Autor Thema: Archiv zu OGL, ORC, SRD und anderen Lizenzfragen rund um die OGL  (Gelesen 49330 mal)

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Offline Elefanten-Zauberstellung

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Interessanter Artikel zu Copyright:

https://fkks.com/news/how-courts-view-copyright-protection-for-video-games

Insgesamt zeigt sich aber auch gerade, dass die Marke DnD auf sehr wackligen Füßen steht. Die IPs wie Beholder, FR, Drizzt, Strahd usw. kann man nicht nur mit dem "official D&D Experience" erfahren- das kann ja jede Gruppe für sich am Spieltisch so einbauen. Die Abenteuer und Settings sind auch nur ein Zubrot. Man muss sich nicht auf die Coreplatform dafür committen (die sie ja mit OneDnD schaffen wollen).

Und so stark und unique sind die Content-IPs IMO nicht. Zumindest braucht man nicht die core-platform (DMG, PHB). Dndbeyond haben sie noch, aber so wichtig ist es nicht und es ist auch replizierbar. Dndbeyond ist ja auch schon kritisch zusehen, im Prinzip können sie schon froh sein, dass sie damit so durchgekommen sind.

Anders gesagt: DnD ist groß und bekannt, weil es so groß und bekannt ist. Und weil es keinen "levelheaded player" gibt. DnD ist Rock am Ring, alle anderen Jugendzentrum.
Aber Bekanntheit lässt sich kaufen (oder mit anderen Mitteln erlangen)- ist nur z.T. eine Frage des Budgets. Jemand anderes könnte ja Rock im Park aufmachen. Es müsste nur ein noch größerer Fisch einsteigen, profitabel muss es für den nicht unbedingt sein.


Durch diesen OGL Hickhack dringt das auch eher in den Mainstream und  daher kriegen diese Problematik auch die Hasbro Shareholders mit. Daher wäre es für Hasbro auch schwierig zu klagen wie damals bei TSR vs GDW (FYI der Lawsuit, der aber dann nie vor Gericht ging: https://www.darkshire.net/jhkim/rpg/copyright/cases/tsr_vs_gdw2.txt).Das geht so heute nicht mehr. im Prinzip kann schnell deren Business weg sein, weil deren Business nur auf der Bekanntheit, mangelnder gleichstarker Konkurrenz und der Community beruht.

Ich denke WotC wird nicht nur massivst zurückrudern, sondern einen kompletten U-Turn hinlegen. Es wird etwas Zeit brauchen, bis sie merken, dass sie da gerade Pandoras Box geöffnet haben.


Offline sma

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Die ganzen Lizenzgebühren waren IMHO Ablenkung.

Und die ganze Diskussion darum dient nur der Sache von WotC.

Sie sollten bei der OGL 1.1 zeigen, dass man ja nur die "Großen" im Auge hat.

Sie sind ja auch das erste (und einzige), worauf sie bei der OGL 2.0 verzichten wollen.

Unannehmbar wird die OGL 1.1 Lizenz, weil sie keinerlei Sicherheit über einen Zeitraum länger als 30 Tage gibt. Das, plus die Forderung, WotC die eigenen Umsätze aufzuschlüsseln, ihnen eine unbegrenzt gültige und nicht widerrufbare Lizenz für eigene Inhalte (auch über den OGL-Content hinaus) zu gewähren und niemals WotC zu verklagen oder auch nur eine Klage (z.B. als Zeuge) zu unterstützen.

Und Böse daran ist, dass die neue Lizenz als Kriegserklärung zu sehen ist, egal wie sehr die kommende Version auch abgeschwächt wird. WotC hat damit klar gezeigt, es glaubt, es braucht keine Geschäftspartner mehr, nur noch Unternehmen, die von Ihnen 100% abhängig sind.

