Autor Thema: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?  (Gelesen 6879 mal)

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Offline Megavolt

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Wer sich mit wissenschaftlichen Publikationen vergleicht, müsste auch entsprechenden Mehrwert liefern.

Fairerweise muss man sagen, dass wissenschaftliche Literatur auch nicht das reine Glück allein ist, sondern sie ist auch oft aufgebläht oder nur grenznützlich.

Online Maarzan

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Ja stimmt, auch da ist manches sicher nicht optimal. 
Aber das wird dann meist gekauft, weil es immer noch indirekt nützlich bis notwendig ist, weils der Prof geschrieben hat und darauf verweist.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Space Pirate Hondo

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Digitalisieren.

Ja bitte! Aber nicht einfach das PDF zum Kauf einstellen, sondern die Bücher auf dem Tablet und Smartphone vernünftig lesbar machen. Also entweder Epub oder aber weniger Spalten. Digitale Rollenspielbücher sind einfach nicht gut. Romane funktionieren elektronisch mittlerweile fantastisch, aber bei Rollenspielen funktioniert das einfach noch nicht so wie es sollte.

Weg von Druckwerken (womit man auch Rohstoffe der Erde geschont werden) und nur noch digital. Wir leben im Jahr 2022 und nicht mehr im 20. Jahrhundert. Es gibt ja schon einige Entwicklungen, dass die Regelwerke nur noch auf digitalen Platformen einsehbar sind.

Noir

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Weg von Druckwerken (womit man auch Rohstoffe der Erde geschont werden) und nur noch digital. Wir leben im Jahr 2022 und nicht mehr im 20. Jahrhundert. Es gibt ja schon einige Entwicklungen, dass die Regelwerke nur noch auf digitalen Platformen einsehbar sind.

Finde ich schwierig. Denn dafür müsste jeder auch die finanzielle Möglichkeit haben, Geräte zu haben, um da bequem Zugang zu haben. Und nein "Smartphone" ist da sicherlich keine Option.

Offline Crackers

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Finde ich schwierig. Denn dafür müsste jeder auch die finanzielle Möglichkeit haben, Geräte zu haben, um da bequem Zugang zu haben. Und nein "Smartphone" ist da sicherlich keine Option.

Warum ist das Smartphone keine Option?

Ich kann dir berichten, dass ich einige hundert Bücher auf dem Smartphone gelesen habe und das hervorragend funktioniert. Auch Tabellen  und Bilder sind überhaupt kein Problem im Epub-Format. Das Format muss aber natürlich auch nicht das Ende sein, es ist nur ein Beispiel.
Natürlich ist ein Tablet da noch besser, aber ich sehe keinen Grund dafür das Smartphone kategorisch auszischließen.

Noir

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Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

/EDIT: Ganz davon ab, dass es auch noch Unmengen Haushalte haben, die nicht einmal Smartphones besitzen. Da nach "nur noch Digital!!!" zu rufen, finde ich schon SCHWER naiv. Auch, wenn der Thread hier natürlich nur ein Gedankenexperiment ist. Aber ich glaube, viele Leute wissen gar nicht, wie es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Und damit ist nicht nur die Infrastruktur gemeint, sondern auch die Endgeräte.
« Letzte Änderung: 8.11.2022 | 16:53 von The Forlorn Poet »

Online Maarzan

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Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

/EDIT: Ganz davon ab, dass es auch noch Unmengen Haushalte haben, die nicht einmal Smartphones besitzen. Da nach "nur noch Digital!!!" zu rufen, finde ich schon SCHWER naiv. Auch, wenn der Thread hier natürlich nur ein Gedankenexperiment ist. Aber ich glaube, viele Leute wissen gar nicht, wie es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Und damit ist nicht nur die Infrastruktur gemeint, sondern auch die Endgeräte.

