Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 23057 mal)

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Online Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #350 am: 30.12.2022 | 14:13 »
IMHO gibt's keine Alternative. Jedes neue RPG wird sich schwer tun.
Dann kann man nicht konstruktiv sagen das etablierte ist überholt. Erst muss das neue wenigstens zum Vergleich benannt sein.
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #351 am: 30.12.2022 | 14:20 »
Es geht dneke ich um neue Wege. Da ist aber keine Bereitschaft oder keine Fähigkeit zu erkennen. Werbung braucht doch kein großes Budget... In was für Zeiten lebt ihr denn? Denkt ihr noch in Plakaten und Tv-Spots? Das ist ja gruselig ^^

Für alle, die Taten sehen wollen (wobei sie das ja eigentlich eben nicht wollen  ~;D ) sei darauf verwiesen, dass die Lawine langsam aber stetig ins Rollen kommen wird und das nur in zwei Tagen. Geduldet euch! Man muss es doch nicht immer so eilig haben seine Fehleinschätzung belegt zu bekommen <3

Die toten werden nach der Schlacht gezählt. Und die eigentliche Schlacht wird jetzt gemütlich vorbereitet und dann in 10-15 Monaten geschlagen. Je nach Wetterlage.

Offline felixs

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #352 am: 30.12.2022 | 14:27 »
Aha... Na dann bin ich mal gespannt auf die Analyse in einem Jahr oder so.

Wenn mich dann jemand daran erinnert.
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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #353 am: 30.12.2022 | 14:44 »
Es geht dneke ich um neue Wege. Da ist aber keine Bereitschaft oder keine Fähigkeit zu erkennen. Werbung braucht doch kein großes Budget... In was für Zeiten lebt ihr denn? Denkt ihr noch in Plakaten und Tv-Spots? Das ist ja gruselig ^^

GRUSELIG ist maximal das mangelnde kaufmännische Denken, das auch in Werbung eingebrachte Zeit und eigene Arbeit nicht einpreist und so jeglichen Vergleich völlig unmöglich macht. WENN man schon über "unnötige Kosten" meckert, sollte man tatsächlich alle betrachtet haben, ansonsten ist die Aussage nichts wert. Und auch DAS ist dann gruselig. ;)

Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #354 am: 30.12.2022 | 14:54 »
Ich denke, man kann auch im deutschsprachigen Raum noch kleine Erfolge feiern, worunter ich Auflagen von merklich über 1.000 fassen würde. Man muss halt schauen, wo man ansetzen kann, was für Settings spannend wären und wie man es handwerklich ordentlich umsetzt.
Aber wie die Bundesbirne einst gesagt hat: Entscheidend ist, was hinten raus kommt. Der Typus "heiße Luft und dicke Hose" ist mir schon mehrfach begegnet, inklusive Versprechungen der Revolution am Rollenspielhimmel, aber geliefert wurde nie.

Offline aikar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #355 am: 30.12.2022 | 16:16 »
Werbung braucht doch kein großes Budget... In was für Zeiten lebt ihr denn? Denkt ihr noch in Plakaten und Tv-Spots? Das ist ja gruselig ^^
Wer das glaubt, wird bald auf die Nase fallen. Zwischen "Ich poste ein bisschen in den sozialen Netzen" und "Ich organisiere einen ansprechenden, modernen Webauftritt, Crowdfundings und gezieltes Marketing auf den passenden Plattformen" liegen Welten an Aufwand und Kosten.
Das ist die übliche Falle "Das womit ich mich nicht auskenne, kann gar nicht so viel Aufwand sein, wie immer getan wird". Die Einstellung erlebe ich als Webentwickler immer wieder.

