Autor Thema: Schwachstellen der 5e?  (Gelesen 28658 mal)

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Offline Raven Nash

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #275 am: 17.08.2023 | 18:25 »
Dass der Take 10 gestrichen wurde, zählt für mich auch zu den schlimmeren Fails der 5E. (Genau wie bei PF2 btw)
Ist halt - wie drück ich das jetzt höflich aus? - sagen wir, damit wird halt die Brettspielfraktion bedient, genau wie mit der BA im Allgemeinen.
Ich interpretiere ja die Möglichkeit von A5e, einen passiven Skill festzulegen auch dahin, dass ein Take 10 möglich ist. Wenn ich mir Passive Sleight of Hand festlegen kann, kann ich auch generell Take 10 verwenden. Hat bei mir bisher jedenfalls noch zu keinen Zusammenbrüchen des Systems geführt.  ;)
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Offline Trollkongen

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #276 am: 17.08.2023 | 18:34 »
Kommt wohl drauf an, wie man Attribute definiert. Da in A5e die Boni vom Background kommen, sind die wohl mehr ein: alles an Vorbildung. Damit sind die Skills weiterführendes Wissen und Können.
D.h. bedeutet an deinem Beispiel, der Magier hat zwar ein umfangreiches Allgemeinwissen, aber bei allem, was ins Detail geht, fehlt es ihm. Wäre halt der klassische Fall eines Take 10.

A5e kenne ich gerade nicht so im Detail , aber wir reden ja auch eher über die 5e an sich, oder? (Auch wenn die die Ansätze der A5e generell gut finde.)

Mein Punkt war halt der, dass D&D5 da nicht so präzise oder feinkörnig ist. Proficiency scheint mir jedenfalls nicht allein bestimmend dafür, ob jemand was können soll oder nicht. Das ist halt alles sehr vage.

Bei DSA oder den Warhammer-D100-Dingern z. B. ist das sehr klar gelöst, was wer wie kann und was nicht. Es gibt allgemeine Skills und spezialisierte etc.

Bei D&D5 läuft es darauf hinaus - das entspricht jedenfalls meiner Erfahrung als Spielleiter wie Spieler -, dass man doch recht viel handwedelt. "Du bist Ranger, jaja, das weißt Du." Oder man lässt auf den Skill würfeln, den der SC hat - ob "Nature" oder "Arcana" bei einem Miestvieh, das passt schon. Meist klappt das irgendwie, nur: Es ist eben alles andere als eine Stärke des Systems.

Offline flaschengeist

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #277 am: 17.08.2023 | 22:53 »
Guter Einwand. Die Sache mit "alle dürfen's mal versuchen" ist je inherent unlogisch. Denn im Prinzip zeigen ja Barde und Rogue, das Dilletantismus sich über viele Skills zeigt, in denen man proficient ist, nicht über die reine Grundchance.
D.h. eigentlich dürften bei einem Skill-Check nur die würfeln, die im entsprechenden Skill auch Ahnung (Proficiency) haben. Erst wenn die alle versagt haben, könnte man die anderen ihr Glück versuchen lassen, eventuell mit höherem DC.

Es gibt in D&D5 RAW gar keine Skill Checks - es gibt lediglich Ability Checks, die durch ggf. vorhandende Proficiency unterstützt werden...
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline tartex

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #278 am: 18.08.2023 | 07:16 »
Naja aber wenn man den Leuten auf ihren Wunsch hin D&D zeigt, dann ist das ja auch irgendwie schräg wenn man das System dafür total umkrempelt.

Ich leite nur RAW, aber mache mir gerne Gedanken darüber, wie man es anders machen könnte. Eben weil ich die Schwachpunkte live sehe.

Dagegen spricht sich z.B. Raven Nash gegen die Diskussion von Alternativen und Modifikationen aus, verteidigt aber gerade auf Basis eines alternativen Regelsystems.  ;D Realsatire?

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Offline Raven Nash

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #279 am: 18.08.2023 | 08:42 »
Dagegen spricht sich z.B. Raven Nash gegen die Diskussion von Alternativen und Modifikationen aus, verteidigt aber gerade auf Basis eines alternativen Regelsystems.  ;D Realsatire?
Wieder mal absichtlich missverstanden?
Ich spreche mich nicht gegen die Diskussion an sich aus (die übrigens hier bereits zig-Male geführt wurde, mit exakt den selben Alternativen), sondern stelle die Gretchenfrage, warum man bei einem System bleibt, mit dem man offenbar tiefgreifende Probleme zu haben scheint (ich hab eben zu einer Alternative gewechselt, wenngleich nicht unbedingt aus systemtechnischen Gründen).

