Autor Thema: Was ist das Problem an der neuen OGL  (Gelesen 7614 mal)

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Offline Nebelwanderer

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Was ist das Problem an der neuen OGL
« am: 10.01.2023 | 23:38 »
Ganz kurz zu meiner Ausgangsbasis -

Ich habe keine Ahnung von der OGL, ich habe mit 3.5 aufgehört D&D zu spielen und bin zu Pathfinder 1 gewechselt und da verblieben -

Ich habe verstanden das WotC irgendwie an Produkten über 75K mit verdienen möchte und die Lizenz streicht, und wenn es noch teurer wird Mitverdienen möchte, abr Grundätzlich das System frei Verfügbar gestaltet.

D.h. ich darf ein Setting auf D20 Basis entwickeln, vermarkten, mich auf die Grundbücher berufen und wenn es so gut ist das es sehr viel Geld abwirft kann WotC sagen - Es gehört uns, wir entwickeln das Setting weiter, benutzen deine NSC und schreiben Romane.

Habe ich das jetzt irgendwie Falsch aufgefasst? Ist es nicht immer so Im Lizenzgewerbe gewesen? Ich erinnere mich an Shadowrun das sich nicht auf ED beziehen durfte weil die rechte wo anderst legen. Ullises würde es auch nicht geil finden wenn ich Raidri in meinen Romanen verarbeiten würde ohne Berechtigungen.

Es gibt richtig tolle RPGs aus dem Ausland die wegen Lizenzrechten nicht übersetzt werden dürfen, wo ist gerade das Problem,..

Erklärt es bitte für Dummys

Offline Tintenteufel

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #1 am: 10.01.2023 | 23:44 »
« Letzte Änderung: 10.01.2023 | 23:46 von Tintenteufel »
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Offline WulfBorzagh

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #2 am: 11.01.2023 | 00:26 »
Ich habe verstanden das WotC irgendwie an Produkten über 75K mit verdienen möchte und die Lizenz streicht, und wenn es noch teurer wird Mitverdienen möchte, abr Grundätzlich das System frei Verfügbar gestaltet.

Kurz gesagt: Richtig. Mit dem Problem, dass WotC dir aus heiterem Himmel die Lizenz entziehen kann und du auf deinen Büchern im Wert von 5000€ sitzen bleibst, weil dein T-Shirt zu blau ist oder sonst irgendwas nicht passt. (Worst Case Wohlgemerkt)


D.h. ich darf ein Setting auf D20 Basis entwickeln, vermarkten, mich auf die Grundbücher berufen und wenn es so gut ist das es sehr viel Geld abwirft kann WotC sagen - Es gehört uns, wir entwickeln das Setting weiter, benutzen deine NSC und schreiben Romane.

NIcht ganz. Deine IP bleibt deins. Also NSCs, Monster etc. und auch der Name deines Ablegers. Aber sie dürfen deine Zusatzregeln weiterverwenden und je nach Copyrightlage dein Setting benutzen und es selbst veröffentlichen, ohne dass du einen cent davon siehst bzw. änderungen vornehmen ohne dich vorher zu fragen. (Worst Case wohlgemerkt)


Habe ich das jetzt irgendwie Falsch aufgefasst? Ist es nicht immer so Im Lizenzgewerbe gewesen? Ich erinnere mich an Shadowrun das sich nicht auf ED beziehen durfte weil die rechte wo anderst legen. Ullises würde es auch nicht geil finden wenn ich Raidri in meinen Romanen verarbeiten würde ohne Berechtigungen.
Raidri ist eine IP von Ulisses bzw. dem Autor. DSA / Aventurien sind geschütze Begriffe in Deutschland. Sprich du darfst ohne Erlaubnis eigentlich nix damit machen. Inoffiziellen Content durfte man früher mit einem Disclaimer kennzeichnen und diesen für Umme verbreiten. Zumindest als DSA noch bei  Fanpro war. Wie Ulisses die Fan-Abenteuer ohne Monetären hintergedanken behandelt weiß ich leider nicht. Aber grundsätzlich könnte Ulisses dir sagen: Dur darfst keine inoffiziellen DSA Abentuer verschenken.
Die OGL war eine "Blanko-Lizenz". Du durftest alles aus einem bestimmten Dokument benutzen, aber z.B. keine Beholder in den Abentuern haben, wenn du diese auf Drivethrough oder so angeboten hast, da der Beholder eine IP von WoTC ist. Aber dein selbsterdachter Dämon Glubelflutz dufte drin vorkommen, oder die magische Banane, die nur von Gorillagenerälen benutzt werden darf.




