Autor Thema: Spielleiter Schwund  (Gelesen 11395 mal)

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Online klatschi

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #150 am: 10.02.2023 | 13:49 »
Ja, genau das hat mich auch immer irritiert. Hinzu kommt noch, dass es auch irgendwie peinlich ist, wenn das Rollenspiel, das es am längsten gibt und das am intensivsten bespielt wird, so einen mittelmäßigen bis unterdurchschnittlichen Kram liefert und dass so viele offensichtliche Macken drin sind. Mir ist das völlig schleierhaft.

Meine Vermutung:
a) weil es sich trotzdem verkauft und dann
b) leichter und schneller ist, mehr oder minder einfach runterzuschreiben, als sich genau Gedanken darüber zu machen.

Offline unicum

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #151 am: 10.02.2023 | 13:53 »
Oder sagen wir ich bin 15 Jahre alt, hab 5 Freunde und wir sind grad voll so "Ey lass mal Rollenspiel austesten". Gut einer erklärt sich bereit dazu zu Leiten, bekommt das so halbwegs holprig hin. Sofern nicht einer total Blut geleckt hat, ist das doch dann ein "Jo beim nächsten mal machen wir wieder was anderes" sehr wahrscheinlich.

Das beschreibt so fast wie es mit mir und rollenspielen angefangen hat, ich wusste das es zwei freistunden gab, weswegen ich die regel dabei hatte die ich tags zuvor ausgeliehen bekommen hatte,... zwei klassenkameraden kamen dazu und das war dann meine erste Runde.

Offline unicum

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #152 am: 10.02.2023 | 13:58 »
Ja, genau das hat mich auch immer irritiert. Hinzu kommt noch, dass es auch irgendwie peinlich ist, wenn das Rollenspiel, das es am längsten gibt und das am intensivsten bespielt wird, so einen mittelmäßigen bis unterdurchschnittlichen Kram liefert und dass so viele offensichtliche Macken drin sind. Mir ist das völlig schleierhaft.

Ein verlagsmensch meinte mal zu mir das an abeneteuern generell am wenigsten umsatz gemacht wird. Regelwerke verkaufen sich tatsächlich am besten.
Aber ehrlich gesagt gibt es auch genügend grottig "geschriebene" Regelwerke da draussen,... (* ich meine geschrieben und alles was dazugehört, layoutl, schrift, bilder, etc).

Offline tartex

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #153 am: 10.02.2023 | 14:00 »
Ein verlagsmensch meinte mal zu mir das an abeneteuern generell am wenigsten umsatz gemacht wird. Regelwerke verkaufen sich tatsächlich am besten.
Aber ehrlich gesagt gibt es auch genügend grottig "geschriebene" Regelwerke da draussen,... (* ich meine geschrieben und alles was dazugehört, layoutl, schrift, bilder, etc).

Und trotzdem hat WotC bei D&D5 so gut wie alle Publikationen nach den großen 3 als Abenteuer vermarktet und hat gleichzeitig D&D in unerreichte Höhen katapultiert.
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #154 am: 10.02.2023 | 14:02 »
Meine "Captain Obvious" These hierzu: Ein Spielleiter kann auch nur so gut sein wie seine Spieler es zulassen.

Die soziale Interaktion der Leute miteinander sind locker 80% vom Spiel.

Deswegen haben mir früher Cons nie groß Spaß gemacht, und Onlinerunden mit Fremden heutzutage genau so wenig.

Wenn ich zwischen netten Menschen und "spannenden Regeln" wählen dürfte, würde ich mittlerweile immer ersteres wählen. Schön wäre natürlich beides, aber das Leben ist bekanntermaßen kein Wunschkonzert.

Sehr guter Punkt. Als Spieler hab ich immer gesagt: Ich brauch einen guten Mitspieler, dann ist mir ziemlich egal wer leitet.
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Offline Jiba

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #155 am: 10.02.2023 | 14:05 »
Und an dieser Stelle müssen wir uns ehrlicherweise fragen:

Wieso überhaupt Bücher?

