Autor Thema: Archiv zu OGL, ORC, SRD und anderen Lizenzfragen rund um die OGL  (Gelesen 49517 mal)

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Online Skaeg

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Wenn ich das richtig im Kopf habe sind Beweise, die auf illegale Weise erlangt werden, vor Gericht nicht zugelassen in den USA.
In Strafverfahren. Hat hiermit gar nichts zu tun.

Zitat
Was hier durch den Bruch der NDA (und diejenigen können NICHT nur wegen Geschäftsschädigung belangt werden, üblicherweise steht in jeder NDA ein Betrag drin, der als Strafe beim Bruch der NDA fällig wird.
Ja, aber das muss WotC mit seinen verräterischen Angestellten ausmachen. Wenn sie die finden. Ist eher unwahrscheinlich, denke ich.

Und ja, er hat es "unter Vorbehalt" getan, bzw. nur gesagt, er wird eine Klage vorbereiten.
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Camo

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Tatsächlich hat das hiermit recht viel zu tun... weil bisher nicht mal erwiesen ist, dass der Leak ECHT ist. Damit weiß keiner wirklich, ob das nun wirklich von WotC kommt, ob das der korrekte Inhalt ist... aber es wird viel Angst, Unsicherheit und schlechte Stimmung geschürt.

Online Skaeg

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Je mehr ich davon höre, desto mehr denke ich, die Wozzies haben den Leak selbst durchgestochen, um mal das Wasser zu testen und hinterher eine abgeschwächte (aber immer noch "schlechte" Variante) an den Mann bringen zu können.
Kann sein, aber: Der Imageschaden bei den Fans ist jetzt schon beträchtlich. Und selbst das ist noch geringfügig gegenüber dem massiven Vertrauensverlust bei 3rd-Party-Kreativen.

Niemand mit einem Funken Verstand und dem geringsten Interesse daran, die eigene kreative Leistung geschätzt zu sehen, wird jemand etwas unter der (geleakten) OGL 1.1 publizieren. Man muss sich ja vor Augen führt, dass die Lizenz glasklar sagt, dass alle Veröffentlichungsrechte, so umfangreich wie es überhaupt geht, für allen unter OGL 1.1 publizierten Content an WotC fallen. Wenn du ein geniales Setting mit tollen NSCs für 6E unter der OGL 1.1. entwickelst, kann WotC dein Settingbuch nehmen und es mit schickerem Artwork selber publizieren. WotC kann Romane über deine Figuren in Auftrag geben und publizieren. WotC kann eine Fernsehserie in dem Setting sub-lizensieren. WotC kann deine Figuren und deine Arbeit in andere Settings (entweder ihre eigenen oder welche, die sie genau so an sich gerafft haben) einbauen. Und WotC braucht dir für all' das nicht einen Cent zu geben.
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Online Skaeg

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Tatsächlich hat das hiermit recht viel zu tun...
Nein, hier wäre kein Strafverfahren zu erwarten.
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Camo

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Kann sein, aber: Der Imageschaden bei den Fans ist jetzt schon beträchtlich. Und selbst das ist noch geringfügig gegenüber dem massiven Vertrauensverlust bei 3rd-Party-Kreativen.

Niemand mit einem Funken Verstand und dem geringsten Interesse daran, die eigene kreative Leistung geschätzt zu sehen, wird jemand etwas unter der (geleakten) OGL 1.1 publizieren. Man muss sich ja vor Augen führt, dass die Lizenz glasklar sagt, dass alle Veröffentlichungsrechte, so umfangreich wie es überhaupt geht, für allen unter OGL 1.1 publizierten Content an WotC fallen. Wenn du ein geniales Setting mit tollen NSCs für 6E unter der OGL 1.1. entwickelst, kann WotC dein Settingbuch nehmen und es mit schickerem Artwork selber publizieren. WotC kann Romane über deine Figuren in Auftrag geben und publizieren. WotC kann eine Fernsehserie in dem Setting sub-lizensieren. WotC kann deine Figuren und deine Arbeit in andere Settings (entweder ihre eigenen oder welche, die sie genau so an sich gerafft haben) einbauen. Und WotC braucht dir für all' das nicht einen Cent zu geben.