Aber ich lasse mich gerne überraschen ;)

Für alle, die Taten sehen wollen (wobei sie das ja eigentlich eben nicht wollen  ~;D ) sei darauf verwiesen, dass die Lawine langsam aber stetig ins Rollen kommen wird und das nur in zwei Tagen. Geduldet euch! Man muss es doch nicht immer so eilig haben seine Fehleinschätzung belegt zu bekommen <3
Ich wünsche dir auf jeden Fall ehrlich viel Erfolg.
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Online Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #356 am: 30.12.2022 | 20:47 »
Ich denke der Graswurzelverlag noch ohne Geld würde das entsprechend durch (inzwischen ja scheinbar auch seltener gewordene) selbstausbeuterische Conrunden von bereits begeisterten Spielern der Zelle 0 abgehen. Wenn das dann zündet kann über mehrt nach gedacht werden.
Aber professionell ist an der Stelle mangels Vorfinanzierung vermutlich überhaupt nicht zu stemmen, selbst wenn das Geld dafür da wäre.
Und wie viel Geld die etablierten Verlage haben kann ich nur raten, viel scheints nicht zu sein und wie viel Begeisterung da dann noch mit rüber kommt/käme wäre auch zu prüfen.
Bei DSA habe ich immer den persönlichen Eindruck gehabt, dass die "Macher" selbst ihre Regeln gar nicht so richtig mögen und nur zu raten versuchen, was "die Spieler" wünschen könnten und damit gute Überschriften/Absichten aber lausige Umsetzungen bei rauskommen. 
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Offline Teylen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #357 am: 31.12.2022 | 00:49 »
In Bezug auf Werbung bzw. Marketing ist meine Erfahrung aus dem Arbeitsleben sowie der Interaktion mit Crowdfunding Schaffenden, dass sowohl der Social Media Auftritt einer Firma als auch die Betreuung eines Crowdfunding, wenn es ordentlich und erfolgreich sein soll, ein Vollzeit Job ist. Ohne TV Spots, Plakate oder überhaupt die Frage wie man den Einzelhandel dazu bringt das eigene Produkt ins Program aufzunehmen - wo es sich dann wiederum anbietet Promomaterial zu bieten, weil von alleine machen die Läden das nicht.
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #358 am: 31.12.2022 | 08:49 »
Werbung braucht doch kein großes Budget... In was für Zeiten lebt ihr denn? Denkt ihr noch in Plakaten und Tv-Spots? Das ist ja gruselig ^^
Das erzählen mir meine Kunden auch immer.  >:( So ein Webauftritt ist doch ganz schnell gemacht mit WordPress und so. Und eine Facebook-Seite ist auch ganz schnell gemacht. Wie, das erreicht die Zielgruppe nicht? TikTok? Noch nie gehört - was soll das sein? Äh, wie, da braucht man Videos? Und überhaupt: Einmal im Monat ein Posting muss doch reichen...
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Offline aikar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #359 am: 31.12.2022 | 08:54 »
Das erzählen mir meine Kunden auch immer.  >:( So ein Webauftritt ist doch ganz schnell gemacht mit WordPress und so.
Was man auch nicht unterschätzen sollte, sind die in den letzten Jahren stark verschärften Vorschriften zur DSGVO und Barrierefreiheit von Firmenseiten auch für Kleinstunternehmer, die die meisten Laienseiten auch nicht beachten. Von Suchmaschinenoptimierung ganz zu schweigen.
« Letzte Änderung: 31.12.2022 | 09:15 von aikar »
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Offline FlorianGressConsulting

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #360 am: 31.12.2022 | 09:14 »
Yepp, diese Dinge haben wenigstens meine Fixkosten quasi verdoppelt. Um dann mehr als Stolz darüber, dass es das gibt rauszuiehen gehe ich davon aus nochmal doppelt soviel Geld und Zeit regelmäßig reinstecken zu müssen als ich geplant (nicht gemacht habe).

Aber ich freue mich gerne auch bei Anderen mit, die fokusierter, risikofreudiger und hoffentlich erfolgreicher sind als ich.