Ich meine: Warum kommen Regelwerke in Büchern daher, wenn wir sie auch in mehreren handlichen Heften haben könnten... oder auf laminierten Karten oder Papaufstellern, die man in die Tischmitte legt?

Warum sind Abenteuer schlankere Bücher und nicht etwa eine Box A6 Karteikarten mit den Szenen und NSC-Werten drauf, wovon die SL dann nur so viele mitnimmt, wie sie für den Spielabend braucht.

(Das sind jetzt nur undurchdachte Beispiele, aber vielleicht macht es tatsächlich Sinn, noch einmal über Auslieferungsformate nachzudenken).  :think:

Zitat
Sehr guter Punkt. Als Spieler hab ich immer gesagt: Ich brauch einen guten Mitspieler, dann ist mir ziemlich egal wer leitet.
Macht jetzt natürlich die Rolle des SLs auch kleiner, als sie ist.

(Aber ich wundere mich sowieso extrem über die Abneigung der Menschen gegenüber fremden Spielern auf Cons hier. In 20 Jahren Con-Erfahrung habe ich mal den ein oder anderen doofen Mitspieler gehabt da, aber das Gros war völlig in Ordnung, ebenso wie die dortigen Runden. Einige waren sogar überraschend genial. Und ich leitete auf Cons auch eine Menge, prä-Corona.)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #156 am: 10.02.2023 | 14:05 »
Sehr guter Punkt. Als Spieler hab ich immer gesagt: Ich brauch einen guten Mitspieler, dann ist mir ziemlich egal wer leitet.

Ich garantiere dir, ich kenne Spielleiter, die dich diese Aussage überdenken lassen. Und die sind nicht mal böswillig, nur scheiße.

Grundsätzlich reicht ein Depp, um die Spielrunde zu ruinieren. Die Spielleitung hat es aber in den meisten Runden aufgrund ihre exponierten Position deutlich leichter, das zu erreichen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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J.W. von Goethe

Offline felixs

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #157 am: 10.02.2023 | 14:19 »
Wieso überhaupt Bücher?

Weil das ein praktisches Format ist - alles in einem Band, alles bleibt zusammen.
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Offline Megavolt

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #158 am: 10.02.2023 | 14:24 »
Meine Vermutung:
a) weil es sich trotzdem verkauft und dann
b) leichter und schneller ist, mehr oder minder einfach runterzuschreiben, als sich genau Gedanken darüber zu machen.

Da hast du bestimmt Recht, aber ich empfinde das trotzdem als total leichtfertig.

Die könnten da auch auf Qualität achten, diese ganzen Mängel sind einfach unnötig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sich für WotC unterm Strich rentiert, wenn sie beim Einsteigerbox-Abenteuer 2000 Dollar beim Abenteuerautor einsparen, wenn sie die Box 50 000 Mal verkaufen (Zahl geraten).

Und mich als Kunde stößts auch einfach ab. Ich erwarte da mittlerweile ziemlichen Müll und den bekomme ich auch, das ist doch lächerlich. Die könnten mich stattdessen ja auch verzaubern mit ihren pfiffigen, sinnvoll strukturierten und präsentierten Abenteuern. Aber ne, stattdessen 200 Seiten lang wall of (mediocre) text, na vielen Dank.
« Letzte Änderung: 10.02.2023 | 14:26 von Megavolt »

Offline Jiba

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #159 am: 10.02.2023 | 14:28 »
Zitat
Ich erwarte da mittlerweile ziemlichen Müll und den bekomme ich auch, das ist doch lächerlich.
Den musst du nicht bekommen. Du könntest es auch einfach nicht kaufen.  ;)
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline unicum

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #160 am: 10.02.2023 | 14:33 »
Und trotzdem hat WotC bei D&D5 so gut wie alle Publikationen nach den großen 3 als Abenteuer vermarktet und hat gleichzeitig D&D in unerreichte Höhen katapultiert.

