Autor Thema: Archiv zu OGL, ORC, SRD und anderen Lizenzfragen rund um die OGL  (Gelesen 49263 mal)

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Offline Rorschachhamster

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Welche Auswirkungen hätte das auf die alten OGL1.0a-Bücher, die auf dem SRD basieren (Was ziemlich viele sein dürften, da die OGL selber ja eigentlich keine Regeln umfasst)? Wurde das schon irgendwo juristisch durch überlegt?
Sie schreiben ja, das die alten Bücher, die schon gedruckt sind, nicht betroffen sind - aber das würde auch bedeuten, das es keine neuen Bücher unter der 1.0 geben würde. Oder Nachdrucke. Und das ist alleine schon rechtlich fraglich. Sie hoffen halt, daß niemand mehr die benutzt, womit sie recht haben könnten (ORC). Nur dabei bleibt immer noch das Problem, das ihr inzestiöses DnDBeyond dann völlig ohne 3PP ist - und das hat TSR und dann WotC schon zweimal richtig gekostet.
Ich denke immer noch, das sie ohne die Community eine Millionen Neukunden für DnDBeyond haben könnten, und das die schnell abspringen, vor allem wenn sie die Alternativen kennenlernen. Und ich glaube daß es dann doch jemand geben wird, der sie mit der 1.0a auf die Probe stellt. Und sei es eine Class Action - weil wenn man die 1.2 nicht unterschrieben hat, das ja durchaus möglich ist. Vielleicht auch eine der OpenSoftwareFoundations...

Ich denke sowieso der D&D Film wird floppen. Vielleicht hätte er auch so gefloppt, und bei so einem Wackelkandidaten mit der Presse...  :P Und keine Unterstützung durch die Läden, die jeden der danach fragt und keine Ahnung hat, an andere Spiele ranführen... Ich seh den Erfolg von DnDBeyond nicht, vor allem weil es fraglich ist, das sie überhaupt liefern können...  ;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Sosthenes

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Welche Auswirkungen hätte das auf die alten OGL1.0a-Bücher, die auf dem SRD basieren (Was ziemlich viele sein dürften, da die OGL selber ja eigentlich keine Regeln umfasst)? Wurde das schon irgendwo juristisch durch überlegt?

Wenn ich da den Stimmen aus den Vereinigten Schattenlanden lausche, dann gibt's da unterschiedliche Auffassung. Es steht ja auch nicht allein die isolierte Gesetzeslage da, sondern auch was WotC genau ansagt. Das kann dann immer noch vor Gericht bestätigt oder widerlegt werden, aber spielt halt mit.

Momentan sieht's ja nach den aktuellen Aussagen in Draft und auf Twitter so aus, als ob die der Meinung wären mit der Deauthorisierung ist die Lizenz nicht mehr auf neue Produkte anwendbar, die alten bleiben so bestehen, können verkauft werden.

Man streitet sich halt ein bisschen über die "Sublizenzierung", d.h. wenn ich jetzt auf Pathfinder basierend etwas mache, ist mein Lizenzpartner ja nicht WotC, sondern Paizo. Wenn die mir nichts explizit nehmen, könnte das ja so weitergehen.

Halten manche für etwas zweifelhaft, und widerspricht ja auch WotC's Intention. Wieso 1.0x zurücknehmen, wenn ein großer, "störender" Teil dann einfach um eine Ecke herum weitermachen kann?
Paizo selbst geht ja immer noch stark der ORC nach, auch nach den gestrigen Ankündigungen, ich denke also nicht dass die mit so etwas rechnen.

So wie ich den aktuellen Status Quo der Erwartungen also sehe, greift niemand bereits publizierte 1.0er Werke an, aber es wird ab einer gewissen Zeit keine neuen geben sollen.

Kann sein dass WotC da noch zurückrudert, aber das scheint bisher schon zentrales Vorhaben zu sein. Kann auch sein dass sich hier legal schneller was tut. Ich rechne eher mit getrennten ORC / OGL 1.2 Lagern für viele Produkte, und einige die eben weg fallen.

WotC hat ja angekündigt auch "frühere Editionen" unter die OGL 1.2 oder sogar CC zu stellen, das ändert auch noch einiges am Machbaren.