Ob das normale Geschäftspraktik in den USA ist, ist dabei egal. Böse ist ja nicht eine Bezeichnung für eine die Abweichung von der Normalität sondern eine moralische Einschätzung. Sie verärgern und enttäuschen mit ihrem Handeln teils seit Jahrzehnten treue Fans und Unterstützer nicht nur durch ihr unmittelbares Verhalten, sondern insbesondere, indem sie ihnen indirekt zu verstehen gehen, wir halten euch nicht für wichtig. Das funktioniert vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht. Die Zukunft wird es zeigen.

Sie sagen sich IMHO, wir haben über D&D Beyond Zugriff auf genug Geldbeutel, deren Besitzer wir psychologisch dahin manipulieren können, dass sie virtuelle Dinge brauchen, die nur wir ihnen unter dem Brand D&D verkaufen werden. Und nett mich naiv und gutmütig, aber ich finde auch den Trend der Spiele-Industrie hin zu psychologisch manipulativen Microtransaktionen (zuletzt bei Diablo gesehen) ebenfalls böse. Das möchte ich in "meinem" Hobby eigentlich nicht haben.

Offline sma

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Ich denke WotC wird nicht nur massivst zurückrudern, sondern einen kompletten U-Turn hinlegen. Es wird etwas Zeit brauchen, bis sie merken, dass sie da gerade Pandoras Box geöffnet haben.
Ich denke auch, sie haben den Widerstand massiv unterschätzt, aber ich bin skeptisch, dass sie zurückrudern, weil sie IMHO ihre Strategie mit dem Kauf von D&D Beyond begonnen haben und das Zerstören der OGL nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zu  "One D&D" ist, der als notwendig erachtet wird, um D&D zu mehr zu machen als einem Regelbuch.

Offline Elefanten-Zauberstellung

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Sie rudern ja schon zurück, siehe verschobene OGL 1.1, etwaige v2.0 usw.  Das aktuelle Management wird keinen U-Turn hinlegen, das sehe ich genauso.


Offline Crimson King

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Selbst wenn sie vollständig zurückrudern, dürfte der Vertrauensverlust bei vielen Geschäftspartnern über längere Zeiträume dahin sein. Die ORC wird kommen, und nicht nur viele Publisher, sondern auch viele Spieler werden das aktuelle Desaster nicht vergessen.
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J.W. von Goethe

Offline Skaeg

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Anders gesagt: DnD ist groß und bekannt, weil es so groß und bekannt ist. Und weil es keinen "levelheaded player" gibt. DnD ist Rock am Ring, alle anderen Jugendzentrum.
Aber Bekanntheit lässt sich kaufen (oder mit anderen Mitteln erlangen)- ist nur z.T. eine Frage des Budgets. Jemand anderes könnte ja Rock im Park aufmachen. Es müsste nur ein noch größerer Fisch einsteigen, profitabel muss es für den nicht unbedingt sein.
Es ist groß und bekannt. Aber: Relativ.
So richtig Mainstream ist es zur Zeit, und das scheinen die bei WotC vergessen zu haben, weil es von Medienschaffenden außerhalb der Marke (CR, Dimension 20, Stranger Things) dahin gehievt wurde. Zumindest hat das einen großen Anteil an dem Erfolg von 5e. Vor ~10 Jahren war es auf "Ja, hab' ich auf der High School mal gespielt... das gibt es noch?"-Niveau, was die meisten Leute angeht.
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Offline Prisma

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Nicht wortwörtlich.
Aber wenn ich den Text so nochmal durchgehe ist es genau das;
Nichts zur Kontroverse,
Wir mögen unsere nicht näher definierten "industrial peers" ( 3PPs oder WotC ? Gute Frage nächste Frage)
Beauty, Share, Creativity, Passion ...
Ein Arsch voll wunderschöner Wörter, die letzten endes genau garnix zu "Dem Thema" im Kontext aussagen.

Vielleicht lege ich die Worte zu sehr auf die Goldwaage, aber je mehr ich darüber nachdenke desto mehr komme ich zu meinem Ergebnis.

