NSC mit Namen machen ein Abenteuer und besonders eine (Kurz-)Kampagne lebendiger.
Schaut man sich die typische Stadtbeschreibung an, trägt zumindest der/die Herr*in der Stadt einen eigenen Namen (z.B. Finja vom Eichengrund, Baronin von Birborn; Melinde von Garinsfels, Markgräfin der Arwinger Mark)
Doch oft möchte man auch ein paar anderen Bewohnern eigene Namen geben, teils weil es sich um abenteuerrelevante Personen wie den Auftraggeber oder die Antagonistin handelt, teils, damit man verschiedene Händler und Priester auch mit Namen ansprechen kann.
Doch Namenslisten sind oft endlich.
So finden in der Spielhilfe zur Arwinger Mark insgesamt 22 verschiedene Vornamen (abzüglich der Zahl der Charaktere, die ggf. ebenfalls aus der Arwinger Mark stammen).
Konzentriert man sich auf nur einen Ort, z.B. die Stadt Brynntal, kann man vom Vogt über die höchsten Priester der lokal wichtigsten zwei Götter, drei verschiedene Händler, den Anführer der Stadtwächter, bis hin zu einem besonders wichtigen lokalen Waldläufer, Gastwirt oder Bauern viele NSC mit individuellen Namen versehen und kommt somit auf mindestens 10 Einträge.
Somit könnte man
zwei Städte in einem höheren Detailgrad ausarbeiten, ohne das sich die Namen "einheimischer" (Arwinger) NSC doppeln.
Möchte man jedoch
drei Städte ausarbeiten (oder zwischen diesen zwei Städten noch NSC "auf dem Weg" einstreuen) kommt man auf ca. jeweils 7 NSC. Bei am Abzug von Herrscher, einem Priester, einem Händler, einem Gastwirt und zwei Plotrelevanten NSC bleibt noch ein NSC übrig ohne Namen doppeln zu müssen.
Doch besonders bei Kampagnen, seien es die G7 in DSA, die Hexenkönigin-Trilogie in Splittermond, der "innere Feind" in Warhammer oder
Die Häscher des Grafen in Hârnmaster begegnen einem gefühlt mindestens drei Dutzend NSC, obwohl man manchmal (wie z.B. in der verlinkten Hârnmaster Kampagne) kaum die Grenzen eines Reichs überschreitet.
Natürlich könnte ich öfter sagen "der Gastwirt" oder "die Yonnus-Priesterin". Aber spätestens wenn es darum geht, Personen zu eskortieren, ganz besonders Personen von Rang und Namen, fühlt sich das ganze doch etwas merkwürdig an.
In der Rolemaster-Spielhilfe "Erweiterung Leitmagie" heißt es zum Beispiel auf S. 33:
Wenn ein Spieler einen Phantom-Paladin spielen möchte, sollte der Spielleiter darauf achten, daß er die entsprechenden Kirchenstrukturen gut ausgearbeitet hat, da ein Phantompaladin wie kein anderer Beruf mit den Strukturen der Kirchen der Welt arbeitet
Wie steht ihr zu der Sache?
Nach welchen Kriterien gebt ihr einem NSC einen eigenen Namen?
Vergebt ihr Namen ggf. doppelt, sodass man in Stadt 1 auf den Schneider Hennis trifft und in Stadt 2 vom Bauern Hennis um Hilfe gefragt wird?
Wie viele NSC in den für den Plot wichtigen Städten tragen eigene Namen?
Vergebt ihr auch eigene Namen an für den Plot relevante Händler / Bauern o.ä. NSC?
Arbeitet ihr (z.B. bei Priesterschaften) detaillierte Hierarchien aus, in denen jeder Rang, vom Novizen über den einfachen Priester bis hin zum Tempelvorsteher mindestens einen namentlich benannten NSC enthält. (Selbst wenn man diese 3 Positionen in
zwei Städten für einen(!) Tempel vergeben würde, wären wieder sechs Namen vergeben, ein Viertel der Namensliste. Und da es in Splittermond sehr oft mehrere "wichtige" Götter pro Stadt gibt, hat man bei drei verschiedenen Göttern in diesen zwei Städten bereits 2 (Städte) * 3 (Gottheiten) * 3 (Ränge der Priesterschaft) = 18 Namen, sodass noch vier Individuelle Namen für jeweils einen Herrscher, Gastwirt, Händler und einen weiteren Storyrelevanten NSC bleiben)
Freue mich über Eure Antworten, Erfahrungen und Vorgehensweisen.