Edit: Auch ein interessanter Punkt: Sagen wir ich dürfte jetzt alten Content dann wieder einwandfrei benutzen, wenn das dann halt unter die OGL 1.2 gestellt wird. Hilft dann wenig wenn das eben niemand macht, weil die Firma oder Person da nicht verfügbar/lebend ist um ein 1.2er Bapperl dran zu kleben.

(Apropos Bapperl: Wir haben jetzt "Content Creator Badges". Rechnet mit einem Haufen "Schatz der Sierra Madre" Witze.)
« Letzte Änderung: 20.01.2023 | 08:39 von Sosthenes »

Offline aikar

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Sie schreiben ja, das die alten Bücher, die schon gedruckt sind, nicht betroffen sind
Sie schreiben, dass die alten Bücher nicht von der OGL-Änderung betroffen sind. Vom SRD war (meines Wissens) nie die Rede...
Ich weiß, Wortklauberei, aber bei juristischen Themen geht es immer um Wortklauberei.
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Offline takti der blonde?

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Weil Cory Doctorow sich auch zur OGL geäußert hat, habe ich bei ihm folgenden Link gefunden:

https://web.law.duke.edu/cspd/openip/#q01

Das geht zu einem freiverfügbaren Buch zu. US IP Recht.

Offline Sphinx

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Und "Scheiße" ist die 1.2 nicht... nur wenn man das so sehen will. Ich würde aber mal denken, das ist das beste Angebot, dass sie machen werden. Wenn die Community weitermacht, könnten sie das gute Angebot wieder zurückziehen... die 1.2 zeigt deutlich, dass es keine ängstliche Reaktion ist, sondern wohlbedacht. Und "zerstört" hätte es dann realistisch gesehen nicht Wizards, sondern die Community. Es soll jetzt jaauch der Film boykottiert werden... das trifft halt weniger die Wizards und mehr das Filmstudio, wenn die auf den Kosten sitzen bleiben, könnten da Jobs in Gefahr sein... und war nicht der Grund für den Aufruhr, dass bei den 3PP-Firmen durch den Wegfall der 1.0a Jobs in Gefahr wären? Ich sehe Parallelen, irgendwie. ;)

Zum einen fehlt da noch was. Zum anderen wer die jetzt aus Angst annimmt nix besseres zu bekommen, geht WOTC richtig auf den Leim. Luke Hart (DMLair) es schön als Ankern bezeichnet (Kenne ich als Ankerpreis in Verhandlungen). Angebot 1 macht man so over the Top wie es noch Plausibel ist, weil man genau weiß was es nicht durchkommt. Aber es liegt die Messlatte erst mal schön hoch. Angebot zweit ist dann immer noch Kacke, aber verglichen mit dem ersten wirkt es wie ein richtig guter Deal.
Scotty von StarTreck ist auch so ein Beispiel: Ich brauche 2 Tage um das zu Reparieren, aber für dich mache ich es in 8 Stunden.

Also ich sehe nur eine Option die Akzeptabel ist. OGL1.0a bleibt bestehen und kann für neue Veröffentlichungen genutzt werden. Nur wer für DnDOne etwas entwickeln möchte muss auf die 1.2/2.0/what ever umsteigen. Aber da das Ziel ist, möglichst viele 1.2 unterschreiben zu lassen, damit sie sich freiwillig die rechte an 1.0a entziehen und bei der Gelegenheit noch alle anderen VTTs zu killen, bezweifel ich das WOTC soweit gehen wird.

Offline Alex

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Paizo hat eine Liste aller beteiligten Firmen veröffentlicht, welche (bisher) zu der ORC-Allianz gehören (und das sind nur die "Großen").
Wegen der Größe in Spoiler-Tags

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« Letzte Änderung: 20.01.2023 | 09:38 von Alex »

Offline melkvie

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Paizo hat eine Liste aller beteiligten Firmen veröffentlicht, welche (bisher) zu der OCR-Allianz gehören wird (und das sind nur die "Großen").
Wegen der Größe in Spoiler-Tags

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Schön, dass auch Foundry VTT und Roll20 dabei sind, auch wenn die beiden Firmen ja nicht klassisch PnPs entwickeln. So sollte auch die Umsetzung von ORC-Werken in VTTs gewährleistet sein  :)

Offline sma

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Ein paar Punkte, ohne jetzt extra andere zu quoten.

