Autor Thema: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?  (Gelesen 9422 mal)

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Online Raven Nash

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #125 am: 9.11.2022 | 10:43 »
Wie sieht es aus, hat da jemand erfahrungen? Ist es nur meine ggf. scheuklappenbeschränkte Sicht der Dinge?
Müssen wir in der selben Blase leben.  ;)

War und ist in meiner Wahrnehmung genau so. Meine These ist aber, dass es weniger mit "Bildung" zu tun hat (also Gymnasium vs. Hauptschule), sondern mehr mit "Sozialisierung". Wenn man im Elternhaus, Nachbarn, Bekannte, Freunde, etc. als einzige Wochenendgestaltung "Saufen" erlebt, als einzige Abendgestaltung "Fernsehen" und als einzigen Sport "Fußball", nimmt man das als normal an. Das ist hier kein "Herabwürdigen" - so kenne ich es vom Land her. Gibt in den kleinen Dörfern auch nicht wirklich Alternativen.
Ich kann mich noch gut an die Familie meiner Ex erinnern, die vom Land kam: Wochenende kamen Freunde der Eltern, oder sie gingen zu denen - und irgendwann war keiner mehr nüchtern. Bruder fuhr in die Disko und bis zu 1 Promille galt man nicht als fahruntauglich. War ganz normal.  Einziges "Gesellschaftsspiel" waren Kartenspiele. Großteil hatte eine Höhere Schule abgeschlossen, übrigens.  ;)

Und dann hab ich dem Bruder und einem Cousin mal RPG gezeigt - und siehe da, die fanden das sehr cool. Der Cousin ist dann später in die Stadt gezogen und war lange Zeit Teil unserer Gruppe.

Meine These ist also, dass es oft einfach am Umfeld liegt und dem, was diese als "normal" erachtet.
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Offline Megavolt

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #126 am: 9.11.2022 | 10:49 »
Was ist denn bitte ein "solider Rollenspielschrank"?

Alter.  ::)

Den Obstkorb kannst du behalten.

Sagt der, der seine  Darstellungen von Post zu Post relevant abändert. Ich müsste dem jetzt jedesmal hinterherlaufen, vielen Dank, keinen Bock, also - nein.

Offline Runenstahl

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #127 am: 9.11.2022 | 10:52 »
These: Rollenspiel machen eher "gebildete" also eher Gymnasiasten und weniger Hauptschüler. Daraus resultiert das nach einigen Jahren Rollenspieler die dann noch spielen auch ausreichend Geld haben für das Hobby da sie wohl seltener in H4 landen.

Wie sieht es aus, hat da jemand erfahrungen? Ist es nur meine ggf. scheuklappenbeschränkte Sicht der Dinge?

Das finde ich interessant kommt hier aber ein bißchen vom Thema ab. Mach dazu doch einen neuen Thread auf (vielleicht auch mit Umfrage ?).
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Offline tartex

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #128 am: 9.11.2022 | 10:53 »
Wochenende kamen Freunde der Eltern, oder sie gingen zu denen - und irgendwann war keiner mehr nüchtern. Bruder fuhr in die Disko und bis zu 1 Promille galt man nicht als fahruntauglich. War ganz normal.  Einziges "Gesellschaftsspiel" waren Kartenspiele.

Also ich kann auch Rollenspiel mit Alkohol haben. :P

Wochenende abends ist für Party reserviert und Rollenspiel findet an Abenden während der Woche statt.
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Online CK

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #129 am: 9.11.2022 | 11:30 »
Meine These ist also, dass es oft einfach am Umfeld liegt und dem, was diese als "normal" erachtet.
Kann ich bestätigen - ich habe schon immer mit Leuten aus den verschiedensten sozialen Umfeldern gespielt. Die gebildeteteren Schichten haben da vllt eine niedrigere Einstiegshürde, aber der Rollenspielvirus macht vor keiner Schicht halt. Zwar war der Anteil von Gymnasiasten immer höher, aber auch mit Hauptschülern war der Spaß derselbe.

Ein Mitspieler hat jahrelang eine Marzahner Jugendeinrichtung mitbetreut und die Kids dort mit Rollenspiel  von der Straße geholt - für einige dort war DS das erste "Buch", mit dem sie sich mal auseinandergesetzt und darin geschmökert haben, nachdem Uhrwerk mal ein Ladung der Einrichtung spendiert hatte.