Wobei ich zum späteren Nachschlagen gerne auch ein pdf nehme, aber ein Spiel lernen kann ich merklich einfacher als Buch.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies bei Anfängern, welche noch mehr Neues aufnehmen und verketten müssen,  noch deutlicher auftritt, aber vielleicht liegt es auch am Alter, wo man mit elektronischem Lesen begonnen hat.
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Offline Crackers

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Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

/EDIT: Ganz davon ab, dass es auch noch Unmengen Haushalte haben, die nicht einmal Smartphones besitzen. Da nach "nur noch Digital!!!" zu rufen, finde ich schon SCHWER naiv. Auch, wenn der Thread hier natürlich nur ein Gedankenexperiment ist. Aber ich glaube, viele Leute wissen gar nicht, wie es um die Digitalisierung in Deutschland bestellt ist. Und damit ist nicht nur die Infrastruktur gemeint, sondern auch die Endgeräte.

Hier ich. Du kennst mich nicht, aber ich lese jeden Tag auf dem Handy. Immer auf dem Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV und das Handy habe ich inklusive meiner Buchsammlung in der Googlecloud immer dabei. Ich habe darüber mittlerweile mehr als 100 Bücher gelesen. Und ich bin da absolut nicht allein, wie oft sieht man denn noch Reader wie Kindle, Tolino und Co in der Öffentlichkeit? Die gibt es zwar noch, aber der große Teil im Berufsverkehr liest mittlerweile auf dem Smartphone.

Der Winzbildschirm ist dank anpassbarer Schriftgröße überhaupt kein Problem und heutzutage mit einem Display von durchschnittlich mindestens 5,5 Zoll ist der Bildschirm auch gar nicht so winzig.

Das nicht jeder ein Smartphone stimmt, aber der Anteil ist verschwindend gering. Das kann kein Argument sein, vor Allem nicht, da es ja auch PoD gibt und man diese Gruppe darüber bedienen kann.

Außerdem: Zeig mir ein Buch das [CTRL]/[CMD]+[F] kann. Gerade für Rollenspiele in denen man öfter mal nachschlagen muss ist das Digitalformat dem Druck schon jetzt überlegen. Nur das Layout ist noch ewig gestrig und nicht im Jahr 2022 angekommen.

Offline tartex

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Ich kenne niemanden. Niemanden, der auf einem Smartphone wirklich ein Buch gelesen hat. Mal einen News-Artikel, ja. Aber ein ganzes Buch? Never. Auch ich käme nie auf die Idee, auf so einem Winzbildschirm ein ganzes Buch zu lesen.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob für ein Rollenspiel-Regelwerk ein Buch wirklich das optimale Format ist.

Klar, für den Sammler schon, aber zum Spielen? Das sind gut verlinkte Regelpartikel eigentlich nützlicher.

In der letzten D&D5-Runde, in der ich war, hatten eigentlich alle nur die D&D-App mit Charakterbogen und den verlinkten Regel-Versatzstücken. Da hat außer mir und dem Spielleiter auch nie jemand ein Buch dabei gehabt.
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Offline Xemides

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Ich alter Sack benutze bei Rollenspielen lieber ein Buch als ein PDF. Auch am Tisch benutze ich lieber die Papierform, ich finde mich damit immer noch schneller zurecht.

Auch Bücher lese ich lieber auf dem Kindle als auf dem Smartphone. Ist auch besser für die Augen übrigens.


Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Camo

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Ich denke mal, den Posts von Weltengeist und Feuersänger ist nichts hinzuzufügen.
Was man auf Konsumentenseite halt gerne mal ignoriert ist, das Rollenspielpublikationen eigentlich massiv teurer sein müssten. Das man als Endkunde für Rollenspielpublikationen in winzigen Kleinstauflagen zweistellige Beträge bezahlt und nicht, wie etwa im Falle wissenschaftlicher Publikationen, dreistellige, liegt daran, dass Rollenspiele in der Regel eh schon von Hobbyisten und Selbstausbeutern produziert werden.

