Autor Thema: D&D 5 und OSR im Vergleich  (Gelesen 12068 mal)

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Offline Zed

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #150 am: 3.02.2023 | 15:45 »
Einfache Charaktererschaffung, ein Krieger ist einfach nur ein Krieger
und dies ist toll weil man einfach loslegen kann und meiner Meinung nach dies am wenigsten einschränkt
und dies erschwert Individualisierung und den eigenen Charakter auszuspielen.

Aus der Sicht eines OSR-Fans mag das neutral klingen. Aber ist es wirklich signifikant weniger einfach, einen 5e-Kämpfer der ersten Stufe zu erstellen, insbesondere mit den Tools von DnDBeyond?

Online Arldwulf

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #151 am: 3.02.2023 | 15:52 »
Aus der Sicht eines OSR-Fans mag das neutral klingen. Aber ist es wirklich signifikant weniger einfach, einen 5e-Kämpfer der ersten Stufe zu erstellen, insbesondere mit den Tools von DnDBeyond?

Ehrlich gesagt, und das sag ich als jemand der beides recht viel gespielt hat: Ja.

Aber das ganze war auch nur ein Beispiel, es geht darum schlicht Unterschiede in den Regeln zu beschreiben ohne sie als etwas positives oder negatives darzustellen. "Einfach" bedeutet hier also auch nichts positives oder negatives, sondern schlichtweg: Wenig Auswahlmöglichkeiten.

Offline Rorschachhamster

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #152 am: 3.02.2023 | 15:54 »
Aus der Sicht eines OSR-Fans mag das neutral klingen. Aber ist es wirklich signifikant weniger einfach, einen 5e-Kämpfer der ersten Stufe zu erstellen, insbesondere mit den Tools von DnDBeyond?
Jupp, weil wenn du Tools erlaubst... Alex' Charaktergenerator für Helme & Hellebarden (und andere Basic Varianten) Klasse auswählen, Fertig! :D
« Letzte Änderung: 3.02.2023 | 15:58 von Rorschachhamster »
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Runenstahl

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #153 am: 3.02.2023 | 16:34 »
Runenstahl, grundsätzlich eine gute Gegenüberstellung.

Trotzdem sind die Formulierungen vom Framing der OSR-Gemeinde gefärbt. „Weniger Regeln machen es leichter“… „Besserer Spielfluss“ - das sind keine neutralen Beschreibungen, sondern Wertungen pro-OSR.

Äußert ungenau ist zudem die Analyse, „wie mächtig“ die Spielfiguren sind. Oder wie sehr SCs unterer Stufen das Risiko haben, zufällig zu sterben. SCs, die nicht schon früh von einem Goblin aufgemischt werden können, würde ich auch noch nicht „Superhelden“ nennen.

Und wenn Du die Zahl von IX-Stufen-Zaubern von Zauberkundigen der 20. Stufe in der 5e und in Ad&d vergleichst, dann sind die Superhelden eindeutig in Mannschaft OSR.

Danke :)

Ich selbst bin kein OSR Fan und ziehe 5e vor. In meiner Zusammenstellung habe ich mich deswegen bemüht die einzelnen Punkte deshalb mehr wie Pro- und Kontra darzustellen bzw was kann man am jeweiligen System toll finden. Auch wenn ich 5e lieber mag heißt das ja ganz offensichtlich nicht das es nicht viele Leute gibt die OSR bevorzugen. Natürlich kann man eine solche Zusammenstellung "einfärben" das wollte ich aber vermeiden (und wenn hier der Eindruck entstanden ist ich würde OSR besser finden, dann ist mir das wohl gelungen oder ich bin über das Ziel hinausgeschossen).

Ich könnte jetzt runterbrechen wie und warum ich in den meisten Punkten D&D Bevorzuge, aber das ist dann halt mein Geschmack und bringt uns nicht weiter. Deswegen wollte ich in meiner Zusammenfassung Vorteile beider Seiten darstellen. Und das ist letztlich Geschmackssache. Geringere Tödlichkeit und Superhelden-Charaktere finde ich z.B. gut.

