Unser Träger des Almadinen Auges war ein Mirhamer Schwarzmagier.
Ich sollte vielleicht präzisieren: Die Charaktere müssen nicht klassisch gut sein. Aber sie sollten gegen Borbarad sein, damit die Kampagne einigermaßen Sinn macht.
Die einzigen Zeichen die wirklich "gut" sind, sind das Bildnis (Vermittlung), die Stählerne Stirn (Wobei sich die leicht ersetzen lässt) und Siebenstreich (das ohnehin nur in Ausnahmefällen an SC geht).
Das Auge, die Krötenhaut, die Firnglänzenden Finger und das geflügelte Geschoss sind schon grundlegend eher (dunkel)grau.
Die einzigen Abenteuer, die wirklich von heroisch-strahlendguten Charakteren ausgehen sind Siebenstreich und das abschließende Finale in Rausch der Ewigkeit (Dritte Dämonenschlacht). Die anderen sind dahingehend eigentlich neutral. Eines spielt man sogar aktiv an der Seite der schwarzen Gilde.
Mit ein bisschen Anpassung (z.B. gewissen Auftraggebern und eben das Finale) sehe ich auf die Schnelle keinen wirklichen Grund, die Kampagne nicht z.B. mit einer Gruppe von Halsabschneidern und Schwarzmagiern zu spielen, die abschließend Borbarad stürzen um als Heptarchen über sein Erbe zu herrschen.
Einzig das diplomatische Spiel drum herum, das bei uns halt einen interessanten Teil ausmachte, wird wohl wegfallen bzw. stark anders.
Die schwarze Gilde ist auch nicht, die Gilde des Bösen, sie lehnt es nur ab sich in Ihrer Forschung durch beispielsweise moralische Vorbehalte einschränken zu lassen. Denkverbote werden ebenfalls abgelehnt. Man muss ja nicht böse sein, weil man glaubt, Wissen sollte unbeschränkt sein. Genau das ist ja das coole an Borbarad, dass er in diese Lücke stößt..
Der Schwarzmagier könnte (um in D&D Jargon zu wechseln) chaotisch gut sein.
Dadurch entsteht ja auch ein Konflikt. Borbarad! Der verspricht, dass die Magie eben nicht unnatürlich, sondern gegen den Willen der (aus seiner Sicht unterdrückerischen) Götter ist, sondern ein Recht, das jedem Aventurierer zusteht! Und Borbarad stellt sich selbst gegen die Götter, um für dieses also DEIN Recht einzustehen.
Ich habe in DSA auch immer deutlich gelesen, dass man Helden spielt, seit DSA 2 zumindest. Allerdings hat das Spiel einem alles an die Hand gegeben, was nötig wäre, wenn man mal die andere Seite spielen will. (Orks oder Dämonenbeschwörer, wobei Orks auch nicht grundsätzlich böse, sondern anders sind ) Die Prämisse der Helden mag ab DSA 4(?) auch wieder geschwunden sein.. DSA 5 kann ich nicht beurteilen.
Ich habe in DSA immer gerne den moralischen Konflikt herausspielen wollen, wäre spannend, was passiert eigentlich, wenn die Helden die Seiten wechseln und Borbarad gewinnt…Ist das schon irgendwo passiert?