Autor Thema: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl  (Gelesen 6807 mal)

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Online schneeland

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #75 am: 3.09.2023 | 19:22 »
Scheint mir plausibel genug. Zumindest wenn man grundsätzlich noch Raum für KIs im Setting haben möchte (ansonsten könnte man auch postulieren, dass die Dinger halt so vergleichsweise dumm bleiben wie heute). Im Zweifelsfall kann dann Konzern X immer noch was Lustiges/Gruseliges im Keller haben, ohne dass man sich kontinuierlich damit auseinander setzen muss, dass eigentlich ein Haufen Jobs längst wegoptimiert sein sollte.
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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #76 am: 7.09.2023 | 21:16 »
Zumindest wenn man grundsätzlich noch Raum für KIs im Setting haben möchte (ansonsten könnte man auch postulieren, dass die Dinger halt so vergleichsweise dumm bleiben wie heute).

Eben, "KI" muss ja nicht zwangsläufig auf ein Selbstbewusstsein hinauslaufen, sondern kann auch in heutigen Sinne gemeint sein. Und dass man die bald regulieren wird, ist ja heute schon absehbar.
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Offline Eismann

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #77 am: 7.02.2024 | 13:06 »
Ich hab meine Dateien mal wieder abgestaubt, die alten Ideenhalden und Textschnipsel sortiert und ein paar Sachen neu geschrieben. Die Sortierung zeigt schon, dass grundsätzlich genug Material entweder schon vorliegt oder zumindest skizziert ist, um solide ein Buch zu füllen.
Aktuell sieht das wie folgt aus:

Das Setting
Die Wendeltreppe abwärts
UAS und FAS
Konzerne

Hell Bowl
Das Leben in der Bowl
Nachbarn (Deseret, Kanada, Mexiko/Texas usw.)
Recht, Gesetz und die Waffe im Holster
Medizinische Versorgung
Box: Staublunge
Box: Biotronics und Neurotronics
Wirtschaft und Überleben
Box: Wasser
Die Pains (Überblick)
Die  Konvois
Währungen und Tauschwaren
Kommunikation
Medien und News
Religion
Bildung

Locations
Amarillo – Das Herz der Hölle
Fort Boise
Roswell Air Center
Nobody’s Auto Recycling Inc.
I-70
Armageddon
Range Land

Regeln
Grundregeln
Charakterbau
Fertigkeiten etc.
Kampf
„Magie“
Detailregeln
Ausrüstung

SL-Teil
Pains, Kulte und Milizen
Painkiller-Initiative
NPCs
Kreaturen der Ödnis
SL-Tips (Aufhänger, Plots, Belohnungen, wie bespielt man die Hell Bowl etc.)


Bei den Locations fehlt noch einiges, aber das kann ich erst sinnvoll angehen, wenn ich mich vor Ort mal rumgetrieben habe. Ich hoffe das klappt dieses Jahr.
Etwas hemmend haben sich aktuell drei Faktoren herausgestellt: Erstens habe ich keinen Verlag in Aussicht, und Selbstverlag möchte ich nicht. Als reines Hobbyprojekt leidet aber die Motivation etwas darunter. Zweitens habe ich noch das Konzept für ein Bändchen über Rollenspielentwicklung in der Schublade, an dem ich immer mal wieder herumbastel, was den Fokus naturgemäß aufspaltet. Und drittens fehlt mir momentan allgemein ein wenig die Lust am Schreiben. Aber das kommt und geht.
Nichtsdestotrotz versuche ich in nächster Zeit mal wieder an Hell Bowl herumzuschrauben, denn ich bin davon überzeugt, dass das eine feine Sache wird.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #78 am: 7.02.2024 | 13:47 »
Sieht nach einem guten Plan aus! Das Setting ist in jedem Fall reichlich interessant  :d

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #79 am: 7.02.2024 | 15:10 »
Drücke die Daumen, dass sich vielleicht doch noch ein Verlag findet. Mich würd's auf jeden Fall freuen, hier das ganze Paket zu lesen  :)
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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #80 am: 7.02.2024 | 16:30 »
Ist thematisch natürlich auch was schwierig. Deutsche Dystopie, die in den USA spielt. Dazu eine Eigenentwicklung statt einer Übersetzung, was natürlich nochmal extra Arbeit bedeutet.
Andererseits habe ich mich bisher aber auch nicht sonderlich um eine Verlagskooperation bemüht.