Und wieder wird weder erwähnt noch beachtet, dass NIEMAND weiß, ob das tatsächlich echt ist... aber der heraufbeschworene Imageschaden - auch von Leuten aus dem Tanelorn, inklusive dir - ist tatsächlich beachtlich, würde ich sagen. Wenn das nicht echt ist, könnte der juristische Backlash beeindruckend werden und einige Stimmen dürften verstummen.

Online Skaeg

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Wenn das nicht echt ist, könnte der juristische Backlash beeindruckend werden und einige Stimmen dürften verstummen.
Das würde ich in beiden Fällen in Abrede stellen.

(Und die Leutchen, die sagen, sie hätten die Leaks aus verlässlicher interner Quelle, sind schon recht seriös.)
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Offline Rhylthar

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Und wieder wird weder erwähnt noch beachtet, dass NIEMAND weiß, ob das tatsächlich echt ist... aber der heraufbeschworene Imageschaden - auch von Leuten aus dem Tanelorn, inklusive dir - ist tatsächlich beachtlich, würde ich sagen. Wenn das nicht echt ist, könnte der juristische Backlash beeindruckend werden und einige Stimmen dürften verstummen.
Dann hätte imho WotC/Hasbro schon etwas verlautbaren lassen und würde nicht die Spekulationen weiter aufheizen lassen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline tartex

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Auch wenn es echt ist, kann das Leak leicht ein Arbeitspapier, Entwurf, Proposal oder Draft sein.
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Offline Rorschachhamster

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Ich habe mal in die OGL 1.0(a) gesehen und... die kann nicht zurückgerufen werden. In einem von den Videos war das Fehlen von der Floskel "perpetual" angesagt worden, als Grund dafür das sie zurückgerufen werden kann, aber ...
Zitat
4. Grant and Consideration: In consideration for agreeing to use this License, the Contributors grant You a perpetual, worldwide, royalty-free, non-exclusive license with the exact terms of this License to Use, the Open Game Content. (Aus der OGL 1.0(a)
Und ja, WotC sind nach ihren eigenen Regeln auch Contributors. Also, IANAL, aber... steht das da nicht?  :think:
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline tartex

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Dann hätte imho WotC/Hasbro schon etwas verlautbaren lassen und würde nicht die Spekulationen weiter aufheizen lassen.

In rechtlichen Belangen verlautbart man nicht einfach schnell was. Jede Äußerung kann Konsequenzen haben. Da wird selbst intern sehr vorsichtig vorgegangen, denn auch interne, aufgezeichnete Kommunikation kann später vor Gericht herangezogen werden.
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Online schneeland

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Ich habe mal in die OGL 1.0(a) gesehen und... die kann nicht zurückgerufen werden. In einem von den Videos war das Fehlen von der Floskel "perpetual" angesagt worden, als Grund dafür das sie zurückgerufen werden kann, aber ... 

Ich glaube, die Aussage war, dass "perpetual" und "irrevocable" nicht ganz das gleiche sind, und "irrevocable" in der OGL eben nicht auftaucht.
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Offline Settembrini

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"Perpetual" heißt nicht "auf immerdar" sondern nur "ohne eingebaute Zeitbegrenzung", im Gegensatz zu "in perpetuity".

Was fehlt ist "irrevocable", als (rel. neues) magisches Wort. Das hieße "unwiderruflich". Da aber der GEIST der 1.0a schon das "AUF IMMERDAR" war, wird das im Zweifelsfall ein Richter klären müssen...
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Offline Settembrini

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Zitat
9. Updating the License: Wizards or its designated Agents may publish updated versions of this License. You may use any authorized version of this License to copy, modify and distribute any Open Game Content originally distributed under any version of this License.   