Wissenschaftsverlage... nettes Stichwort. Du meinst die Verlage, die im Durchschnitt den Autoren nichts bezahlen, sie oftmals sogar für den Druck bezahlen lassen? Und trotzdem dreistellige Beträge aufrufen? Weswegen viele Wissenschaftler schon sagen "Hey, wenn euch das Paper interessiert, haut mich an, ich schick euch das, ich verdiene an den gedruckten Dingern eh nix"... diese Wissenschaftsverlage?


Es müssen aber auch immer nicht haufenweise Spezialwürfel sein, wie sie gerne Verwendung finden. Wenn ein System z.B. mit XW6 arbeitet, hat die wahrscheinlich jede:r zu Hause.
Das ist definitiv ein Punkt, der den Preis und die Einstiegsschwelle senkt.

Traveller und Tunnels & Trolls tun das... sind recht kleine Nischensysteme, leider.


In Deutschland gibt es noch das Problem, dass deutsche Bücher und eigentlich dazugehörige PDFs nicht zusammen als zusammengehörend verkauft werden dürfen. Was dazu führt, dass man die Bücher mit PDF auf ausländischen Seiten kauft oder auf ausländische Buch/PDF-Bundles zurückgreift.

Klar darf das zusammen verkauft werden. Ist dann halt kein reines Buch mehr, was sich auf die Mehrwertsteuer auswirkt. Aber Bundles mit Buch und anderem Krams sind erlaubt... ansonsten gäbe es diese "Bau dir einen Ferrari in nur 250 Heften zusammen"-Serien nicht. Es kann bei Übersetzungen so sein, dass der Lizenzvertrag das verbietet, aber generell darf man das durchaus. Verstößt auch nicht gegen das Preisbindungsgesetz.

Offline Megavolt

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Ich vermute, dass die Anspruchshaltung, man müsse als Rollenspielschaffender vorzeigbar entlohnt werden, eher naiv ist.

Wenn eine Tätigkeit mies bezahlt ist, dann liegt der Grund üblicherweise darin, dass sie im Vergleich zu anderen Tätigkeiten wenig wert ist, oder dass der Erbringer der Tätigkeit vergleichsweise leicht austauschbar ist (was auf das Gleiche rauskommt).

Ich wünsche freilich jedem Rollenspielschaffenden, dass er mit Geld überhäuft wird, keine Frage, aber es ist einfach keine realistische Perspektive.

Vergleicht mal den Wert der Leistung, ein Auto flott zu machen, mit dem Wert der Leistung, ein Abenteuer zu verfassen. Ein Abenteuer schreiben kann jeder Gymnasiast mit einem Stift, aber um festgefressene Kolben wieder zu lösen, dafür brauchts irre aufwändige Voraussetzungen. Und: Rollenspiel ist eine luxuriöse Tätigkeit, aber mit dem Auto auf die Arbeit zu kommen ist eine Notwendigkeit. Deshalb ist der Handwerker teuer und der Schriftsteller billig und das ist - leider! - der korrekte Lauf der Dinge.
« Letzte Änderung: 8.11.2022 | 18:14 von Megavolt »

Offline melkvie

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Dann muss ich aber auch meine Ansprüche entsprechend runterschrauben.

Offline Megavolt

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Weiß ich nicht. Von einer Reinigungskraft erwartet man am Ende des Tages auch, dass die Bude sauber ist. Nur weil sie schlecht bezahlt ist, wird sie nicht damit durchkommen, nur halbärschig zu putzen.

Es ist komplex. Angebot und Nachfrage arbeiten im Großen und Ganzen einfach gegen den Rollenspielkünstler, das lässt sich mMn nicht ausschmieren. Es ist eine Tragödie, aber so ist es halt.

Offline Tomas Wanderer

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D&D braucht kein Abitur.

Offline Megavolt

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Online Waldviech

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Zitat
Ich vermute, dass die Anspruchshaltung, man müsse als Rollenspielschaffender vorzeigbar entlohnt werden, eher naiv ist.