Online Maarzan

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #130 am: 9.11.2022 | 11:31 »
Das teuer ist halt eine Frage der Perspektive.
Und aus Kundensicht ist das halt eine mehrdimensionale Abwägung von angenommenem Nutzen vs. Kosten (Geld, aber auch weiterem eigenen Aufwand bei Vorbereitung und Spiel) vs. verfügbarem Budget vs. alternativen bekannten Herangehensweisen, sei es Selber machen, second hand oder auch andere Freizeitgestaltung.
Und viel davon ist vom Informationsstand und weiteren Besonderheiten des Gefragten abhängig (Z.B: elektronische Ausstattung, vorhandene potentielle Mitspieler, Einzugsgebiet zur Suche, verfügbare Freizeit, ggf Kosten für Spieltermine, sei es Fahrt, Verzehrzwang oder Raummiete…)
Gerade die verfügbare Freizeit des Betreffenden wie auch des Umfelds ist denke ich ein wichtiger Punkt. Die Schulreformen haben da einigen Druck auf die Freizeitaktivitäten aufgebaut, sieht man z.B. auch an den Sportvereinen. Uni soll auch nicht mehr so frei sein wie früher(?).
Und damit halt auch verknüpft: für was bekomme ich überhaupt auch genügend (inkl. Reserve für den Schwund) Mitspieler? Das hier schon erwähnte Budgetteilen fällt ja z.B. auch nicht vom Himmel. 
Da kann keine einheitliche Antwort bei rauskommen und die Anbietersicht ist noch gar nicht mit drin.
Für einen einzelnen Einsteiger ohne Ahnung und Netzwerk sieht das denke ich schon nach einer nicht trivialen Risikoinvestition aus. 
Für mich ist Rollenspiel maximal günstig – ich hab schon alles und alles mehr ist Luxus (und wahrscheinlich auch noch 2.nd Hand). Für Autoren ist das natürlich die schlechteste Antwort, da nahezu keine Nachfrage mehr, darf aber dann halt eigentlich auch nicht in „Rollenspiele sind doch so günstig“ einfließen.
Ggf. wäre die Frage eher: Ist Rollenspiel für (Neu?)Kunden zu teuer geworden oder 2. Stufe bezpgen auf die Anbieterseite: warum reicht die Nachfrage nicht für einen Mindestlebensstandard von Vollzeitautoren. 

 
Also ich kann auch Rollenspiel mit Alkohol haben. :P
 
Hatten wir nach einem TPK (oder beinahe?)  aufgegeben – don´t drink and dice!

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Offline tartex

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #131 am: 9.11.2022 | 11:49 »
Hatten wir nach einem TPK (oder beinahe?)  aufgegeben – don´t drink and dice!

Wenn der Spielleiter unter den Tisch gesoffen wird, kann er niemanden mehr killen. Und nach seinem Fadenriß kann man dem SL am nächsten Tag viel erzählen, was so passiert ist.  >;D

 :btt:
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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #132 am: 9.11.2022 | 13:14 »
Also ich kann auch Rollenspiel mit Alkohol haben. :P
Ich nicht. Ich kann auch keine Alkoholisierten ab.
Trifft sich also gut, dass in meiner Runde nur einer ist, der überhaupt Alk trinkt - und das darf er gerne an allen anderen Tagen tun.
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Online Sashael

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #133 am: 9.11.2022 | 15:15 »
Sagt der, der seine  Darstellungen von Post zu Post relevant abändert. Ich müsste dem jetzt jedesmal hinterherlaufen, vielen Dank, keinen Bock, also - nein.
Du darfst mir jetzt entweder nachweisen, dass ich meine Darstellung relevant gändert habe, oder diese Anschuldigung zurückziehen.

Und das meine ich ernst.
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Offline Megavolt

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #134 am: 9.11.2022 | 15:27 »
Du darfst mir jetzt entweder nachweisen, dass ich meine Darstellung relevant gändert habe, oder diese Anschuldigung zurückziehen.

Aber gerne doch!

Du bist von
Fußbälle ab 40 Euro
auf
Schrank voller jährlich neu gekaufter Fanshirts
auf
300x im Stadion plus Merch für tausende Euro plus Fußballclub und Komplettausrüstung für das Kind
gekommen.

