Autor Thema: Die fortgeschrittene Fantasywelt  (Gelesen 6348 mal)

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Offline Teethquest

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Die fortgeschrittene Fantasywelt
« am: 4.07.2004 | 14:13 »
Inspiriert vom fast gleichnamigen Threat, habe ich mich gefragt, wie denn eine fortgeschrittene Fantasywelt aussähe. Sprich: Wir nehmen die Regeln und Gesetze von High-Fantasy (Magie, Monster, Zwerge, Elfen...) und projezieren sie in eine Zukunft. Entsteht eine wohlhabende Welt mit Magie-Maschinen oder bekommen wir ein Endzeit-Szenario? Sterben einige Rassen aus oder gibt es Massenvernichtungs-Kriege?
Mir ist schon klar, dass diese Projektion stark vom Setting abhängt, aber man könnte ja dennoch mal seine Phantasie spielen lassen!
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Offline Yoscha

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #1 am: 4.07.2004 | 15:21 »
Als erstes hätte ich zu dem Thema einige Links zum Besten zu geben, die sich gewissermaßen mit dem Thema beschäftigen:

http://www.aerthei.de/ Fantasy-Welt mit Diplom-Magiern, Autobahnen, Scheckkarten und Internet-Anschluss, einer meiner persönlichen Favouriten im Netz.

Minitien  ;D Fantasy-Cyberpunk-Sci-Fi-Weird-Reality-Crossover, man muss es einfach gesehen haben (auch wenn es vlt. nicht jedermans Geschmack ist)

Daleth Nicht wirklich Fantasy, phantstisch ist der bessere Begriff. Auf Englisch.

Und natürlich als Eigenwerbung Yoschanon meine eigene "Scientific-Romance-Fantasy" Welt (auch wenn der server manchmal etwas zickt).

Gast

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #2 am: 4.07.2004 | 15:57 »
Well, man müsste sich die "moderne" Welt einmal vor Augen führen und dann überlegen welche unserer heutigen Errungenschaften z.b. mit Magie realisiert worden sein könnten. Die elementarbetriebene Dampfmaschine als Gegenstück zum Otto-Motor oder auch sogar ein Elektromotor der mit Elementar-Batterien bestückt ist. Statt einer Tankstelle gibt es Shops wo man diese Batterien erneuern lassen oder neue kaufen kann.

Es kann gut sein das es eine aufgeklärte Gesellschaft gibt, in der Götter trotzdem noch angebetet werden und ihren Klerikern ihre Kräfte verleihen, allerdings ist der Klerus bei weitem nicht mehr so einflussreich wie in einer mittelalterlichen Welt.

Magier könnten in grossen Universitäten neben normalen Akademikern ihre Magietheoretischen Vorlesungen halten und Studenten ausbilden. Es könnte eine Verschmelzung zwischen normaler Physik und Magie geben, wie im Beispiel der Motoren oben.


lunatic_Angel

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #3 am: 4.07.2004 | 16:07 »
Hmm, davona usgehend, dass wir Magie nicht einfach so mir nichts dir nichts in die Zukunft setzen sondern wohl aus dem MIttelalter oder sonst woher mitschleifen, denke ich, dass die Physik sich nicht so stark entwickelt hätte und die Technik auch nicht, denn Magisch ist viel möglich und man ist nicht gezwungen zu forschen.

Natürlich wird es Staaten oder Kontinente geben, wo man Magie nicht mag und dort dürfte dann Physik und Co weiter fortgeschritten sein. Dementsprchend dürfte es wohl auch größere Konflikte zwischen den Ländern mit und ohne Magier geben. Auch denke ich dass in den Ländern ohne Magie doch noch eine Art der Inquisition zu finden sein dürfte.

Was Götter angeht, so dürfte wohl wie heute auch alles mögliche an Glaubensstrukturen übriggeblieben sein. Von "aufgeklärten" Monotheisten über Atheisten, bishin zu den alten germanischen und indianischen Vielgott abhängigkeiten und natürlich die Naturglauben.

Jeder Glaube bringt seine eigene Magie mit sich und so sollte es auch unter den verschieden Magieschulen nicht gerade am friedlichsten zu gehen, denn jede glaubt ja dass sie allein recht haben dürfte (Weil: Ihre Magie funktioniert ja)

Offline Ahasverus

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #4 am: 4.07.2004 | 16:26 »
wobei die magie der anderen ja offensichtlich auch klappt... also könnte man intelligenterweise auf die idee kommen, dass alle etwas recht haben....