Wenn eine Tätigkeit mies bezahlt ist, dann liegt der Grund üblicherweise darin, dass sie im Vergleich zu anderen Tätigkeiten wenig wert ist, oder dass der Erbringer der Tätigkeit vergleichsweise leicht austauschbar ist (was auf das Gleiche rauskommt).

Ich glaube mal, das verlangt wohl auch keiner, der irgendwas mit dem Schreiben von RPGs zutun hat. Das sind mit wenigen Ausnahmen so gut wie alles Hobbyisten, die das was sie da tun aus Spaß an der Freude machen und nicht, weil sie damit Geld verdienen wollen. Ich wollte eher darauf hinaus, dass das, was man im RPG-Bereich als Konsument zu kaufen kriegt, preislich eher am unteren Rand des Spektrums rangiert als das es "zu teuer" wäre.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

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Offline YY

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Weg von Druckwerken (womit man auch Rohstoffe der Erde geschont werden) und nur noch digital.

Man betrachte sich die Studien, die "klassisches" Buch und verschiedene Reader dahingehend vergleichen (gilt vergleichbar fürs Smartphone).
Speziell mit den Aspekten Lebensdauer von Readern und Schadensereignisse ist das in vielen Konstellationen deutlich auf Seite der gedruckten Ausgabe.

Erst recht, wenn die Regeln eben kein dickes Buch sind, sondern so dick wie nötig und so dünn wie möglich.

Rollenspiel derart zum Massenhobby machen, dass die Spiele in 100.000er Auflagen produziert und verkauft werden.

Ziel erkannt? Ausführung!

Mach doch mal Nägel mit Köpfen: Verstaatlichen.
Zack, Auflage sichergestellt, Autoren gut bezahlt, alles für immer toll *duck und weg*

Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig.

Gerade die "unsichtbare" Kernarbeit, das Regeldesign, lässt sich nicht sinnvoll mit klassischen Modellen bezahlen.
Am ehesten noch über Ansätze wie Patreon u.Ä., aber da braucht man ja auch nicht meinen, dass da irgendwelche Unsummen zusammenkämen.

Ohne den, der aus Spaß an der Freude bastelt, prokelt und probiert, geht es nicht (wie in den anderen Bereichen auch, wo wenigstens überhaupt auf die Kosten geschaut werden kann).
Am Ende zählt nämlich das Ergebnis und je nachdem, wie der Weg dahin aussieht, ist das faktisch unbezahlbar.
Außer der Sultan von Brunei hält sich einen Rollenspieldesigner.

Deswegen nimmt man es quasi geschenkt oder es findet nicht statt.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Xemides

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Traveller und Tunnels & Trolls tun das... sind recht kleine Nischensysteme, leider.

Traveller ist doch kein Nischensystem mehr bei Mongoose. Außerdem macht das auch NOVA und die ganze PtBA-Schiene und FATE wenn man keine Fatewürfel nimmt.

[/quote]
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Camo

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In Deutschland ist Traveller ein Nischensystem, doch. Darum ging es mir. T&T ist in Amerika auch nicht zu unterschätzen, hierzulande aber kaum noch bekannt.

Offline Yney

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Och, das ist einfach:
  • Die Autoren noch schlechter bezahlen
  • Die Übersetzer noch schlechter bezahlen
  • Die Zeichner noch schlechter bezahlen
  • Die Verlagsmitarbeiter noch schlechter bezahlen
  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen
  • ...

Auch von mir ein Danke und ein Entschuldigung gleich voraus für die kommenden Worte (ich habe Weltengeist gleich zitiert und geantwortet - noch bin ich nicht durch alles in diesem Thema durch):
Ein wenig blieb mir doch die Spucke weg, als da bei den Vorschlägen unter anderem Dinge standen, wie "Text kürzen" oder "digitalisieren", wobei bei Letzterem teils angemerkt wurde, dass das dann aber schon schön übersichtlich sein soll und angepasst für das entsprechende digitale Medium. Ich kann nicht für die professionellen Anbieter sprechen und betrachte es daher mal aus Sicht meiner eigenen Arbeit an Feenlicht:
Ich habe vor geraumer Zeit die Regeln völlig neu vom Layout her aufgesetzt und dabei die Texte kräftig eingedampft. Der Zeitaufwand war vergleichbar mit der ersten Erstellung. Ein Kritikpunkt, den ich immer wieder mal gehört habe ist, dass Bilder rar sind. Etwas, dass ich gut verstehen kann, denn mit Illustrationen wird die Sache deutlich lockerer. Und Feenlicht kostet (wenn man es nicht fedruckt als Buch haben will) schlicht gar nichts. Und dennoch sollte es aber doch schon grafisch ruhig noch hübscher sein …

Das klang nun vermutlich schärfer als es gemeint ist, aber hier zeigt sich doch ein Widerspruch, der weiter oben auch schon angesprochen wurde: Hübsch aussehen soll es schon, gut lesbar und schnell verständlich soll es sein, aber bitte nicht zu teuer. Man wird sich hier notgedrungen für entweder oder entscheiden müssen, denke ich. Bei mir ist es ein Hobby und ich bastle gerne mal an einem Bild oder einem Text länger herum, aber jemand, der davon leben möchte, dem oder der wird man dafür wohl Geld geben müssen. Und dann kostet selbst ein kleiner Wasserkringel (ich hänge ihn mal dran) mal eben 100 € (oder vermutlich mehr).

Noch eine andere (freche oder gewagte These): Hier im Tanelorn schwirren diverse schick gemachte Eigenproduktionen herum, die man teils völlig frei haben kann. Und da begegnete mir (gefühlt) schon auch öfter dieses leise Vorurteil, dass es ja nicht viel taugen kann WEIL es so billig ist (bzw. gar nichts kostet). Vielleicht ein wenig so wie bei manchem Open Source Programm, dass den Profivarianten durchaus das Fürchten lehren kann, das aber so mancher gar nicht ansieht, weil es ja, da umsonst, nichts taugen kann (dass bei 0 € Rollenspielen ebenso wie bei 0 € Software die Wahrscheinlichkeit für "schlecht gemacht" und damit das Risiko umsonst verplemperter Zeit sicher höher liegt, steckt andererseits aber auch im System).

Nochmals Entschuldigung, wenn ich nun vielleicht schon Durchgekautes wiederholt habe, das hier lag mir gerade dringend in den Fingern. Bei Bedarf einfach fröhlich ignorieren (und auf jeden Fall nicht als aggressiven Angriff werten).

HEXer

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Rollenspiel derart zum Massenhobby machen, dass die Spiele in 100.000er Auflagen produziert und verkauft werden.

Um Himmels Willen nein! Der Stranger Things Hype hat so viele Nichtnerds auf den Trip gebracht, dass das Hobby ohnehin schon zu mainstreamig für mich Kellerkind ist. Und schließlich bestimmt die Nachfrage auch noch den Preis.  >;D


  • Noch billigere Druckereien in noch totalitäreren Staaten nutzen

Funzt nicht: FFG Star Wars musste in China gedruckt werden - billiger und totalitärer geht schwierig. Hats den Preis gedrückt? Nooo-pe.

Im Ernst: Ich kann dem ewigen Ruf nach "noch billiger, noch billiger" nichts abgewinnen (und muss gerade an mich halten, um nicht in einen Rant abzudriften). Gemessen an dem, was da an Arbeit drin steckt, sind Rollenspielbücher schon massiv zu billig. Und Feuersänger sagt es schon: Das Problem ist nicht das Lesebändchen. Das Problem ist, dass Rollenspielbücher (für die meisten Systeme) in viel zu geringen Auflagen produziert werden, weil es zu wenige Leute spielen / kaufen. Kaufmännisch gesprochen: nicht die variablen Kosten, sondern die Fixkosten, die sich auf viel zu wenige Käufer verteilen.

Ich hatte es aber auch nicht so verstanden, dass hier nach Dumplingpreisen (sic!) gerufen wird, sonder eher so als "wie viel von dem "Luxusquatsch" der auch kosten verursacht brauchen wir bei einem Rollenspiel denn tatsächlich? Ginge es nicht auch ne Nummer schlichter?". Das fände ich wiederum völlig in Ordnung.
« Letzte Änderung: 8.11.2022 | 19:25 von HEXer »

Noir

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Hier ich. Du kennst mich nicht, aber ich lese jeden Tag auf dem Handy. Immer auf dem Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV und das Handy habe ich inklusive meiner Buchsammlung in der Googlecloud immer dabei. Ich habe darüber mittlerweile mehr als 100 Bücher gelesen. Und ich bin da absolut nicht allein, wie oft sieht man denn noch Reader wie Kindle, Tolino und Co in der Öffentlichkeit? Die gibt es zwar noch, aber der große Teil im Berufsverkehr liest mittlerweile auf dem Smartphone.

Der Winzbildschirm ist dank anpassbarer Schriftgröße überhaupt kein Problem und heutzutage mit einem Display von durchschnittlich mindestens 5,5 Zoll ist der Bildschirm auch gar nicht so winzig.

Das nicht jeder ein Smartphone stimmt, aber der Anteil ist verschwindend gering. Das kann kein Argument sein, vor Allem nicht, da es ja auch PoD gibt und man diese Gruppe darüber bedienen kann.

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Ah, sorry ... selbst die ganz ganz großen Smartphones sind in meinen Augen viel zu klein, um angenehm daran zu lesen. Ganz davon ab, dass lesen an beleuchtetem Bildschirm ganz furchtbar ermüdend ist. Es gibt einen Grund, warum ich zum Beispiel nicht einmal PDFs am Rechner lesen kann. Ich habe einen Kindle. Und zwar einen ganz ohne Beleuchtung. Damit kann ich lesen. Alles andere ist für mich maximal zum nachschlagen zu gebrauchen. Dafür ist die Suchfunktion natürlich super. Aber nur, wenn ich weiß, wonach ich suche. Zum Lesen, brauche ich ein schönes Buch.

Ganz davon ab: Die Menge an Menschen ohne aktuelle Smartphones ist alles andere als "verschwindend" gering. Ich glaube eher, die Leute, die wirklich gerne am Smartphone Bücher lesen wollen ist verschwindend gering. Auch im Jahre 2022 ;)

Offline Tudor the Traveller

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Da stellt sich natürlich die Frage, ob für ein Rollenspiel-Regelwerk ein Buch wirklich das optimale Format ist.

Klar, für den Sammler schon, aber zum Spielen? Das sind gut verlinkte Regelpartikel eigentlich nützlicher.

In der letzten D&D5-Runde, in der ich war, hatten eigentlich alle nur die D&D-App mit Charakterbogen und den verlinkten Regel-Versatzstücken. Da hat außer mir und dem Spielleiter auch nie jemand ein Buch dabei gehabt.

Das Buch als Medium ist für Regelwerke imo mehr schlecht als recht. Denn Regelwerke haben normalerweise keinen chronologischen Zusammenhang, den man von einem Anfang zu einem Ende hin ablaufen müsste.

Wir sind nur eben auf Bücher trainiert. Leider. Deshalb fällt das mit der Digitalisierung auch so schwer. PDF sind da nur eine Krücke als Übergangslösung, denn es macht überhaupt keinen Sinn, Bücher und Dokumente 1:1 zu digitalisieren.

Aber hier tummeln sich ja eh überwiegend alte Säcke, die am liebsten alles so möchten, wie es damals war  :P
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

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Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
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HEXer

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