Naja gerade D&D sezt meines erachtens (ich bin seit der 4.0 nicht mehr dabei, die hab ich noch gekauft und nach dem ersten durchlesen war D&D für mich geschichte) aber darauf das in einer Spielrunde sich irgendwann viele oder "fast alle" das Players Handbook kaufen. nehmen wir eine runde mit 6 leuten, gibt es also vieleicht 3-6x das Players. Ein Abenteuer kauft sich aber nur der SL und eben dann nur einmal. Ein gespieltes Abenteuer hat auch optional eher die Chance danach auf Ebay zu landen,...

Aber ich denke das ist nur ein Teilaspekt des Spieles. Ich hab bei meinem ersten D&D schon improvisieren müssen und traue es mir auch heute noch zu ein Abenteuer komplett zu improvisieren. Ich selbst brauch kaum "Abenteuerbände" - und ja ich bin auch eigentlich immer wieder enttäuscht von Abenenteuern.

Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #161 am: 10.02.2023 | 14:45 »
Ich garantiere dir, ich kenne Spielleiter, die dich diese Aussage überdenken lassen. Und die sind nicht mal böswillig, nur scheiße.

Grundsätzlich reicht ein Depp, um die Spielrunde zu ruinieren. Die Spielleitung hat es aber in den meisten Runden aufgrund ihre exponierten Position deutlich leichter, das zu erreichen.

Ich hatte schon bei wirklich schlimmen SLs Spaß, weil ich mit nem Mitspieler Spaß hatte und der Rest dann nur noch tertiär war. Wichtig: Das ist auf Oneshots oder Conrunden gemünzt.
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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #162 am: 10.02.2023 | 14:48 »
Ich hatte schon bei wirklich schlimmen SLs Spaß, weil ich mit nem Mitspieler Spaß hatte und der Rest dann nur noch tertiär war. Wichtig: Das ist auf Oneshots oder Conrunden gemünzt.

Ja, ich weiß. ich kenne das Phänomen, hatte beim gleichen Spielleiter mit praktisch den gleichen Spielern beim nächsten Mal aber keinen Spaß mehr.  Manchmal kriegt die Gruppe die Kurve und schafft es ggf. sogar, die schlechte SL mitzunehmen, an anderen Tagen aber nicht.
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J.W. von Goethe

Offline Sphinx

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #163 am: 10.02.2023 | 14:58 »
Der Sinn von fertigen Abenteuern sollte ja an sich sein das jemand der nicht so Kreativ ist was zum Bespielen hat. Aber auch das es weniger Zeit kostet es vorzubereiten als sich selbst was auszudenken. Ich würde im besten Falle sagen das ein fertiges Abenteuer gleich viel Aufwand ist wie was selbst ausgedachtes. Mein Stiel wenn ich selbst was baue kostet sogar weniger Zeit als ein fertiges Abenteuer vorzubereiten/umzuschreiben.
Teilweise würde ja auch schon ein Layout helfen was übersichtlicher gestaltet ist.
Die Dinger sind mittlerweile in Farbe gedruckt oder eh PDFs, warum werden wichtige Sachen nicht Farblich hervorgehoben oder Eingerahmt. Warum nicht ne Liste mit den wichtigen NPC Namen für das Dorf damit man diese Schnell findet, anstatt sie unter Hütte 3b aus dem Fließtext fischen zu müssen.

Ach ja zu den 5 Freunden die es nur mal testen aus meinem letzten Post wollte ich noch schreiben:
Heute Konkurriert das Rollenspiel mit mehr Freizeitbeschäftigen den Je um die Freizeit. Da kann man als angehender Spielleiter entweder Dreck fressen bis man den dreh halbwegs raus hat, oder bläst den kram ab und Spielt lieber irgend ein Call of Duty sonst was Multiplayer spiel mit seinen Freunden.

Deshalb meine These um das Problem mit dem Spielleiter Mangel zu lösen muss man angehenden sprichwörtlich den Arsch Pudern damit die es so einfach wie möglich haben erste erfolge zu haben. Hier haben super viele inkl. mir geschrieben das sie gerne Leiten, mitunter sogar lieber als selbst zu Spielen. Aber bis zu diesem Punkt muss man es erst mal schaffen. Das man richtig in dem Hobby angekommen ist und ich schätze das klappt immer schlechter -> deshalb fehlt es vor allem bei den Potentiellen Neueinsteigerin an Spielleitern.

