: Aino ist hochgewachsen, hat einen athlethischen Körperbau, aber weiche, feminine Gesichtszüge. Die weißblonden Haare trägt sie zu langen, kunstvoll geflochtenen Zöpfen gebunden. Ihre eisblauen Augen blicken meist neugierig in der Gegend umher, bisweilen macht die junge Frau aber auch einen nachdenklichen Eindruck. Im Vergleich zu anderen Kämpfern spricht Aino leise, dank ihrer tiefen, klaren Stimme ist sie aber dennoch gut zu verstehen. Meist sieht man Aino in ihrem Schuppenpanzer, samt Langschwert und Schild. Sie fühlt sich aber auch in einfacher, praktischer Kleidung wohl. Zu gesellschaftlichen Ereignissen trägt Aino meist ein blassgoldene Brosche.
Aino ist die Tochter des Jarls von Erwhain und genau 9 Minuten jünger als ihr Zwillingsbruder Jonne. Während dieser schon früh begann sich auf seine künftige Rolle als Herrscher vorzubereiten, zog es Aino stets in die Ferne, in die Wälder des Nordens, die voller unbekannter Wesen stecken, zu den meterhohen Wasserfällen, deren Schönheit kaum zu überbieten ist und zu den zahlreichen Seen, die jeder von einem anderen Geist beseelt zu sein scheinen. So lernte sie, sich in der Natur zurecht zu finden und ihre Kampfkünste bei Bedarf auch abseits von Turnieren und Übungskämpfen einzusetzen. Wie ihr älterer Bruder erhielt auch Aino eine solide Ausbildung in Religion, Geschichte, Kriegskunst und anderen Wissensgebieten. Anders als dieser mied sie gesellschaftliche Ereignisse jedoch so gut wie möglich und streifte lieber alleine umher. Lange Jahre lang versuchten ihre Eltern das zu ändern, doch nachdem sie Gäste mehrfach versehentlich vor den Kopf gestoßen hatte, schienen ihre Elter irgendwann gar nicht mehr so unglücklich darüber zu sein, wenn ihre Tochter bei Feierlichkeiten, großen Abendessen und anderen Ereignissen fehlte.
In den letzten Jahren kam es in Erwhain vermehrt zu Angriffen von Trollen, Sichtungen von Untoten und auch sonst mehrten sich die Zeichen, dass Gaves Licht schwächer geworden ist. Jonne und ihr Vater begannen daher, Bündnisse neu zu schmieden und Bauern an den Waffen auszubilden. Und während immer mehr junge Erwhainer sich darauf freuen, ihren Glauben an Gave im Kampf unter Beweis zu stellen und ruhmreiche Ritter zu werden, graut Aino bei dem Gedanken an Krieg, wenngleich sie zweifellos besser kämpft als die meisten anderen in Erwhain. Aber vielleicht liegt diese Abscheu auch gerade daran, dass sie bereits getötet hat und darin nichts Ruhmreiches erkennen konnte.
In den alten Schriften ihrer Familie hat Aino Hinweise darauf gefunden, dass in den Sturmlanden ein Riese lebt, der viele hundert Jahre alt sein soll und einst dabei war, als Gave aus der Finsternis herabstieg und alles Böse in die Abgründe zurücktrieb. Aino hofft, von ihm mehr über Gave und die momentanen Veränderungen erfahren zu können. In Absprache mit ihrer Familie zog sie daher aus, um ihn zu finden. Gleichzeitig hofft sie, in der Ferne mehr über die Tonscherbe zu erfahren, die ihre Großmutter ihr kurz vor dem Tod gegeben hat und deren Inschrift Aino seither Rätsel aufgibt:
The events to come,
my legacy, our burden,
your greatest trial.
Auch wenn Aino den Sinn der Worte nicht versteht, ist sie doch sicher, dass sich die letzte Zeile auf ihre Reise bezieht. Wie wohl der Rest der Prophezeiung lautet?