AetiusAuf deinen abschätzigen Blick hin reagiert
Marcus Nepos nicht. Wobei du nicht sagen kannst, ob das Absicht ist oder daran liegt, dass er ihn womöglich gar nicht gesehen/mitbekommen hat.
Stattdessen wendet sich
Marcus Nepos an die
Custodes, wobei er etwas ermattet klingt:
"Verzeiht, werte Custodes, wenn es bei einem nicht mehr so ganz so rüstigen Veteranen nicht mehr ganz so schnell geht, wie direkt nach der
Inquisitio. Im Laufe der Zeit und mit zunehmendem Alter haben mich die Götter gelehrt, geduldiger zu sein. Aber ich vermute, wenn ich noch so jung wäre wie ihr, würde ich vermutlich auch voller Ungeduld brennen. "
Er hält kurz inne und blickt zur Treppe, wo die Türe aufgeht und die beiden Sklaven mit großen Tabletts erscheinen. Auf dem einen befinden sich die Krüge mit Wasser und Wein, auf dem anderen Holzschüsseln, aus denen es dampft und Eßbesteck (Löffel). Ein wohliger Geruch von einem deftigen, schmackhaften Eintopf, gepaart mit frischen Kräutern, erfüllt die Luft des kleinen Wintergartens. So schnell es eben geht und stets darauf bedacht, die Tabletts beim Jupiter ja nicht fallen zu lassen, beginnen die Sklaven, nach und nach Wein, Wasser und den Eintopf zu verteilen. Bis schließlich jeder von den
Custodes und
Marcus Nepos selbst vor einem voll gefüllten Becher und einem voll gefüllten Schüsselchen Eintopf sitzen.
Marcus Nepos räuspert sich kurz.
"Nun, dass ihr alle sechs hier seid, ist sicherlich eine göttliche Fügung des Schicksals, sozusagen
Der Wille der Götter. "
Dann nimmt er einen kräftigen Schluck aus dem Becher.
"Wisset,
Custodes" fährt er fort nachdem er einen Löffel voll Eintopf verschlungen hat, " mich plagt seit Tagen ein ungutes Gefühl. Ein ziemlich Ungutes sogar. Und dieses ungute Gefühl lässt mich seit Tagen nicht schlafen. " Mit Daumen und Zeigefinger weitet er kurz seine Augen, und tiefe Augenringe kommen zum Vorschein...seine Augen sind auch schon etwas gerötet.
"Ich sehe seit einigen Tagen seltsame Dinge, komische um nicht zu sagen: beunruhigende Zeichen..." nachdem er das erwähnt hat, verschluckt er sich kurz, aber heftig, spricht dann aber weiter:
"Da war neulich ein seltsamer Starenschwarm mit einem bizarren Flugmuster...der dann nach Norden verschwand. Als ich ihm folgte, auf der Straße nach Norden, bemerkte ich einen toten Baumstumpf , aus/an dem plötzlich neue Triebe sprießen. Die letzten Tage habe ich wie gesagt nicht geschlafen sondern mir die Nacht um die Ohren geschlagen...wie damals, einst in der Armee." Er seufzt kurz leicht melancholisch.
" Die letzten Tage habe ich die Sterne beobachtet...ohne Unterlass...und versucht, aus einem
Auspicium zu lesen, in der Hoffnung, die Götter mögen mir antworten. Oder zumindest einen Hinweis geben. "
Er blickt sichtlich übermüdet in die Runde der
Custodes und hält seinen Becher einem der Sklaven zum Nachschenken hin.
"Aber die Götter haben bislang geschwiegen." Er schweigt ebenfalls kurz und trinkt einen Schluck aus dem nachgefüllten Becher. " Alles, was ich bislang erhalten habe, sind starke Kopfschmerzen, Schlafmangel und vermehrt Schmerzen in meinem vom Krieg gekennzeichneten Bein- denn nachts Draußen stehen bei der Kälte und die Sterne beobachten ist eigentlich Gift für mein Bein".
Er nimmt nochmal einen tiefen Schluck, dann stellt er den Becher erstmal ab. " Und ich glaube kaum, dass das ein Zeichen der Götter ist".
Hernach greift
Marcus Nepos mit beiden Händen seine Eintopfschüssel und leert sich den letzten Rest in den Mund. Dann stellt er die Schüssel auf den Tisch.
"Ich möchte daher, dass Ihr,
Custodes für mich nach Norden reist, und zwar zum
Castrum von Augustodunum und dort weitere Untersuchungen & Erkundigungen anstellt und mir dann davon berichtet. "
"Ich bin mittlerweile zu alt für sowas" fügt er mit leichter Mitleidsmiene hinzu.