Heldigkeit ist schwer zu vergleichen. Ein D&D 5e Charakter der Stufe 1 ist im Vergleich zu einem Monster wie z.B. einem Ork sicherlich stärker als ein OSR Charakter. Stufe 1 ist aber auch in der 5e noch recht "squishi". Nach ein paar Stufen können dann aber beide Seiten recht gelassen in einen Kampf gegen einen Ork gehen, wobei dann der 5e Charakter deutlich "Superheldiger" sein wird. Das meinte ich.

OSR Charactere sind eventuell ein bißchen leichter zu erstellen. Aber soooo viele Stellschrauben mehr gibt es bei 5e dann auch nicht. Klar, wenn man neu ist und alle Optionen lesen möchte und vielleicht sogar noch den "Build" bis Stufe 20 durchplant dauert es deutlich länger als die Erstellung eines OSR Charakters. Aber das kann dann wiederum sein eigenes Minispiel sein an dem offensichtlich viele Spaß haben.
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Offline Zed

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #154 am: 3.02.2023 | 17:04 »
@Rorschachhamster
Der Vergleichbarkeit hilft es nicht, wenn Du für Unterschiede, die man für 5e als Vorteil sehen könnte, das eine OSR-System nennst, das an dieser Stelle gut funktioniert. Je nach Unterschied ein anderes OSR - das macht es unvergleichbar.

@Runenstahl
Ja, für untere Stufen stimme ich zu, aber wem hängst Du für Stufe 20 den Superheldenorden an? Dem AD&D- oder dem 5e-Zauberfähigen?

Offline Runenstahl

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #155 am: 3.02.2023 | 17:26 »
5e. Aber ich mache das nicht an Stufe 20 fest.

Ein Stufe 5e Charakter zwischen Stufe 5 und 15 hat in der Regel jede Menge "Kewl Powerz" die ein vergleichbarer OSR Charakter nicht hat. Und zwar (bei 5e) egal ob Krieger oder Magier. Dazu kommt das er im Vergleich im Alleingang sicherlich mehr Orks / Goblins etc. wegbrezeln kann als ein OSR Charakter gleicher Stufe.

Wie gesagt, je nach Definition habe ich OSR nie gespielt, das ist also mehr hörensagen als echte Erfahrung. Gerne Korrigieren wenn ich Mist erzähle.
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Offline Rorschachhamster

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #156 am: 3.02.2023 | 18:26 »
@Rorschachhamster
Der Vergleichbarkeit hilft es nicht, wenn Du für Unterschiede, die man für 5e als Vorteil sehen könnte, das eine OSR-System nennst, das an dieser Stelle gut funktioniert. Je nach Unterschied ein anderes OSR - das macht es unvergleichbar.
wtf?
Ok, dann heißt der Thread also "Unterschiede zwischen 5e-DnD Beyond und allen OSR-Systemen, außer denen, die automatische Charaktergenerierung haben" und das Fazit ist - 5e ist einfacher in der Charaktererstellung?  ~;D
(Was ich immer noch bezweifeln würde)  ;D
Dnd-Beyond ist doch kein 5e Unterschiedsvorteil? Das meinte ich doch. Das hat doch mit den Regeln per se nichts zu tun. Und wenn es ein Vorteil ist, es gibt mehr als nur einen Charaktergenerator für Old School Spiele, soll ich mal Links sammeln?  ~;D
Der einzige Vorteil, den 5e vielleicht hätte, das es nicht ganz so viele verschiedene Links gibt.  ;D
Aber dann können wir ja gleich über die Sinnhaftigkeit davon Sprechen "OSR" als monolithisches Gebilde anzusehen.  :think:
Rorschachhamster
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Online Arldwulf

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #157 am: 3.02.2023 | 19:34 »
Generell würde ich auch zwischen Einfachheit der Charaktererschaffung und Einfachheit des Spielanfangs unterscheiden. In eigentlich allen D&D Systemen kann man in wenigen Minuten einen niedrigstufigen Charakter basteln. Erst recht mit Hilfsmitteln. Je nach Hilfsmittel und System ist das dann der Unterschied zwischen 1-2 Klicks und wenigen Sekunden oder halt doch 5 Minuten, aber das ist auf die Spielzeit gerechnet beides Vernachlässigbar.

Aber nach der Charaktererstellung fängt ja erst das eigentliche Spiel an. Und dort gibt es schon große Unterschiede in den einzelnen Editionen wie schnell Anfänger rein kommen und wie gut die Regeln und Charakteroptionen aufbereitet werden.