1) IMHO ist das einzige, was wirklich besser geworden ist, die Art wie WotC ihre immer noch gleichen Forderungen verpackt. Ein paar Dinge, die sich eh nicht hätten durchsetzen können, erlauben sie jetzt großzügig (Stichwort CC-Lizenz), aber ihre Kernpunkte, die OGL 1.0a abzuschaffen ist genau so drin wie die Möglichkeit, jedem jederzeit die Lizenz zu entziehen und diese nahezu beliebig einseitig zu ändern. Selbst ganz abschaffen geht noch durch die Klausel in Abschnitt 9.

2) Sie sind eigentlich nur in einem Punkt abgewichen: Man darf jetzt doch OGL-Content in VTTs benutzen, aber nur so weit, wie es auch am Tisch funktionieren würde, d.h. keine 3D-Sicht, Figuren, keine Line-of-Sight, keine Animationen, also alles nicht die Features, an denen sie gerade intern arbeiten. Und weil separate Policy, können sie diese auch unabhängig von der OGL jederzeit ohne Vorwarnung ändern.

3) Durch die Annahme der OGL würde man denke ich freiwillig auf mehr verzichten, als sonst möglich wäre, denn ohne OGL könnte man natürlich für eigenen Content beliebig komfortable Funktionen hinzufügen.

4) Interessant finde ich auch, dass bei WotC nur noch Leute aus der Video-Branche das sagen haben und niemand, der traditionell Rollenspiele herstellt. Das lässt tief blicken. IMHO ist denen das Regelwerk eigentlich total egal. Die träumen vom nächsten Diablo Immortal.

5) Ich würde den aktuellen Draft übrigens so lesen, dass die OGL 1.0a für bereits publizierte Bücher bleibt, aber nicht für den Fall, dass man diese noch ein weiteres Mal publizieren will. Sie gestatten also den Abverkauf der bestehenden Auflage, mehr aber nicht.

6) Und ich hatte das so verstanden, dass zukünftig nur noch OGL 1.2 und nur noch die SRD 5.1 gilt, keine älteren SRDs mehr, die ältere OGL sowieso nicht. Und ohne OGL 1.2 kommt man als 3PP auch nicht auf WotC eigenen VTT. Mit der OGL 1.2 unterschreibt man dann aber gleichzeitig auch, auf anderen VTTs nur noch "wie am Küchentisch" zu funktionieren.

Ach ja, in der Liste der ORC-Unterstützer vermisse ich ja MCDM, CR's Darrington Press und Free League sowie Modiphius. Und ich finde super, das Ulisses dabei ist und Marcus darin eine Chance für den Rollenspielmark sieht, gerade auch um sich gegen WotC zu positionieren, die ja locker 10x größere als alle anderen zusammen sind.

Offline melkvie

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Ach ja, in der Liste der ORC-Unterstützer vermisse ich ja MCDM, CR's Darrington Press und Free League sowie Modiphius.

Ich finde es nicht schlimm, wenn Rollenspielverlage sich jetzt nicht an der ORC beteiligen. Wenn Sie eigene Lizenzen entwickeln wollen oder auch einfach keine OLG-ähnliche Lizenz für Ihre Werke haben möchten, ist das ihr gutes Recht. Es ist dann ja kein "Falle stellen" wie von WotC.

Offline aikar

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Free League macht zwei neue Lizenzen und hat an denen offenbar schon gearbeitet, bevor der ganze Trubel los ging.
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Offline sma

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Ich finde es nicht schlimm, wenn Rollenspielverlage sich jetzt nicht an der ORC beteiligen.
Es würde die Kompatibilität erhöhen und das Mischen von Texten aus unterschiedlichen Quellen vereinfachen. Und es wäre ein Zeichen, wo man steht. Denn auch Chaosium bräuchte da eigentlich nicht mitmachen. Die haben ja schon eine eigene OGL-artige Lizenz in weiser Voraussicht ohne Copyright von WotC. Sie machen aber trotzdem mit. Finde ich gut.