Im statement steht:

Zitat
We stand by our industry peers, as well as anyone who takes a risk in creating a new system or developing an original idea.
WotC/Hasbro ist der absolut wichtigste industry peer den CR hat, alle anderen sind in diesem Maßstab völlig unbedeutend. CR macht klar dass sie zu ihren peers stehen, also allen peers, auch zu WotC.

Zitat
The beauty of gaming comes from the opportunity to share inclusive, diverse, and compelling stories from a wird spectrum of creators.
Hier werden dieselben Stichworte (inclusive, diverse, usw.) benutzt, die auch WotC verwendet. Nur das WotC sie auch als Instrument einsetzen will um 3p-Content zu kontrollieren und im Zweifel zu beseitigen: Das angekündigte Vorgehen gegen "hateful speech", über dessen Definition WotC aber allein die Deutungshoheit behält.
Gleichzeitig wird dadurch eine Politisierung des Spiels hergestellt. Das ist auch Gatekeeping, denn wenn man dies nicht teilt, weil man sein Hobby apolitisch betreibt, wird man in diesem Zusammenhang ausgeschlossen. In ihrem Statement stellt CR dies als „beauty of gaming“ dar. Also als Epitom unseres Hobbys, wie es am besten stattfinden sollte. Damit geht CR voll auf Linie mit WotCs einseitigem Kontrollinstrument und dem Gatekeeping.

Zitat
[...] and we commit to fostering an enviroment that allows everyone the opportunity to easily share the stories they wish to tell.
CR verpflichtet sich also ein Umfeld zu fördern, wo jeder sein Material leicht teilen kann. Das war bisher unter der 1.0 so und funktioniert ja weiterhin mit der OGL1.1, allerdings nur innerhalb von WotCs Verwertungsquelle... zu der sich CR nun verpflichtet?! Wieso verpflichtet sich CR nicht einem Umfeld in dem jeder sein Material frei verbreiten kann, oder wenigstens unter fairen Bedingungen? Klar, weil sie es nicht können, da nun entsprechende Verträge vorliegen.
Dann doch lieber ein Statement rausgeben á la: "Leute, bei uns seid ihr mit Forderungen/Protesten an der falschen Adresse. Wir sind Creators. Ja, wir stehen bei WotC unter Vertrag, aber wir machen keine Firmenpolitik." Das haben sie aber nicht gemacht. Nun ist CR für die 1.1 nicht verantwortlich, aber sie haben deutlich gemacht dass sie im Lager von WotC stehen.
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Offline Rorschachhamster

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Dann doch lieber ein Statement rausgeben á la: "Leute, bei uns seid ihr mit Forderungen/Protesten an der falschen Adresse. Wir sind Creators. Ja, wir stehen bei WotC unter Vertrag, aber wir machen keine Firmenpolitik." Das haben sie aber nicht gemacht. Nun ist CR für die 1.1 nicht verantwortlich, aber sie haben deutlich gemacht dass sie im Lager von WotC stehen.
Dann würden sie sofort WotCies Anwälte vor der Tür stehen haben, wenn sie eine entsprechende Klausel im Vertrag haben.  :P
(ich will jetzt nicht nachschauen wie die genau heißt, son Fick deinen Vertragspartner nicht an Ding) ~;D
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Online diogenes

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Ich finde das nach wie vor eine völlig konstruierte Interpretation. WotC ist niemandes Industry peer, die sind die Platzhirsche. Es ist diskutabel ob CR noch peers hat, aber sie meinen mit peers (Plural!) ziemlich offensichtlich gerade die anderen, die "unter" WotC nebeneinander stehen. Genau die Peers, die jetzt gerade auch ihre Statements machen, die die ORC anstoßen, etc.