Cycronos

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #5 am: 4.07.2004 | 16:29 »
Hm, das könnte so etwas wie in final-fantasy 7 werden. Magische Ernergie, die zu industrieenergie verarbeitet, mittels moderner Konstrukte raffiniert und dann vielfältig genutzt wird. Im Endeffekt läuft es wohl auf eine Art "Future-Steampunk" hinaus. Maschinen, die mit Magie betrieben werden. (der Mensch ist faul, deswegen wird er früher oder später Maschinen erfinden)
Die Wissenschaften dürften vorrangig durch Magietheorie geprägt sein, und zwar in dem Maße, wie Magie mehr Geld bringt. Niemand wird sich groß für irgendwelche Elementar oder Geistertheorien interessieren, wenn sie industriell nciht nutzbar sind. Jedewede Forschung wird darauf hinauslaufen energie zu gewinnen. (wie nutzen wir elemente Effektiver? Wie krieg ich auch das letzte Bißchen Saft aus dem Geist, den ich gerade in meinem Reaktor gebannt habe, etc.)
Ob das nun Endzeitmäßig wird sei mal dahingestellt, das ist allein aus der magotech-entwicklung nicht abzuleiten sondern eine Gesellschaftsfrage.

lunatic_Angel

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #6 am: 4.07.2004 | 17:15 »
Was auch interessant wäre, sind bestimmt auch die Sicherungen für Sicherheitssysteme *g* Da hat man dann bestimmt doch quasi ne magische Sicherung für ne mechanische oder ne elektrische Fallenanlage. Oder auch andersrum.

Offline Teethquest

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #7 am: 4.07.2004 | 17:37 »
Das sind ja alles ganz nette Ideen, doch gehen sie alle davon aus, dass die Gesetzte der Fantasy-Welt ähnlich sind wie unsere. Für mich stellt sich die Frage, ob es Elektrizität überhaupt gibt. Vielleicht gibt es Blitze und die bestehen nicht aus ionisiertem Gas, sondern Feuer und Schock. Ob sie also genauso wie Elektrizität verwendet werden könnten, sei dahin gestellt.
Der Hintergrund meiner Mittelalter-Fantasy hat diesen theoretischen Unterbau: Die Welt ist duchsetzt von Geistern, die Elemente beeinflussen. Es wäre unmöglich in jedem Haus einen magischen Spiegel stehen zu haben, der einen Fernseher ersetzt, weil jeder dieser Spiegel einen eigenen Willen hätte und sich auch nicht in Massenproduktion herstellen ließe. Das mal als Beispiel.

Ich habe mir also folgende Gedanken gemacht.

1. Schritt aus dem Mittelalter:
Die Menschheit macht sich daran die führende Kraft auf dem Erdenkreis zu werden. Vor allem die Kunst der Magier ist legendär. Sie haben schon vieles erforscht: Die Macht und das Wesen des Feuers, die Anzahl und das Wirken der Elemente, die Erkenntnisse über den Geist. Sie schließen sich noch enger in Orden zusammen. Viele schaffen Geheimbünde, die sich zum Ziel gesetzt haben die schaffenden Wesen gegen Orks und Ungeheuer aus der Tiefe zu beschützen. Andere sind Eigennützig und werden vom Klerus bitter bekämpft. Die einfachen Menschen wissen noch immer wenig von Magie, aber hören von der Macht der Zauberei und legen auch große Hoffnung in die Magier.
Der Klerus hat sich zu einer starken Macht entwickelt. Statt vieler Religionen und Sekten gibt es nur noch eine Kirche, die dem Hochkönig zur Seite steht. Ihre Heilkünste und Fähigkeiten stehen in erster Linie den Reichen und mächtigen zur Verfügung.
Die Adligen knechten ihr Volk erbarmungslos, sie bedienen sich der Künste von Zauberern, um an ferne Orte zu sehen und ihren Status zu wahren. Es herrscht endlich wieder Frieden unter den Menschen, wenn auch ein erzwungener.
Das Zwergenvolk ist gewachen. Sie stehen Schulter an Schulter (bzw. Hüfte an Schulter  8)) mit den Menschen. Durch verstärkten Handel ist ihre Ernährungsgrundlage gesichtert. Sie helfen ihren Verbündeten Hammerwerke, Mühlen und Festungen zu bauen. Ein goldenes Zeitalter der Entwicklungen und Errungenschaften bricht an.
Die Elfen ziehen sich mehr und mehr zurück. Die Veränderungen kommen zu schnell und ihr Volk schwindet dahin.