Offline Nodens Sohn

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #158 am: 3.02.2023 | 20:15 »
Ich habe hier fleissig mitgelesen. Ich kenne viele Systeme und habe auch schon so einiges gespielt. OSR war da aber vermutlich nicht dabei. Dennoch möchte ich mal zusammenfassen was mMn die Eigenarten von OSR vs 5e ausmacht. Diejenigen die sich besser auskennen können das dann gerne Korrigeren.

5e
Die Charaktere sind mächtige Helden
Mehr Regeln die die Improvisation einschränken können
Viele Sonderregeln und damit auch mehr Geblätter im Regelwerk was den Spielfluß bremsen kann
Die Regeln unterstützen den SL dabei weniger willkürlich zu sein
Viele Optionen beim Charakterbau machen Charaktere auch Mechanisch individuell
Geringe Tödlichkeit und praktisch keine "Save or Die" Momente
Charakterwerte sind mindestens genau so wichtig wie Spielerentscheidungen
Durch "Bounded Accuracy" hat man geringere Unterschiede in den Werten
  - Dadurch haben große Unterschiede in den Attributen vergleichsweise geringe Auswirkungen im Spiel
  - Gleichzeitig heißt das aber auch das man Schwierigkeiten in der laufenden Kampagne nicht ständig erhöhen muß und selbst miese Gegner noch Schaden anrichten können

OSR
Charaktere sind mehr "down to Earth". Immer noch Heldig aber keine Superhelden
Weniger Regeln machen es leichter zu Improvisieren
Besserer Spielfluß durch weniger Spezialregeln
Mehr SL-Entscheide was einen Fairen SL vorraussetzt damit es nicht willkürlich wird
Weniger Optionen beim Charakterbau helfen dabei sich auf das Rollenspiel zu konzentrieren um den Charakter von anderen abzuheben
Hohe Tödlichkeit und oftmals einige "Save or Die" Momente
Spielerentscheidungen sind oft wichtiger als Werte

Passt das so oder habe ich was wesentliches Vergessen bzw falsch dargestellt ?

Für mich trifft das eigentlich ziemlich gut die Unterschiede zwischen OSR und 5e.

Früher stand zwar in den alten Regelwerken, dass die SL Recht hat, doch weiß ich gar nicht, ob das in den heutigen OSR ebenso deutlich zu finden ist. Ich ging eigentlich davon aus, dass Regellücken eher gemeinsam "verregelt" werden. Naja und die SL legt die neuen Regeln dann letztendlich fest, damit in ähnlichen Situationen auch ähnlich gehandelt werden kann.

Offline Koruun

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #159 am: 4.02.2023 | 09:34 »
Was auf jeden Fall noch fehlt, unabhängig davon wie vollständig die Liste sonst sein mag oder nicht, ist noch der Punkt:

5e:
Kämpfe sind der zentrale Bestandteil des Spiels und nehmen einen Großteil der Spielzeit ein

OSR:
Kämpfe sind ein Element neben anderen, sind doppelt bis dreifach so schnell abgehandelt und nehmen dadurch weniger Spielzeit ein


Selbst im für manche so kompliziert erscheinende AD&D sind Kämpfe flott runtergewürfelt. Wir hatten im gestrigen AD&D game 5 Kämpfe und die haben zusammen so 45 Minuen gedauert, maximal. Bei 5E wären allein nach den 5 Kämpfen 2-3 Stunden rum. Und: niemand war für die Kämpfe am Start. Der Reiz war das weiter Erkunden eines Dungeons. Ist ein komplett anderes Spiel. In der 5E interessiert mich der Dungeon nicht, der nervt eher. Jeder kennt es, wenn 5E Spieler schwer seufzen, sobald ein Dungeon mehr als 6 Räume hat. Bei OSR fängt da der Spaß erst an. Weil die Spielunterschiede bereits im Fundament vorhanden sind. Das wird aber auch niemand verstehen, der noch nie einen ordentlichen OSR-Dungeon gespielt hat. Ich habs vorher auch nicht verstanden und hab mir auch an den Kopf gefasst bei dem Gedanken, einen Megadungeon zu erkunden.
« Letzte Änderung: 4.02.2023 | 09:37 von Koruun »
"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
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Offline tartex