Offline Megavolt

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #164 am: 10.02.2023 | 15:08 »
deshalb fehlt es vor allem bei den Potentiellen Neueinsteigerin an Spielleitern.

Vielleicht ist das auch einfach ein natürlicher Erkenntnisprozess, der einsetzen muss, bis man versteht, dass die guten Spielleiter nicht auf Bäumen wachsen und man a) die, die man schätzt, hegt und pflegt oder b) dass man gegebenenfalls selber ranmuss.

Insofern ist der "Spielleiterschwund" vielleicht einfach nur das Symptom eines Ausleseprozesses?

Offline flaschengeist

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #165 am: 10.02.2023 | 15:32 »
Heute Konkurriert das Rollenspiel mit mehr Freizeitbeschäftigen den Je um die Freizeit. Da kann man als angehender Spielleiter entweder Dreck fressen bis man den dreh halbwegs raus hat, oder bläst den kram ab und Spielt lieber irgend ein Call of Duty sonst was Multiplayer spiel mit seinen Freunden.

Das finde ich einen wichtigen Punkt: Was Mensch tut oder lässt hat auch mit den jeweils verfügbaren Alternativen zu tun. Speziell Multiplayer-Computerspiele scheinen mir eine harte Konkurrenz fürs Hobby Rollenspiel. Ich meine mich zu erinnern, dass z.B. in Hochzeiten von World of Warcraft einige Pen & Paper für tot erklärten und Zahlen für diese These auf ihrer Seite hatten.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Tudor the Traveller

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #166 am: 10.02.2023 | 16:00 »
Weil das ein praktisches Format ist - alles in einem Band, alles bleibt zusammen.
Bei Karten, Loseblatt etc. setzt sehr schnell der Prozess der Entropie ein (alles verteilt sich im Raum).

Ist es imo nicht. Ich glaube, es sind einfach nur Bücher weil isso und waimmaso.

Bücher sind m.E. ein mäßig geeignetes Medium sowohl für Regelwerke als auch für Anleitungen und Nachschlagewerke.
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Offline unicum

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #167 am: 10.02.2023 | 16:42 »
Vielleicht ist das auch einfach ein natürlicher Erkenntnisprozess, der einsetzen muss, bis man versteht, dass die guten Spielleiter nicht auf Bäumen wachsen und man a) die, die man schätzt, hegt und pflegt oder b) dass man gegebenenfalls selber ranmuss.

Insofern ist der "Spielleiterschwund" vielleicht einfach nur das Symptom eines Ausleseprozesses?

Ich greif das mal auf und spinn es weiter:
Sie wachsen nicht auf Bäumen, zusammen mit "die Messlatte liegt sehr hoch" (Matt Mercer hat sie dahin gelegt) und dann noch ein weiterer vergleicht mit Pflanzen: Es wird vieleicht zuviel unkraut gejätet.

Will sagen: Anfangs-SL (aus denen noch etwas hätte werden können) welche an die falschen Spieler kommen und die dann "toxische Kritik" bekommen und sich demotiviert in ihr Schneckenhaus zurückziehen und nie mehr rauskommen.

Da gibt es auch ein Sprichwort "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen"

Offline unicum

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #168 am: 10.02.2023 | 16:55 »
Wieder so ein Conbeispiel (Mit einem der Menschen mit denen ich nicht mehr spielen will).