Offline Sosthenes

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1) IMHO ist das einzige, was wirklich besser geworden ist, die Art wie WotC ihre immer noch gleichen Forderungen verpackt. Ein paar Dinge, die sich eh nicht hätten durchsetzen können, erlauben sie jetzt großzügig (Stichwort CC-Lizenz), aber ihre Kernpunkte, die OGL 1.0a abzuschaffen ist genau so drin wie die Möglichkeit, jedem jederzeit die Lizenz zu entziehen und diese nahezu beliebig einseitig zu ändern. Selbst ganz abschaffen geht noch durch die Klausel in Abschnitt 9.
Ich hab' ja zu dem "eh nicht hätten durchsetzen können" schon oben was geschrieben, ich seh' das nicht ganz so einfach. Das ist ja hier noch mehrmals der Fall, da wo man rechtliche Zweifel an einzelnen Klauseln und Vorgehen hat ist die Lage nie so einfach dass man vom nächsten Richter gleich recht oder gar eine einstweilige Verfügung bekommt, das müsste alles vors Gericht gehen. Und tja, Geld und Anwälte hat Hasbro.

2) Sie sind eigentlich nur in einem Punkt abgewichen: Man darf jetzt doch OGL-Content in VTTs benutzen, aber nur so weit, wie es auch am Tisch funktionieren würde, d.h. keine 3D-Sicht, Figuren, keine Line-of-Sight, keine Animationen, also alles nicht die Features, an denen sie gerade intern arbeiten. Und weil separate Policy, können sie diese auch unabhängig von der OGL jederzeit ohne Vorwarnung ändern.
Man bedenke auch dass *nur* von VTTs separat geredet wird, die OGL aber nur auf gedruckte und statische Dateien geht. Damit ist alles sonstige ausgenommen. Keine Charaktergeneratoren, nicht mal zufällige Schatz- oder Begegnungsgeneratoren auf Webseiten per billigem Script. Schon sowas wie PDF Charakterbögen die etwas berechnen dürften da rausfallen.

Und "was nicht am Tisch geht" ist schon hart. Bei Foundry wäre das nicht nur die Einbindung der Regeln, also ein "System", das betrifft sogar die Basisfunktionalität. Darf ich dann mit OneD&D aktiv weniger machen als wenn ich gar kein Regelsystem Foundry-Seitig benutze?

4) Interessant finde ich auch, dass bei WotC nur noch Leute aus der Video-Branche das sagen haben und niemand, der traditionell Rollenspiele herstellt. Das lässt tief blicken.
Puh, das ist eine schwierige Sache. Rollenspiel- und Videospiel-Branche waren schon immer stark verbunden. Du findest ein paar der frühesten D&D Designer und Künstler schon in den 80ern/90ern bei Computerspielen wieder, z.B. auch Quake und Ultima. Sind verwandte Industrien, und eine von beiden zahlt sogar anständig.

Zudem ist Wizards of the Coast in einem Vorort von Seattle zu Hause. Da gibts einiges an Videospielfirmen – und auch Microsoft. Letzteres wird ja auch gerne zitiert, wenn dann Hasbro/WotC Schlipse daher kommen und Leute Verbindungen zu Microsoft-Praktiken ziehen. Ja, denke schon dass das nicht ganz abzuweisen ist, aber teilweise kommt's halt auch einfach aus der örtlichen Nähe.

5) Ich würde den aktuellen Draft übrigens so lesen, dass die OGL 1.0a für bereits publizierte Bücher bleibt, aber nicht für den Fall, dass man diese noch ein weiteres Mal publizieren will. Sie gestatten also den Abverkauf der bestehenden Auflage, mehr aber nicht.
Interessant. Die Lizenz gilt ja für ein Produkt, eine neue Auflage ist doch eigentlich kein neues Produkt. Worauf beziehst du dich da? Das könnte natürlich interessant werden, erst recht wenn's eh keine Auflage gibt sondern nur PoD.