Offline Eismann

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #81 am: 21.02.2024 | 02:08 »
Ein kleines Textbit zur Vorbereitung des übernatürlichen Gedöns:

ExxMo
Für den mittleren Westen der ehemaligen USA spielt der Chemieriese ExxMo eine bedeutende Rolle. Er betreibt nicht nur viele der verbliebenen Gas- und Ölfelder und stellt eine große Zahl an Arbeitsplätzen in der chemischen Industrie. Der Agrarzweig von ExxMo bietet zudem eine ganze Bandbreite von aufeinander abgestimmtem Saatgut, Pestiziden und Düngemitteln an, die der Konzern auch auf Pump und gegen Vorkaufsrechte auf die Ernte an Farmer verkauft. Viele Farmer sind dank dieser Kredite von ExxMo abhängig, da damit üblicherweise Verpflichtungen zur Nutzung von ExxMo-Saatgut verbunden sind.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #82 am: 29.08.2024 | 04:04 »
Ich weiß nicht, ob es schlau ist. Aber ich habe eine Reise in die USA gebucht, einen Road Trip zwischen Dallas und Denver. Es ist völlig utopisch, dass ich auch nur einen Bruchteil der Kosten mit dem fertigen Spiel wieder reinkriegen könnte, so es denn überhaupt fertig und veröffentlicht wird, aber Painkiller geht mir einfach immer wieder durch den Kopf. Und ohne Recherche vor Ort möchte ich nicht ernsthaft weiter machen, denn da kommt dann nur halbarschiger Quark bei rum.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #83 am: 2.10.2024 | 19:38 »
Ich bin gestern in Dallas angekommen und habe heute meine erste Exkursion gestartet. Der Großraum Dallas / Fort Worth ist wirklich riesig, dafür aber größtenteils schön flach.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #84 am: 2.10.2024 | 19:45 »
 :d
Jetzt nur noch ein paar Staubstürme und Du hast sogar schon Bildmaterial fürs Buch ;)
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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #85 am: 2.10.2024 | 20:03 »
Was schon sehr schnell auffällt, ist die Weite des Landes. Klar wusste ich vorher, dass in den USA breite Straßen, große Parkplätze etc. üblich sind, aber das zu sehen ist nochmal eine ganz andere Nummer. Ich glaube auch, dass hieraus ein Teil der kulturellen Unterschiede zwischen Europa und den USA entspringen. Das Land scheint endlos zu sein, eine fast beliebig verfügbare Ressource. Und wenn es trocken und nicht allzu fruchtbar ist, ist es dazu noch sehr billig. Wenn man also ein kleines Gebäude mit ein paar Läden drin baut, kommt nochmal das 3 bis 5fache an Parkfläche dazu. Dazu dann noch vier- bis sechsspurige Straßen, und schon breitet sich so eine Stadt ewig weit in die Landschaft aus. Entsprechend fahren alle Auto. Denn es ist selbst jetzt im Oktober noch 30+ Grad warm und Laufen ist einfach wegen der Distanzen zwischen einzelnen Orten kaum eine Option. Daher sind Leute, die einfach so herumlaufen, suspekt. Denn nur wer arm oder bekloppt ist, rennt einfach so durch die Gegend.
Alles in allem glaube ich daher, dass der Umgang mit Land und die Vorstellung von der Bedeutung von Land eine andere ist. Erklärt vielleicht auch den Hang zu Holz- und Rigipshäusern.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #86 am: 2.10.2024 | 20:15 »
Ja, das fällt in der direkten Anschauung schon nochmal ein ganzes Stück mehr auf (war selber nicht nicht Dallas, aber meine Erfahrung in Nashville war ähnlich; und selbst Seattle wirkte abseits der Kernstadt nicht so wahnsinnig dicht bebaut).
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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #87 am: 3.10.2024 | 22:02 »
Was schon sehr schnell auffällt, ist die Weite des Landes.