Ich vermute viel könnte über den Start von Actual Plays und Social Media aus laufen, so Critical Role mässig. (Halt wenn man den Cast, die Reichweite, ... hat).

Selber habe ich definitiv einige Projekte und Hürden die erstmal  anstehen bevo ich überhaupt nur realistisch an so was denken kann und dann mag ich ehrlich gesagt die existierenden Sachen (auch oder gerade von Ulisses einfach zu sehr um mich überhaut an die echte Schaffung von was eigenem zu machen und mir fehlt der notwendige Cast. Naja, evtl. mache ich in 1-2 Jahren was kleines bezüglich eines Settings für 5E oder One (was auf der Arbeit anderer zu 99% aufsetzt) so die entsprechenden Regeln es erlauben.   

Aber alles in allem werden bei mir wohl eher Sachen für Liebhaber, wenn überhaupt als große Verkaufserlöse steigen.
Ehemals Just_Flo in beiden Dispositorien und im Tanelorn nach freiwilligen Accountaufgaben an beiden Orten mittlerweile FlorianGressConsulting in beiden Orten.

Zwischen der Accountaufgabe und dem neuen Account an beiden Orten nur als Lurker ohne Posts aktiv. Als Freund der Mehrperspektivität bei Rollenspielthemen lese ich gerne an beiden Orten.

Habe ich zu der aktuellen Außeinandersetzung eine Meinung? Ja.
Werde ich diese online äußern oder eine der verschiedenen Fraktionen unterstützen? Nein

Offline Aedin Madasohn

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #361 am: 31.12.2022 | 09:43 »
Was man auch nicht unterschätzen sollte, sind die in den letzten Jahren stark verschärften Vorschriften zur DSGVO und Barrierefreiheit von Firmenseiten auch für Kleinstunternehmer, die die meisten Laienseiten auch nicht beachten. Von Suchmaschinenoptimierung ganz zu schweigen.
Das erzählen mir meine Kunden auch immer.  >:( So ein Webauftritt ist doch ganz schnell gemacht mit WordPress und so. Und eine Facebook-Seite ist auch ganz schnell gemacht. Wie, das erreicht die Zielgruppe nicht? TikTok? Noch nie gehört - was soll das sein? Äh, wie, da braucht man Videos? Und überhaupt: Einmal im Monat ein Posting muss doch reichen...
Allein das Erstellen einer ordentlichen Persona kostet Zeit. Laufende Analysen ebenso.
Und derjenige, der das macht, der will doch tatsächlich GELD dafür haben!

bisher alles nur Argumente, warum es zwangsläufig zur Marktverödung kommen muss  ;)

aber hey, vielleicht bleibt ja das  :t: weiterhin offen, wo man dann (mit schwankenden Reaktionszeiten  ;D) jemanden aus dem Werkstatt-Bereich anpingt, um nach einer Patreon-Danksagung ein PDF zugemailt zu bekommen...

Verläge mögen sich über ihren Totholzfetisch abschaffen, aber nicht das Hobby (und irgendwann wird auch der kundenseitige Totholzfetisch aufgegeben - als kalter Entzug  ;) - )

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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #362 am: 31.12.2022 | 10:38 »
Der Totholzfetisch wird sich halten wie andere Luxusgüter. Es wird irgendwann nicht mehr 10000 Menschen geben, die für ein Buch 20€ ausgeben, dafür geben dann eben 100 Menschen 200€ dafür aus. Kommt aufs selbe rum. Ich war mal mit einer Handweberin leiert. Klar hatte die nen enggefassten Kundenkreis, aber was die Spinner für ein par Stofffetzen gezahlt haben...

Ich glaube hier wird auch oft indirekt aneinander vorbei geredet. Was ist denn die Zielsetzung? Wann hat sich das Hobby denn nicht abgeschafft? Wenn Verlage davon fett werden können? Wenn genug Nischenprodukte für Liebhaber da sind? Wenn noch irgendwo am Tisch 4 Nasen zusammenhocken und nen Dungeoncrawl mit Kronkorken improvisieren?

