Um mal ein wenig zu zündeln: IMHO liegt das (wirtschaftliche) Hauptproblem deutscher Verlage darin, eben Deutsch zu publizieren. Sogar die Italiener (deren Fremdsprachenzugang bestenfalls widerwillig ist) schaffen es mittlerweile parallel in Englisch zu publizieren, die Schweden zeigen vor, wie's geht.
Die Schweden machen es eigentlich erst seit dem die Kickstarter von Fria Ligan groß eingeschlagen sind.
Daneben, meine ich, gibt es einige schwedische Rollenspiele die soweit hauptsächlich, wenn nicht gar nur auf schwedisch verfügbar sind.
Wobei auch bei Fria Ligan, die ihre RPGs mitunter über die mächtig hübsch aussehende Grafik verkaufen, die Bücher nach meinem Verständnis zuerst auf Schwedisch da waren.
Das selbe gilt für Übersetzungen aus dem Italienischen, die entweder später oder parallel übersetzt werden.
Rollenspiele aus Frankreich, Spanien oder Japan werden selten übersetzt und wenn dann häufig durch Dritte.
Immerhin eröffnet sich dadurch ein weit größerer Markt.
Einerseits öffnet sich der größere Markt nur dann, wenn man das Produkt in den jeweiligen Ländern platziert bekommt.
Da gibt es die Probleme der verstärkten Konkurrenz, der allgemeinen Zugänglichkeit und mitunter kulturellen unterschieden in der Erwartung wie ein Rollenspiel zu gestalten ist.
Es knallt aktuell regelmäßig wenn amerikanische Larper auf Larps in Deutschland oder Italien stoßen, die ihrer Ansicht nach unzugänglich in Bezug auf Behinderungen produziert werden, kulturelle Aneignung betreiben oder sich in verschiedenen -ismen suhlen. Ich weiß nicht wie da die hiesigen Rollenspiele ankommen, wenn ich mir allein die Debatte um Geschlechtsgerechte Sprache hier ansehe.
Andererseits schlägt, wenn man es nur auf Englisch produziert, es den Markt vor der Haustür zu.
Weil selbst Personen deren Englisch hinreichend gut ist, in ihrer Freizeit bei Hobbyaktivitäten häufig "frei Schnauze" lesen, denken und reden wollen, was in Bezug auf Rollenspiel halt Deutsch ist. Wo es anders als bei Fernsehserien, die auch überwiegend auf Deutsch geschaut werden, halt nicht nur das verstehen ist.
Produziert man hingegen auf Deutsch und Englisch muss man die Bücher doppelt schreiben und doppelt verkaufen um auch nur einen "break even" kostenseitig zu erreichen. Wofür man 2x Marketing und 2x Promo-Material benötigt. Wenn man auf Deutsch 1000 Bücher verkauft, sollten es zweisprachig schon 1000 für jede der Aufflagen sein.