Voilá:

Strapazierbare Fuss- oder Basketbällle ab 40 €
Ich kann dir ein Foto vom Kleiderschrank eines Kumpels besorgen. Mit den Fan T-Shirts seines Lieblingsvereins, die er sich jedes Jahr kauft.
Wenn ich dazu nen Fussbalfan auf dem gleichen Fanniveau heranziehe, war der schon ungefähr 300x im Stadion, hat Vereins-Merch im Wert von mehreren tausend Euro, hat vielleicht sogar seinem Kind den Fussballclub bezahlt inklusive Komplettausrüstung und so weiter.

Und vielen lieben Dank hierfür:
Und das meine ich ernst.

Das ist grandios.  ~;D
« Letzte Änderung: 9.11.2022 | 15:30 von Megavolt »

Online Sashael

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #135 am: 9.11.2022 | 17:31 »
Aber gerne doch!

Du bist von
Fußbälle ab 40 Euro
auf
Schrank voller jährlich neu gekaufter Fanshirts
auf
300x im Stadion plus Merch für tausende Euro plus Fußballclub und Komplettausrüstung für das Kind
gekommen.

Voilá:

Und vielen lieben Dank hierfür:
Das ist grandios.  ~;D
Aber ansonsten gehts noch?

DU hast einen (1) Fussball mit einem "soliden Rollenspielregal" gleichgesetzt und damit einen vollkommen unsinnigen Vergleich gezogen. Ich habe DEINE Angaben (volles Regal Bücher) mit den Kosten eines ebenso engagierten Fussbalfans verglichen und DANN wirfst du mir vor, ich würde meine Argumentationsbasis von Post zu Post ändern?

Sag mal HAKTS?
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Offline Nodens Sohn

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #136 am: 9.11.2022 | 17:37 »
Meine These ist aber, dass es weniger mit "Bildung" zu tun hat (also Gymnasium vs. Hauptschule), sondern mehr mit "Sozialisierung".

Ich seh das ebenso. Ich erfuhr das erste Mal vom Rollenspiel in meiner Kindheit von meinem Cousin, der zwar "nur" die Hauptschule besuchte aber dennoch nicht unbelesen und erst recht nicht ungebildet war. Mein erster Rollenspielkreis bestand damals, hälftig aus Gymnasiasten und Hauptschülern.

Und in meinem "Con um die Ecke" (der lediglich 2€ Eintritt kostet) hatte ich in den letzten Runden, die ich dort als SL anbot, auch ehemalige Förderschüler. Es mag zwar sein, dass das Gros der Spielenden das Gymnasium absolviert haben, da ihnen das Bücherlesen meist schon mit in die Wiege gelegt wurde. Aber ich lernte als SL, dass man auf Cons (ohne Übernachtung und Vollpension) durchaus auch Spielende mit niedrigeren Schulabschlüssen am Tisch hat. Daher eher "Sozialisation" oder "Eigener Wille/Antrieb" und nicht "Bildung".

Und da ist natürlich (um nun zum OP wieder zurückzukommen) durchaus die Frage interessant, ob Rollenspiel zu teuer ist. Denn Schüler, vielleicht auch Studenten und andere, die wenig Schotter monatlich zur freien Verfügung haben. Überlegen sich vielleicht dreimal, ob sie überhaupt ein Regelwerk für 50 (oder mehr) Euronen kaufen. Und wenn man keinen Kontakt zur Rollenspielerblase hat, greift man natürlich zum bekanntesten Rollenspiel. Und die Frage nach einem Zweitrollenspiel stellt sich gar nicht erst.

Und es ist auch dabei glaube ich egal, ob über die Jahre hinweg Rollenspiel das günstigste Hobby der Welt ist. Den Preis der Bücher zahle ich ja nicht auf Jahre verteilt, sondern auf einem Schlag an der Kasse. Aus dieser Perspektive (und aus der damaligen eigenen Perspektive als Schüler) muss ich schon sagen, dass Rollenspiel zu teuer ist.
Immerhin kauft man ja nur ein Buch - Ein Buch für 50-70€.