2. Das Entstehen der Manufakturen:
Das goldene Zeitalter der Zauberer ist bereits vorbei. Sie haben zwar Fortschritte gemacht, doch bleibt ihre Magie elitär und gefährlich. Da die Dämonenbeschwörung viel weiter erforscht ist, gibt es auch stärkere Gefahren durch Missbrauch (es hat mit Sicherheit auch große Katastrophen gegeben). Man macht sich die Künste der Zauberer zunutze, wirbt sie für Schlachten an oder gibt ihnen hohe Posten für die Beschützung wichtiger Einrichtungen oder für Spionage.
Die wirklich wichtigen Fortschritte kommen jetzt aus dem "Handwerk". Einfache Dampfmaschinen revolutionieren die Produktion. In großen Hallen werkeln hunderte von Arbeitern. Diese Fabriken sind ständig in stinkenden Rauch gehüllt und die Arbeit ist schmutzig. Die Besitzer dieser Produkionsstätten sind zumeist Zwerge oder Gnome. Sie haben ihre Möglichkeiten gesehen.
Der Klerus ist zu einem wichtigen Gegenpol zu den Zaubererodern geworden. Nachdem die Zeit der Ritter vorbei war (mit dem Aufkommen von Musketen und Kanonen und dem massiveren Einsatz von Zauberei) ist der Klerus dafür verantwortlich die höheren Ziele für die Gesellschaft vorzugeben. Sie legen Fest, wann es notwendig wird Orks zu bekämpfen oder einem anderen Land den Krieg zu erklären.
Durch den Aufschwung kommt es zu einem starken Bevölkerungswachstum und zu einer Stärkung der Adligen (durch hohe Steuereinnahmen). Beinahe in einem Wettstreit starten die großen Königreiche Vernichtungsaktionen gegen Orks, Trolle, Unterweltwesen oder Dunkelelfen.
Letztere schließen sich vor allem den Magierorden an, da hier ihre einzige Zukunft besteht. Die Elfen machen es ähnlich.

3. Die Moderne:
Nachdem die Magie durch ihren elitären Charakter immer mehr an Bedeutung verlor, erlebt sie nun eine Renaissance. Die Zwergenhandwerker müssen schnell feststellen, dass ihre Künste bei weitem nicht mehr ausreichen, um alles zu verstehen. Sie sind in der Lage mechanische Krieger zu bauen, doch benötigen sie dafür besondere Materialen. Einige Zauberer erkennen, dass noch viel mehr möglich ist. Sie lassen sich für gute Bezahlung dafür einstellen, wichtige "Kleinteile" zu verzaubern. Z.B. besteht das Herz einer riesigen, mechanischen Kampfmaschine aus einem beseelten Edelstein. Andere gehen sogar soweit, dass sie durch neue Rituale Armeen von Golems beleben.
Diese Entwicklung schmeckt dem Klerus garnicht. Denn die Welt gerät durch den massiven Einsatz von Magie immer stärker aus den Fugen und das einfache Volk hat davon wenig. Dieses lebt in einer Art "Sowjetkommunismus". Keiner weiss eigentlich, was hinter den geheimen Mauern vor sich geht. Man redet von Magie, von Mechanik und dämonischem wirken. Der Lebensttandard ist gut. Es gibt öffentliche Unterhaltung und immer genügend zu Essen. Außerdem erreicht der Krieg dieser "Moderne" nur noch wenige Menschen.
Die Macht liegt nun voll bei der Aristokratie. Einige wenige Herrscher kontrollieren alles. Sie sind im Besitzt von magischen Spiegeln, mit denen sie ihre Feinde ausspionieren. Greifen wurden durch Magie willenlos gemacht und beschützen die Schatzkammern. Drachen werden durch Gold gelockt und ihre Fähigkeiten stehen nun in erster Linie im Dienst der Menschen. Dämonen werden in mechanische Krieger gebannt oder selbst als Vernichtungswaffen in die Schlacht geschickt. Elfen, Trolle, Oger und andere Wesen dieser Art sind so gut wie ausgelöscht. Die Menschen unterhalten zusammen mit Zwergen und Gnomen Stützpunkte in den Unterreichen und dringen immer weiter vor. Bald wollen sie die Reiche der Dämonen herausfordern und dann vielleicht die Götter...
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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #8 am: 4.07.2004 | 17:53 »
Amüsant, aber wirkt auf mich nicht anders als klassische Fantasy (Mittelalter + Zwerge/elfen + Magie), hier halt nur in der Gegenwartsversion.