6) Und ich hatte das so verstanden, dass zukünftig nur noch OGL 1.2 und nur noch die SRD 5.1 gilt, keine älteren SRDs mehr, die ältere OGL sowieso nicht. Und ohne OGL 1.2 kommt man als 3PP auch nicht auf WotC eigenen VTT. Mit der OGL 1.2 unterschreibt man dann aber gleichzeitig auch, auf anderen VTTs nur noch "wie am Küchentisch" zu funktionieren.
Sie haben über Twitter geschrieben dass sie dran arbeiten älteren Content in die OGL oder sogar CC einzuarbeiten. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Nicht dass das viel ändert: Selbst wenn die alle TSR/WotC Produkte seit den 70ern freigeben und ich die mit der OGL 1.2 nutzen dürfte, hab' ich keinen legitimen Zugriff bei neuen Produkten auf ehemaligen Drittanbieter-OGC.

Generell steht ja nichts von OGC in der OGL 1.2.
Klar, ich darf jetzt Content von WotC nutzen. Content bereitstellen wird nicht direkt geklärt und geregelt. Da muss ich also jetzt selber bauen und kann nicht mehr schön OGC/PI haben. Das wird seeehr verwirrend wenn ich von drölfzig Verlagen Sachen einbinden möchte.
« Letzte Änderung: 20.01.2023 | 11:02 von Sosthenes »

Offline melkvie

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@Natürlich wäre das einfacher. Und was Chaosium macht ist löblich. Aber jetzt von allen Rollenspielverlagen auf der Welt zu verlangen, dass sie der ORC beitreten, un nicht als "Feind" zu gelten, ist doch ein wenig viel verlangt. Vor allem wenn die ORC noch nicht mal vorliegt. Man kann ja immernoch später die ORC nutzen, wenn man denn möchte.
« Letzte Änderung: 20.01.2023 | 11:06 von melkvie »

Offline Elefanten-Zauberstellung

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Zitat
statische Dateien geht. Damit ist alles sonstige ausgenommen

Dies fiel mir auch auf. Nach dem Wortlaut könnte eine sortierbare Tabelle in einem Wiki schon da nicht mehr rein fallen.  Technologisch beding ist je moderne Seite auch "dynamisch". Dieses Forum ist nicht statisch.

Es ist jedenfalls nicht klar was mit digitial content gemeint ist, nur PDF ist als Beispiel angegeben.

Zitat
Und "was nicht am Tisch geht" ist schon hart. Bei Foundry wäre das nicht nur die Einbindung der Regeln, also ein "System", das betrifft sogar die Basisfunktionalität.

Bei Foundry sind die Maps mit Fog of War, ja eine Basis-Funktionalität. Wenn es ein DnD Regelmodul gibt, dann sind da doch auch nur Regeln+Charaktersheets drin. Maps sind nicht mal an DnD in irgendeiner Form gebunden. In sofern erscheint mir das eh hinfällig, es sei denn jemand programmiert TwoDnD was nur für DnD funktioniert und im Prinzip eine Kopie von OneDnD ist.

Ähnlich mit den Animationen - die kann man skripten, die exakt gleiche Animation ist sowieso copyright protected. Warum sollte man das so unterschreiben?

Diese CC-Lizenz ist auch seltsam. Das ist ja sowieso schon möglich. Bezieht man sich aber auf die CC Lizenz  und veröffentlich darunter (ohne ganz genau abzugrenzen) - dann kann man nicht mehr damit Geld verdienen, denn alles ist ja kopier- und teilbar.  Insofern sollte dieses "Angebot" niemand verwenden.


Und: https://medium.com/@MyLawyerFriend/lets-take-a-minute-to-talk-about-d-d-s-updated-open-game-license-ogl-1-2-5b95fe8889b2

« Letzte Änderung: 20.01.2023 | 11:25 von torath »

Offline Haukrinn

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Dann hoffe ich mal dass Green Ronin, wenn sie die ORC adaptieren, sich auch endlich von ihrer selten dämlichen AGE-Lizenzierungsstrategie verabschieden…
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Offline Sosthenes

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Dies fiel mir auch auf. Nach dem Wortlaut könnte schon eine sortierbare Tabelle in einem Wiki schon da nicht mehr rein fallen.  Technologisch beding ist je moderne Seite auch "dynamisch". Dieses Forum ist nicht statisch.
Viele PDFs und epubs sind auch nicht statisch.

Es ist schon eine harte Ansage. Gut, es kann sein dass es irgendeine Art extra "Fan policy" Regelung gibt, damit einige Sachen wieder gehen, vielleicht dann halt nur nichtkommerziell. Aber es ist doch ein ziemlicher Absprung von der bisherigen Regelung.