Aus meiner jetzigen Perspektive und meinem starken Hang zum Sammeln und Aufholen von Dingen die ich mir in meiner Jugend nicht leisten konnte ist Rollenspiel ein sehr günstiges Hobby. - Es kommt eben auf die Perspektive an.

PS: Noch eine Ergänzung und Bezugnahme auf den Titel: Zu teuer "geworden" ist es eigentlich nicht. Die Preise waren schon zu Beginn der Rollenspielzeit recht hoch.
« Letzte Änderung: 9.11.2022 | 17:43 von Nodens Sohn »

Offline Eismann

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #137 am: 9.11.2022 | 17:42 »
Meiner Beobachtung nach landen die meisten Einsteiger, die nicht über Bekannte reinkommen, die schon Bücher haben, bei D&D. Also ist daraus folgend die eigentliche Frage, ob D&D für Einsteiger zu teuer ist. Denn die kostenlosen oder günstigeren Angebote werden sie vermutlich gar nicht erst suchen, weil sie nichts von ihnen wissen.

Offline Megavolt

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #138 am: 9.11.2022 | 17:48 »
Meiner Beobachtung nach landen die meisten Einsteiger, die nicht über Bekannte reinkommen, die schon Bücher haben, bei D&D. Also ist daraus folgend die eigentliche Frage, ob D&D für Einsteiger zu teuer ist. Denn die kostenlosen oder günstigeren Angebote werden sie vermutlich gar nicht erst suchen, weil sie nichts von ihnen wissen.

Ich mache gerade die Erfahrung, dass man mir die usseligsten DnD-Bücher für absurde Summen abkauft. Für mein Gefühl sind das alles eher Einsteiger oder Semi-Einsteiger, die aber trotzdem "Grabmal der Vernichtung" o.ä. haben wollen.

Ich weiß nicht, inwiefern das relevant ist, aber es fällt mir jedenfalls sehr auf. 

Online Maarzan

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #139 am: 9.11.2022 | 17:49 »
Meiner Beobachtung nach landen die meisten Einsteiger, die nicht über Bekannte reinkommen, die schon Bücher haben, bei D&D. Also ist daraus folgend die eigentliche Frage, ob D&D für Einsteiger zu teuer ist. Denn die kostenlosen oder günstigeren Angebote werden sie vermutlich gar nicht erst suchen, weil sie nichts von ihnen wissen.

Und in die Überlegungen fließt dann nicht eine Rechnung über x erfolgreiche Sitzungen ein, sondern die Abschätzung, ob ihnen das wirklich so viel Spaß machen wird wie vermutet und ob sie die dafür notwendige Gruppe lange genug zusammen bekommen werden.

Was also eigentlich notwendig wäre um die Verkaufszahlen hoch zu bekommen, wären gute, bekannte, lokale Spieletreffs. Dann sieht diese Rechnung für den Interessenten idealerweise besser aus und weitere Käufe kommen dann meist auch (meiner Erinnerung nach eher als in festen Runden zu Hause, wo man sich auf den SL verlassen kann/verlässt alles zu richten).
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Offline Teylen

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #140 am: 9.11.2022 | 18:16 »
Ich habe nicht den Eindruck das Rollenspiel zu teuer geworden sind oder wesentlich teurer sind.

Gerade wenn ich betrachte das zwischen 1997 und Heute 2 1/2 Dekaden liegen.
Ich mein '97 habe ich so 50 Pfennig maximal ne Mark für eine Eiskugel bezahlt, Heute sind es zwischen 1,5 bis 2 Euro, also knapp 3 bis 6 DM. Pro. Einzelner. Eiskugel. Wird trotzdem massig gegessen.

Tatsächlich habe ich den Eindruck, beim durchgehen der Kickstarter, dass Rollenspiele und gerade die Grundregelwerke in funktionaler Form, deutlich billiger geworden sind.
In Bezug auf 95% des Zubehör braucht man es entweder nicht, wie Storyteller/DM Screens oder es gibt billig Alternativen (Würfel).

Ich persönlich mag hochglanz Papier und Farbe. Wenn man das rausnimmt, wird das Produkt für ""die Jugend"" auch nicht attraktiver.


