Chaotische Umstrukturierungen gab es bei The Flash schon bevor Gunn am Ruder war (zuletzt um irgendwie Keaton, Cavill und Gadot reinzuquetschen (und außerdem die lahmen Schurken aus Man of Steel), nachdem die Produktion eigentlich schon stand).
Wenn ich die besten Filmemacher bekomme, dann deshalb, weil Platz für Visionen ist, nicht weil sie ihre Unterschrift unter die Schablone, die sie nachziehen durften setzen können.
Visionen sehe ich bisher im DC(E)U eher weniger, oder höchstens noch (ein wenig) bei Birds of Prey.
Die Snydersche' "Dysternis" war auch eher oberflächlich (wären Snyders Filme ein Gemälde, dann wären sie eine Warhammer-Grundplatte, auf der einige Hektoliter "Army Painter" verschüttet wurden).
Damit es nicht nur "dyster", sondern "düster" wird (wie etwa in Gunns "Peacemaker"-Serie) ist es erforderlich, dass man Verwundbarkeit bei den Figuren zulässt. Und damit hat Snyder bekanntlich ein Problem.
Sei es ein Superman, der mal kurz seinen "constipation yell" loslässt, weil er jemanden getötet hat (und danach munter Warlords durch Wände rammt), einen Batman der vom Alptraum einer apokalyptischen Zukunft (in der er sich selbst hemmungslos töten sah) aufwacht und... komplett ausdruckslos aus der Wäsche schaut, oder auch ein paar junge(!) Schulkinder, die gerade gesehen haben wie Wonder Woman einen Terroristen weggesprengt hat und das total klasse finden. Menschliche Regungen sucht man bei Snyder vergeblich.
Und das beschränkt sich nicht nur auf das DCEU, sondern zieht sich als roter Faden durch alle Snyder-Filme. Am deutlichsten war es wahrscheinlich bei Watchmen: ein Comic dessen KERNAUSSAGE ist "Superhelden sind UNCOOL und gebrochene Gestalten" und der von Snyder so sehr mit Zeitlupenchoreographien, Modelkörpern und Lackleder vollgestopft wurde, dass man fast denken könnte man schaut einen Schumacher-Batman (bis auf die Sex&Gewalt-Szenen, natürlich).
Alles bei Snyder ist auf das Oberflächliche reduziert, auch die Metaphern und politischen Allegorien sind eher im Nichtschwimmerbereich (und schaffen es trotzdem, sich innerhalb eines Films zu widersprechen).