... und nicht zu vergessen: gerade erst eine Pandemie hinter uns. Für fast zwei Jahre war es nur sehr eingeschränkt möglich, sich zum gemeinsamen Spielen in einen Raum zu setzen. Darunter hat natürlich die Spieltätigkeit arg gelitten und ich schätze, die Nachwirkungen davon spüren wir immer noch. (Unter anderem in Form psychischer Probleme, die so manchen vom Spieltisch fernhalten, der inzwischen wieder Zeit hätte. )
Ich glaube eher das Gegenteil ist der Fall. Die Leute sind aufs Online-Spielen ausgewichen. Plötzlich findest Du dann auch für kleinere Systeme genügend Mitspielende. Mehr Zeit zum Online-Pen & Paper-Spielen gab es zeitweise auch, weil einfach sonst nix geboten war bzw. geboten werden durfte. Ich kenne einen Discord da sind zig Leute drauf, die durch die Pandemie zum Spielen gekommen sind. Dort wird gespielt, entdeckt und gehypte. Beileibe nicht nur D&D.
Das grösste Problem ist eher, dass neben D&D nichts mehr sein wird. Alles andere zu fest in die Nische verdrängt wird. Versucht mal eine Nicht-D&D-Runde lokal zu organisieren.
Das geht easy. Biete D&D 5e an. Suche Dir damit neue Spielende. Leite 1-2 Jahre lang eine solide D&D Kampagne, bis die Spielenden zu einer Gruppe zusammengewachsen sind, und Dir als SL vertrauen. Danach führst Du sie auf Basis dieses Vertrauens an andere Systeme ran. So hab ich das sehr behutsam mit den "nur D&D Spielenden" in meiner Runde gemacht. Ist etwas mühsam, aber geht.
Ich glaube sofort, dass Ulisses ein spezifische Problem hat. DSA5 ist nicht entschlackt genug, um im großen Stil neue Spielende anzuziehen. HeXXen 1773 platziert sich als hochwertiges Rollenspiel. Die Qualität der Übersetzungen inklusive des Layouts (zu kleine Schrift) sind einfach nicht gut. Dazu noch die Methode, fast jedes erfolgreichere englische System für den deutschen Markt anzureißen und genau damit zu verbrennen. Dann kommt WotC um die Ecke und steigt selber ohne Zwischenverlag in den deutschen Markt ein. Das war glaube ich der erste Streich. In der jetzigen Phase der Hochinflation, der gestörten Lieferketten und der Rohstoffknappheit kommt der Verlag dann endgültig ins Rutschen.
Ulisses würde ich ja als Lösung empfehlen, Aventurien komplett auf D&D umzustellen. Die Welt ist tiefgründig und sehr gut ausgearbeitet. Jetzt noch ein System drauf, dass die Kunden auch wirklich spielen wollen, und der Verlag kann das Ruder evtl rumreißen. Klar, damit sich Ulisses wieder von WotC abhängig. Bei Paizo hat das auch geklappt. 2024 einfach DSA als D&D 5.0 (wo alles so bleibt wie es ist) platzieren und die Leute abholen, die gerne D&D 5 spielen aber OneD&D nicht mitgehen wollen. Zugang zum 5e Markt hat Ulisses ja schon.