Könnte doch nur jeder wie ich "den Ferrari" unter den Rollenspielen der breiten Masse zugänglich machen... Es wäre eine bessere Welt  ~;D

Um das Getrolle für dieses Jahr mal abzuschließen: Ich mach mir über die Zukunft des Hobbys keine Sorgen. Ich mache mir um meinen Profit im Hobby keine Sorgen. Verlage in Schieflage gehen mir am Arsch vorbei. Wer sich nicht entwickelt, der wird eben abgewickelt. Am allerwenigsten mache ich mir Sorgen darum, dass ich weiterhin Spaß am Hobby haben werde während ich "Arbeit" leiste, die ich nicht als solche empfinde, die von anderen aber sehr geschätzt und auch bezahlt wird. 2023 wird zumindest was DAS Rollenspiel angeht kein beschissenes Jahr.

Online Raven Nash

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #363 am: 31.12.2022 | 10:42 »
Tja, den "Totholzfetisch" habe ich auch - einfach weil ich so schon genug Bildschirmzeit habe. Also würde ich rein digitale Produkte schonmal nicht kaufen.

Was man auch nicht unterschätzen sollte, sind die in den letzten Jahren stark verschärften Vorschriften zur DSGVO und Barrierefreiheit von Firmenseiten auch für Kleinstunternehmer, die die meisten Laienseiten auch nicht beachten. Von Suchmaschinenoptimierung ganz zu schweigen.
Die ******DSVGO, durch die niemand durchblickt und es ständig Anlass-Abmahnungen gibt. Und um die man sich dann eh nur kümmert, wenn sich jemand aufregt.  ;) Google Analytics ist verboten, aber kaum eine Firma verzichtet drauf (dabei wäre Matomo eigentlich gut), Google Fonts sind ein Problem, aber trotzdem sind sie überall...
Von SEO fang ich gar nicht an.  ::)

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Offline aikar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #364 am: 31.12.2022 | 10:52 »
Die ******DSVGO, durch die niemand durchblickt und es ständig Anlass-Abmahnungen gibt. Und um die man sich dann eh nur kümmert, wenn sich jemand aufregt.  ;) Google Analytics ist verboten, aber kaum eine Firma verzichtet drauf (dabei wäre Matomo eigentlich gut), Google Fonts sind ein Problem, aber trotzdem sind sie überall...
Darauf wollte ich raus. Die meisten, die sich mal schnell eine Webseite zusammen klicken haben wahrscheinlich von der Hälfte der Begriffe noch nie gehört geschweige denn, das sie wüssten, worauf sie achten müssen. Und wenn man jemanden bezahlt, um es professionell zu machen, wird es halt schnell deutlich teurer als von vielen angenommen (weil die Bezahlung halt dem Aufwand entspricht).

(Ich bin persönlich durchaus ein Fan der DSGVO, wie sie gedacht ist, aber die schwammige Umsetzung und mangelnde Unterstützung der Behörden ist einfach eine Katastrophe)
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Online Raven Nash

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #365 am: 31.12.2022 | 11:46 »
(Ich bin persönlich durchaus ein Fan der DSGVO, wie sie gedacht ist, aber die schwammige Umsetzung und mangelnde Unterstützung der Behörden ist einfach eine Katastrophe)
Du weißt, wie sie gedacht ist? :pray:
Ich hab sie nie verstanden - und offenbar verstehen auch Rechtsanwälte nur das, was sie gerade einklagen wollen.  >;D
Und grundsätzlich schießt das Ganze weit übers Ziel hinaus - wer so paranoid ist, wie die DSGVO das annimmt, der sollte ohnehin kein Internet benutzen.
Aber gut,  :btt:
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #366 am: 31.12.2022 | 13:18 »
Die ******DSVGO, durch die niemand durchblickt und es ständig Anlass-Abmahnungen gibt. Und um die man sich dann eh nur kümmert, wenn sich jemand aufregt.  ;) Google Analytics ist verboten, aber kaum eine Firma verzichtet drauf (dabei wäre Matomo eigentlich gut), Google Fonts sind ein Problem, aber trotzdem sind sie überall...
Von SEO fang ich gar nicht an.  ::)