Hervorhebung von mir, WotC versucht gerade, zu sagen: 1.0a ist nicht mehr AUTHORISED.
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Offline Rorschachhamster

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Hervorhebung von mir, WotC versucht gerade, zu sagen: 1.0a ist nicht mehr AUTHORISED.
Ja, aber "this License" ist die 1.0a... Außerdem, Merriam-Webster.
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Online Skaeg

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Ich glaube, die Aussage war, dass "perpetual" und "irrevocable" nicht ganz das gleiche sind, und "irrevocable" in der OGL eben nicht auftaucht.
Was allerdings auch gar nicht geht, weil sie ja unter bestimmten Bedingungen durchaus "revocable" ist, nämlich wenn der Lizenznehmer gegen die Lizenzbedingungen verstößt und dem nicht binnen festgelegter Frist Abhilfe verschifft.
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Offline Argonar

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Bei all der Diskussion über das Geschäftliche wollen wir mal eins nicht vergessen, die Marke DND hat von der OGL deutlich mehr profitiert als die einzelnen Lizenznehmer. Für den Großteil der Produkte benötigt man das Regelwerk, PC Games alla Solasta verbeiten den Namen und ziehen potentielle Neukunden über einen Bereich, der ein deutlich größeres Zielpublikum hat. Mag sein, dass hier und da mal wer profitiert, ohne dass DND davon was hat. Über den Rest bekommt WOTC das im Faktor 10+ locker wieder rein.

Es gibt ja schon diverse Videos wo auch Anwälte sich zu dem Thema des sogenannten "Updates" äußern und der Konsens ist dabei fast immer, dass die OGL 1.1 vor Gericht wohl eher nicht halten wird, sollte jemand klagen (und da findet sich immer wer), aus diversen Gründen. Einer davon die Tatsache, dass die OGL 1.0 das "Deauthorisieren" nicht als Option vorsieht, anders als die 1.1er, die das ausdrücklich jederzeit ermöglicht. "We can modify or terminate this agreement for any reason whatsoever, provided We give thirty (30) days’ notice." Gibt aber noch einige andere.

Viel Spannender find ich aber ein Thema, das hier noch gar nicht wirklich angesprochen wurde. WOTC holt sich nämlich bei der 1.1er Version das Recht (bzw die Sublizenz), allen Content, der unter der Lizenz rausgebracht wurde selber uneingeschränkt zu verwenden und im Gegensatz zu der OGL ist diese Sublizenz permanent, nicht zurücknehmbar und achja, Abgaben zahlt WOTC natürlich auch keine dafür. Aber schön, dass direkt davor steht "Dir gehört dein eigener Content", bringt halt im Zwifelsfall nicht viel.

"You own the new and original content You create. You agree to give Us a nonexclusive, perpetual, irrevocable, worldwide, sub-licensable, royalty-free license to use that content for any purpose."

Also im Klartext. Cool was du dir da ausgedacht hast. Defakto so cool, dass wir das jetzt selber rausbringen und zwar als offizielles DND Produkt. Ahja und deine alte Lizenz nehmen wir dir weg, einfach weil wir können. Also falls du das weiter vertreiben möchtest, streich jeden Bezug zur DND und der OGL, du hast 30 Tage Zeit. Trollololololol

Gilt dann wohl auch für alle Sublizenznehmer, welche die OGL ja ausdrücklich verpflichtend erlaubt. Und da WOTC ja alle Lizenznehmer automatisch in die 1.1 pushen möchte, heißt das wohl auch, dass DND demnächst einen haufen neuer Settings und IPs zur Verfügung stehen würde, was halt so in den letzten 23 Jahren gepublished wurde.

Dazu sind neben Pathfinder's Golarion noch so lustige Sachen dabei, wie z.B.: Batman, wovon dem es letztes Jahr einen Kickstarter gab. Das Spiel ist eine Abwandlung einer bekannteren französischen Game Engine, welche wohl wiederrum eine stark modifizierte Version von DND3.5 ist und somit die OGL referenziert. Das Team dahinter hatte einen Deal mit WB für die Batman Lizenz, WOTC nicht. Theoretisch könnten sie dann aber Batman und Gotham City als DND Setting rausbringen.... Ohne Lizenzkosten zu bezahlen und das dauerhaft!

