für meinen Geschmack bei einer veritablen Schwachstelle
Da sind wir beim Knackpunkt: "Für deinen Geschmack".
Meiner Meinung nach ist alles, was geschmacksabhängig ist, keine Schwachstelle, weil sonst bist du schnell dabei, dass eigentlich JEDES Rollenspiel fast nur aus Schwachstellen besteht, weil du wirst für jede Mechanik irgendwen finden, dem sie nicht gefällt.
Jo, wenn man "das regelt die Spielleitung" als Schwachstelle bezeichnet dann wären rules-light Systeme eine einzige Schwachstelle.
z.B. das.
Eine echte Schwachstelle ist für mich etwas, wo das System etwas aktiv verspricht, was die Regeln nicht halten (z.B. ein explizit hochtaktisches Spiel mit extrem glücksabhängigen Anteilen mit großen Auswirkungen) oder wenn eine Regel wirklich dysfunktional ist (weil sie sich z.B. mit anderen Regeln widerspricht) oder extrem broken (also das Spielgleichgewicht völlig aushebelt, wenn man sie verwendet).
Solche Fälle sind in der Praxis extrem selten. Bei D&D5 genauso wie z.B. bei DSA. DSA ist für mich (!) als System praktisch unbrauchbar, weil es mit meinem gewünschten Spielstil einfach nicht im geringsten harmoniert. Aber es gibt wirklich wenige Stellen im System, wo selbst Fans sagen würden "das funktioniert nicht wie es soll".
Bei DSA4.1 wäre das z.B. der Reiterkampf, bei D&D5 ist der Herausforderungsgrad und die Berechnung von Encountern wahrscheinlich so ein Punkt.
Der Großteil der Punkte, den Leute als "Schwachstellen" nennen, hat aber damit zu tun, ob man D&D5 gerne lieber noch einfacher oder crunchiger haben will.
Für beides gibt es bereits Lösungen, z.B. Level Up Advanced 5e oder Pathfinder 2 für diejenigen, die es gerne verregelter haben wollen.
Und verschiedene OSR-5e-Hybride für diejenigen, die es noch simpler haben wollen.