Diese CC-Lizenz ist auch seltsam. Das ist ja sowieso schon möglich. Bezieht man sich aber auf die CC Lizenz  und veröffentlich darunter (ohne ganz genau abzugrenzen) - dann kann man nicht mehr damit Geld verdienen, denn alles ist ja kopier- und teilbar. 
Siehe oben zu "sowieso schon möglich" – das Vertrauen in extrem vage formulierte US Gesetzesbegriffe erstaunt mich schon allgemein. Erinnert sich niemand mehr an GDW oder Mayfair's Role Aids?

Und das mit der CC Lizenz stimmt so nicht. Zum einen reden wir laut D&DB von der CC Basislizenz. Da ist "Attribution" nötig, d.h. du musst sagen dass du du WotC Material benutzt hast. Sonst nichts. Kein "Share-Alike" wo du die gleiche Lizenz benutzen musst, kein "Non-Commercial" wo du kein Geld für dein Werk verlangen darfst, kein "No-Derivatives" Modifizierungsverbot. Du musst also nicht "darunter" lizensieren, du kannst das so verwenden. Da ist nichts virales dran.

Und selbst mit manchen der Zusätze könnte ich bei meinem Produkt noch getrennt lizensieren, z.B. Bildchen und Welthintergrund als Copyright, Regeln als CC-SA oder so.

Das kommt vielleicht auch massiv auf OGL 1.2. Lizenznehmer zu, die müssen ja jetzt neue Wege finden wie sie Teile ihres Produkts freigeben wollen. Da wären diverse CC Varianten durchaus denkbar.
(Sofern sich das nicht noch ändert und wieder OGC in die OGL 1.2 als technischer Ausdruck reinkommt. Es ist nicht technisch nötig, aber halt schon benutzerfreundlich.)

Offline Maarzan

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Es würde die Kompatibilität erhöhen und das Mischen von Texten aus unterschiedlichen Quellen vereinfachen. Und es wäre ein Zeichen, wo man steht. Denn auch Chaosium bräuchte da eigentlich nicht mitmachen. Die haben ja schon eine eigene OGL-artige Lizenz in weiser Voraussicht ohne Copyright von WotC. Sie machen aber trotzdem mit. Finde ich gut.

Wieso Kompatibilität?
Die Beteiligten der Gegenbewegung bringen doch wenn jede Menge unabhängige Regelkerne mit.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Elefanten-Zauberstellung

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Siehe oben zu "sowieso schon möglich" – das Vertrauen in extrem vage formulierte US Gesetzesbegriffe erstaunt mich schon allgemein. Erinnert sich niemand mehr an GDW oder Mayfair's Role Aids?
enutzerfreundlich.)

Ja ist richtig, hab ich falsch formuliert. Im Zweifelsfall kann man sich immer vor Gericht über die Auslegung streiten.
Bei der GDW-Klage wurden auch sehr viele Klassenfeats und Zauber usw. angemahnt. Mit der jetzigen CC-Lizenz sind zumindest Klassen, "Races" und Zauber nicht abgedeckt, wenn ich das richtig verstanden habe. In sofern liest sich das für mich wie eine Verschärfung der bisherigen Regeln, wenn die jetzige OGL 1.0a wegfällt,  kein "Geschenk" an die Community.

Alles was bisher unter der OGL 1.0a lief und nicht die neue Lizenz unterschreiben will, hätte dann ein Problem bei diesen Punkten. Zumindest kann WotC jetzt sagen - unsere Bedingungen sind klar, dass eine ist CC - das andere OGL 2.0 Wir haben euch faire Möglichkeiten gegeben. Für die Thirdparties verschlechtert sich IMO damit die Situation.

Vorteil bei der CC ist, das man natürlich die Texte kopieren kann - auch ohne OGL. Aber eben keine Klassen, Feats usw. dafür braucht es die OGL 2.0. Und die kann indirekt auch jederzeit Revoked werden - siehe medium Artikel.