Offline Teethquest

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #9 am: 4.07.2004 | 17:57 »
Genauso war das ja genacht  ;D, eine logische Weiterentwicklung
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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #10 am: 4.07.2004 | 18:19 »
Gehen die Harry Potter - Romane nicht ein wenig in die Richtung?
Sicherlich ist Hogwarts und das Umfeld noch in einem sehr klassischem Sinne Fantasy, aber der Haushalt der Weasleys zeigt doch zum Beispiel wie in dieser Welt durch Magie das erreicht wurde, was wir mit Pervasive Computing und Embedded Systems noch versuchen: Das Haus der Weasleys weist für seine Bewohner fast dieselbe Funktionalität auf wie das "Vernetzte Haus".

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #11 am: 4.07.2004 | 18:38 »
Die Fantasywelt "Arcanum" aus dem gleichnahmigen Computerspiel geht einen anderen, recht interessanten Weg:

Magie war etwas schwieriges, welches stark durch die Elfen dominiert wurde. Dieser Machtunterschied störte die anderen Völker, besonders aber die Halblinge und die Menschen, welche ihre unfähigkeit in den Dingen der Magie zu kompensieren versuchten.
So kam es dann, dass sie den Weg der Technik gingen, um mittels Feuerwaffen und Maschinen schnell und einfach mächtig zu werden.
Leider ist die Technik soetwas wie "die Dunkle Seite". Natürlich geht sie einfacher und Schneller als Magie, hat aber auch schwere Nebenwirkungen (Umweltverschmutzung). Zudem schließt die Technik die Magie aus, während starke Magie umgekehrt bewirkt, dass komplizierte Apparate nicht mehr funktionieren.

Damit spaltet sich die Welt in drei Seiten, welche nahtlos ineinander über gehen. Die einen, meistens Halblinge, Zwerge und Menschen gehen den Weg der Technik, verschmutzen die Umwelt und bedrohen sich durch immer stärkere Vernichtungsmaschinen. Die anderen, meistens Elfen, Gnome und Menschen des alten Schlages gehen den Weg der Magie, versuchen die Welt zu Retten und mittels neuer (gefährlicher) Magietheorien der technik entgegen zu wirken. Die letzte Fraktion lebt zwischen den harten Fronten, profitiert mal von der einen, mal von der anderen Seite, vermitteld dabei zwischen den Feinden.

Das ist adaptierbar und sinnvoll bis hin zum Jahr 1920, 1930. Danach wird die Technik einfach zu stark als dass ein nebeneinander existieren praktikabel wäre. Zudem glaube ich, dass sich die Fantasy bis hin zum Steampunk sinnvoll weiter schreiben lässt, während sie in einer Cyberpunk-welt eher überladen wirkt.
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Offline Teethquest

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #12 am: 4.07.2004 | 18:47 »
Den großen Unterschied zu Magie und Technik sehe ich wie folgt:

1. Magie: Vorteil: Sehr mächtig, nahezu grenzenlose Möglichkeiten. Nachteil: sehr kompliziert, benötigt selten vorkommende Begabung, sehr Gefährlich bei falschem Umgang. Die mächtigsten Magier sind auch die einflussreichsten, d.h. es entscheidet sehr stark, auf welcher Seite der Zauberer steht.

2. Technik: Vorteil: Von jedem im Prinzip nutzbar und erlernbar. Kann großen Einfluss bei richtigem Gebrauch haben. Nachteil: Schwierig in Gang zu halten, benötig eine Gesellschaft, welche die Ingenieure versorgen und bezahlen kann.
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Offline Yoscha

