hat, die mE überhaupt nicht zu D&D passen. Aber hier ist das ganz okay. Aber der Hauptknackpunkt ist eigentlich: die Spieler haben Recht, wenn sie "Was machen wir eigentlich hier" fragen. Man kann zwar einiges an Magic Items erbeuten, aber dazu muss man nichtmal das ganze AB durchackern. Sich auf den Endkampf einzulassen, macht eigentlich nur dann Sinn, wenn man es dann auch durchziehen will, die Stadt wieder fliegen zu lassen - und die Spieler dann auch etwas davon haben. Und ich muss wohl nicht betonen, dass es Ton und Fokus einer Kampagne deutlich verändern dürfte, wenn die SC sich auf einmal in einer Wolkenstadt durch die Welt kutschieren lassen können.
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Offline Raindrop

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #20 am: 7.09.2022 | 19:51 »
Ich musste auch gleich an ein Eberron-Abenteuer im Dungeon-Magazin denken:

https://eberron.fandom.com/wiki/Murder_in_Oakbridge

Finde es ganz gut, strukturiert. Serienmörder in bunter Großstadt, Magie ist im Spiel ... Details weiß ich gerade nicht mehr, habe es nur gelesen, nicht gespielt.

Camo

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #21 am: 7.09.2022 | 20:20 »
Das finde ich jetzt interessant. Wär mir so noch nicht aufgefallen, aber das muss nichts heißen. Ich stelle generell fest, dass das Erlebnis für meine Spieler umso besser ist, je mehr Zeit ich in die Vorbereitung stecke - unabhängig von der Art des Abenteuers. Das verdrießt mich, weil ich von Natur aus faul bin und viel lieber mehr aus dem Handgelenk leiten würde, aber das geht jedesmal in die Hose (zumindest bin ich dann selber nicht mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn die Spieler vllt aus Höflichkeit den Mund halten).

Ich hab nicht nur meine, sondern auch die Erfahrungen anderer SLs vorgebracht, es gibt ja Systeme, die primär auf Detektiv- und Ermittlungsabenteuer ausgerichet sind, z.B. "Private Eye".

Offline Weltengeist

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #22 am: 7.09.2022 | 22:28 »
Zudem brauchen Ermittlungsabenteuer SEHR viel mehr Vorbereitungszeit vom Spielleiter als jede andere Abenteuerart. Das sollte vorher bedacht werden.

Kann ich so nicht bestätigen, und ich leite viele Ermittlungsabenteuer.

Faustregel 1: Den Trick aus dem "Lazy Dungeon Master" verwenden - man legt nur fest, welche Infos die Spieler brauchen, aber nicht, wo sie die bekommen können. Dann kann man sie an verschiedenen Stellen einbringen, wo es eben gerade passt.

Faustregel 2: Da Krimis oft Stadtabenteuer sind, muss der faule Spielleiter bereit sein, zu improvisieren und sich dabei ggf. über Settingsetzungen hinwegzusetzen.

Wer das natürlich beides blöd findet (und ich weiß, dass es manchen so geht), der muss sich doch die Arbeit machen mit "ganze Stadt vorbereiten" und "Backup-Plan für den Backup-Plan ausarbeiten"... ~;D
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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #23 am: 7.09.2022 | 23:07 »
Kann ich so nicht bestätigen, und ich leite viele Ermittlungsabenteuer.

Faustregel 1: Den Trick aus dem "Lazy Dungeon Master" verwenden - man legt nur fest, welche Infos die Spieler brauchen, aber nicht, wo sie die bekommen können. Dann kann man sie an verschiedenen Stellen einbringen, wo es eben gerade passt.

Faustregel 2: Da Krimis oft Stadtabenteuer sind, muss der faule Spielleiter bereit sein, zu improvisieren und sich dabei ggf. über Settingsetzungen hinwegzusetzen.

Wer das natürlich beides blöd findet (und ich weiß, dass es manchen so geht), der muss sich doch die Arbeit machen mit "ganze Stadt vorbereiten" und "Backup-Plan für den Backup-Plan ausarbeiten"... ~;D

Das in Kombination mit dem Artikel von The Alexandrian hat für mich Ermittlungsabenteuer auch bisher ziemlich handhabbar gemacht :-)

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Re: Gibt es gescheite Ermittlungsabenteuer für D&D?
« Antwort #24 am: 7.09.2022 | 23:57 »
Das in Kombination mit dem Artikel von The Alexandrian hat für mich Ermittlungsabenteuer auch bisher ziemlich handhabbar gemacht :-)

Ick staune -- bin zwar erst bei ca der Hälfte, aber bis jetzt hat alles Hand und Fuß. Das ist jetzt glaub ich schon das zweite Mal, dass der Alexandrian was Gescheites geschrieben hat. (Ich ätze da ein wenig, weil seine wohl bekanntesten Artikel halt hanebüchener Humbug sind, sich aber dennoch hartnäckig halten.)

Einen Punkt würde ich aber noch anbringen in Bezug auf "The players are not Sherlock Holmes". Zunächst mal - Achtung Ketzerei - finde ich die Sherlock Holmes maßlos überbewertet; die Clues und Auflösungen sind doch oft absurde Taschenspielertricks des Autors (das mit der Zigarrenasche ist ein gutes Beispiel). Aber das nur am Rande.
Was ich eigentlich sagen wollte: die Spieler sind nicht Sherlock Holmes, aber sie sind höchstwahrscheinlich mit Krimis aus TV und/oder Literatur vertraut, und daher mit den typischen Mustern wohl vertraut. "Der Mörder war immer der Gärtner" und so. Ich glaube, das kann man sich zunutze machen -- man bedient sich einfach bei der Konstruktion seines Falles an typischen Strickmustern, und dann dürften doch die Chancen gut stehen, dass mindestens ein Spieler das zumindest unterbewusst wiedererkennt und so auf die richtige Spur gelenkt wird. Je Klassiker, desto besser.
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