Spielleiterin leitet CoC,... und wir hatten einen Spieler in der Gruppe der partou immer quergeschossen ist. (*)

Am Ende war das Abenteuer dann irgendwie zu ende gebracht, wirklich spass gemacht hat es mir nicht (auch aus dem Grund da ich es schonmal gespielt habe bei meinem "weltbesten CoC Spielleiter" der aber nicht den Namen des Abeneteures rausgehauten hat und den Anfang so strickte das es eben am teastertext nicht zu erkennen war) aber die Spielleiterin hat danach, als von den 5 Spielern nur noch ich und ein anderer da war gemeint das sie jezt nach der Runde so überhaupt gar keinen Spass mehr aufs Spielen und erst recht nicht aufs Leiten hätte.
Will sagen wir haben zu dritt dann noch schlappe 3 Stunden über den Spielabend gesprochen und am Ende war aus dem "ich hab keinen Spass mehr" ein "Ich biete morgen nochmal was an" geworden.
« Letzte Änderung: 10.02.2023 | 17:22 von unicum »

Offline felixs

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #169 am: 10.02.2023 | 17:02 »
queergeschossen

Ist das die nicht-genderbinäre Form von querschießen?  ~;D (Pardon, das konnte ich mir nicht verkneifen)

Will sagen wir haben zu dritt dann noch schlappe 3 Stunden über den Spielabend gesprochen und am Ende war aus dem "ich hab keinen Spass mehr" ein "Ich biete morgen nochmal was an" geworden.

Einerseits super  :d Andererseits; die Zeit muss man erstmal haben.
« Letzte Änderung: 10.02.2023 | 17:04 von felixs »
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Offline unicum

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #170 am: 10.02.2023 | 17:05 »
Speziell Multiplayer-Computerspiele scheinen mir eine harte Konkurrenz fürs Hobby Rollenspiel. Ich meine mich zu erinnern, dass z.B. in Hochzeiten von World of Warcraft einige Pen & Paper für tot erklärten und Zahlen für diese These auf ihrer Seite hatten.

Als jemand der WoW lange gespielt hat (ich bin seit etwa einem Jahr "clean") und in dem Spiel sicher über ein Jahr Uptime hatte (d.h. ich hatte mehr als 365*24 Stunden in dem Spiel verbracht - und sei es auch nur wenn ich irgendwas gecampt habe und auf dem anderen Monitor etwas anderes tat).

Auf der anderen Seite sage ich mir heute: Wow ist tod und Rollenspiel mache ich immer noch. Es ist einfach immer das gleiche bei Wow, wirkliche inovationen gibt es kaum welche, die möglichkeiten die ich in einem normalen Rollenspiel habe - habe ich eben in einem MMO nicht (bzw noch nicht). Mit NSC reden, die nach einer eigenen Meinung fragen? Nein das geht (noch) nicht in solchen Spielen. Oder etwa in Wow auf einen Berg steigen - ist im Spiel nicht vorgesehen - also geht es nicht (gut Flugmount raus und hochfliegen, frag mich nicht wie meine Figur 120 verschiedene Reittiere in ihrer Tasche drin hat,...)

Ich hab mit Wow aufgehört als der lezte andere den ich auch noch privat kannte auch mit Wow aufgehört hat. Es war die Community die mich dort hielt, das "etwas zusammen machen" und nicht mehr das den 245 Run zu machen um "Unbesiegbar" (untotes Pegassi des Lichkönigs) zu bekommen.

Also: Meines wissens sind die Hochzeiten von Wow ziemlich lange her.

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #171 am: 10.02.2023 | 17:14 »
Hier nochmal eine Nachfrage: Wie nimmst du deine investierte Zeit als GM wahr? Die Art, wie du es schreibst deutet darauf hin, dass du das Ungleichgewicht im Vorbereitungsaufwand als nervig empfindest. Dein Blogartikel unterstreicht das, so dass ich schätze, du hast eigentlich gar nicht so wirklich Lust auf die Rolle hast und das Verhalten der Spieler befeuert das noch, stimmt das?
Ich brauche da die Ausgeglichenheit. Ich bin gerne SL, ich erfinde gern Welten, Szenarien, usw. und erwecke sie auch zum Leben. Ich bin aber auch gerne Spieler. Das Ideal sehe ich darin beides in Abwechslung zu machen. Ich brauche das zum  richtig glücklichen Rollenspiel. Bei manchen Gruppen hat es geklappt, bei anderen nicht. Wenn es nicht klappt, dann sollten die Spieler sich doch wenigstens mit dem Spiel beschäftigen. Mit der Charaktererschaffung zum Beispiel, oder jene Regelteile die ihre Charaktere betreffen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich manche Leute trotz klarer Kommunikation an den Tisch setzen und nicht einen Finger krumm gemacht haben. Oder, eigentlich noch schlimmer, wenn sie dann mit knirschenden Zähnen doch mal leiten, wissentlich eine Minimalstleistung abliefern. (Bei mir wird aber die ganze Epik erwartet.)
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #172 am: 10.02.2023 | 17:22 »
Ist es imo nicht. Ich glaube, es sind einfach nur Bücher weil isso und waimmaso.