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #13 am: 4.07.2004 | 18:54 »
Ich stelle mir grad eine industrialisierte Waldelfenstadt vor. Riesige Bäume ( genmanipuliert) anstelle von Wolkenkratzern, verbunden durch an riesigen Schlingpflanzen aufgehängten High-Ways, man taumelt immer am Rande des Abgrunds. Anstelle von Autos sieht man seltsam veränderte Tiere die Straßen entlangziehen, die ängstlich bei Seite treten wenn gerade einer der Genomanten auf seinen von Luftgeistern gezogenen Schlitten mit 100 Meilen die Stunde durch die Straße düst. Licht erzeugt man durch die Massenhaltung leuchtoptimierter Irrlichter, als Aufzüge dienen eine Art magisch gezüchtete Luftquallen (in der Billig-Variante stellt man sich auf den Hut der Qualle, in der Edel-Version hängt man ihr eine aufwändig verzierte Gondel an die Tentakel) welche unter dem Kommando der Lift-Kobolde stehen.
In den oberen Baumschichten, im Laub sind die Freizeit und Erholungseinrichtungen, Kugeln der Massenhynose dienen als Kinoersatz, in exklusiven Restaurants werden Lindwurmfilet auf Alraunsoße mit Basiliskencreme serviert, sollte Regen fallen spannen sich sofort gewaltige Blätter in wünderschönsten Farben und Formen über die Anwesen aus.
Hier finden sich auch die gewaltigen Villen der Reichen und Erfolgreichen, erbaut von speziell gezüchteten Baukreaturen (ähneln einer Mischung aus Ameise, Spinne und Krebs).
Unterhalb des Laubs liegen die Wohn- und Büroviertel, meist in die Rinde der Bäume geschlagen, oder im hohlen inneren errichtet. Hier lebst die breite Masse der Elfen in kleinen Wohnungen und arbeitet in den vielen Büros, von denen aus die elfischen Konzerne die Versorgung des Rests der Welt mit Elfenwein, Elfenseide, Elfenwaffen (veraltet), magischen Kreaturen und Genmutationen und ähnlichem organisieren.
Noch eine Schicht tiefer im Zwielicht der unteren Stämme liegen die Fabriken. Riesige Hallen zum Beispiel, in denen magisch manipulierte Spinnen 34h am Tag feiste Seidenstoffe herstellen (Zeitzauberei machts möglich) oder  lebende Rüstungen aus speziell Gezüchteten Pflanzen angebaut werden, die ebenfalls durch Zeitrafferzauber im Wachstum enorm beschleunigt werden. Die elfischen Leiter und Biongeneure tragen aufwändig mit Schutzrunen und Stasiszaubern versehene Schutzkleidung gegen die allgegenwärtige magische Aura die Zeit und Raum manipuliert, die einfachen Arbeiter, Orks, Kobolde und Menschen müssen zwar weit weniger geschützt arbeiten, ihr Lohn ist weitaus geringer als der der Elfen; dennoch sind sie zufrieden, der Lebensstandard ist hoch, medizinische Versorgung ist die beste weltweit, und das von elfischen Genomanten entwickelten Morpheins lässt denjenigen, der es verwendet seine Träume scheinbar zum Leben erwacht scheinen.
An den Wurzeln der Bäume liegt die von den meisten Elfen gemiedene Bodenwelt, kaum ein Lichtstrahl schafft es die oberen Schichten der Stadt zu durchdringen. Hier leben die Ausgestoßenen, jene Wesen die in der perfekten elfischen Gesellschaft keinen Platz ahben, Minotauren, Satyre und andere Chimären, Kobolde, die Waldtrolle, einst Verbündete der Elfen, nun von ihren verstoßen und ... die Dunkelelfen.
Jene Elfen die vor Jahrhunderten gegen den hemmungslosen Gebrauch der Genomantie rebellierten, die eine Abkehr von der Versklavung der Natur fordern sammeln sich nun hier unten an den verrottenden Wurzeln der Bäume. Sie haben die Magie des Schatten gemeistert und tragen ihren alten Krieg stets aufs neue in die Städte der Elfen. Und gerne nehmen sie dabei die Hilfe der zwergischen Waffenhändler in Anspruch, deren unterirdische Bahnlinien auch unter die Bäume der Elfen reichen und die immer das neueste Angebot an Sprengstoff, Gewehren und ähnlichen Waffen im Angebot haben.

Und wir hätten so etwas ähnliches wie Fantasy-Cyberpunk.
« Letzte Änderung: 4.07.2004 | 18:56 von Yoscha »

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #14 am: 4.07.2004 | 18:55 »
Nachteil: Schwierig in Gang zu halten, benötig eine Gesellschaft, welche die Ingenieure versorgen und bezahlen kann.