Es gibt richtig tolle RPGs aus dem Ausland die wegen Lizenzrechten nicht übersetzt werden dürfen, wo ist gerade das Problem,..

Weil immer einer was dran verdienen möchte und im Zweifelsfall mehr als der andere. Oder es findet sich niemand, der derzeit das Risiko eingehen möchte ein NIschenprodukt mit viel Arbeit und kosten zu vermarkten ohne zu wissen, ob der deutsche Markt das will. (Ein Isländisches Spiel, von Schweden und Grönländern erdacht mit einer Zielgruppe von der Größe Svalbards könnte dazugehören)


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Offline Carus

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #3 am: 11.01.2023 | 02:03 »
Raidri ist eine IP von Ulisses bzw. dem Autor. DSA / Aventurien sind geschütze Begriffe in Deutschland. Sprich du darfst ohne Erlaubnis eigentlich nix damit machen. Inoffiziellen Content durfte man früher mit einem Disclaimer kennzeichnen und diesen für Umme verbreiten. Zumindest als DSA noch bei  Fanpro war. Wie Ulisses die Fan-Abenteuer ohne Monetären hintergedanken behandelt weiß ich leider nicht.

Kann bei Interesse hier und hier nachgelesen werden.

Offline Zed

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #4 am: 11.01.2023 | 09:10 »
Zitat
Aber sie dürfen deine Zusatzregeln weiterverwenden und je nach Copyrightlage dein Setting benutzen und es selbst veröffentlichen, ohne dass du einen cent davon siehst bzw. änderungen vornehmen ohne dich vorher zu fragen. (Worst Case wohlgemerkt)

…und Dir außerdem die Lizenz jederzeit entziehen.

Mit Deiner Anerkennung der 1.1-Lizenz verzichtest Du außerdem darauf, gerichtlich gegen WotC vorzugehen.

Offline General Kong

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #5 am: 11.01.2023 | 09:21 »
Aber dein selbsterdachter Dämon Glubelflutz dufte drin vorkommen, oder die magische Banane, die nur von Gorillagenerälen benutzt werden darf.

So ist die Regel! Genau so! Tötet Glubelflutze automatisch, kein Rettungswurf.
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Offline unicum

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #6 am: 11.01.2023 | 09:41 »
Mit Deiner Anerkennung der 1.1-Lizenz verzichtest Du außerdem darauf, gerichtlich gegen WotC vorzugehen.

Das ist der Punkt bei dem mir eigentlich der Hut sowas von hochgeht, naja ist US recht, da kann man dann halt militärisch gegen Hasbro vorgehen.
Vieleicht sehe ich das zu sehr mit einer deutschen Brille auf aber ich bin mir sicher ich kann in einen Mietvertrag reinschreiben das der gerichtsweg ausgeschlossen ist und bin mir noch sicherer das diese Klausel im Vertrag einfach ungültig ist und bei Juristen einen lachanfall auslösen wird.

<beitrag könnte spuren von ironie entzhalten>

Offline Tele

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #7 am: 11.01.2023 | 09:54 »
Eigentlich kann man nur froh sein, dass quasi kein deutscher Verlag (Uhrwerk, System Matters, Ulisses, Pegasus Truant etc.) Massiv auf den OGL Zug aufgesprungen ist. Es wurde ihnen immer wieder gesagt, dass sei unklug, aber die Geschichte zeigt, war wohl doch clever.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #8 am: 11.01.2023 | 09:55 »
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?

