Ja.
Mehr Umsicht, die Umgebung mehr beachten. Nicht auf passive Wahrnehmung oder derlei Automatismen verlassen, sondern selber agieren. Vor dem Betreten eines Raumes den Boden und die Decke ansehen. Böden auf Fallen prüfen... wundert sich niemand, warum in jedem D&D-Regelwerk bis zur 5e der berüchtigte "Stab, 3m" oder im englischen der "Ten Foot Pole" in der Ausrüstungsliste steht? Damit wurde der Boden auf Fallen abgesucht, damit wurden aber auch Entfernungen ausgemessen, um nicht nur geratene Karten zu erstellen. Gab damals zwei Optionen... entweder sagt der SL geschätzte Werte an oder man ging dabei und maß das aus... um dann eventuell verborgene Räume aufzuspüren, wenn Maße nicht zueinander passten. Da wurde nicht gewürfelt, das wurde vermessen und dann "per Hand" entweder nach Öffnungsmechanismen gesucht oder die Wand nach abklopfen durchbrochen. Kletterhaken... prima dazu geeignet, um Türen zu verkeilen, damit sie nicht zufallen und man eingesperrt ist. Sowas stand z.B. in den Regeln der Red Box noch drin, heute schauen einen alle staunend an, wenn man sowas tut. Weil inzwischen der SL ja kaum noch Fallen einsetzen soll und wenn, dann keine tödlichen und schon gar nicht ohne Vorwarnung. Das war früher ganz normal und entsprechend hat man sich abgesichert.
In der Wildnis nicht einfach durch Gebüsche durchtoben... da können Frischlinge sich drin verstecken... und wenn man die Frischlinge erschreckt, kommt die Wildschweinmutter. Die Art von Tier, für die man spezielle Speere im Mittelalter gebaut hatte, um zu verhindern, dass sich die sterbenden Tiere an dem Speer entlangarbeiten und den Speerträger mit in den Tod nehmen. Bei Tümpeln das Wasser vor dem Trinken abkochen, ein Zauber, um es trinkbar zu machen, reicht auch. Lager aufschlagen geht geordnet vor sich. Ein oder zwei gehen Feuerholz suchen, einer oder zwei bauen Zelte auf, einer geht Beeren suchen, um Abwechslung zu haben und einer stellt Fallschnüre mit irgendwas Rasselndem dran auf, um nachts Vorwarnung zu haben. Lager nie in Senken, die füllen sich nur mit Wasser... und nie unter Berghängen, das kann ins Rutschen kommen. Auch nicht unter den höchsten Baum, falls ein Gewitter kommt.
Wenn man in eine Stadt geht, erledigt man ERST eventuelle Einkäufe, füllt die Vorräte wieder auf und geht DANN zum Auftraggeber. Währenddessen hört man sich nach Neuheiten um. Vorsicht vor Taschendieben, immer eine Hand am Geldbeutel, die andere an der Waffe.
Den Matsch ausspielen, nicht einfach erwürfeln. Ja, natürlich, nicht jeder kann gut reden... dann kann man Kompromisse machen, soll ja keiner gequält werden... aber es haben auch schon extrem schüchterne Leute so durch Hilfe ihrer Freunde gelernt, vor Publikum zu reden. Einkäufe auf dem Marktplatz? Spielt das Feilschen dann und wann aus, das macht durchaus Laune. Und die Schankmaid da hinten... das sollte auch nicht mit einem Würfelwurf abgetan werden, die möchte umgarnt werden. Klar ist das komisch, den bärtigen SL anstelle der knackigen Schankmaid anzusprechen... aber der positive Nebeneffekt ist, dass der "horny Bard" nur selten vorkommt. Zumindest bei mir, könnte am Bart liegen...
Vergesst die Regeln für sowas... spielt es aus. Wie gerne angemerkt wird, hatten wir damals keine bzw. kaum Regeln für sowas... was aber nicht bedeutete, dass wir solche Situationen deswegen nicht hatten... wir haben das halt ausgespielt. HINTERHER konnte man dann würfeln... mit Modifikator für die abgelieferte Show. Wir haben ganze Kampagnen in den Bereichen Diplomatie und soziale Interaktion gespielt. Ging prima.
Und, last but not least... Henchmen, Mietlinge oder wie immer man sie auch nennen will. Heuert die an und nehmt sie mit. Als Tragehilfe, als Gehilfe, Fackelträger... was auch immer. Zum Teil haben wir uns auch Bewaffnete, Heiler oder andere Spezialisten mitgenommen... die sind ECHT nützlich, werden aber heutzutage kaum noch eingesetzt... warum eigentlich? Klar, die kosten Geld... aber sie helfen auch - und mit einer angemessenen Beteiligung ist das prima zu bewerkstelligen. Ab einem bestimmten Level gingen die Regeln eh davon aus, dass man Gefolgsleute dabeihatte, meine ich... zur Not ist der Gehilfe dann auch eine nette Quelle für den nächsten Charakter, wenn mal was schiefgeht... umgeht das "Wie kommt der Neue jetzt zur Gruppe"-Problem.
Das ist jetzt schnell mal runtergetippt, weder vollständig noch wirklich umfangreich... eine kleine Einsicht halt. Und wir haben früher durchaus viel gelesen... auch Bücher, die sich zum Beispiel mit Wildniskunde und derlei Dingen auseinandersetzten... alles Dinge, die das Ausspielen schön "ausfüttern". Es wurde sich auch mehr mit dem Hintergrund auseinandergesetzt, auch mit Kleinigkeiten wie z.B. Heilkräutern und sowas. Bringt Leben in das Spiel. Vom SL wird verlangt, dass er die Welt mit Leben erfüllen soll, warum sollen die Spieler da zurückstehen?
Reicht an kleinen Beispielen? ^^