Ich schau momentan regelmäßig ein paar amerikanische YouTube Kanäle (auch wenn die primär aus Utah kommen) und finde es immer wieder faszinierend, dass Besuche untereinander selbst im selben Bundestaat in Deutschland eher unter "Tagesausflug" laufen würden und selbst die Fahrt zum nächsten Fachhändler u.a. ein round trip von 2h+ sein kann. In dieser Zeit hab ich hier bei uns mit "Ruhrpottrandlage" selbst mit dem Fahrrad an die 10 (Groß)Städte durchquert. :o
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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #88 am: 3.10.2024 | 23:06 »
Dabei fällt mir wieder ein Ausspruch meines amerikanischen Großonkels ein. Der lebte in Wisconsin. Ich war für einen Trip in Chicago und er meinte: "Well, just come and stop by to visit us. Its just a day trip."
Wir haben das mal nachgeschaut.
Er hatte Recht.
Das waren mit dem Auto gut 12h reine Fahrtzeit. An einem Tag zu schaffen ;)

Viel Spaß in Dallas! War letztes Jahr dort und kann nur bestätigen, was du schreibst. Zu Fuß kommt man da nirgendwo hin... allein schon deshalb, weil die Bürgersteige teilweise schlicht im nirgendwo aufhören :D
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #89 am: 4.10.2024 | 01:17 »
Parallel dazu besuche ich so viele Rollenspielläden wie geht. Ich werd da sicher mal einen Blogeintrag zu schreiben.
Ich war heute in Wichita Falls, und zumindest die Ecke, wo ich war, war ziemlich heruntergekommen. Aber sie haben eine Ausbildungsbasis der Air Force da. Von daher habe ich glaube ich eine schöne Location für den "Metal Meltdown" gefunden, die Heimstatt einer üblen Pain Gang mit Hang zu Metal und Metall. Und ja, da steckt auch ein wenig vom Coma-Doof Warrior von Mad Max mit drin.
« Letzte Änderung: 4.10.2024 | 01:30 von Eismann »

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #90 am: 6.10.2024 | 00:14 »
Ich bin nun in der Oklahoma Panhandle angekommen, also im Zentrum der potentiellen Hell Bowl. Ein wirklich endloses Land fast ohne Bäume oder Büsche. Obwohl es Oktober ist, sind es noch gute 30 Grad und der stetige Wind zieht einem die Feuchtigkeit richtiggehend aus dem Körper. Meist mit Bewässerung wird Mais und Sorghum (eine Grasart, die man für Ethanol und Viehfutter verwendet) angebaut, weiter südlich Richtung Dallas auch Baumwolle. Dazu gibt es riesige Flächen zur Rinderhaltung. Und immer wieder auch weite Flächen, die mit Präriegras und niedrigem Buschwerk bewachsen sind. Da steht dann meist irgendwo ein Schild mit "For Sale, 1200 Acres" o.ä. Fällt das Grundwasser wegen der ständigen Abpumperei für die Bewässerung weg und es wird gegebenenfalls noch ein wenig trockener, hat man hier schnell eine Halbwüste.
Mit die einzigen wirklich stabilen, festen Bauten sind die Betonsilos für Mais und Getreide. Die Biester sind riesig und auf Meilen zu sehen, aber man hat dafür sicher auch einen guten Ausblick auf das Land. Das ist zwar ziemlich platt, aber es bildet immer wieder sanfte Wellen, dazwischen Senken und ausgetrocknete Bachläufe, so dass man durchaus gut abtauchen kann, wenn man es drauf anlegt. Die Silos stehen gefühlt alle 20km, meist an Bahnstrecken. Gäben also gute Aussichtsplattformen/Festungen ab.