Zitat
Die OGL war eine "Blanko-Lizenz". Du durftest alles aus einem bestimmten Dokument benutzen, aber z.B. keine Beholder in den Abentuern haben, wenn du diese auf Drivethrough oder so angeboten hast, da der Beholder eine IP von WoTC ist. Aber dein selbsterdachter Dämon Glubelflutz dufte drin vorkommen, oder die magische Banane, die nur von Gorillagenerälen benutzt werden darf.
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Offline aikar

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #9 am: 11.01.2023 | 09:58 »
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?
Man konnte prinzipiell mal was für D&D5 machen und musste es nicht über die DM Guild vertreiben, sondern kann z.B. seinen eigenen Shop oder Crowdfunding verwenden. Meine 5e-Conversions für Myranor und Aventurien basieren zum Beispiel auf der OGL. Da brauche ich keine Beholder oder ikonische Namen aus den Forgotten Realms. Ich muss sie aber wegen der DSA-Gemeinschaftsinhalts-Lizenzen über Ulisses Ebooks vertreiben, über DM Guild wäre das gar nicht gegangen.

Eigentlich kann man nur froh sein, dass quasi kein deutscher Verlag (Uhrwerk, System Matters, Ulisses, Pegasus Truant etc.) Massiv auf den OGL Zug aufgesprungen ist. Es wurde ihnen immer wieder gesagt, dass sei unklug, aber die Geschichte zeigt, war wohl doch clever.
Uhrwerk: In Fate Core und Turbo Fate ist die OGL drin (Fate Kompakt zum Glück nicht mehr), Fateforge sowieso, Beowulf war meines Wissens auch geplant/in Arbeit. Ulisses übersetzt die Sachen von Paizo (Pathfinder, Starfinder), Kobold Press (Midgard/Mythgart 5e) und Journey to Ragnarok. Truant macht Adventures in Middle Earth.
Ist wahrscheinlich nicht "massiv" im Sinne von "Bringt das Unternehmen um", aber blöd ist es schon.
« Letzte Änderung: 11.01.2023 | 10:02 von aikar »
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #10 am: 11.01.2023 | 10:03 »
Nicht nur für 5e. Faktisch basiert die gesamte OSR auf der OGL 1.0a. Nicht nur zur Erzeugung der Regelwerke, sondern auch zum Teilen der ganzen kreativen Einfälle. Da wurde gewaltiges kreatives Potenzial freigesetzt. Durch die OGL konnten die Verlage und Kreativen ihre Einfälle auch gegenseitig nutzen.
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Offline aikar

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #11 am: 11.01.2023 | 10:06 »
Nicht nur für 5e. Faktisch basiert die gesamte OSR auf der OGL 1.0a. Nicht nur zur Erzeugung der Regelwerke, sondern auch zum Teilen der ganzen kreativen Einfälle. Da wurde gewaltiges kreatives Potenzial freigesetzt. Durch die OGL konnten die Verlage und Kreativen ihre Einfälle auch gegenseitig nutzen.
Wie schaut es mit Sword & Wizardry, DCC und Beyond the Wall aus? Weil in dem Fall würde es ja System Matters auch betreffen.
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Offline Ma tetz

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #12 am: 11.01.2023 | 10:13 »
Beyond the Wall und DCC enthalten jeweils Verweise auf die OGL. Swords and Wizardry hab ich nicht, aber ich vermute es mal.
« Letzte Änderung: 11.01.2023 | 10:28 von Ma tetz »
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Offline aikar

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #13 am: 11.01.2023 | 10:16 »
Beyond the Wall und DCC enthalten jeweils Verweise auf die OGL. Swords and Wizardry hab ich nicht, aber ich vermute es Mal.
Danke. d.h. bis auf Pegasus (?) ist praktisch jeder größere deutsche Rollenspielverlag zumindest indirekt betroffen.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #14 am: 11.01.2023 | 10:26 »
Uhrwerk: In Fate Core und Turbo Fate ist die OGL drin (Fate Kompakt zum Glück nicht mehr), Fateforge sowieso, Beowulf war meines Wissens auch geplant/in Arbeit.
Warum ist denn die OGL in Fate? Ich dachte das wäre ein komplett eigenständiges System?