Ob Bezugnahme auf diversity etc. das Spiel politisiert oder nicht, gehört hier vermutlich nicht wirklich hin. Ich meine nein, tut es nicht, weil (a) diversity nicht mehr oder weniger politisiert als so zu tun als gäbs das Thema nicht und (b) hier sowohl von WotC als auch CR ohnehin nur das sauber gewaschene corporate diversity Konzept dahinter steht.

Aber was ich wirklich gar nicht verstehe ist wie du von dem Ausdruck "commit to fostering an enviroment that allows everyone the opportunity to easily ..." darauf kommt, dass sich CR zu irgendwas von WotC kommt "verpflichtet". Das bedeutet commit so gar nicht. Es heißt hier, wir setzen uns ein für, wir richten uns aus an. Und mit keinem Wort wird auch nur angedeutet, dass man sich an irgendeine bestimmte, geschweige denn WotCs Interpretation von irgendwas bindet.
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Offline Boba Fett

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Was ich übrigens ziemlich extrem finde, ist der Wortlaut in der OGL, dass Unternehmen, die die OGL1.1 zustimmen ab einem gewissen Umsatz von Summe X bestimmte Verpflichtungen haben.
Da steht nicht drin, dass es um den Umsatz eines einzelnen Produktes geht. Es steht auch nicht drin, dass es um den Umsatz geht, der sich ausschließlich auf OGL Produkte bezieht.
Nach meiner Lesart geht es um den gesamten Jahresumsatz eines Unternehmens, sobald es OGL 1.1 Produkte veröffentlicht.

Und so wirklich klar, von welchem Umsatz irgendwann 25% gezahlt werden sollen, steht da auch nicht...

Würde bedeuten, dass ein Unternehmen, was eine Millionen Umsatz mit Brettspielen macht und ein kleines OGL Produkt veröffentlicht, dann 25% ihres gesamten Umsatzes an WotC abführen soll?
Oder dass ein Unternehmen, das ganz viel Umsatz mit Streaming Content macht und dann ein OGL Produkt verkauft auch 25% des gesamten Umsatzes abführen darf?
1. Ist das legal? 2. Falls, wird da jemand zustimmen? 3. Ist das denen, die es betrifft bewusst (denn irgendwie hab ich darauf noch niemanden herumreiten sehen)?

Wie seht Ihr das?
« Letzte Änderung: 15.01.2023 | 18:31 von Boba Fett »
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Offline Prisma

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Aber was ich wirklich gar nicht verstehe ist wie du von dem Ausdruck "commit to fostering an enviroment that allows everyone the opportunity to easily ..." darauf kommt, dass sich CR zu irgendwas von WotC kommt "verpflichtet". Das bedeutet commit so gar nicht. Es heißt hier, wir setzen uns ein für, wir richten uns aus an. Und mit keinem Wort wird auch nur angedeutet, dass man sich an irgendeine bestimmte, geschweige denn WotCs Interpretation von irgendwas bindet.t.
Das steht im Wörterbuch anders. Nachdem ich Deinen Post las, habe ich nachgesehen: https://dict.leo.org/englisch-deutsch/commit
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Offline Prisma

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Nach meiner Lesart geht es um den gesamten Jahresumsatz eines Unternehmens, sobald es OGL 1.1 Produkte veröffentlicht.

Wie seht Ihr das?

So sehe ich das auch, denn:

Zitat
So moving forward, hugely successful businesses that generate more than $750,000 of annual revenue will also need to share some of that success with us by paying a royalty of 20 to 25% of the “qualifying revenue” they make in excess of $750,000.
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Offline Rorschachhamster

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So sehe ich das auch, denn:
"qualifiyng revenue" bezieht sich schon auf den OGL 1.1 Kram. Qualifying im Sinne von bestimmten Voraussetzungen, halt OGL 1.1 Kram.  :P
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Offline Prisma

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"qualifiyng revenue" bezieht sich schon auf den OGL 1.1 Kram. Qualifying im Sinne von bestimmten Voraussetzungen, halt OGL 1.1 Kram.  :P

Stimmt, Du hast recht.  :ziegelsteineübermeinhauptfallendsmily:
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Offline tartex

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Die Frage dann: warum hat das in 49 Jahren noch keiner längerfristig geschafft?
« Letzte Änderung: 15.01.2023 | 21:29 von tartex »
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Offline Crimson King

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Die Frage dann: warum hat das in 49 Jahren noch keiner längerfristig geschafft?