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #160 am: 4.02.2023 | 09:38 »
Was auf jeden Fall noch fehlt, unabhängig davon wie vollständig die Liste sonst sein mag oder nicht, ist noch der Punkt:

5e:
Kämpfe sind der zentrale Bestandteil des Spiels und nehmen einen Großteil der Spielzeit ein

OSR:
Kämpfe sind ein Element neben anderen, sind doppelt bis dreifach so schnell abgehandelt und nehmen dadurch weniger Spielzeit ein

Sehr wichtiger Punkt!
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Offline tartex

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #161 am: 4.02.2023 | 09:48 »
Je nach Hilfsmittel und System ist das dann der Unterschied zwischen 1-2 Klicks und wenigen Sekunden oder halt doch 5 Minuten, aber das ist auf die Spielzeit gerechnet beides Vernachlässigbar.

Du vergisst allerdings den wichtigen Faktor, dass man sich die Regeln und vor allem Optionen ja auch mal aneignen oder zumindest überblicken muss, um einen Charakter zu erstellen. Und selbst um zu wissen was ich dabei ignorieren kann, muss ich es erstmals gelesen und haben und mir das dann merken.

Alle 2 Jahre, wenn ich mir einen neuen D&D5-Charakter erstelle, muss ich mich wieder durch die ganzen Hintergründe und Klassenoptionen kämpfen. Und selbst wenn ich vorher schon festlege, was ich spielen werde, bevor ich mit der Lektüre beginne, ist das dann noch das x-fache mehr an Text und da reden wir noch gar nicht von den viel umfangreicheren Zauberbeschreibungen. Selbst bei den kurzen und wenigen bei OSR auf Stufe 1 muss ich eigentlich fast nie Wahl treffen.

Bei OSR gibt es auch keine Überlegungen zu Beginn, wie ich Atrributwerte verteilen muss, damit ich später bei Level 3 für eine Subklasse gut aufgestellt bin. Und selbst wenn ich D&D5-Charakter mit 3d6 in order erstelle, muss ich dann erst recht alle Klassen ausführlich studieren, was jetzt Sinn mit den Zahlen machen kann.
« Letzte Änderung: 4.02.2023 | 09:53 von tartex »
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Offline Tomas Wanderer

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #162 am: 4.02.2023 | 10:42 »
@Rorschachhamster
Der Vergleichbarkeit hilft es nicht, wenn Du für Unterschiede, die man für 5e als Vorteil sehen könnte, das eine OSR-System nennst, das an dieser Stelle gut funktioniert. Je nach Unterschied ein anderes OSR - das macht es unvergleichbar.
OD&D, AD&D, B/X und dann noch als weiteres Beispiel, was es alles an Generatoren allein für OSE gibt.

Online Arldwulf

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #163 am: 4.02.2023 | 10:59 »
5e. Aber ich mache das nicht an Stufe 20 fest.

Ein Stufe 5e Charakter zwischen Stufe 5 und 15 hat in der Regel jede Menge "Kewl Powerz" die ein vergleichbarer OSR Charakter nicht hat. Und zwar (bei 5e) egal ob Krieger oder Magier. Dazu kommt das er im Vergleich im Alleingang sicherlich mehr Orks / Goblins etc. wegbrezeln kann als ein OSR Charakter gleicher Stufe.

Wie gesagt, je nach Definition habe ich OSR nie gespielt, das ist also mehr hörensagen als echte Erfahrung. Gerne Korrigieren wenn ich Mist erzähle.

Mist ist es deshalb nicht gleich, zumal solche Überlegungen eher in Tendenzen angegeben werden können und nicht allgemein für alle Situationen gültig.

Aber ja, in der Tendenz irrst du dort, der OSR Charakter wäre üblicherweise eher in der Lage es mit einer größeren Anzahl Gegner aufzunehmen. Und muss dies auch regelmäßig.