Müsste Pathfinder 2 nicht auch weit genug weg von DnD sein das sie ohne OGL auskommen?
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

Butt-Kicker 100%, Tactician 83%, Power Gamer 75%, Storyteller 75%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Method Actor 17%

Offline Tintenteufel

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #15 am: 11.01.2023 | 10:31 »
Die OGL ist halt nunmal in verdammt vielen Spielen drin.
Es wird sich zeigen, ob sie "einfach" ausgepflegt werden kann.
Betroffen durch OGL 1.1 sind schlichtweg sehr viele System, Unternehmen und Leute.
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Offline Olania

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #16 am: 11.01.2023 | 10:38 »
Warum ist denn die OGL in Fate? Ich dachte das wäre ein komplett eigenständiges System?

Müsste Pathfinder 2 nicht auch weit genug weg von DnD sein das sie ohne OGL auskommen?

Zu PF2 hab ich gestern einen guten Beitrag aus Mai 2022 gelesen. Der Post ist von Michael Sayre, Design Manager bei Paizo :

https://www.reddit.com/r/Pathfinder2e/comments/to624f/lets_talk_about_3rd_party_products_why_they_are/i2c2plz/

Aktuell ist OGL drin, es gab die Überlegung es für die 2. Edition umzuarbeiten aber der Extra Aufwand (auch in Bezug auf 3pp) war zu groß. Wahrscheinlich sieht man das heute anders.

Da der Link nicht direkt zum richtigen Kommentar geht, hier einmal der Kommentar:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
« Letzte Änderung: 11.01.2023 | 10:41 von Olania »

Online nobody@home

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #17 am: 11.01.2023 | 10:59 »
Warum ist denn die OGL in Fate? Ich dachte das wäre ein komplett eigenständiges System?

Einfach, weil's zu der Zeit (Spirit of the Century kam 2006 raus, Fate Core dann 2013) schon ein bekanntes und gängiges Lizenzmodell war -- mit Wizards und D&D hat das ansonsten nichts zu tun, und man kann für seine eigenen Fate-Produkte statt dessen auch die Creative-Commons-Lizenz (genauer CC-BY) verwenden, wenn man möchte. Guckst du auch hier.

(Nebenbei, in Fate Core selbst steht der Text keiner der beiden Lizenzen direkt drin, nur URL-Querverweise. Womit es erbsenzählerisch betrachtet ohnehin mindestens gegen die OGL auch schon in der 1.0a-Fassung verstößt, denn die schreibt das unter Punkt 10 ja eigentlich vor...)
« Letzte Änderung: 11.01.2023 | 11:18 von nobody@home »

Offline Zanji123

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #18 am: 11.01.2023 | 11:14 »
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?

1) die Regeln waren den Spielern bekannt:
Als z.b. für Warcraft, WoW, Everquest oder sonstige "bekannte" IPs was rausgebracht worden ist, nahm man gern das an da die Regeln den meisten Spielern bekannt war und man nix neues erschaffen musste

2) man konnte immer mit "kompatibel mit dem größten Rollenspiel der Welt" werben
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #19 am: 11.01.2023 | 11:16 »
1) die Regeln waren den Spielern bekannt:
Als z.b. für Warcraft, WoW, Everquest oder sonstige "bekannte" IPs was rausgebracht worden ist, nahm man gern das an da die Regeln den meisten Spielern bekannt war und man nix neues erschaffen musste

2) man konnte immer mit "kompatibel mit dem größten Rollenspiel der Welt" werben

Beides übrigens Dinge, die wohl auch ohne OGL gehen.

Offline Boba Fett

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #20 am: 11.01.2023 | 11:28 »
Moralische Themen lasse ich bewusst aussen vor.