Da geht es schon mal los. Google Analytics ist nicht verboten.. Du musst nur drauf hinweisen, dass Du es auf der Webseite nutzt, und einen Vertrag mit Google über die Datenverarbeitung haben. Da hat die Firma, die Google betreibt, Formblätter für. Denn sie wissen, dass das im europäischen Markt notwendig ist. Google Fonts sind nur ein Problem, wenn Du sie direkt von Google einbindest, aber nicht wenn Du sie selber hostest. Die zugehörige Abmahnwelle wird inzwischen als missbräuchlich verfolgt.

Die DSGVO ist extrem nützlich. So musste mir deswegen letztens tatsächlich eine Internethändler, der gehackt wurde, anzeigen, dass Daten erbeutet wurden. Alles hervorragend.

Um die DSGVO ranken sich so viele Mythen und Legenden. So schwer ist die nicht zu verstehen. Es gibt genug Ratgeber im Netz, die Dir sagen, was beim Bau einer Webseite beachten musst.

Aber zum eigentlichen Topic:
Ich gehe nach wie vor nicht davon aus, dass Rollenspiel sich abschafft. Viel eher würde ich die Plötz'sche Rede übersetzen mit: DSA schafft sich ab. Da gibt es nämlich Leute, die sagen: Du kannst xy so nicht spielen, das ist nicht Welt konform. Da habe ich selber schon Dinge erlebt ("so wie Du Aventurien darstellst, ist das falsch. Da spiele ich lieber nicht mit.") als auch diverse Stories gehört. Natürlich verallgemeinert Plötz das, da ein "DSA schafft sich ab" glaube ich nicht so viele Leute hinter dem Ofen hervorlockt. Also Fazit: die beobachteten Probleme sind hausgemachte bzw. hauseigene Probleme von Ulisses und nicht der Branche. Gerade wenn auch der englischsprachige Raum und insbesondere D&D betrachtet werden. 
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Online schneeland

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #367 am: 31.12.2022 | 13:30 »
Also Fazit: die beobachteten Probleme sind hausgemachte bzw. hauseigene Probleme von Ulisses und nicht der Branche. Gerade wenn auch der englischsprachige Raum und insbesondere D&D betrachtet werden.

Kein Widerspruch in der Hauptaussage, aber D&D ist m.E. auch kein guter Maßstab, weil es mit so klarem Abstand den Markt dominiert. Wenn ich jetzt allerdings auf andere Verlage aus der zweiten Reihe schaue - sowohl solche mit lang etablierten Marken (z.B. Chaosium) als auch solche mit neueren (z.B. Free League) - dann scheint mir Ulisses immer noch nicht so gut abzuschneiden, insbesondere was die internationale Aufmerksamkeit für die eigenen Spiele angeht. Anscheinend gelingt woanders besser, neue Spieler zu gewinnen.
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Offline Teylen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #368 am: 31.12.2022 | 13:39 »
DSA schafft sich nur dem Beitrag nicht ab.
Aktiv schafft sich da aktuell Tails of Equestria, Äventyr, Wrath & Glory bei Ulisses ab und Earthdawn, Starfinder, Battletech (außer Romane) und Myth gehen auf Eis.
Bei DSA darf ich mich im Collectors Club vorbei an massig DSA Material scrollen bevor ich zu überhaupt was anderes komme (wie DSK und Pathfinder).