Was mir aufgefallen ist: "Groceries" sind sackenteuer, Fastfood hingegen billig. Und an jeder Straße scheint es mindestens drei Fastfoodläden zu geben. Gleichzeitig gibt es überall Werbung für Religion. Auf Billboards, im Radio (mit "christlicher" Popmusik über Jesus in Dauerschleife) oder auch mal als riesige, weiße Kreuze in der Landschaft. Beides scheint einfach nur ein artverwandtes Business zu sein. Ich hatte vor das Thema Religion zwar mit reinzunehmen, aber nicht zu sehr auf dem Christentum herumzuhacken. Wird schwierig.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #91 am: 6.10.2024 | 08:19 »
Ich hatte vor das Thema Religion zwar mit reinzunehmen, aber nicht zu sehr auf dem Christentum herumzuhacken. Wird schwierig.

Eventuell könntest du relativ normales und einigermaßen gutmütiges Christentum mit etwas koexistieren lassen, das zwar sichtbar seine Wurzeln im Christentum hat, sich aber ebenso sichtbar so deutlich vom Christentum entfernt hat, dass ein neutraler Beobachter es nicht mehr als christlich bezeichnen würde.

Für mich ist zum Beispiel der "Prosperity Gospel", also die Idee, dass Reichtum und finanzieller Erfolg ein Zeichen dafür ist, dass Gott dich liebt, eine 180°-Abkehr von dem, was Jesus damals über Reiche und ihre Chance, in den Himmel zu kommen, gesagt hat. Du könntest also diejenigen Kernaussagen von Jesus nehmen, die sich im Rahmen des Settings am Sinnvollsten ins Gegenteil verkehren lassen, und dieses Gegenteil dann zum Kernglaubenssatz des Pseudochristentums machen.
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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #92 am: 7.10.2024 | 20:35 »
Ich hatte ein interessantes Gespräch mit einer älteren Dame im hiesigen Lokalmuseum. Auf die Frage, wie wohl die Zukunft der Region aussieht, meinte sie, dass die Gegend in den nächsten Jahren zur "großen zentralamerikanischen Wüste" wird. Den Menschen hier ist das auch völlig bewusst. Die älteren Farmer machen sich deshalb massiv Sorgen, dass ihnen das Wasser ausgeht. Die Jüngeren hingegen haben vor weiter das Grundwasser abzupumpen, bis es halt nicht mehr geht, um dann weiterzuziehen. Und in den letzten Jahren sind wohl auch schon die ersten kleineren Staubstürme aufgetreten.
Ich hab das bisher mehr als eine apokalyptische Idee bzw. einseitige Übertreibung in meinem kruden Hirn gehalten, aber wenn man vor Ort ist, wird es ziemlich real.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #93 am: 7.10.2024 | 20:47 »
Die ganze Beschreibung klingt apokalyptisch  :o

Ich bin nun in der Oklahoma Panhandle angekommen, also im Zentrum der potentiellen Hell Bowl. Ein wirklich endloses Land fast ohne Bäume oder Büsche. Obwohl es Oktober ist, sind es noch gute 30 Grad und der stetige Wind zieht einem die Feuchtigkeit richtiggehend aus dem Körper. Meist mit Bewässerung wird Mais und Sorghum (eine Grasart, die man für Ethanol und Viehfutter verwendet) angebaut, weiter südlich Richtung Dallas auch Baumwolle. Dazu gibt es riesige Flächen zur Rinderhaltung. Und immer wieder auch weite Flächen, die mit Präriegras und niedrigem Buschwerk bewachsen sind. Da steht dann meist irgendwo ein Schild mit "For Sale, 1200 Acres" o.ä. Fällt das Grundwasser wegen der ständigen Abpumperei für die Bewässerung weg und es wird gegebenenfalls noch ein wenig trockener, hat man hier schnell eine Halbwüste.
Mit die einzigen wirklich stabilen, festen Bauten sind die Betonsilos für Mais und Getreide. Die Biester sind riesig und auf Meilen zu sehen, aber man hat dafür sicher auch einen guten Ausblick auf das Land. Das ist zwar ziemlich platt, aber es bildet immer wieder sanfte Wellen, dazwischen Senken und ausgetrocknete Bachläufe, so dass man durchaus gut abtauchen kann, wenn man es drauf anlegt. Die Silos stehen gefühlt alle 20km, meist an Bahnstrecken. Gäben also gute Aussichtsplattformen/Festungen ab.