Da würde ich ja zu gerne den Versuch sehen.

Offline Tintenteufel

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Danke für das Ausformulieren einiger Themen die ich nur anreißen konnte, aber eben sehr viel wichtiger als das unmittelbar Finanzielle finde.
« Letzte Änderung: 8.01.2023 | 09:44 von Tintenteufel »
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Offline sma

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Ich persönlich finde ja - sollte die OGL 1.1 so kommen - dass die Art des juristischen Kniffs, den WotC anwendet, relativ egal, sondern einzig entscheidend ist, dass sie die OGL so umgestalten wollen, dass sie für kommerzielle und semi-kommerzielle 3rd Parties keine Option mehr ist und die 23 Jahre relative Rechtssicherheit enden.

Denn es bleiben dann nur drei Optionen: a) Die OGL 1.1-Kröte schlucken, b) einfach weitermachen und hoffen, nicht verklagt zu werden, c) selbst klagen.

Denn wie man sich dreht und wendet, selbst wenn man SRD-freie Produkte erstellen will, kann man sich nie völlig sicher sein, dass b) nicht doch irgendwann passiert. Es wären erhebliche Mehrkosten, einen auf IP spezialisierten Anwalt sein Produkt durchschauen und ein gerichtsverwertbares Gutachten schreiben zu lassen.

Werke, die vor 1978 entstanden sind, so wie das Original-D&D, genießen 95 Jahre lang Schutz, also noch mindestens bis 2069. Möglicherweise wird das aber noch mal geändert, weil sonst Mickey Mouse ab 2024 gemeinfrei wäre und bislang war Disney ja auch einflussreich genug, um die Zeit immer wieder zu verlängern. Bis zu diesem Datum kann immer noch mal eine Copyright-Klage eintrudeln. Und die 2070 beträfe natürlich nur den Textkorpus von 1974. Da steckt allerdings schon das meiste drin, die sechs Attribute, Rüstungsklasse, Schutzwürfe, ikonische Artefakte und Monster, usw.

c) ist nicht praktikabel bzw. braucht einen sehr langen Atem und auf "die Großen" sollte man nicht hoffen, denn die werden separate Verträge mit WotC schließen und dann die OGL nicht länger benutzen.

Die kleinste Kröte ist für Leute, die explizit Erweiterungen für D&D erstellen, dann statt OGL lieber die DMGuild-Lizenz (DMGL) zu wählen, falls sie's nicht eh schon machen und gar nicht betroffen sind.

Allerdings kann man nach der DMGL keine eigenen Settings und auch keine gedruckten Bücher herausbringen, d.h. jemand wie Paizo, Kobold Press oder Goodman Games kann diese Lizenz nicht wählen.

Wie auch immer, ich empfände den Plan von WotC – so wie wir ihn aktuell kennen – als einen Arschloch-Move und wir kennen ja alle Regel 0: spiele nicht mit Arschlöchern.

Ich finde es auch nicht relevant, ob sie damit durchkommen oder nicht oder ob sie's jetzt doch noch mal abmildern. Der Versuch reicht, damit ich mir meine Meinung bilde.

Offline Sphinx

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Ja das man zusammen wächst ist irgendwie bei "modernen" Entscheidern nicht so im denken drin wie es sollte.