Klingt bei manchen ja fast wie eine gescheiterte Ehe, die man aber - aus welchen Gründen auch immer - krampfhaft nicht beenden will. Habe ich so bisher nur bei 5e gesehen (DSA vielleicht, aber das interessiert mich einfach zu wenig).

Wenn ich mir Feuersängers Erklärung ansehe, scheint es aber vor allem ein gewisses Maß an Überdramatisierung zu sein. So schlimm sind die "Schwachstellen" dann offenbar doch nicht. Die Parallele zur Ehe drängt sich mir da wieder auf.  ;)

Irgendwie scheinen (vor allem ältere?) D&D-Spieler zu "ihrem" System tatsächlich so ene Art Altes-Ehepaar-Verhältnis zu haben. Eigentlich geht der andere einem auf die Nerven, man findet ständig was zu mäkeln, aber am Ende des Tages trennt man sich dann doch nicht. Finde ich spannend.

Es gibt in D&D5 RAW gar keine Skill Checks - es gibt lediglich Ability Checks, die durch ggf. vorhandende Proficiency unterstützt werden...
Regeltechnische Begrifflichkeiten, die aus den Urzeiten mitgeschleppt werden.  Kein Mensch sagt am Tisch: "Mach einen Strength-Check (Athletics)." Das ist ein Athletics-Check (im Falle von A5e oft noch um "mit Strength" ergänzt, weil man ein anderes Attribut verwenden könnte).  ;)
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Offline flaschengeist

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #280 am: 18.08.2023 | 09:14 »
Regeltechnische Begrifflichkeiten, die aus den Urzeiten mitgeschleppt werden.  Kein Mensch sagt am Tisch: "Mach einen Strength-Check (Athletics)." Das ist ein Athletics-Check (im Falle von A5e oft noch um "mit Strength" ergänzt, weil man ein anderes Attribut verwenden könnte).  ;)

Mir ging es nicht um Begriffsklugscheisserei. Ich wollte darauf hinweisen, dass dein Vorschlag einen Bruch mit dem Design-Prinzip "alle dürfen immer auf alles würfeln" darstellt. Und dieses Prinzip drückt sich in den Regeln dadurch aus, dass es eben erst gar keine Fertigkeitswürfe gibt sondern im Regelbuch steht "Every task that a character or monster might attempt in the game is covered by one of the six abilities".
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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #281 am: 18.08.2023 | 09:20 »
Mir ging es nicht um Begriffsklugscheisserei. Ich wollte darauf hinweisen, dass dein Vorschlag einen Bruch mit dem Design-Prinzip "alle dürfen immer auf alles würfeln" darstellt. Und dieses Prinzip drückt sich in den Regeln dadurch aus, dass es eben erst gar keine Fertigkeitswürfe gibt sondern im Regelbuch steht "Every task that a character or monster might attempt in the game is covered by one of the six abilities".
Ok, missverstanden.
Aber wo liest du aus dem Text heraus, dass immer alle würfeln dürfen (sollen)? Egal ob es jetzt ein Ability- oder Skill-Check ist, wer wann würfelt entscheidet doch vornehmlich der DM (oder der Spieler will würfeln und erklärt, warum), oder?
Im Prinzip wäre das nicht mal eine echte Hausregel, sondern eine Art Leitfaden für den DM.
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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #282 am: 18.08.2023 | 09:28 »
Klingt bei manchen ja fast wie eine gescheiterte Ehe, die man aber - aus welchen Gründen auch immer - krampfhaft nicht beenden will. Habe ich so bisher nur bei 5e gesehen (DSA vielleicht, aber das interessiert mich einfach zu wenig).

Ich habe bisher D&D5 dreimal geleitet -  in 7 Jahren. Nächste Woche wird es das vierte Mal.