In Deutschland hat das jemand geschafft. Mit Blick auf die internationale Situation vermute ich aber, in dem Markt steckt nicht genug Geld, damit sich die Investition lohnt.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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Offline Boba Fett

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Die Frage dann: warum hat das in 49 Jahren noch keiner längerfristig geschafft?
Hat doch…
In den 90ern war Vampire der heisse Scheiß. Zu der Zeit hat doch niemand über D&D geredet.
Ende der 90er war (A)D&D so weit unten und wirtschaftlich runter, dass TSR pleite ging.
In den 2008+ern war Pathfinder en vogue, weil Wizard es mit D&D4 nicht geschafft hat, die Leute wirklich abzuholen.

D&D hat es nur immer wieder geschafft sich neu zu erfinden und zu neuer Größe zu finden.


Ich wollte aber eigentlich was anderes…

Spielregeln und -konzeptionen sind rechtlich nicht schützbar, weder in D, EU noch in USA.
Deswegen gibt es ja auch so viele Clone erfolgreicher Spiele (4 gewinnt, Mensch-ärgere-Dich-nicht, und so weiter).
Meine Frage: kann man jemand dafür verklagen, wenn man auf seine Spieleverpackung (beziehungsweise Buchumschlag) auf die Kompatibilität zu einem anderen Spiel hinweist?
Ich mein, aktuell schreibt keiner OGL auf sein Produkt sondern 5e oder so.
Was würde denn passieren, wenn alle die OGL oder d20 Lizenz ignorieren und sich ein schickes 5e, 6e oder was auch immer Logo erfinden?
Ich mein, bei Software schreibt ja auch jeder „kompatibel mit Microsoft Windows Version XYZ“ auf seine Programme- und Spieleverpackungen…

Kann mir das mal jemand unverbindlich kompetent darlegen?
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Offline sma

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Ich habe jetzt mehrfach gehört, dass WotC vor allem auf die Kündigungen von DnD-Beyond Abos reagiert hat. Hat da jemand ein Gefühl für die Größenordnungen oder vielleicht sogar Zahlen?
Wie ich bereits schrieb, kann annehmen, dass die meisten der mittlerweile über 30.000 Tweets mit dem "#dndbegone" Tags sich darum drehen, dass Leute gekündigt haben. Dann ist die Zahl mit Sicherheit fünfstellig. Eine kurze Stichprobe zeigt mir, dass es auch Aufrufe und Erklärungsvideos unter dem Tag gibt, wie man denn kündigt (weil sie die Funktion ja als Reaktion auf die Abmeldungen schwerer erreichbar gemacht hatten), also würde ich mal vorsichtig mindestens 15.000 sagen.

Enworld schreibt (das Gizmodo schrieb) "Sources from inside Wizards of the Coast confirm that earlier this week there were “five digits” worth of complaining tickets in the system." - das waren alles Leute, die nicht nur ihr Abo beenden wollten, sondern auch eine Löschung des Account verlagt hatten - was offensichtlich ein manueller Prozess ist.

Sagen wir also also mal zusammen 50.000. Für sechsstellig gibt es keinen Beleg so weit ich weiß. Aber auch $300.000 weniger pro Monat ist spürbar. Da müssen sie gleich ein Dutzend Supporter entlassen, um das zu kompensieren und am besten die Community dafür blaimen. Das wäre doch deren Stil, oder? :-)

Offline sma

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Was würde denn passieren, wenn alle die OGL oder d20 Lizenz ignorieren und sich ein schickes 5e, 6e oder was auch immer Logo erfinden?
...und dann D&D-kompatible Bücher herausbringen, meinst du.