Im Spielbereich hat Activision Blizzard auch sowas betrieben.
Warcraft 3 hatte einen Map Editor, da konnte man erstellen was und wie man wollte. Da ist unter anderem Dota (neben viele anderen Coolen Maps entstanden). Wie viele in meinem Bekanntenkreis Warcraft 3 nur wegen Dota und diesen Maps gekauft haben kann ich gar nicht zählen.
Aber ActiBliz hat den Hals nicht voll bekommen und versucht sich Rechtlich Dota anzueignen weil es ja in deren Software erstellt wurde. Hat halt nicht geklappt und jetzt ist es eine große eigenständige Marke.
Aber dann kam Starcraft 2, mit einem genauso oder sogar noch besseren Editor. Mittlerweile ist es sogar kostenlos Spielbar was solche Editor Maps angeht. Aber es hat nie ein solche Boom an Maps und Spiel Modi gegeben wie bei Warcraft 3. Einer der Gründe in meinen Augen ist das sie auch dort die Lizenzbedingungen ähnlich wie beim OGL Leak angepasst haben. Alles was mit dem Map Editor erstellt wird, kann ActiBliz ohne wenn und aber als sein eigenes erklären, man hat 0,0 rechte an dem ganzen.
Anstatt das man bei Starcraft 2 gesagt hat, jup wir bauen diesen Modus und Editor so gut wie möglich. Auf das wieder viele damit Maps bauen und unser Spiel sich besser verkauft, wollte man lieber alles ohne Aufwand reinzustecken.

Klar gibt es viele die DnD ohne 3rd Party Sachen spielen. Aber mit Sicherheit auch viele die es nur Spielen weil das Angebot so groß ist. Hier ist ehr der Spielleiter das treibende, was er leiten möchte und wie viele vielfältige Optionen es gibt, ist für viele inkl. mir essentiell.

Online Skaeg

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Ich persönlich finde ja - sollte die OGL 1.1 so kommen - dass die Art des juristischen Kniffs, den WotC anwendet, relativ egal, sondern einzig entscheidend ist, dass sie die OGL so umgestalten wollen, dass sie für kommerzielle und semi-kommerzielle 3rd Parties keine Option mehr ist und die 23 Jahre relative Rechtssicherheit enden.
Der "juristische Kniff" ist aber entscheidend für die Frage, ob sie das auch können. Und mir zumindest mir scheinen die Argumente für ein klares "nein" als Antwort sehr schlagend.

Und zum Thema "man kann sich ja dann nie sicher sein, ob man nicht irgendwann verklagt wird": a.) Die Lizenz bietet davor überhaupt keinen Schutz und nimmt die jede Menge Rechte, die du ohne Lizenz noch hättest. b.) Man kann nie sicher sein, nicht verklagt zu werden. Aber es gibt so etwas wie frivolous ligitation - entgegen dem verbreiteten Irrglauben, man könne einfach so mit Tricksereien und Verzögerungstaktiken eine offensichtlich unbegründete Klage durchziehen, weil man eine "größere Kriegskasse" hat. Allein schon deswegen heikel, weil man dazu erstmal einen Anwalt finden muss, der wegen so etwas seine Zulassung riskiert.
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Offline YY

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Der "juristische Kniff" ist aber entscheidend für die Frage, ob sie das auch können. Und mir zumindest mir scheinen die Argumente für ein klares "nein" als Antwort sehr schlagend.

Mal ganz davon abgesehen gibt es ja jetzt schon D&D-Ableger und -klone, die selbst die "alte" OGL nicht nutzen.

Im Prinzip kann WotC mit der neuen OGL nur die Entscheidung für oder gegen den Editionswechsel forcieren (auch in dem Sinne, dass man dann zumindest mit dem selben Verlag nicht zweigleisig fahren kann).
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Mal ganz davon abgesehen gibt es ja jetzt schon D&D-Ableger und -klone, die selbst die "alte" OGL nicht nutzen.

Aus Neugier: welche? Ich finde da nämlich keine.
Spiele regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e (Call of the Netherdeep und eine Homebrew-Kampagne)
Leite regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e
Leite manchmal: Cypher System, Dragonbane, Liminal, Old Gods of Appalachia, Star Trek Adventures 2e
Bereite vor: nichts. Ich warte auf Daggerheart und Legend in the Mist

Offline Rorschachhamster

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Viel Spannender find ich aber ein Thema, das hier noch gar nicht wirklich angesprochen wurde. WOTC holt sich nämlich bei der 1.1er Version das Recht (bzw die Sublizenz), allen Content, der unter der Lizenz rausgebracht wurde selber uneingeschränkt zu verwenden und im Gegensatz zu der OGL ist diese Sublizenz permanent, nicht zurücknehmbar und achja, Abgaben zahlt WOTC natürlich auch keine dafür. Aber schön, dass direkt davor steht "Dir gehört dein eigener Content", bringt halt im Zwifelsfall nicht viel.