Camo

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1) IMHO ist das einzige, was wirklich besser geworden ist, die Art wie WotC ihre immer noch gleichen Forderungen verpackt. Ein paar Dinge, die sich eh nicht hätten durchsetzen können, erlauben sie jetzt großzügig (Stichwort CC-Lizenz), aber ihre Kernpunkte, die OGL 1.0a abzuschaffen ist genau so drin wie die Möglichkeit, jedem jederzeit die Lizenz zu entziehen und diese nahezu beliebig einseitig zu ändern. Selbst ganz abschaffen geht noch durch die Klausel in Abschnitt 9.

Es gibt genau ZWEI Punkte, die geändert werden dürfen. Beide Punkte ergeben Sinn. Der Rest ist doch von Änderungen explizit ausgeschlossen worden, warum also weiter diese Drohkulisse aufbauen?

Camo

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Es würde die Kompatibilität erhöhen und das Mischen von Texten aus unterschiedlichen Quellen vereinfachen. Und es wäre ein Zeichen, wo man steht. Denn auch Chaosium bräuchte da eigentlich nicht mitmachen. Die haben ja schon eine eigene OGL-artige Lizenz in weiser Voraussicht ohne Copyright von WotC. Sie machen aber trotzdem mit. Finde ich gut.

Chaosium unterstützt nach allem was ich sah die ORC, nutzt sie aber nicht. Das ist nämlich der Knackpunkt, nicht jeder Unterstützer wird sie auch nutzen. Warum auch, es weiß ja noch niemand, was da genau drinsteht. Eine Festlegung ist also extrem verfrüht und könnte sogar gefährlich sein.

Offline sma

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Es gibt genau ZWEI Punkte, die geändert werden dürfen. Beide Punkte ergeben Sinn. Der Rest ist doch von Änderungen explizit ausgeschlossen worden, warum also weiter diese Drohkulisse aufbauen?
Sie können in Abschnitt 9(a) beschließen, Änderungen der Lizenz zukünftig an der Tür ihres Hauptquartiers anzuschlagen, dann in 5 fordern, dass ihr Content zukünftig Goldschrift haben muss und dich darauf abmahnen, dass du das bitte innerhalb 30 Tagen ändern musst, sondern Lizenz weg. Man beachte, dass sie beliebige Dinge zu Abschnitt 5 hinzufügen können. Wenn das nicht klappt, bleibt noch 9(d), um die Lizenz aufzuheben. Dazu ändern sie 5 oder 9(a) so, dass es "unenforcable oder invalid" ist und erkennen darauf, dass sie die Lizenz leider als "void" erklären müssen. Da hilft dann auch "irrevocable" nicht.

Und dann führen sie großzügig eine OGL 2.0 ein.

Man beachte außerdem, dass die OGL nur sagt, dass es eine VTT-Policy gibt, diese können sie aber unter Erhalt der OGL komplett aushöhlen. Auch da ist keinerlei Sicherheit vor Änderungen. Und alle anderen Arten von Apps oder dynamischen Webseiten gehen grundsätzlich (im Gegensatz zur OGL 1.0a) nicht mehr.

Im Prinzip hätten sie mit der OGL 1.2 alle Ziele der OGL 1.1 erreicht, nur netter formuliert. Niemand kann mehr sinnvoll Zusatzprodukte für D&D herstellen, ohne die OGL 1.2 anzunehmen und damit zu erklären, dass er jetzt nur noch Bücher oder statische PDFs erzeugt, aber keine Apps und auch nichts, was sinnvoll in einem VTT benutzt werden kann – für das eigene VTT wird WotC sicher noch ein Angebot raushauen. Oder es einfach aus dem Content der Leute übernehmen. Denn man hat sich ja bereit erklärt, aus diesem Grund bestenfalls auf Schadensersatz zu klagen und niemals auf Einstellung und man trägt die Beweislast, dass es mutwillig war. Außerdem hat man sich einverstanden erklärt, seine Lizenz sofort zu verlieren, wenn man gegen WotC klagt. Und man erklärt WotC zum moralischen Wächter über den eigenen Content, egal ob der für D&D ist oder nicht.