Was mir aufgefallen ist: "Groceries" sind sackenteuer, Fastfood hingegen billig. Und an jeder Straße scheint es mindestens drei Fastfoodläden zu geben. Gleichzeitig gibt es überall Werbung für Religion. Auf Billboards, im Radio (mit "christlicher" Popmusik über Jesus in Dauerschleife) oder auch mal als riesige, weiße Kreuze in der Landschaft. Beides scheint einfach nur ein artverwandtes Business zu sein. Ich hatte vor das Thema Religion zwar mit reinzunehmen, aber nicht zu sehr auf dem Christentum herumzuhacken. Wird schwierig.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #94 am: 12.10.2024 | 21:27 »
Wie auch in Fantasysettings ist die Benennung von NSCs natürlich nicht zu vernachlässigen. Ich habe beim Einkaufen und auch sonst etwas mehr darauf geachtet: Ein guter Teil der Leute hier sind "Hispanic or Latino", dazu Einwanderer aus China, Indien und (vermutlich) Ostafrika. Dafür relativ wenige Afro-Amerikaner. Entspricht auch den entsprechenden Statistiken, die man so bei Wikipedia finden kann. Das ist irgendwo offensichtlich, aber wenn man dann einen NSC benennt und beschreibt, sollte man natürlich auf dem Schirm haben, dass viele eben nicht Jack Miller oder Karen Carlson heißen.
« Letzte Änderung: 12.10.2024 | 22:25 von Eismann »

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #95 am: 25.10.2024 | 03:01 »
So, ich bin zurück und gehe meine Notizen durch. Außerdem schraube ich an einer schlüssigen, halbwegs unterhaltsamen und zielführenden Erläuterung, wie es zu dem Setting kommen konnte. Bisher sieht das Ganze so aus:

Die Geburt der Hell Bowl lässt sich auf die Minute genau bestimmen, auch wenn sich die Dinge schon Jahrzehnte vorher abgezeichnet haben. Am 20.09.2042 um 9.32 Uhr begann Walther Hardman seinen Vortrag bei Kensington Agriculture, einem unbedeutenden Tochterunternehmen von Kensington Investments, an der wiederum mehrere Hegdefonds beteiligt waren. Walther hatte eine Entscheidung getroffen. Natürlich nicht einfach so, ein Manager muss sich ja den Rücken freihalten. Er hatte seine KI-Assistenten dutzende Studien und Gegenstudien anfertigen lassen, diverse Wetter- und Klimasimulationen beauftragt und sich die Zahlen immer wieder angesehen. Gewinn- und Verlustrechnungen, Umsatz- und Wetterprognosen und Bewässerungskosten bildeten ein buntes Miteinander in dreidimensionalen Flow Charts, Diagrammen und Tabellen. Und alle sagten sie das gleiche aus: Jedwede weitere Kreditvergabe in den Great Plains bedeutete Verlust. Der Ackerbau war dort nicht mehr rentabel und würde in absehbarer Zukunft nur noch Kosten verursachen. Alleine die Kreditausfälle könnten Kensington Milliarden kosten. Kensington hatte in den 30ern begonnen an Farmer günstige Kredite auszugeben, oft verbunden mit Abnahmegarantien und sogenannten Systemverträgen, in denen sich die Farmer verpflichteten, das CleanUp-System zu verwenden.