Bücher sind m.E. ein mäßig geeignetes Medium sowohl für Regelwerke als auch für Anleitungen und Nachschlagewerke.

Dabei war's gar nicht mal "immer" so. An die Zeit, in der Rollenspiele noch wie andere Spiele auch standardmäßig in richtigen Schachteln daherkamen (so daß die Hersteller z.B. auch gleich die nötigen Würfel beilegen konnten), kann ich mich zumindest noch recht gut erinnern -- Bücher haben sich später, wenn ich das noch richtig im Gedächtnis habe, aus schlichten Kostengründen (Ausnutzen niedrigerer Steuer- und Zollsätze eingeschlossen) durchgesetzt.

Offline Issi

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #173 am: 10.02.2023 | 17:24 »
Ich hatte schon bei wirklich schlimmen SLs Spaß, weil ich mit nem Mitspieler Spaß hatte und der Rest dann nur noch tertiär war. Wichtig: Das ist auf Oneshots oder Conrunden gemünzt.
Das glaube ich.
Mit meinen lieblings Spielern zusammen, haben wir ( als Spieler) sogar Mal über Monate Gruppen unterhalten, in denen der Spielleiter ( vorsichtig ausgedrückt), nicht gerade eine Unterhaltungskanone war.
 
Nur irgendwann kommt der Punkt, wo man sich denkt: Jetzt ist auch Mal gut.

Vor allem wenn die Spieler, die das Ding unterhaltungstechnisch am Leben halten, Mal weg sind, laufen auch deren Gruppen nicht mehr.

Edit.
Umgekehrt gibt es Spielleiter die bereits mit ein bis zwei aktiven Spielern am Tisch, das Ding so rocken, dass selbst stillere, passive Spieler sich irgendwann trauen aus sich rauszukommen.
« Letzte Änderung: 10.02.2023 | 17:43 von Issi »

Offline unicum

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #174 am: 10.02.2023 | 17:33 »
Einerseits super  :d Andererseits; die Zeit muss man erstmal haben.

Zeit haben - oder Zeit nicht haben,... da kann man trefflich philosophieren, oder sich über die physikalischen Aspekte der Raumzeit austauschen.
Zeit nimmt man sich, haben tut jeder die gleiche Zeit. Ich habe mir damals die Zeit genommen weil da jemand war der sie brauchte.
Und ja ich würde es sehr begrüßen wenn Menschen sich zeit nehmen um anderen Menschen, die Menschen brauchen, zu helfen.

Ich hatte gerade gestern wieder meinen "alle 2 jahre" erste Hilfe kurs: da wurde zu anfang gefragt "warum helfen?"
Mein Grund: Ganz einfach - weil ich will, das wenn ich hilfe brauche, mir auch jemand hilft, und da ist es mir herzlich egal ob der "zeit hat"
Und für jene die in diesem fall (also erste hilfe) meinen das sie keine Zeit haben gibt es einen § im Strafgesetzbuch (das ist das büchlen das die Leute hinter Gitter bringt). Oder anderst gesagt: wer keine Zeit hat für andere Menschen, sollte mal über seine Soziale kompetenz nachdenken.

Was wäre denn die alternative gewesen?
Nach hause fahren und 3 Stunden Wow spielen (um etwas von weiter oben aufzugreifen),... und dafür dann eine recht passable Spielleiterin zu haben welche keine Runden mehr auf Cons anbietet.