Online Arldwulf

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #164 am: 4.02.2023 | 11:13 »
Was auf jeden Fall noch fehlt, unabhängig davon wie vollständig die Liste sonst sein mag oder nicht, ist noch der Punkt:

5e:
Kämpfe sind der zentrale Bestandteil des Spiels und nehmen einen Großteil der Spielzeit ein

OSR:
Kämpfe sind ein Element neben anderen, sind doppelt bis dreifach so schnell abgehandelt und nehmen dadurch weniger Spielzeit ein


Selbst im für manche so kompliziert erscheinende AD&D sind Kämpfe flott runtergewürfelt. Wir hatten im gestrigen AD&D game 5 Kämpfe und die haben zusammen so 45 Minuen gedauert, maximal. Bei 5E wären allein nach den 5 Kämpfen 2-3 Stunden rum. Und: niemand war für die Kämpfe am Start.

Wobei das schlichtweg die Frage aufwirft: wenn man nicht der Kämpfe wegen am Start ist, warum genau macht man dann in einer Sitzung 5 davon? Zumal auch in AD&D so mancher einzelne Kampf auch mal eine Stunde oder mehr dauern kann. Doppelt bis dreifach so schnell? Kann ich eher nicht bestätigen und das als jemand der mehr als zwanzig Jahre lang AD&D spielt.

Wenn man Kämpfe ohnehin eher uninteressant findet gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie interessanter machen (dann ist allerdings "lasst es schnell hinter uns bringen" der falsche Ansatz) oder Alternativen zu den Kämpfen anzubieten. Da glänzen allerdings weder D&D 5 noch AD&D / OSR. Eigentlich muss man sogar sagen im D&D Kontext sind dies die am stärksten auf eine "rein in den Dungeon, verhau die Monster" Spielweise ausgelegten Regelwerke.

Offline flaschengeist

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #165 am: 4.02.2023 | 11:28 »
Und Warum jetzt beim Warlock die Zauberslots anders funktionieren müssen als bei allen anderen Klassen ist auch etwas merkwürdig.

Ich vermute, weil genau dieses andere Funktionieren ihn von anderen Zauberern auf der Regelebene unterscheidet.

Wobei das schlichtweg die Frage aufwirft: wenn man nicht der Kämpfe wegen am Start ist, warum genau macht man dann in einer Sitzung 5 davon? Zumal auch in AD&D so mancher einzelne Kampf auch mal eine Stunde oder mehr dauern kann. Doppelt bis dreifach so schnell? Kann ich eher nicht bestätigen und das als jemand der mehr als zwanzig Jahre lang AD&D spielt.

Wenn man Kämpfe ohnehin eher uninteressant findet gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie interessanter machen (dann ist allerdings "lasst es schnell hinter uns bringen" der falsche Ansatz) oder Alternativen zu den Kämpfen anzubieten. Da glänzen allerdings weder D&D 5 noch AD&D / OSR. Eigentlich muss man sogar sagen im D&D Kontext sind dies die am stärksten auf eine "rein in den Dungeon, verhau die Monster" Spielweise ausgelegten Regelwerke.

Volle Zustimmung in allen Punkten  :d.
« Letzte Änderung: 4.02.2023 | 11:30 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Online Arldwulf

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #166 am: 4.02.2023 | 11:43 »
Ich vermute, weil genau dieses andere Funktionieren ihn von anderen Zauberern auf der Regelebene unterscheidet.

Wobei man da auch sagen muss: diese Unterscheidung ist nur notwendig geworden, da andere Unterscheidungsmöglichkeiten, z.B. eine komplett eigenständige Zauberliste weggefallen sind.

Spart den Designern halt Aufwand, für das Spiel sorgt es aber eher für Erklärungsbedarf und umständliche Sonderregelungen.

Offline flaschengeist

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #167 am: 4.02.2023 | 11:53 »
Wobei man da auch sagen muss: diese Unterscheidung ist nur notwendig geworden, da andere Unterscheidungsmöglichkeiten, z.B. eine komplett eigenständige Zauberliste weggefallen sind.

Spart den Designern halt Aufwand, für das Spiel sorgt es aber eher für Erklärungsbedarf und umständliche Sonderregelungen.

Sehe ich ähnlich, den Warlock durch "hat nur wenige Slots aber regeniert sie dafür bei short rest" abzuheben, wäre nicht die Lösung meiner Wahl. Dies nicht zuletzt deshalb, weil ich die Unterscheidung von "short-rest vs. long-rest" abhängigen Klassen für den größten Designfehler der 5e halte. Bin mal gespannt, ob sie das in der kommenden Edition ändern.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Koruun

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #168 am: 4.02.2023 | 11:59 »
Wobei das schlichtweg die Frage aufwirft: wenn man nicht der Kämpfe wegen am Start ist, warum genau macht man dann in einer Sitzung 5 davon? Zumal auch in AD&D so mancher einzelne Kampf auch mal eine Stunde oder mehr dauern kann. Doppelt bis dreifach so schnell? Kann ich eher nicht bestätigen und das als jemand der mehr als zwanzig Jahre lang AD&D spielt.