CleanUp-Viren waren dazu konzipiert Unkräuter zu verdrängen oder abzutöten, während die eigens dafür geschaffenen, genetisch modifizierten Feldfrüchte wie Mais, Weizen oder Soghum-Hirse gegen den Virus immun waren. Zudem kamen die Pflanzen mit relativ hohem Salzgehalt in den Böden klar und waren resistent gegen die meisten Pflanzenschutzmittel. Die Farmer erhielten so für die Aussaat Kredite, mit ihren Farmen als Sicherheiten, kauften bei Kensington Agriculture Saatgut, CleanUp und Düngemittel, und zahlten ihre Kredite zur Ernte mit ihren eingebrachten Erträgen wieder ab. 

Walther beendete diese Praxis. Für keinen seiner Vorgesetzten kam Walthers Empfehlung überraschend. Es ging nie um das Ob, sondern nur um das Wann. Die Grundwasservorkommen, allen voran der Ogallala Aquifer, waren erschöpft. Ein klassisches Beispiel der Almende-Klemme. Jeder Farmer wusste, dass der Vorrat endlich war, und der Salzgehalt früher oder später selbst für das CleanUp-System zu hoch werden würde. Aber lieber er pumpte das Wasser auf sein Feld als sein Nachbar. 

Die Klima- und Wetterdaten sahen wenig vielversprechend aus. 5-10 Inches Regen pro Jahr, mit dem Risiko von jahrelangen Dürren und vereinzelten Starkwetterereignissen. Beim Niederschlag in den östlichen Rocky Mountains sah es wenig besser aus. Kensington hatte die Farmer mit Medienkampagnen bei der Stange gehalten. Denn wer würde schon seine Existenz an eine Region hängen, der in absehbarer Zeit das Wasser ausgehen würde? Man verbreitete einseitige Studien, fabulierte über böswillige Aktivisten, Wetterkontrollsysteme und oft genug auch über göttliches Wirken. Dabei wussten die Farmer genau, was sie erwartete. Sie wussten, wie tief ihre Brunnen schon reichten, und sie hatten den steigenden Salzgehalt genau im Blick. Sie machten schlicht weiter, weil sie mussten, weil ihre Kinder aufs College gehen und die Kredite abbezahlt werden mussten. Sie wussten ganz genau, dass früher oder später aus dem Land nichts mehr herauszuholen war. Sie wussten nur nicht, wie lange es noch gut gehen würde. Nun wussten sie es. Die Aussaat war gestrichen, Kredite eingefroren und Abnahmeverträge beendet. 

 

Das Ende mit Schrecken

In den nächsten Jahren rutschten zehntausende Farmer in die Insolvenz. Ohne Kredite keine Aussaat, kein Treibstoff und keine Arbeiter. Mit dem Austrocknen des Landes wurden ihre Farmen wertlos. Tausende gaben auf und zogen an den Rand der großen Metropolen, nach Denver, Dallas oder Oklahoma City, oder verdingten sich als Wanderarbeiter weiter im Osten oder an der Westküste. Andere wollten nicht aufgeben und versuchten der Dürre zu trotzen. Die Zahl von Selbstmorden unter Farmern schoss in die Höhe. Die Dürre zog auch noch die letzte Feuchtigkeit aus der brach liegenden Bodenkrume. Das in den Äckern verbliebene CleanUp und eine Mixtur aus unterschiedlichsten Pflanzenschutzmitteln hemmten die Ausbreitung des Präriegrases, das den Boden sonst hätte halten können. Zu guter Letzt rissen Stürme den staubtrockenen Boden mit sich. Die ersten großen Staubstürme zogen im Frühjahr 43 über das Land und verdunkelten die Sonne.   

