Azlahns Suche ist mühselig und langsam, er findet ein bisschen was von jedem. Hier einen Sack, dort etwas Nahrung, eine Pfeife und einen Beutel mit Tabak. Es fühlt sich so an als wenn ein Sturm durch euer Lager getobt wäre und die Sachen um euch herum verstreut liegen. Er findet die Überreste des Schädels den die Elfe geworfen hat, scharfkantige Splitter doch er ist nicht an einem der Wagen zerschellt, sondern an einem Baum und in der Nähe eures Lagers standen keine Bäume.
Die gemeinsame Suche zieht sich und dann beginnt der Nebel sich zu verändern, er dünnt aus und die Dämmerung bricht herein. Aus dem Nebel heraus werden dunkle Schatten sichtbar, welche zu den dicken Stämmen von turmhohen Kiefern werden.
Erstaunt seht ihr zu wie sich um euch herum der Wald aus dem Nebel schält, bis nur noch weiße, dünne Schwaden in den Niederrungen übrig bleiben. Es ist still, unheimlich still und ihr könnt euer eigenes Atemen in der feuchten Waldluft hören. Das Morgenlicht dringt nur gefiltert auf den Boden, über euch ein dichtes Dach aus Fichtennadeln und Ästen, die Bäume werfen unheimliche Schatten in den Nebel. Stur und Still umgeben sie euch wie uralte Wächter die ihre Pflicht versehen, geschützt durch eine uralte Borke und Wurzeln die tief in das Erdreich reichen. Die Stämme sind so dick, dass es drei Leute bräuchte sie zu umfassen. Der Boden ist hügelig und mit Steinen und Findlingen bedeckt, auf dem sich die Kiefernnadeln sammeln. Alles, die Stämme der Bäume, die Steine, die unteren Äste der Fichte, einfach alles ist mit einer Schicht dicken Mooses überzogen das dort wächst seit der Wald noch jung war.
Aus der Feuchtigkeit im Moos erwachsen kleine Kolonien gelblicher Pilze und Farne sie bilden ein dichtes Unterholz das die Sicht auf wenige Meter einschränkt. Mal kommt ein anderer Baum, mal ein Hügel über den man nicht hinwegblicken kann, mal ein Feld aus Gestrüpp, welches euch die Sicht nimmt. Insgeheim fragt ihr euch, was zwischen den Steinen, dem Moos und den Fichtennadeln noch alles im Waldboden versteckt liegt.
Als Diener der Götter hat Gylfi das Gefühl, dass es nichts gutes sein kann.
Irgendwo vor euch, über euch, erschallt ein einzelnes Pfeifen eines Vogels, die kalte, klare Luft trägt das Geräusch durch den Wald. Ein Baum knackt, als würde ein nicht vorhandener Wind seinen Stamm winden und dann kehr die Stille zurück.
Niemals zuvor habt ihr in eurem Leben einen Wald gesehen der so unberührt und Wild war, als stünde er seit dem Anbeginn der Zeit unberührt hier und wäre mit jedem Wechsel der Jahreszeiten nur noch wilder und unnahbarer geworden. Nicht einmal die Wälder auf Soj haben dieses Alter erreicht, oder sind so dicht und undurchdringlich.
Da wo einst euer Lager war, liegt eure Ausrüstung verstreut zwischen den moosüberzogenen Steinen.
Azlahn ist sich sicher, das hier muss der verwunsche Wald sein aus dem es keine Wiederkehr gibt. Der Wald der westlich eurer Route lag und an dessen Rand ihr ein paar Tage entlanggereist seid.