Wenn man Kämpfe ohnehin eher uninteressant findet gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie interessanter machen (dann ist allerdings "lasst es schnell hinter uns bringen" der falsche Ansatz) oder Alternativen zu den Kämpfen anzubieten. Da glänzen allerdings weder D&D 5 noch AD&D / OSR. Eigentlich muss man sogar sagen im D&D Kontext sind dies die am stärksten auf eine "rein in den Dungeon, verhau die Monster" Spielweise ausgelegten Regelwerke.

Vorab: Kämpfe in der OSR sind nicht uninteressant, das ist mir zu pauschal. Ich finde sie im Gegenteil sogar interessanter aus einem dramatischen, nicht spielmechanischen, Blickwinkel, da jeder Kampf mit unglücklichen Würfen zu Charaktertoden führen kann. Dadurch steht in jedem Kampf immer etwas auf dem Spiel. Die OSR benötigt keine kewl powers, 20 Optionen im Kampf und Taktierungen à la X-Com o.ä. um die Kämpfe interessant zu machen.
Die Schlussfolgerung aus meiner Aussage "die Leute sind nicht wegen der Kämpfe am Start" hin zu deinem "die Leute finden die Kämpfe uninteressant" ist gewagt und logisch nicht nachvollziehbar. Und im Falle meiner Gruppe auch schlicht unwahr.

Warum gibt es Kämpfe? Weil sie Teil der Risk vs. Reward Mechanik des Dungeons/der Wildnis sind. Je länger du dort bist, desto gefährlicher wird es.
Sie sind somit kein Selbstzweck wie in der post-3E-Ära (oder meinetwegen post-2E-Ära), sondern ein Teil des Dungeoncrawl.
Aber sie sind nicht der Hauptunterhaltungswert. Der entsteht in der Kombination aus Erkundung und Navigation durch den Dungeon, Interaktion mit Dungeon und Bewohnern und ja, auch Kämpfen im Dungeon. Und diese drei genannten Säulen folgen Regelmechaniken! Ich spreche gar nicht davon, dass es neben Kämpfen noch Roleplay oder so gibt, das hat jedes System. Erkundung/Navigation ist verregelt, Interaktionen sind verregelt (im Abenteuer selbst sowie in Form von reaction rolls bei NPC) und natürlich sind auch Kämpfe und Zufallsbegegnungen verregelt.

Was die Kampfdauer angeht: Ich hab 4-5 Jahre 5E hinter mir und jetzt auch bald 2-3 Jahre AD&D. Regelmäßiges Spielen als SL und Spieler, nicht als Büchersammlung und Theoretiker. Und meine Erfahrung ist: 5E-Kämpfe dauern 2-3 mal so lange. Und da sind die Regeldiskussionen noch gar nicht mit eingerechnet. Wann hast du das letzte Mal AD&D und 5E gespielt?
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Offline Alexandro

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #169 am: 4.02.2023 | 12:07 »
Bei OSR gibt es auch keine Überlegungen zu Beginn, wie ich Atrributwerte verteilen muss, damit ich später bei Level 3 für eine Subklasse gut aufgestellt bin. Und selbst wenn ich D&D5-Charakter mit 3d6 in order erstelle, muss ich dann erst recht alle Klassen ausführlich studieren, was jetzt Sinn mit den Zahlen machen kann.

Das ist nicht ganz richtig.

Auch in vielen OSR-Systemen gibt es mehrere Klassen die ausführlich studiert werden müssen (die zudem noch ziemlich "front loaded" sind, d.h. sämtliche Besonderheiten der Klasse gibt es auf Stufe 1 und danach kommt fast nicht mehr) - die sind nicht alle so einfach, mit nur Fighter/Wizard/Cleric/(Rogue).