Plus es gibt einen ganzen Sack Rollenspiele, die entweder kostenlos zum selber Drucken sind, oder sehr billig verkaufte Magazine.
« Letzte Änderung: 9.11.2022 | 18:18 von Teylen »
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Offline Crackers

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #141 am: 9.11.2022 | 18:32 »
Ich greif das mal aus dem OP auf,...

Und stelle die Frage ob denn wirklich alle mitspielen wollen,...?
Tatsächlich macht Rollenspiel auf mich eher den eindruck das es nicht gerade für Leute aus "ärmeren" verhältnissen ist. Jedenfalls wenn ich mich in der Szene umschaue - ja da sind auch Leute dabei denen es finanziell nicht wirklich gut geht aber etwa die Typischen "Harz4er" fehlen so ziemlich.

Für mich stellt sich da die Frage "Ist das nur meine Blase oder ist das an anderer Stelle anderst?"

Was mir diesbezüglich passiert ist dieses Jahr:
Auf einem Con sagte mir ein Teilnehmener das er eigentlich sich den Conbesuch nicht leisten konnte (140€) aber es wäre ein bekannter der angemeldet war abgesprungen und hätte ihm einfach den Platz "geschenkt".
Auf einem anderen Con in einem Jugendtreff in einer ... will mal sagen "nicht gar so betuchten Gegend der Stadt" meinte der Leiter des Treffs das zwar ab und zu mal Brettspiele gemacht wurden aber Rollenspiele im sub 1% bereich davon wären. (Also er sagte das dieses Jahr es einmal jemand einen Raum dafür haben wollte).

Meine "Denkkette" - welche ich hier auch mal hinterfragen will läuft also so:
These: Rollenspiel machen eher "gebildete" also eher Gymnasiasten und weniger Hauptschüler. Daraus resultiert das nach einigen Jahren Rollenspieler die dann noch spielen auch ausreichend Geld haben für das Hobby da sie wohl seltener in H4 landen.

Wie sieht es aus, hat da jemand erfahrungen? Ist es nur meine ggf. scheuklappenbeschränkte Sicht der Dinge?


Rollenspiel ist tatsächlich mehr in höheren Bildungsgruppen verbreitet. Das liegt nicht nur an den Preisen der Produkte selbst, sondern an verfügbaren finanziellen Rahmen für Freizeit im allgemeinen. Rollenspiel ist ja an sich erstmal frei von Kosten, denn immerhin kann man sich ja einer Gruppe anschließen und kostenlos reinschnuppern.

Aber für Geringverdienende gibt es dabei große Hürden:

Anfahrt - Für viele nur ein Zeitfaktor, bei Geringverdienern aber ein finanzieller Faktor. Vor allem wenn es bis in die späten Abendstunden geht und der Rückweg via ÖPNV je nach Wohnort (meist Stadtrand) deutlich schwieriger wird, da ein Taxi für den Notfall einfach nicht in Frage kommt. Auch ÖPNV kostet Geld und nicht jeder der betroffenen hat ein Monatsabo.

Das mitbringen von Getränken/Snacks ist oft nicht leistbar

Wenn spontan Pizza bestellt wird, wird es hier ebenfalls kritisch. Das kann sich schlicht nicht jeder leistern.

Das hat erstmal also nicht alles nur mit der Sozialisierung, sondern auch mit den Finanzen zu tun.
Daraus ableiten, dass Rollenspielprodukte zu teuer sind kann man aber nicht. Das Budget reicht da einfach für gar kein Hobby, so traurig das ist und so wichtig gerade da Möglichkeiten zum Eskapismus wären.

Tatsächlich waren Teile meiner aktuellen Spielgruppe einige Jahre in der Tretmühle Hartz IV, trotz Arbeit. Es hat mehrere Sitzungen gedauert, bis die beiden ihre Probleme mit spontanen Essensbestellungen, zu langen Spielabenden oder Planungen zu alternativen Standorten geäußert haben, aus Angst vor Ächtung. Wir haben das gut gelöst bekommen (es gab Essen, im Notfall wurden sie nach Hause gefahren usw.) und das ist mittlerweile auch kein Thema mehr. Aber die Kosten für Rollenspiel sind nicht nur der Kauf von Stift und Papier, das vergisst man aber sehr leicht. Gerade der Druck, der entstand wenn jemand gefragt hat ob man mal eben was zu essen bestellen soll wurde mir als enorm unangenehm beschrieben. Und das kann ich nachvollziehen.