Wirf 1W6.

1: Es passiert nix.
2: Wizard bittet darum, dass die Produkte vom Markt gehen, sonst …
3: Wizard schickt DCMA take down an die Platform, wo die Produkte gehostet werden.
4: Wizard klagt, bietet aber an, gegen Unterlassungerklärung diese einzustellen.
5: Wizard klagt, schlägt außergerichtliche Einigung vor.
6: Wizard klagt und ein Richter entscheidet, ob's OK war oder nicht.

Will sagen, es droht dann, dass Wizard seiner öffentlich erklärten anderen Rechtsauffassung, die sagt, dass du deren Inhalte nicht einfach so benutzen kannst, Taten folgen lässt. Vielleicht gewinnst du so einen Rechtsstreit, aber er wird lange dauern, in dieser Zeit kannst du möglicherweise nichts verkaufen, er wird also viel kosten, Geld, das du niemals wieder bekommst, und idealerweise wird Wizard es schaffen, dass es keine Entscheidung gibt, die dann anderen eine Rechtssicherheit geben könnten. Und das wäre IMHO auch deine einzige Chance: höher pokern als WotC.

Offline tartex

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Hat doch…

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Offline aikar

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Findet sicherlich eine Kanzlei, welche dir gerne ein Gutachten erstellt.
Super Idee...für einen großen Verlag.
Das Gutachten kostet mich wahrscheinlich mehr, als ich mit meinen Produkten insgesamt verdiene. Mir sind diese Einnahmen jetzt nicht mega wichtig, aber draufzahlen will ich dann auch nicht.

Und Böse daran ist, dass die neue Lizenz als Kriegserklärung zu sehen ist, egal wie sehr die kommende Version auch abgeschwächt wird. WotC hat damit klar gezeigt, es glaubt, es braucht keine Geschäftspartner mehr, nur noch Unternehmen, die von Ihnen 100% abhängig sind.
Selbst wenn sie vollständig zurückrudern, dürfte der Vertrauensverlust bei vielen Geschäftspartnern über längere Zeiträume dahin sein. Die ORC wird kommen, und nicht nur viele Publisher, sondern auch viele Spieler werden das aktuelle Desaster nicht vergessen.
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Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Rorschachhamster

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Hat doch…
In den 90ern war Vampire der heisse Scheiß. Zu der Zeit hat doch niemand über D&D geredet.
Ende der 90er war (A)D&D so weit unten und wirtschaftlich runter, dass TSR pleite ging.
Es gab ein wunderbares Interview mit Ryan Dancey auf Roll for Combat (ich hoffe es war da, ich habe zu viele Videos geschaut, die letzte Woche... ;D). Ryan war dafür verantwortlich, herauszufinden, warum TSR bankrott gegangen ist, obwohl sie immer noch eine unglaubliche Marke waren. Es ging ungefähr so: TSR hat jeden, der versucht hat las 3pp D&D-Kompatibles Material zu schaffen, weggebissen. Sie haben versucht ganz alleine den Markt und das Verlangen nach diversen Settings zu bedienen. Und sich dabei selbst Konkurrenz gemacht. Dark Sun, Planescape, Forgotten Realms - sie konnten gar nicht genug Produkte rausbringen um die gleichzeitig zu bedienen. Dazu kam dann noch so interessante Entscheidung von Lorraine Williams das Spielen im Büro zu verbieten - sie schufen also eine Menge Material, das ungetestet und mit heißer Nadel geschrieben war. Klar gab es einige Perlen, aber vieles... Währenddessen haben sie andere mit Klagen überzogen, selbst wenn die Regeln nur irgendwie ähnlich waren - und meist ohne Erfolg und unter hohen Kosten... Ja. Und dadurch haben sich auch viele Kunden neu orientiert. Ryan hat das analysiert und dann die OGL angedacht, um eine große Gemeinschaft zu schaffen, bei der Wizards mit einigen Hochglanzbüchern und den Grundregeln den Rahm abschöpfen konnte. Und das hat mit dem 3e Boom wunderbar geklappt - mit ein paar Schluckaufs.
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Spielregeln und -konzeptionen sind rechtlich nicht schützbar, weder in D, EU noch in USA.
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Was würde denn passieren, wenn alle die OGL oder d20 Lizenz ignorieren und sich ein schickes 5e, 6e oder was auch immer Logo erfinden?
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Kann mir das mal jemand unverbindlich kompetent darlegen?
Das Problem bei den Regeln ist, das sie immer auch mit Text kommen. Text ist schwierig. Benutzt du die gleiche Formulierung? Den falschen Titel irgendwo? Oder nur die Formatierung der Seite, die irgendwie gleich aussieht? Selbst wenn nicht, wenn WotC dich verklagt, dan hast du den Ärger, selbst wenn du Recht hast.  :-\ Kapitalismus! Yay!
Und die schicken 5e Logos findet man doch auf vielen 3pp Büchern? Das ist übrigens eine Einschränkung, die man hat, wenn man die OGL nutzt, normalerweise ist es a-ok wenn man etwas draufschreibt wie "Kompatibel mit D&D", solange nicht der Einfruck erweckt wird, du besitzt die Marke. Das verbietet die OGL. Warum auch immer.   ;D