Aus unserer eigenen Weltgeschichte ist es doch ersichtlich, dass sich diese Gesellschaft selbst kreiert, sobald die Notwendigkeit dafür da ist. Sobald es Menschen gibt, die es bauen können gibt es welche, die es "in Gang halten können". Etwas Kohle in den kessel zu werfen ist wohl eindeutig einfacher als ein Ritus zur Erneuerung Magischer Energien.
In "Arcanum" wurde der siegeszug der Dampfmaschine und des Technologiezeitalters mit so etwas banalem eingeläutet wie einem Entwässerungssystem für eine Mine. Kann rin Unternehmer dank diesem Vorteil überflutete Vorkommen nutzen, so wollen mehrere Minenbesitzer dies tun. Und so kam es, schritt für Schritt. Selbiges mit der Bezahlung; die Technologie bringt reichtum, der den Nutzern, Schöpfern und Verkäufern dieser Technik zufließt.

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Offline Le Rat

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #15 am: 4.07.2004 | 18:59 »
Als Antwort auf Teethquests Beitrag:
Die Technik selbst wird ja auch nicht direkt genutzt. Man baut eigentlich eher ein Benutzerinterface, das alles im Gang setzt und die Konstruktion(Formel) in Gang setzt. Wenn man einen magischen Gegenstand mit nem Benutzerinterface(Drehmechanismus(Ring), Passwort(Sprich "Freund"),Streicheleinheiten(Wunderlampe)) basteln kann, dann geht das auch damit.

 
« Letzte Änderung: 4.07.2004 | 19:01 von Le Rat »

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #16 am: 4.07.2004 | 21:40 »
... vielleicht einmal in die "Lord D'Arcy"-Romane von Randal Garret schauen. Das ist eine Alternativ-Welt mit Magie. Ist sehr lustig, ich sage nur "Teleklang".
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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #17 am: 5.07.2004 | 09:27 »
Mich wundert, dass hier noch nicht Mage: The Ascension oder etwas allgemeiner World of Darkness genannt wurde, denn dort ist die Welt durchsetzt von Magie und mystischen Kreaturen in der heutigen Welt. Wenn man dann den Hintergrund von Ars Magica dazu nimmt, dann hat man genau das was hier gesucht wird: Eine Fantasywelt nach mittelalterlichen Ursprunges, die sich weiterentwickelt hat...
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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #18 am: 5.07.2004 | 11:25 »
mich stört an diesem Bild nur, dass sich an den Fantasyelementen nichts geändert hat, während die Welt selbst eine ganz andere ist. Es ist, als würde man mit copy+paste die Enterprise in die Steinzeit schneiden und davon ausgehen, Enterprise und Steinzeitmenschen würden sich in ihrem Verhalten nicht ändern.

...nee, das passt irgendwie nicht. Da fehlen die Konsequenzen.
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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #19 am: 5.07.2004 | 11:33 »
Das war, was ich meinte. Keine Fortführung, sondern einfach Gegenwart + Magie. Zumal, was mir noch einfiel, sollten die Greifen nicht mittlerweile ausgerottet worden sein?

Offline Teethquest

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #20 am: 5.07.2004 | 14:04 »
Das hängt ja alles sehr stark vom Hintergrund ab! Aber meiner Meinung nach sollte Magie etwas Elitäres bleiben, denn sonst ersetzt sie imo nur die Stelle der Technik und wäre somit überflüssig (bzw. eine weiterentwickelte Fantasywelt würde nichts neues bieten)!
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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #21 am: 5.07.2004 | 14:05 »
@Yoscha
Das gefällt mir irgendwie richtig gut :-)

Ein

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #22 am: 5.07.2004 | 14:41 »
(bzw. eine weiterentwickelte Fantasywelt würde nichts neues bieten)!

Naja, ob dein Entwurf jetzt "neues" bietet, muss ich leider ebenso bezweifeln. Wo ist der interessante Ansatz, wo die Kreativität? Sieht mir persönlich zu sehr nach copycat aus. Warum nicht mal kreativ und innovativ sein, die physikalischen Gesetze ignorieren und eine konsistente Welt erstellen, die auf Magie fusst?

Der "Magie ist elitär"-Ansatz ist für mich ein künstliches Konstrukt. Wenn Magie so elitär ist, warum gehen Magier dann auf Abenteuer, anstatt ein Heidengeld als Dienstleister zu verdienen?

