1998: TSR mit seinem AD&D 2nd liegt am Boden, das Hobby stirbt!
2005: WotC mit seinem d20 dominiert und verdrängt andere Systeme, das Hobby stirbt!
2010: WotC mit seinem D&D 4E liegt am Boden, das Hobby stirbt!
2022: WotC mit seinem D&D 5E dominiert und verdrängt andere Systeme, das Hobby stirbt!
<== Sie sind hier
2030: ???
Dem OP geht es wohl mehr um Rollenspiel als kommerzielles Geschäft in Deutschland, als um das Hobby als ganzes. Es gab in Deutschland selbst in den Hochzeiten, als DSA noch in den Kaufhäusern verkauft wurde in Deutschland nur eine Handvoll Menschen, die davon einigermaßen voll leben konnten - ein harter Kern in der DSA-Redaktion, Großhändler wie Werner Fuchs oder Walter Luc Haas, dazu noch ein paar stationäre Rollenspielläden die sich im Laufe der Zeit stärker und stärker mit anderen Produkten quersubventionieren mussten.
Es ist enger geworden ums Lagerfeuer, was klassische Verlage angeht - und Präsenz in den Kaufhäusern würde heute auch nichts mehr nützen, wenn man sieht wie diese seit Jahren hinwegsiechen. Allerdings ist die Schwelle gesunken, was den Einstieg in den Rollenspielmarkt als Nebenerwerb angeht, dank DTRPG und den darüber laufenden Lizenzprogrammen. Niemand ist mehr wie in den 80ern oder 90ern darauf angewiesen, ein Manuskript bei einem Verlagsleiter einzureichen, der es möglicherweise liest, um es dann möglicherweise in einen der begrenzten Programmslots zu stecken - man formatiert es einfach mehr oder minder geschickt in ein PDF, wuppt es unter dem entsprechenden Lizenzprogramm auf Drivethru, und hofft darauf dass etwas hängenbleibt. Hier greift natürlich Sturgeon's Law und das Pareto-Prinzip, wonach ein Großteil des Materials Schrott ist und bei einem Großteil der Schreibenden nur Brosamen hängen bleiben, aber für manche lohnt es sich zumindest als Nebenverdienst, besonders wenn man für den sehr sehr viel größeren englischsprachigen Markt schreiben kann.