Den Ranchern erging es kaum besser. Viele Farmer sattelten auf Viehzucht um, die in der Region eine lange Tradition hatte. Aber durch die Wirtschaftskrise nach dem Black-Second-Crash und den politischen Verwerfungen brachen die Preise für Rindfleisch immer wieder weg. Und auch an ihnen ging die Wasserkrise nicht vorbei. Selbst genügsame Rinder benötigen 40 Liter Wasser am Tag, und allein in Cimarron County, Oklahoma, wurden 2043 noch gut 70.000 Rinder gehalten, weit weniger als noch einige Jahrzehnte zuvor, aber immer noch zu viele, um sie mit Wasser zu versorgen. Da das Grundwasser aufgrund des gestiegenen Salzgehalts für Mensch und Tier ungenießbar war, baute jeder, der es sich leisten konnte, Entsalzungsanlagen, die meist mit Wind- oder Solarenergie betrieben wurden. Aber die Staubstürme dezimierten immer wieder die Rinderherden, und so zogen sich auch immer mehr Rancher aus dem Geschäft zurück. Das schon vorher dünn besiedelte Land war bald überzogen von aufgegebenen Farmen und schrumpfenden Dörfern, und weder die Regierung von Oklahoma noch die von Texas oder Kansas hatten ganz andere Probleme, als sich mit den Bewohnern dieser wirtschaftlich sowieso schon abgehängten Regionen zu beschäftigen. Und so wurde das weite Land zu einem kaum besiedelten, rechtsfreien Raum, der Hell Bowl.

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #96 am: 25.10.2024 | 14:18 »
Das klingt nach einem guten Einstieg - verstörend realistisch noch dazu.
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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #97 am: 29.10.2024 | 22:29 »
Ich sortiere momentan die ganzen Infos und Ideenbröckchen, die ich während der Reise gesammelt habe. Am äußeren Gerüst werde ich wohl ändern, dass es mehr als nur zwei Nachfolgestaaten der USA gibt. Die Ostküste, den Süden und Teile der Mitte, Kalifornien und Umgebung, Utah als Kirchenstaat und ein paar liegengebliebene im mittleren Westen, die sich nirgends anschließen wollten oder konnten und jetzt versuchen irgendwie über die Runden zu kommen.
Für die Hell Bowl plane ich eine oberflächliche, allgemeine Beschreibung und mehrere Hot Spots, zu denen es dann viele Details und Ingame-Texte gibt. Die da wären von Süden nach Norden:
Amarillo (und Happy) als Pain Metropole
Cimarron County mit Fort Boise als Zentrum als typisches Beispiel einer Siedlerfestung
Das Dreieck Syracuse, Garden City, Ulysses mit Syracuse als Zentrum für Schrottsammler und -händler, Garden City als Sammelplatz der regionalen Rancher für Rindertrecks nach Osten und Ulysses/Armageddon als Sündenpfuhl einer apokalyptischen Sekte.
Dazu wird es dann kürzer noch kleinere Spotlights auf den Salzsee nördlich von Enid, Kansas, Wichita Falls und gegebenenfalls Forth Worth und die Sperrzone Dallas geben. Vielleicht kommen noch ein, zwei kleine Beispielfarmen oder so dazu, da bin ich mir noch nicht so sicher. Vielleicht ist das auch eher was für Abenteuer.

Das sollte ausreichend sein, um die mögliche Bandbreite der Szenerien zu beleuchten, ohne zu sehr durch die Breite des Settings zu langweilen. Außerdem lässt sich das Gesamtsetting noch gut nach Norden (Bad Lands, Black Hills) und Richtung Denver, Kansas City und Oklahoma City ausbauen. Man sollte ja immer größer planen.
Und ich will Mad Max-mäßig aufgemotzte Traktoren. Die fahren da mit monströsen Dingern herum, teils mit Doppelbereifung oder Ketten. Einmal mit dem Sandstrahler drüber, rostige Platten drauf geschweißt und hinten ein gepanzerter Schlepper dran, und auf gehts durch die Bowl!

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #98 am: 7.11.2024 | 04:43 »
Momentan schreibe ich weiter die Grundlagen runter. Dürre, Staubstürme, Tornados, alle paar Jahre Heuschreckenschwärme oder eine Überschwemmung. Parallel dazu gehe ich "Dust Bowl" von Donald Worster durch, um ein paar Grundlagen zu haben, beispielsweise was für Arten Staubstürme es gibt, wie lange sie dauern, wie sie aussehen und sich auswirken usw. Gerade die Staubstürme werden ja ein prägendes Element des Hintergrundes werden.
Dazu der erste Zwischenstand:

Staubstürme

“Im Gerichtsgebäude hängt eine Tafel, auf der die Stunden gezählt werden, in denen man vom Dach aus Cimmy, den Dinosaurier, nicht mehr erkennen kann. Der ist vielleicht eine Meile entfernt. Letztes Jahr sind sie auf 632 Stunden gekommen, bei 59 Stürmen. Wenn ich daran denke, liegt mir der Geschmack vom Staub noch auf der Zunge.”