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #23 am: 5.07.2004 | 14:45 »
Wenn wir Magie postulieren, dann stellt sich folgende Frage: Wie entwickelt sie sich weiter? Werden magische Artefakte überhaupt "Mundanen" zur Verfügung gestellt? Oder behalten die Begabten solche Sachen lieber für sich?
Das würde zu zwei völlig verschiedenen Welten führen: Der Welt der Magier in ihren Türmen/Bäumen/whatever, die allen erdenklichen Komfort haben, und die Welt der Nicht-Magier, die geknechtet vor sich hin leben und froh sind, wenn sie Essen auf dem Tisch haben. Daraus ergeben sich natürlich Spannungen...  ;)

Studien der "Naturwissenschaften" müßten immer auch Studien der Magie beinhalten, wenn das eine reale Kraft ist...

Ein eigentlich sehr gutes Beispiel ist die Scheibenwelt von Terry Pratchett: Mittlerweile werden per Semaphoren Botschaften quer durch Kontinente geschickt, es gibt Kameras, die mit kleinen Dämonen funktionieren, Zeitungen sind auch erfunden...  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Die fortgeschrittene Fantasywelt
« Antwort #24 am: 5.07.2004 | 15:25 »
@Ein:
Hoffentlich verstehen wir uns in diesem Magier-Elitär-Punkt nicht falsch! Mit elitär meine ich, dass die Magie keine Kraft ist, die ALLEN zur Verfügung steht. Würde diese Kraft allen zur Verfügung stehen und beliebig reproduzierbar sein, so würde sie faktisch unsere heutige (oder eine noch viel weiter fortgeschrittene) Technologie ersetzen. So gäbe es statt Fernsehern magische Spiegel. Statt Autos bzw. Flugzeugen hätte man fliegende Teppiche etc. Dieser Ansatz ist imho nicht besonders reizvoll.

Anders sieht es nur aus, wenn die Gesetze der Magie völlig anderen Definitionen unterliegen. Bei der gängigen Mittelalter-Fantasy-Magie scheint es mir da am sinnvollsten den "Eliär"-Ansatz zu wählen. Das heisst jetzt nicht, dass die Magier in ihrer Stube hocken und sich bezahlen lassen... ich glaube ich muss einfach mal ein wenig ins Deteil gehen (auch wenn ich womöglich vom Thema abschweife):
In meiner Hintergrundidee benötigen Magier lange Jahre der Studien, um überhaupt magische Effekte zu erzielen. Dabei studieren sie nicht etwa die Magie, sondern die Natur. Unter anderem könnte ein Zauberer die Geheimnisse des Feuers ergründen, indem er verschiedene Materialien entzündet. Mal im Dunkeln, mal bei Mondlicht, mal mit Opfergaben. Die Flamme könnte von einer Kerze oder einem Hausbrand stammen. Das sind alles Unterschiede, die in dieser mystischen Welt sehr wohl Bedeutung haben. Dann gibt es noch Drachenfeuer, Urfeuer, Dämonenfeuer etc. Das alles zu erforschen braucht nicht nur viele Jahre der Studien, sondern auch die Ingredenzien. Wer Drachenfeuer erforschen will, muss zunächst mal einen Drachen finden. Daher die Abenteuerreisen der Magier.
Nach vielen Jahren der Forschung (zumeist über fünfzig Jahre!) fangen die Zauberer an die Geheimnisse nicht nur zu erforschen, sondern sie auch intuitiv zu erfassen. Ein Zauberer, welcher einen Feuerball beherrscht hat einen langen Werdegang hinter sich. Es ist mehr als eine Formel, der sichtbare Effekt ist nur die Spitze des Eisbergs. Dazu kommen die Studien der Sprache (Zauberformel), die studien alter Bücher, die Studien der Praxis (wie schmiedet ein Schmied mit Feuer?) etc.

Ergo sind Magier in erster Linie Gelehrte, die zudem die Begabung besitzen Kräfte zu bündeln und einzusetzen (die wahren Geheimnisse eröffnen sich ja erst mit dieser Fähigkeit). Und elitär bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein Zauberer den Ergeiz, die Intelligenz und die angeborene Macht besitzen muss, um wirklich erfolgreich zu sein. In einer fortgeschrittenen Welt würde die Zauberei nicht zum Allgemeingut werden (auch wegen der damit verbundenen Gefahren).


Ein weiteres Konzept wäre natürlich die Magie ganz anders zu definieren. Aber meiner Ansicht nach wäre das dann der Mittelalter-Fantasy-Magie nicht mehr sehr änlich.
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