In Bezug auf das Bashing verschiedener Spiele und Spielstile zeigt sich doch sogar hier im Thread das es nicht-DSA-Enthusiasten ebenso können - halt da in Richtung DSA anstelle von untereinander. Wo jetzt der Thread nicht der einzige Platz ist, wo man im Tanelorn Aussagen finden kann, wer findet welches Spiel falsch oder wie einzig und allein richtig gespielt wird/werden soll.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #369 am: 31.12.2022 | 13:59 »
Viel eher würde ich die Plötz'sche Rede übersetzen mit: DSA schafft sich ab. Da gibt es nämlich Leute, die sagen: Du kannst xy so nicht spielen, das ist nicht Welt konform. Da habe ich selber schon Dinge erlebt ("so wie Du Aventurien darstellst, ist das falsch. Da spiele ich lieber nicht mit.") als auch diverse Stories gehört.

wobei ich da den Ball gerne zurück an Herrn Plötz spiele

a
die ausgewachsene Regelengine DSA 4.1 hat man schon

b1
Regel um ihrer selbst willen neu mischen, damit salesalesale - fahr zur Hölle
b2
designe ein DSA5 als entschlacktes DSA4.1 mit Upgrademöglichkeit zur "vollen" DSA 4.1 Engine
(ich benutze das hier absichtlich neutral)
b3
schließe die DSA 4.1er RSH´en mit der alten (kleinen) Karte ab und biete für die Zukunft dann eine große NEUE Karte an,
welche dann dafür neue (extendet oder Aventuria Major zu Aventuria Minor, da Projekt Großaventurien/Kleinaventurien politisch heikel klingt)
RSH bekommt.
Wäre also auch die Chance, neuen Content für das um eine Grafschaft gewachsene Herzogtum Weiden oder das zur vollen Provinz angewachsene Lichtmark Greifenfurt zu generieren, der auch jenseits der Wale locken könnte  ;)

c1
um den abgespeckten DSA5-lern Stück für Stück das vollkomplexe Barbiespiel mit ganz vielen Facetten (neutrale Beschreibung, ich barbie´e ja auch mit meinen Chars) schmackhaft zu machen, bringt man ein paar Jährchen (eher weniger) nach DSA 5 die Überleithilfen unter DSA 4.5 an.
Wer es braucht, hat 4.1 mit 3 W20, wer es will, bleibt bei entschlackt 1 w20 und wer barbie´en möchte bedient sich trotzdem in dem Vorteils/Nachteils/Professionen/Kulturen/Talente-Fundus von 4.1
c2
wer noch immer b1 einschmuggelt... >;D
c3
wer glaubt oder behaupten möchte, dass DSA 4.1 und DSA 5 Statblöcke in den Publikationen den/die LeserInnen verwirren würde, sollte sich erstmal anschauen, wie knapp diese Blöcke in den 4.1 RSHen gehalten sind.
(DSA 5 RSHen kaufe ich nicht, da sie mir nichts neues bieten können)

Da die Brocken bei 3 W20 Geraffel, breit ausgewalzte Talente und Seitenweise Hintergrund beim Generieren (Rasse >;D, Profession, Kultur...), Kampfsystem liegen, aber hauptsächlich nur Attribute und die den NSC echt charakterisierenden Meisterlichen-Talente aufgeführt werden, kommt das beiden Gruppen schon mundgerecht daher.
Ob man statt mundgerecht auch noch Kauen abnehmen muss? vielleicht... :think: :think: ~;D




 

Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #370 am: 31.12.2022 | 14:06 »
Mir stellt sich dann auch die Frage:
Wenn denn bei DSA alles so schrecklich schlecht und falsch läuft, wie sieht es denn mit anderen Rollenspielen aus deutschen Landen aus? Also keine Übersetzungen, sondern hier entwickelte Spiele. Vorzugsweise real existierend, nicht nur windige Ankündigungen. Welches wird DSA überholen? Macht schon wer D&D Konkurrenz?

Offline Kaskantor

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #371 am: 31.12.2022 | 14:12 »
Ob es DSA jemals überholt, keine Ahnung, aber HeXXen haut gut was raus und kann wohl durchaus als erfolgreich betrachtet werden.
Gleiches gilt ansich für DSA und Splittermond auch.