# XXX


Staubstürme lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Die Dust Blizzards rollen als mehrere tausend Meter hohe, braun-schwarze Staubwalzen über das Land. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen und dauern mehrere Stunden, in seltenen Fällen aber auch mehrere Tage an. Die Dust Blizzards, manchmal auch Haboobs genannt, werden oft von starken Gewittern begleitet. Manchmal sind sie aber auch von einer unwirklich scheinenden Stille umgeben. Weniger heftig, dafür aber stetiger sind die Sand Blows. Die beständigen Winde treiben Staubwolken über das Land, die aus der Ferne wie dichter Nebel wirken. Sand Blows türmen über Tage Dünen auf und begraben Straßen, Zäune und Gebäude unter sich.

Der Wind drückt Sand und Staub in jede Ritze, und kluge Rancher stellen alle Maschinen ab, die Luft zum Betrieb oder zur Kühlung benötigen, decken Solarmodule ab und bringen ihr Vieh und ihre Familie in Sicherheit. Mit nassen Lappen werden Fenster- und Türritzen abgedichtet, und oft genug warten ganze Familien mit Atemmasken bei Kerzenschein ab, bis die Dunkelheit vorbeigezogen ist. Wer im Freien von einem Staubsturm überrascht wird, kann nur hoffen sich irgendwo in Sicherheit bringen zu können. Der Staub überzieht alles mit einem dichten Schleier und schluckt jegliches Sonnenlicht. Fahrzeuge versagen nach wenigen Meilen den Dienst, die elektromagnetisch aufgeladenen Wolken stören Elektrogeräte und Funkwellen und der Sand frisst den Lack von Autos und die Haut von den Knochen. Nur ein Idiot oder ein Greenhorn würde daher ohne Schutzbrille, Atemmaske und strapazierfähiger, den ganzen Körper bedeckender Kleidung sein Haus verlassen. Aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen verschwinden jedes Jahr Hunderte in den Stürmen, und tausende Rinder, Schafe und Ziegen werden vom Staub erstickt.

Offline Eismann

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Re: [Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
« Antwort #99 am: 9.11.2024 | 23:41 »
Ich gönne mir mal wieder einen Schreibabend, und mittlerweile liegt das Textvolumen bei 117.000 Zeichen inklusive Notizen. Momentan fülle ich Lücken auf und sortiere die vorhandenen Texte in die vorgesehenen Unterkapitel ein. Die richtige Reihenfolge ist nicht ganz trivial, damit das didaktisch halbwegs passt. Man will ja Dinge nicht erwähnen, bevor man sie erklärt hat.
Ich finde es interessant zu beobachten, wo ich mit dem Weltenbau anfange. Es gibt da ganz bemerkenswerte Parallelen zur Entwicklung DSK. Erste grobe Einführung, wie ist es dazu gekommen, die wichtigsten Gefahren, dann allgemeines wie Religion, Wirtschaft, Recht und Gesetz etc., durchmischt mit jede Menge Ingame-Texten. Es wird wohl wieder so laufen, dass die Regional- und Lokalbeschreibungen eher zum Ende hin kommen, da sie sich ja auf die Beschreibungen des Grundsettings stützen müssen.
Parallel dazu habe ich angefangen die ersten paar Seiten Regeln runterzuschreiben. Mal schauen, wann ich die ersten Testcharaktere basteln kann.
Leider fällt es mir schon seit einer ganzen Weile schwerer, mir Abenteuer auszudenken, keine Ahnung warum. Das macht einen Praxistest natürlich etwas schwierig.