Der größte Knackpunkt dürfte aber die Ausrüstung sein: die Verteilung von 3d6x10 Goldstücken auf längliche Ausrüstungslisten (bei denen für die meisten Sachen eher unklar ist, wofür man die eigentlich braucht) ist nicht trivial und ich habe schon AD&D-Runden stundenlang an diesem Schritt der Erschaffung rumlavieren sehen.

Insgesamt dürften viele OSR-Systeme immer noch schneller als D&D5 bei der Erschaffung sein, allerdings hat D&D5 auch eine gute Idee gehabt, um die Phase des "shopping spree" abzukürzen (auch wenn es nicht wirklich konsequent durchgezogen wurde).
« Letzte Änderung: 4.02.2023 | 12:09 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Online Arldwulf

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #170 am: 4.02.2023 | 12:23 »
Wann hast du das letzte Mal AD&D und 5E gespielt?

5e vor einem Jahr, AD&D weiterhin regelmäßig.

Aber wenn du schreibst:
Zitat
Interaktionen sind verregelt (im Abenteuer selbst sowie in Form von reaction rolls bei NPC
muss man halt sagen: da bieten neuere Regelwerke weitaus mehr.

Selbst die 5e, welche das wieder zurück dreht.

Offline ghoul

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #171 am: 4.02.2023 | 12:25 »
@Arldwulf: 1e oder 2e?
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Koruun

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #172 am: 4.02.2023 | 12:27 »
Aber wenn du schreibst:  muss man halt sagen: da bieten neuere Regelwerke weitaus mehr.

Selbst die 5e, welche das wieder zurück dreht.
Was bietet die 5E denn, abseits von Skillchecks zur Interaktion?

Da fällt mir ein neuer Punkt auf der Vergleichsliste ein.


5e:
Charakterskills auf dem Charakterbogen lösen Probleme

OSR:
Spielerskills lösen Probleme
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Offline Alexandro

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #173 am: 4.02.2023 | 12:42 »
5e:
Charakterskills auf dem Charakterbogen lösen Probleme

OSR:
Spielerskills lösen Probleme

Würde ich so pauschal nicht sagen.

Bei mir war es immer eine Kombination aus beidem: wenn die Situation ist "du musst einen Karren aus dem Matsch ziehen", dann sind Spielerskill eher irrelevant (ich kann das toll beschreiben und mir Ideen ausdenken um das leichter zu machen, aber wenn mein Charakter nicht stark genug dafür ist, dann ist er nicht stark genug), wenn es darum geht "löse dieses Rätsel" dann sind Charakterskills eher irrelevant (ich kann evtll. noch einen Tipp wegen hoher INT bekommen, aber letztendlich liegt der Spaß darin, dass ich als Spieler auf die Lösung komme).

Es gibt einfach Sachen, die lassen sich eher schlecht durch Spielerskills lösen (Paradebeispiel: SL hat die Verdrahtung einer Bombe aufgezeichnet und bittet den Spieler des Bombenentschärfungsexperten, ihm doch bitte zu sagen, welche Drähte er durchschneidet - Spieler zeigt ihm (zu Recht) einen Vogel) und solche wo Spielerskills glänzen können (einfachere mechanische Fallen und Rätsel).
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

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Re: D&D 5 und OSR im Vergleich
« Antwort #174 am: 4.02.2023 | 13:12 »
@Arldwulf: 1e oder 2e?

1e, sowie seit einiger Zeit auch noch OSE. Spiel ich beides auch gern, AD&D ist auch immer noch eine meiner Lieblingseditionen, ziemlich gleichauf mit der 4e.

 
Was bietet die 5E denn, abseits von Skillchecks zur Interaktion?

Warum abseits? Gerade nanntest du noch Reaction Rolls als Beispiel für eine Verregelung - da sind selbst die Skillchecks allein schon mehr.

Aber sowohl im OSR als auch späteren Editionen gibt es noch mehr als nur dies.

Ich halte nur nicht viel von "in XYZ ist Spielerfertigkeit gefragt, denn da zählt bei mir was die Spieler machen und in ABC nicht, weil da zählt bei mir was auf dem Charakterblatt steht" weil die Systeme die man einsetzt willkürlich sind und das ganze die Möglichkeiten ignoriert wie Spielerideen und Charakterfertigkeiten interagieren und sich ergänzen können.

« Letzte Änderung: 4.02.2023 | 13:13 von Arldwulf »