Ich sehe folgende Dinge der neuen OGL als Problem:

1. Es sind nicht mehr alle Elemente für die OGL 1.1 offen, sondern nur Rollenspielprodukte. Das wird unter anderem für Content Creator zum Problem.
2. Als Hersteller muss man den WotC unheimlich viele Daten preisgeben.
3. Als Hersteller wird man ab einem gewissen Umsatz zur Kasse gebeten.
3.1 Crowdfunding mit OGL ist wegen des nicht prognostizierbaren Umsatzes unberechenbar. Ist man zu erfolgreich, muss man Tantiemen an WotC zahlen.
4. Wizards nimmt es sich heraus, alles, was unter OGL 1.1 veröffentlicht wird, selbst in die eigenen Produkte zu verwursten.
5. Wizards nimmt sich das Recht heraus, willkürlich Firmen oder Produkte von der OGL 1.1 auszuschließen.

« Letzte Änderung: 11.01.2023 | 11:30 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline aikar

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #21 am: 11.01.2023 | 11:34 »
Moralische Themen lasse ich bewusst aussen vor.

Ich sehe folgende Dinge der neuen OGL als Problem:

1. Es sind nicht mehr alle Elemente für die OGL 1.1 offen, sondern nur Rollenspielprodukte. Das wird unter anderem für Content Creator zum Problem.
2. Als Hersteller muss man den WotC unheimlich viele Daten preisgeben.
3. Als Hersteller wird man ab einem gewissen Umsatz zur Kasse gebeten.
3.1 Crowdfunding mit OGL ist wegen des nicht prognostizierbaren Umsatzes unberechenbar. Ist man zu erfolgreich, muss man Tantiemen an WotC zahlen.
4. Wizards nimmt es sich heraus, alles, was unter OGL 1.1 veröffentlicht wird, selbst in die eigenen Produkte zu verwursten.
5. Wizards nimmt sich das Recht heraus, willkürlich Firmen oder Produkte von der OGL 1.1 auszuschließen.
+ man gibt explizit das Recht auf, Wizards im Fall des Falles klagen zu können.
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Offline Zanji123

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #22 am: 11.01.2023 | 11:39 »
Beides übrigens Dinge, die wohl auch ohne OGL gehen.

?? ich dachte du MUSSTEST die OGL nehmen sobald die Regeln quasi D&D waren
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline 1of3

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #23 am: 11.01.2023 | 11:40 »
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?

Weil du von ein paar Monstern und den Methoden zur Attributsgenerierung so ziemlich alles 1:1 abdrucken oder frei im Internet posten kannst. Hier zum Nachlesen:

https://www.d20srd.org/index.htm

Es geht nicht darum "für D&D" zu schreiben. Das darfst du unbesehen. Genauso wie du Patronen bauen darfst, die in HP-Drucker passen. Sagt Hassran ganz richtig. Und wenn du ganz vorsichtig tun willst, machst du das "Für das weltweit erfolgreichste Rollenspiel" oder so.

Es geht bei der OGL darum Zeug Wort für Wort kopieren zu dürfen. Also du kannst ein Abenteuer schreiben und sagen: "Das waren übrigens die Werte für einen Standardork. Hier noch mal komfortabel für dich abgedruckt." Oder du kannst ein alternatives Grundregelwerk verkaufen und diejenigen Feats und Zauber übernehmen, die gefallen, aber die Klassen komplett neu machen oder klassenlos oder wie auch immer. Oder was immer dir sonst einfällt.

Offline takti der blonde?

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Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
« Antwort #24 am: 11.01.2023 | 11:42 »
?? ich dachte du MUSSTEST die OGL nehmen sobald die Regeln quasi D&D waren

Hier dazu ein Beitrag vom EFF:

https://www.eff.org/deeplinks/2023/01/beware-gifts-dragons-how-dds-open-gaming-license-may-have-become-trap-creators

Aus der Einleitung:

"The version of the Open Gaming License (OGL) that has existed since 2000 is very narrow. It permits use of “the game mechanic and includes the methods, procedures, processes and routines to the extent such content does not embody the Product Identity and is an enhancement over the prior art and any additional content clearly identified as Open Game Content by the Contributor.” You’ll notice that these are the elements that are not copyrightable in the first place. So the only benefit that OGL offers, legally, is that you can copy verbatim some descriptions of some elements that otherwise might arguably rise to the level of copyrightability."