"You own the new and original content You create. You agree to give Us a nonexclusive, perpetual, irrevocable, worldwide, sub-licensable, royalty-free license to use that content for any purpose."

Also im Klartext. Cool was du dir da ausgedacht hast. Defakto so cool, dass wir das jetzt selber rausbringen und zwar als offizielles DND Produkt. Ahja und deine alte Lizenz nehmen wir dir weg, einfach weil wir können. Also falls du das weiter vertreiben möchtest, streich jeden Bezug zur DND und der OGL, du hast 30 Tage Zeit. Trollololololol
Ein kleiner, fieser und gemeiner Teil von mir würde die Argumentation gerne vor einem Deutschen (oder Europäischen?) Urheberrechtsgericht sehen... Das wäre ein Fest!  >;D Da kann sich meinem Verständnis nach Hasbro noch so viele Anwälte leisten, damit kämen die nicht durch. Denke ich. Hoffe ich.  :think: IANAL.  ::) Wenn das aber so stimmt, dann würde die ganze EU rausfallen...
Der größere Teil wünscht sich natürlich, das es gar nicht so weit kommt, denn da wäre dann schon eine Menge verbrannte Erde dahinter (Oh, und wahrscheinlich wird sich Hasbro in spätestens nächstem Jahr gar keine Anwälte für D&D mehr leisten wollen...  ;D)
Ein andere, eher abwegige Idee ist aber auch - D&D hat einen nicht unerheblichen Gewinn eingefahren und ist tatsächlich das erste mal überhaupt im Geschäftsbericht aufgetaucht und nicht unter ferner liefen. Zu viel Gewinn für Hasbro? Die wollen das D&D One scheitert, wegen Steuern oder was weiß ich? Interne Machtkämpfe?  :P
Rorschachhamster
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Mal ganz davon abgesehen gibt es ja jetzt schon D&D-Ableger und -klone, die selbst die "alte" OGL nicht nutzen.

Im Prinzip kann WotC mit der neuen OGL nur die Entscheidung für oder gegen den Editionswechsel forcieren (auch in dem Sinne, dass man dann zumindest mit dem selben Verlag nicht zweigleisig fahren kann).
Das denke ich auch. Genau so war es ja bei der GSL damals auch.

Wenn One D&D (also 6E) bzw. sein (not really) open content unter der OGL 1.1 veröffentlicht wird, dann werden 3PP in jedem Falle gezwungen sein, diese Entscheidung zu treffen. Möglich, dass WotC einfach denken, dass sie in der jetzigen Lage ausreichend Markt-Übermacht haben, dass keine Gefahr eines neuen "Pathfinder" besteht, weil die große Masse der Leute eben D&D spielen wollen, und da auch ganz natürlich zur neuesten Version greifen.
Das ist auf jeden Fall ein realistischerer Plan als die wilden apokalyptischen Szenarien zur Rückabwicklung der gesamten Rollenspielindustrie, die im Netz entworfen werden.

Es ist vielleicht auch Absicht, dass die Lizenz für professionelle oder semi-professionelle 3PP praktisch unannehmbar ist. Als Kreativer kannst du dich eigentlich nur noch mit dem Dasein als Fan begnügen, kein Geld bekommen und hinnehmen, dass WotC mit deinem Zeug machen können, was sie wollen. Oder wenn du was verdienen willst, egal wie bescheiden, vergiss das mit dem Selbstpublizieren und versuche als Freelancer bei WotC selber einzusteigen.

So war es ja früher auch und so ist es bei vielen Spielen heute noch. Es gibt das offizielle Zeug, das der Verlag selber herausbringt, und es gibt nichtkommerzielle Fanproduktionen. Und nichts dazwischen.
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Offline Tintenteufel

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Oh, magst du mir verraten an welche Systeme du da gedacht hast?
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