Online Maarzan

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #142 am: 9.11.2022 | 18:47 »
Das teuer ist halt eine Frage der Perspektive.
... verfügbare Freizeit, ggf Kosten für Spieltermine, sei es Fahrt, Verzehrzwang oder Raummiete…)
...

Es gibt hier einen öffentlichen Treffpunkt, der war einmal ideal für Rundenfindung oder auch dauerhaftem Spielen. Aber es wurde immer teurer und das hat sich halt auch in den dann sich einfindenden gespiegelt. Das Regelwerk hatten nur 2 der 4-5 Spieler und der DM. Und der hat dann nebenbei auch eine Kampagne geschmissen, weil es ein paar Ausbauwerke nicht mehr ohne Mondpreise zu bekommen gab. (WH3)
Nach Corona wurde es noch teurer und die spieltauglichen Bereiche deutlich reduziert - das wird jetzt wohl nur noch etwas für ein Ersttreffen unter "Bessergestellten".
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Offline tartex

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #143 am: 9.11.2022 | 19:09 »
Also meine Spieler trinken nur Leitungswasser und gegen Essen sind wir alle eingestellt. Wir spielen bei mir zu Hause, weil die mietbare Location (11€ pro Nase, nur Spielleiter kommen gratis rein) während der Woche schon um 22:00 zu macht und ich meine Wohnung anbiete. Spart mir die Anreise. Als Spielleiter muss ich sowieso als einziger Zeit ins Vorbereiten investieren.

Ich biete ihnen Tee, Kaffe aus der DeLonghi, 3 verschiedne Sorten Milch und 9 verschiedene Sorten Bier an. Wird alles abgelehnt. Einmal hatte einer um heißes Wasser gebeten statt dem üblichen kalten. Kein Witz. Trinke ich halt als einziger Tee und Bier.
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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #144 am: 9.11.2022 | 20:29 »
Zitat
Aber für Geringverdienende gibt es dabei große Hürden:

Anfahrt - Für viele nur ein Zeitfaktor, bei Geringverdienern aber ein finanzieller Faktor. Vor allem wenn es bis in die späten Abendstunden geht und der Rückweg via ÖPNV je nach Wohnort (meist Stadtrand) deutlich schwieriger wird, da ein Taxi für den Notfall einfach nicht in Frage kommt. Auch ÖPNV kostet Geld und nicht jeder der betroffenen hat ein Monatsabo.

Das mitbringen von Getränken/Snacks ist oft nicht leistbar

Wenn spontan Pizza bestellt wird, wird es hier ebenfalls kritisch. Das kann sich schlicht nicht jeder leistern.

Das halte ich alles für Gerüchte. Also zertifizierter Ex-Armutsjugendlicher war nichts davon ein realistisches Hindernis. Die einzigen Hürden waren und sind Leute, die sich für was Besseres halten und einen nicht mitspielen lassen (Grüße an Jolly Orc an der Stelle).
Gerade arme Jugendliche haben und kaufen eher Chips, Cola und Pizza als was anderes. Lieferando-gedöns mit veganem Gulasch auf Udun-Nudeln an einem DiesDasChutney schon eher ein ausgrenzendes Moment.

 
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Offline Crackers

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #145 am: 9.11.2022 | 20:38 »
Das halte ich alles für Gerüchte. Also zertifizierter Ex-Armutsjugendlicher war nichts davon ein realistisches Hindernis. Die einzigen Hürden waren und sind Leute, die sich für was Besseres halten und einen nicht mitspielen lassen (Grüße an Jolly Orc an der Stelle).
Gerade arme Jugendliche haben und kaufen eher Chips, Cola und Pizza als was anderes. Lieferando-gedöns mit veganem Gulasch auf Udun-Nudeln an einem DiesDasChutney schon eher ein ausgrenzendes Moment.

Das ist vermutlich einfach eine individuelle Frage. Ich denke, das habe ich zu allgemein geschrieben. Meine Mitspieler waren zwar keine jugendlichen, aber klar gibt es auch Menschen, für die das von mir aufgezählte kein Hindernis ist. Von daher: Entschuldige bitte, natürlich ist das nur eine Anekdote gewesen, die ich vermutlich zu sehr verallgemeinert habe.