Jedenfalls, jetzt schau dir nochmal die Geschichte von TSR oben an und die jetzige Situation...  :think:
Rorschachhamster
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Offline YY

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Rat mal, warum ich bewusst "längerfristig" dazu geschrieben habe.

Siehe Crimson King: DSA war genau so eine Aktion und das hat noch lange nach Schmidt Spiele nachgewirkt.


D&D aus dem riesigen Kernmarkt USA so lange verdrängen, dass die (Ex-)Spieler dann auch mittelfristig nicht mehr dorthin zurückgehen, ist denkbar, aber absurd unrentabel. Da muss dann schon ein Mr. Musk oder so dran ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline tartex

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Siehe Crimson King: DSA war genau so eine Aktion und das hat noch lange nach Schmidt Spiele nachgewirkt.

DSA war kein Beispiel einer erfolgreichen D&D-Verdrängungsaktion, einfach weil D&D am deutschen Mainstreammarkt, den DSA erobern konnte, noch gar nicht präsent war.

Und selbst auf diesem Markt hat D&D inzwischen mit seiner globalen, popkulturellen Verankerung inzwischen DSA wohl verdrängt.
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Offline YY

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DSA war kein Beispiel einer erfolgreichen D&D-Verdrängungsaktion, einfach weil D&D am deutschen Mainstreammarkt, den DSA erobern konnte, noch gar nicht präsent war.

Wieso Mainstream?
Ja, da war D&D noch nicht präsent, genau wie jedes andere Rollenspiel das nicht war und auch DSA nie wirklich wurde.

Im Rollenspielsektor war es aber sehr wohl schon in Deutschland angekommen und deswegen war die Aktion von Schmidt Spiele ein Paradebeispiel für "mehr Geld draufwerfen, mehr und anders Werbung machen, zusätzliche Vertriebswege nutzen" und damit den Markterfolg vor der Konkurrenz quasi erzwingen.


Und selbst auf diesem Markt hat D&D inzwischen mit seiner globalen, popkulturellen Verankerung inzwischen DSA wohl verdrängt.

Wie viele Jahrzehnte später und wie lange, nachdem Schmidt Spiele nicht mehr dahinter stand?
Dass es so lange gedauert hat, zeigt doch eher, wie wirksam das Vorgehen von Schmidt Spiele war.

Andersrum kann man das auf die heutige Situation von D&D bei Hasbro übertragen und sieht daran, was wohl dazu nötig wäre, D&D langfristig zu überflügeln.
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