Meine Rede geht ja immer in die Richtung, dass ich persönlich selber entwickeln cooler finde, als nur übersetzen und sich wo dran zu hängen.

Ich denke, die 3 o.g. Systeme geben mir recht (übrigens alle 3 mit ordentlich Material und zumindest ist keines davon ein Regel-Leichtgewicht).

Warum also, kommen wir hier in D mit sowenig eigenen Spielen ums Eck?
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #372 am: 31.12.2022 | 14:14 »
In Bezug auf das Bashing verschiedener Spiele und Spielstile zeigt sich doch sogar hier im Thread das es nicht-DSA-Enthusiasten ebenso können - halt da in Richtung DSA anstelle von untereinander.

Wobei ich kein "Bashing" sehe, nur wenn diagnostiziert wird, dass DSA hausgemachte Probleme hat. Das ist keine Abwertung von DSA. DSA hat eine durchaus schöne Spielwelt, die zumindest bei mir nostalgische Gefühle weckt. Genauso ist es erlaubt, System als "nicht mein System, weil..." zu bezeichnen. Auch das ist kein "Bashing".

Ich sehe nicht, dass hier DSA schlecht gemacht wird. Auch das Berichten über Verhalten von einigen DSA-Spielern ist kein "Bashing". Es gibt einen Unterschied zwischen "Ist Situation darstellen" und "ein System schlecht reden".
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Offline Horadan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #373 am: 31.12.2022 | 14:29 »


Da habe ich selber schon Dinge erlebt ("so wie Du Aventurien darstellst, ist das falsch. Da spiele ich lieber nicht mit.") als auch diverse Stories gehört.
Was an dem Beispiel ist denn ein Problem? Ist doch gut wenn man feststellt, dass man inkompatible Spielvorstellungen hat und dann auf ein gemeinsames Spiel verzichtet anstatt sich (gegenseitig) zu ärgern.


Offline postkarte

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #374 am: 31.12.2022 | 14:52 »
Mir stellt sich dann auch die Frage:
Wenn denn bei DSA alles so schrecklich schlecht und falsch läuft, wie sieht es denn mit anderen Rollenspielen aus deutschen Landen aus? Also keine Übersetzungen, sondern hier entwickelte Spiele. Vorzugsweise real existierend, nicht nur windige Ankündigungen. Welches wird DSA überholen? Macht schon wer D&D Konkurrenz?
Wenn man mich fragt, welches Ulisses System das größte Potenzial hat, dann würde ich sagen, nimm das Regelwerk von DSK und benutze es für DSA. Geht mit Aventurien vielleicht nicht ohne Umbrüche, d. h. man macht es stattdessen für Myranor. Aber die Diskussion ist müßig und halt sehr viel von Sofa-Trainer im Fußball.

Aktuell ist doch die Situation diese: D&D ist auch in Deutschland inzwischen der Marktführer und DSA steht hier an einem soliden Platz 2. Ich halte es für sinnvoller zu schauen, was Paizo als US #2 erfolgreich macht und davon zu lernen. Das hat Ulisses in meinen Augen eigentlich mit dem Collectors Club (als Ersatzform der Abos bei Paizo) schon ganz gut gemacht. Ich sehe aktuell kein System, was DSA in den nächsten Jahren von Platz 2 verdrängen würde.

Spannend ist außerdem noch eine andere Sache: Ulisses hat ja massig Fördermittel eingeworben, um Software zu produzieren, aber bisher ist wenig davon zu sehen. Sicher wird daran auch noch entwickelt, aber das erste Ergebnis der Digitalsparte bei Wolves on the Westwind war in meinen Augen armselig für die hineingesteckten Kosten. Immerhin macht Ulisses bei den Foundry Zusatzmodulen in meinen Augen vieles richtig.