Lotti Karotti hat doch diesen Reinfallfaktor für die Schadenfreude.
Hass ist ein sehr starkes Wort. Ich nenne dann auch eher Spiele, die mich in bestimmten Situationen enttäuscht und frustriert zurückgelassen haben.
Eldritch Horror
Ich erzähle die Story immer wieder mal. Meine erste Partie Eldritch Horror dauerte ca. 6 Stunden bis ca. 3 Uhr nachts, was dem Begriff des kosmischen Horrors dann auch adäquat Substant verliehen hat. Man fühlt sich auf einmal so unwichtig vor dem Bewusstsein, dass so ein Spiel existiert und manch einem sogar Spaß macht.
Dabei baute sich der Frust bereits sehr frühzeitig auf, denn in Zug 1 bekam ich bereits ein supertolles Schwert ausgehändigt, mit dem ich supertoll Diener der Großen Alten besiegen konnte, das ganze zum Preis einer Pakt-Karte, die mir später im Spiel noch auf die Füße fallen konnte. In Zug 2 kam ich dann ohne weiteres Zutun ins Gefängnis und verlor alle meine Waffen. In Zug 3 konnte ich mich aus dem Gefängnis freiwürfeln. Einige Züge später sollte der Pakt eingelöst werden. Auch da gelang mir wider alle Wahrscheinlichkeiten die Würfelprobe. Diese völlig sinnfreie Nummer hat mir das Interesse an dem Spiel grundsätzlich verhagelt. Ich spiele es zwar mit, wenn alle anderen das unbedingt wollen, mache aber gerne auch eine Pause vom Spielen, wenn es ohne mich geht.
Herr der Ringe (das von Reiner Knizia)
Das ist ein recht einfaches Koop, bei dem jeder Spieler einen der Hobbits spielt und man gemeinsam versucht, den Ring analog zum Buch-Plot nach Mordor zu bringen. Das Spiel hat dabei drei dicke Defizite: 1. der Plot ist immer der Gleiche, nämlich der aus dem Buch, 2. das Spiel kann eine Konstellation haben, durch die es nicht schaffbar ist, 3. wenn ein Hobbit auf 0 LP fällt, scheidet der Spieler aus. Absolutes No Go für Coops, die mindestens mittellang sind. Das fasse ich nicht mehr an.
Die Quacksalber von Quedlinburg
Wer hat bitte entschieden, dass das Ding Kennerspiel des Jahres wird? Erstens ist das kein Kennerspiel, zweitens ist es sehr glückslastig, drittens ist es zu lang für den Glücksfaktor und viertens kann es schnell passieren, dass man bereits sehr früh weit hintendran hängt und keine Chance mehr hat. Wär's halb so lang, wär's ok.
Trudvang Legends
Uh, ein episches Abenteuerspiel mit Kampagne und innovativem Speichermodus auf dem Board, tollem Thema und Entscheidungen, die tatsächlich für die Story relevant sind, dazu ein für das Genre außergewöhnlicher und thematisch nicht mal unpassender Bagbuilding-Mechanismus. Leider sind Skillchecks fast nicht schaffbar und Kämpfe völlig irrelevant, weil die Frage nicht ist, ob man gewinnt, sondern lediglich, wann und nach wieviel Wiederholungen.
Stirbt ein Charakter im Kampf, kriegt er einen Marker und steht nächste Runde wieder auf und kann ganz normal weiter kämpfen. Den Marker kann man los werden, und wenn man das bis zum Ende des Kapitels geschafft hat, ist alles in Butter. Wenn nicht, werden die Gegner zukünftig härter, d.h. man kriegt schneller wieder einen Marker, und wenn man den nicht los wird etc. Da man immer wieder aufsteht, gewinnt man aber jeden Kampf irgendwann, nur wird es immer länger dauern, je häufiger man seinen Marker nicht los wurde.
Wer hat sich das ausgedacht?
Robo Rally
Tolles Thema. Roboter veranstalten Rennen durch eine alte Fabrik mit Förderbändern, Stampfern etc. Wer viel zu viel Zeit hat, kann das Spiel auch wirklich mal spielen, darf sich nur nicht wundern, wenn der Sieger nach ca. einem Viertel der Rennstrecke bereits feststeht. Bitte trotzdem fertigspielen, sind ja nur ein paar Stunden.