Und zu Recht, denn DnD ist international, es ist zugänglich, es ist easy und simpel. Die Würfelkämpfe machen erst mal voll Bock. Man kann sehr leicht an Communities andocken. Es ist modern.
Da kann man wirklich nichts dagegen sagen. Die Regeln sind derzeit mit der 5e für den Einstieg noch simpler als damals mit der "roten Box".
Gleichzeitig hat DnD ein paar große Problemzonen, unter anderem:
- die Welt ist uninteressant oder nicht relevant*
Ich glaube das Thema Welt wird überbewertet. Wenn jemand mit dem Rollenspiel beginnt spielt er ein Abenteuer und Punkt. Ihm/ihr ist es es doch ziemlich egal wie die Welt außen herum aussieht. Da die meisten Abenteuer ja eh kleine Kampagnen sind bei denen man von der ersten bis zur letzten Stufe aufsteigt, verwendet man stets neue Charaktere. Da ist doch die Welt ziemlich egal.
Oder anders: Wann spielt man denn am häufigsten D&D? Während der Ausbildung bzw. dem Studium? Danach ist für die meisten doch eh Pause wegen Familienplanung usw. In der Zeit hat man dann so zwei bis drei Kampagnen durchgespielt und braucht ebenfalls keine Welt. Die Welt ist nur etwas für Dauer- und Langzeitspieler.
Und wer eine tolle Welt braucht hat genug Auswahl bei den 5e-Produkten.
- die Überfokussierung auf den Kampf führt zu einer Ausblendung von anderen, sehr reizvollen Dimensionen des Rollenspiels
Das kommt auf die Herangehensweise an. Das mag bei den offiziellen Abenteuern so sein, kann ich jedoch nicht beurteilen, da ich die von Splittermond adaptiert habe. Ich glaube auch, dass dieses Kämpfen durchaus von einigen als kurzweilig empfunden wird. Nicht jeder mag immersives Rollenspiel mit viel Drama.
Was glaubt ihr denn, wie das mit DnD weitergeht, wenn ihr mal 5 oder 10 Jahre in die Zukunft blickt?
Hat DnD so viel inhärente, unerschöpfliche, rohe Kraft (vielleicht durch seinen oberflächlichen Minimalismus oder durch andere Aspekte), dass der Zauber von DnD eine neue Rollenspielgeneration prägen wird (und dann noch eine usw.)? Die an der AC herumtüftelt und für die Rollenspiel = Dauerkampf zutrifft?
Wird DnD seine Macken wahrnehmen und vielleicht irgendwie anzugehen versuchen?
Werden die Macken von DnD das Aufkommen von Konkurrenz befeuern? Gibts ne Erzählonkelwelle oder sowas?
Liegt die Stärke von DnD vielleicht vor allem in seiner medialen Dominanz, und egal, was DnD macht, es wird immer die Sonne am Himmel bleiben, solange es nur dauerpräsent bleibt?
Da im kommenden Jahr ein D&D-Kinofilm herauskommen wird, sehe ich voraus, dass sich die Popularität von D&D noch weiter immens steigern wird. Es wird viele Wieder-Einsteiger geben, die dem D&D-Wahn verfallen. Es werden viele sonstige Rollenspiel-Wellen kommen und gehen, aber letztendlich werden die Meisten nicht Rollenspiel, sondern D&D spielen.
Um das ganze mal zu untermauern. Mein Sohn wollte das erste Mal mit seinen Kumpels Rollenspiel leiten. Die Kumpels hatten noch nie Rollenspiel zuvor gespielt. Er schlug vor:
Sohn: "Ich kenne da richtig coole Rollenspiele - Lasst uns XY(weiß nicht mehr welches er genannt hatte) spielen!
KUMPELS: "Och nö - lass uns doch das Original spielen, das welches in The Big Bang Theory gespielt wird"
Er hatte keine Chance es musste D&D sein. WOC hat seine Marke sehr geschickt plaziert.