HEXer

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #146 am: 9.11.2022 | 20:43 »
Mal ne Frage: Habt ihr alle keine anderen Hobbies zum Preisvergleich?




Im Vergleich ist Rollenspiel ein Hobby für Billigheimer.

Sorry, darum sollte es hier ja gerade nicht gehen:

Ich meine das explizit nicht im Vergleich zu anderen Hobbies, sondern im Vergleich zu „früher“ und dazu, ob die finanzielle Einstiegshürde für manche Leute inzwischen zu hoch ist.

Und nein, ich zum Beispiel habe keine anderen Hobbies. Mit 100 € Budget im Monat für alles, was neben Wohnen und Essen "extra" ist, wird das auch schwierig.

Offline Mogelpack

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #147 am: 9.11.2022 | 20:48 »
Nach meinem Empfinden und persönlichen Eindrücken in meiner eigenen "Blase" ist Rollenspiel tatsächlich ein eher intellektuelles Hobby. Mir fällt nicht ein einziger Mitspieler (seit über 30 Jahren RPG) ein, der nicht mindestens Abitur hatte. Aber das hat ja nichts mit Armmut oder Überteuerung zu tun. Solche Thesen, das dies mit mehr Geld einher geht, stimmen nicht unbedingt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Zu teuer geworden? Was Regelwerke anbetrifft bitte auch mal vergleichen, welchen Standard an Qualität (Vollfarbig usw.) wir heutzutage gewöhnt sind. Das betrifft ganz besonders die Mainstream-Regelwerke. Hier kommt es sicher auf den Geschmack der Gruppe an, welche RPG´s denn überhaupt gespielt werden wollen. Aus eigener Erfahrung: Wir hatte nie mehr als 2 Regelwerke und das hat gereicht. Regelfragen konnten am Abend, am Tisch, vor dem Beginn geklärt werden.

Problematischer sehe ich da schon die Begleitkosten für Anfahrt, Verpflegung, Räumlichkeiten usw. Ich selbst bin auch schwankend, wo ich in Zukunft RPG anbieten werde. Online ist da tatsächlich die einzige Alternative, wenn keiner Platz zur Verfügung stellen kann. Auch wenn die Runde tatsäch vor Ort statt finden könnte. Das setzt aber einen gut funktionierenden Rechner voraus.

Da ist also m.M. die Frage falsch gestellt. Nicht das Rollenspiel ist teurer geworden, sondern halt eben die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Ich kann nur hoffen, das eine Mehrzahl an Gruppen sich davon nicht abschrecken lassen und Lösungen finden.
« Letzte Änderung: 9.11.2022 | 20:50 von Mogelpack »
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Offline Runenstahl

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #148 am: 9.11.2022 | 21:40 »
Da das alles (zumindest mMn) vom Thema wegführt, habe ich dazu mal einen neuen Thread aufgemacht in dem ich nach Schulabschluß und Lebensstandard frage:
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Offline Arkam

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #149 am: 9.11.2022 | 22:06 »
Hallo zusammen,

so langsam artet die Diskussion etwas aus. Denn anfallende Nebenkosten wie Anfahrt, gegebenenfalls Essen und Trinken oder Kosten für den Spielort haben ja Nichts mit dem Rollenspiel direkt zu tun. Ich gebe ja gerne zu das es wenn man mobil ist deutlich einfacher mit der Tischrundensuche ist und ein ordentlicher Rechner das Onlinspiel an genehmer macht aber das sind doch Sachen die man nicht dem Rollenspiel als Produkt zuordnen und in dessen Preis einrechnen sollte.

Selbst D&D 5 kann nachdem was ich auf https://www.qrpg.de/dnd-dungeons-and-dragons-einsteiger/ gelesen habe im sparsamsten Falle nur mit Spielerhandbuch und Einstiegsabenteuer gespielt werden. Ja das wären dann immer noch 62 €. Das ist aber schon Mal deutlich weniger als die 142 € mit allen drei Büchern und dem kommerziellen Einstiegsabenteuer.
Ich denke Mal das es aber auch jede Menge freie Abenteuer gibt mit denen man auch anfangen kann.
Ja macht den Einstieg sicherllch nicht einfacher aber spart eben auch 100 €.

Gruß Jochen
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