Mein persönlicher Kritikpunkt ist, dass es keine neue Edition wie zwischen Vampire vor V5 und der V5 ist sondern Werwolf "reimagined" wird.
Heißt, man kriegt ein neues System mit einem frisch aufgesetzten Setting welches sehr stark vom alten nur inspiriert ist.
Das an sich kann gut sein, ich finde es nur sehr irritierend und ich wäre mega angefressen wenn sie es mit VtM gemacht hätten.
Aber um ehrlich zu sein... das hat man doch mit VtM auch gemacht! Schauen wir doch mal genauer hin.
- Blut funktioniert plötzlich anders
- Es gibt Blood Potency, was eine Verbeugung vor VtR ist
- Die Disziplinen wurden völlig zerschlagen und neu aufgeteilt
- Malkavianer haben wieder Beherrschung
- Mächtige Ahnen schubsen dich rum (irgendwo einer der unique selling points von VtM) ist plötzlich gar nicht mehr Thema, weil alle Ahnen aus der Geschichte rausgeschrieben werden, mittels einer großen Mystery Box
- Das Tier tritt viel klarer zutage und kann die Handlungen von Vampiren viel stärker beeinflussen
- Clans haben plötzlich Compulsions anstatt mystischer Schwächen
- Die Camarilla ist noch elfenbeinturmiger und überlässt den Anarchen die Straßen (was irgendwo auch eine Übernahme von VtR-Motiven mit ihren nicht ganz so fixierten Hierarchien ist)
- Die Giovanni sind quasi in einem One-Size-Fits-All-Totenbeschwörerclan aufgegangen
- Die Assamiten, Jünger des Set und Ravnos sind plötzlich politisch korrektifiziert (was toll ist)
- Die Lasombra stehen auch plötzlich wieder mit einem Bein in der Camarilla
- ... und haben außerdem noch einen völlig anderen Clansnachteil
- Der Sabbat ist komplett unspielbar geworden und hat nicht mehr die große aktive Rolle, die er früher hatte
- Keine hundertdrölfzig Blutlinien und Heartbreaker-Clans mehr, auch Jahre nach der Veröffentlichung nicht
Zumal man in Bezug auf die Schwarzen Furien sich davon entschieden hat das Thema einer Werwolf Gruppe aus Frauen und Enbies komplett abzusägen und sie in der bisherigen Präsentation auf mich wie ein Fenris-Ersatz wirken. Ich mein ich verstehe es aus dem Gesichtspunkt das eine Rückmeldungen aus dem Fandom aus "Das Stammes Toten ist kein TERF herrgottshimmel" ein "Ist es doch/Ihr seit woke" war und die Auseinandersetzung anstrengend ist. Ist halt dann nur irgendwie meh wenn das Thema wegfällt.
Okay, du scheinst da mehr Infos zu haben als wir. Woraus geht das hervor? Hast du da eine Quelle?
Ich war jetzt eigentlich davon ausgegangen, dass die Furien, nach dem Switch im neuen "Werewolf Mind's Eye Theatre", jetzt als LGBTQI+-Stamm gesetzt sind. Und warum sollen die die Fenrir ersetzen? Über die Stämme ist doch offiziell noch kaum was bekannt.
Meine Einschätzung ist, das Neueinsteiger recht einfach herangeführt werden, wohingegen bestehende mitunter Probleme mit dem Bruch zum reimagening haben.
Wo es bei V5 mitunter heißt: "Lies doch alte Bücher für mehr Setting / Meta" geht das bei der W5 nicht.
Das glaube ich nicht.
Ich habe viele alte Werwolf-Bücher gelesen und ich finde, da kann man Vieles von immer noch nutzen. Gaia, die Triade, der Zorn, das Line-Up der Stämme... das ist alles ziemlich gleich geblieben, außer das Zeug andere Namen und zum Teil auch andere Patron Spirits bekommen hat (aber das kann ich auch gut reapplizieren). Aber das ist etwa auf einem Level mit dem, wie die Clans in der V5 sich verändert haben (die Ravnos sind jetzt z.B. was komplett anderes!). Wenn ich mir heute ein beliebiges Settingbuch für Vamp schnappe, knirscht es auch gewaltig, auf der Detailebene. Aber eben nicht auf der Ebene der Core Story.
Dasselbe wird bei der W5 der Fall sein, denke ich: Auf der Detailebene passt vieles nicht mehr so ganz. Aber die Grundzüge sind alle bestehen geblieben. Ich kann sogar ganz gut damit leben, dass die Fenrir ein gefallener Stamm geworden sind (obwohl ich finde, dass die Roten Klauen in genau diese spezielle Rolle besser gepasst hätten – ich meine, die waren immerhin schon vorher ein blutrünstiger Stamm, der alles töten will). Die Fenrir sind ja nicht wyrmverseucht... die sind halt nur zu extremistisch und zornestrunken. (Wie gesagt: Wäre eigentlich "spot on" bei den Roten Klauen.)
Ich sehe nicht so recht, wieso die W5 so viel mehr geändert haben soll als die V5. Die meisten Werwolf-Bücher werden immer noch ganz nützlich sein. Vor allem weil sie den Status Quo von vor 20 Jahren beschreiben. Da waren die Fenrir ja auch noch nicht gefallen.