Camo

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Sie können in Abschnitt 9(a) beschließen, Änderungen der Lizenz zukünftig an der Tür ihres Hauptquartiers anzuschlagen, dann in 5 fordern, dass ihr Content zukünftig Goldschrift haben muss und dich darauf abmahnen, dass du das bitte innerhalb 30 Tagen ändern musst, sondern Lizenz weg. Man beachte, dass sie beliebige Dinge zu Abschnitt 5 hinzufügen können. Wenn das nicht klappt, bleibt noch 9(d), um die Lizenz aufzuheben. Dazu ändern sie 5 oder 9(a) so, dass es "unenforcable oder invalid" ist und erkennen darauf, dass sie die Lizenz leider als "void" erklären müssen. Da hilft dann auch "irrevocable" nicht.

OK, du möchtest nicht mehr ernsthaft diskutieren, das akzeptiere ich. Stattdessen möchtest du wilde Drohkulissen aufbauen... muss ich auch akzeptieren.

Aber... nur mal als Denkanregung... ihr regt euch auf, dass WotC Dinge einbaut, um das beenden zu können... unterstellt dieser Firma aber gleichzeitig die wüstesten Dinge... ernsthaft? ICH kann WotC verstehen, dass sie da einen Not-Aus einbauen... viel zu gut sogar, so toxisch wie das gerade ist würde ICH mich auch absichern. *kopfschüttel*

Im Prinzip hätten sie mit der OGL 1.2 alle Ziele der OGL 1.1 erreicht, nur netter formuliert. Niemand kann mehr sinnvoll Zusatzprodukte für D&D herstellen, ohne die OGL 1.2 anzunehmen und damit zu erklären, dass er jetzt nur noch Bücher oder statische PDFs erzeugt, aber keine Apps und auch nichts, was sinnvoll in einem VTT benutzt werden kann – für das eigene VTT wird WotC sicher noch ein Angebot raushauen. Oder es einfach aus dem Content der Leute übernehmen. Denn man hat sich ja bereit erklärt, aus diesem Grund bestenfalls auf Schadensersatz zu klagen und niemals auf Einstellung und man trägt die Beweislast, dass es mutwillig war. Außerdem hat man sich einverstanden erklärt, seine Lizenz sofort zu verlieren, wenn man gegen WotC klagt. Und man erklärt WotC zum moralischen Wächter über den eigenen Content, egal ob der für D&D ist oder nicht.

Ich glaube, du beginnst zu verstehen, wie Wirtschaft funktioniert, wie man eine IP schützt... nur weiter so.

Offline takti der blonde?

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Ich glaube, du beginnst zu verstehen, wie Wirtschaft funktioniert, wie man eine IP schützt... nur weiter so.

Kapitalismus ist kein Naturgesetz. Wirtschaft funktioniert so, wie die Teilnehmer sie gestalten.

Achamanian

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Ich glaube, du beginnst zu verstehen, wie Wirtschaft funktioniert, wie man eine IP schützt... nur weiter so.

Sag mal, besteht eigentlich irgendeine Chance, dass du endlich mit diesem herablassenden Tonfall hier aufhörst? Ganz ehrlich, damit bringst du doch nur alle in Abwehrhaltung, genauso wie mit deinem ständig wiederholten *seufz*, weil alle es nicht kapieren ... ich meine, ich verstehe den Wunsch, klüger als alle anderen zu sein und das raushängen zu lassen. Aber erstens heißt der Wunsch allein nicht, dass man auch zwangsläufig klüger ist, und zweitens: Selbst wenn man klüger ist, macht man sich keine Freunde, indem man den anderen in jedem zweiten Satz aufs Butterbrot schmiert, wie unglaublich minderbemittelt sie sind. Das ist keine kluge Kommunikationsstrategie.
Ehrlich mal.

Offline YY

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Es würde die Kompatibilität erhöhen und das Mischen von Texten aus unterschiedlichen Quellen vereinfachen.

ORC ist doch erst mal nur eine Lizenz - dass da von Paizos Seite irgendwann mal ein zugehöriges Systemfundament kommt, ist zwar wahrscheinlich, aber so wie es bisher OGL-Nutzer ohne spielmechanischen D&D-Bezug gab, gibt es jetzt auch schon einige ORC-Unterstützer, die mit dem Paizo-SRD-Äquivalent wohl nie irgendwas machen werden.

Das ist dann zwar eine nette Geste, aber mehr auch nicht. Für den praktischen Teil des Hobbies bringt das keinen Vorteil.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer