Ich habe Edgerunners geschaut und war maßlos von der Serie enttäuscht.
Wobei man es mir explizit als "Fast so gut wie Arcane" beworben hat und Arcane den ersten Platz meiner Serien-Rangliste belegt.
AnimationIch habe seit längeren keinen Anime gesehen, allerdings hat mich die Anzahl der Szenen wo Charaktere in einer statischen Szene sitzen und entweder nur den Mund bewegen oder die "Kamera" soweit weggehalten ist das man nur ein statisches Bild hat, aktiv gestört. Insbesondere die Szenen vor der Werkstatt in dem Wüstenmäßigen Gebiet mit Gesprächen zwischen David und Maine.
Die Aktivierung des Sandokan und des Monowire war recht nett umgesetzt, der Rest wirkte auf mich aber mehr so in der Richtung "nette Animation für Actionserien ~2005".
Grundlose, Überflüssige GewaltDie Gewaltdarstellung erschien mir frisch von den 90ern inspiriert. Alles was auch nur ein bisschen angehustet oder im Kampf angeschubst wird splattert von dannen.
Da die Serie scheinbar einen Wert darin sieht, gibt es massig Action Szenen und massig Splatter. Es war dabei weniger eklig als irritierend.
Im Gegensatz zu Hakkenden hatte ich es auch nicht als Plot fördernd gesehen, zumal die Tödlichkeit bei Edgerunners irgendwo zu variieren schien. Daneben ist es jetzt auch in keiner Form Teil meines CP 2077 Playthrough gewesen. Ich hatte auch nicht das Gefühl eine "Fallout Splatter"-Option übersehen zu haben.
Daneben ist es recht offensichtlich, das die Chars teils Plotarmor haben
Die Charaktere greifen ein Maelstrom Stützpunkt frontal an und zwei erschiessen dann, ungedeckt im Tor stehend, die wartenden Leuten. Die natürlich nicht treffen. Selbst nicht beim nachladen von Rebecca
Charaktere Dummheit zwecks PlotentwicklungVarieert mitunter von ein bisschen dumm und "ohne Arasaka Implant schafft der das atmen nicht".
Die ganze Serie geht darum, dass es Cyber-Psychos gibt, dass die mordsgefährlich sind. Von quasi der ersten Szene an wo es Davids Mutter zerlegt.
Dann hat man da einen hochgecyberten Typen der vor sich her pinkelt, geht hin und spricht mit dem, der reagiert nicht und hat die "Psychose Augen" und macht damit 5 bis 10 Minuten lang weiter, bis Männeken Piss die Nervquelle abschießt.
Das war beim zuschauen, für mich, nicht spannend, sondern mehr eine an telegraphierte Splatterszene bei dem der Langfinger seinen Todeswunsch äußert und konsequent realisiert. Es wurde dann auch nicht wirklich zur Charakter-Entwicklung von Rebecca oder wem anders genutzt.
Zunächst mal, hat die Serie eher einen schlechten Job gemacht, zu erklären das MaxTec neben der Psycho Bekämpfung (was man im Spiel selbst übernimmt) quasi die Doc Wagon von Night City sind.
Jetzt gehen die Charaktere hin und entführen einen hochrangingen Konzerner, von dem sie wissen das er auf einem guten bis sehr guten Plan sein wird, und halten den deswegen a) AM LEBEN und b) soweit abgekapselt das der schlechte Zustand nicht durchkommt.
Was macht der Hauptcharakter? Im vollen Wissen um das Setting, ohne irgendwelche Not, etwas besorgt um seine Freundin, knallt er den Konzerner ab. Der da soweit leblos sass und nichts machte. Was dann, konsequenter weise, zu einem MaxTac Besuch führt bei dem ein Charakter drauf geht.
Was zur Hölle???
Das man etwas dumm ist, okay. Aber das war für mich "zu dumm zum atmen"-Dumm.
Was die zwei größten Nerv-Fälle für mich waren. Es gab dabei eine handvoll kleinere. Wie die Frage:
In der Serie wird David gesagt, er solle mal kurz die Cyberimplante downgraden, damit sich sein Hirn erholen kann. Was er aber ablehnt!?
Dabei erklärt man nicht wirklich was dagegen spricht einmal einen Monat lang mit Basic herumzulaufen und sich dann wieder die ganze Dosis Implantate zu geben @.@
Nun oder so fast die komplette Handlung in der Penultimaten Episode mit dem Angriff auf den Konvoi.
Massiver Storyspoiler zu AnfangEs ist nicht so, dass der Plot dick genug wäre um nicht schon so durchschaut zu werden.
Wenn man jedoch einbringt das Arasaka Adam Smasher hat und es so darstellt das es klar ist, das Adam Smasher vorkommt, dann weiß der geneigte CP 2077 Zocker, man das Adam Smasher bis zum Finale des Videospiels ~ das danach spielt ~ überlebt.
Daneben geht man imho nicht wirklich auf den Unterschied zwischen Cyborg und Cyberpunk ein?
Zumindest war es am Ende für meinen Mitgucker irritierend weshalb David nicht das voll-Digitalisierungsangebot annahm. Worauf ich ihm erklärte das damit sein Hintern (Verstand) komplett Arasaka gehört.
Story SprüngeNach gefühlt jeder Episode hüpft die Story ein paar Monate bis ein paar Jahre nach vorne.
Es hatte einen Grund weshalb man bei Arcane nur einen Zeitsprungt hat und nicht ein halbes Dutzend.
Plus, mich hat doch interessiert wie...
...sich so zu einem kompetenten Cyberpunk/Edgerunner entwickelt zu haben.
Anstelle einem Cut zu "Guck mal, voll so wie Maine geworden".
Fehlende CharaktertiefeDavid ist so ziemlich der Everyman Protagonist mit dem sich jeder Zuschauer identifizieren bzw. in dem man sich wiederfinden kann.
Der Rest der Charaktere sind imho Hüllen die ausschließlich dazu dienen David durch den Plot zustützen.
Daneben mochte ich Arcane auch, weil es viele weibliche Charaktere hatte, und die ordentlich charakterisiert wurden, so 3D mäßig.
In CP gibt es zwei Runnermodels die den gleichen Bodytyp haben und ein Kind.
Der komplexe Charakter unter den Runnermodels darf noch einen Traum haben.
Den sich dann David für seinen dünnen Charakter borgt und wonach David sich am Retter-Dasein versuchen darf.
Allgemein ist bei CP 2077 die Charaktertiefe/-relevanz weiblicher Figuren so auf 90er Niveau stehen geblieben.
Positive Sachen) Memberberry Faktor für die Videospieler
Fast jede Location in der Serie meine ich so im Spiel gesehen/besucht zu haben. Was ein nettes dauer "Ich erkenn das!" Gefühl bescherte
) Musik von Franz Ferdinand
Ich bin dafür der Jugend coole Mucke zu zeigen. XD
) Interessante Darstellung des Netrunning
) Solide Action-Anime-Unterhaltung wie aus den 90ern (Fazit: Ganz nett)
Quasi als wenn wer Akira geschaut hat, und unter dem Strich mitnahm, dass die Endszene wohl das coolste und der Kern des Films ist.