Wenn, dann erreiche ich eher den Punkt, wo man nicht mehr von One-Night-Stand mit Nachsetzen sprechen kann.  ;D

Ist eher so, dass man erkennt, dass Nacht und Nebel die leicht peinliche Gespielin nicht ewig verbergen werden können, und es langsam eine öffentliche Rechtfertigung braucht, weil man sie doch nochmals sehen wird.  8]
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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #283 am: 18.08.2023 | 09:53 »
Ist eher so, dass man erkennt, dass Nacht und Nebel die leicht peinliche Gespielin nicht ewig verbergen werden können, und es langsam eine öffentliche Rechtfertigung braucht, weil man sie doch nochmals sehen wird.  8]
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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #284 am: 18.08.2023 | 10:32 »
Klingt bei manchen ja fast wie eine gescheiterte Ehe, die man aber - aus welchen Gründen auch immer - krampfhaft nicht beenden will.

Man findet immer was zum kritisieren. Ich spiele 5e sehr gerne und finde trotzdem Dinge die man objektiv verbessern könnte und andere die mir schlicht persönlich nicht gut gefallen.
5e ist aber ein System das trotzdem vieles besser macht als andere Systeme und dabei weitaus zugänglicher bleibt. Das ist bei anderen Dingen bei mir ähnlich. Ich liebe die Herr der Ringe Trilogie, finde aber dennoch einiges was ich kritisiere. Das beisst sich mMn nicht. Um bei der Ehe-Analogie zu bleiben: In einer guten Ehe darf / soll man sich auch mal die Wahrheit sagen ;)

Andere Systeme ?
Warhammer z.B. mag ich auch und hat viele tolle ideen ist mir aber im Vergleich zu 5e viel zu crunchig.
Chtulhu ist mir gefühlt zu willkürlich bei der Erschaffung der Charaktere. Bei 5e ist Min-Maxen optional und man holt vielleicht 20 % Effektivität raus, bei Cthulhu wird der Charakter schnell unspielbar wenn man aus RP Gründen seine Fertigkeitspunkte weit streut und am Ende nichts über 30 % hat. Das kann man mit den richtigen Leuten gut spielen aber es hat klare Mängel. Zusammen mit der völlig anderen Zielsetzung sorgt das dafür das ich 5e bevorzuge.
Cyberpunk (spielen wir auch gerade) ist ein System das regeltechnische Mängel mit mMn seltsamen Ideen kombiniert und am Ende kommt was raus man zwar spielen kann (tun wir gerade) ich aber wirklich nicht unbedingt noch einmal spielen würde.
DSA ist DSA und da habe ich inzwischen ein persönliche Abneigung gegen, die über die Crunchigkeit und das 3-Würfel sind 2 zuviel Gefühl hinausgeht.
usw.

Nein, 5e ist für mich nicht perfekt, aber das perfekte System (für den persönlichen Geschmack) zu finden dürfte auch recht unwahrscheinlich sein da jeder von uns andere Vorlieben hat und es bei derartigen Projekten auch sehr schwer keine Fehler zu machen (wie z.B. der miese Index bei der 5e).
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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #285 am: 18.08.2023 | 10:41 »
Um bei der Ehe-Analogie zu bleiben: In einer guten Ehe darf / soll man sich auch mal die Wahrheit sagen ;)
-snip-
Nein, 5e ist für mich nicht perfekt, aber das perfekte System (für den persönlichen Geschmack) zu finden dürfte auch recht unwahrscheinlich sein da jeder von uns andere Vorlieben hat und es bei derartigen Projekten auch sehr schwer keine Fehler zu machen (wie z.B. der miese Index bei der 5e).
Sehr gut beschrieben. Das deckt sich mit dem Eindruck, den ich hier von vielen habe.
Und dennoch habe ich oft das Gefühl, dass die 5e - wie tartex sagt - die "peinliche Gespielin" ist. Wenn also die 5e ein guter Kompromiss ist, warum ist sie dann "leicht peinlich"?
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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #286 am: 18.08.2023 | 10:45 »
Ich glaube da hat er von sich gesprochen, nicht für andere.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #287 am: 18.08.2023 | 10:46 »
Dass der Take 10 gestrichen wurde, zählt für mich auch zu den schlimmeren Fails der 5E. (Genau wie bei PF2 btw)
Ist halt - wie drück ich das jetzt höflich aus? - sagen wir, damit wird halt die Brettspielfraktion bedient, genau wie mit der BA im Allgemeinen.
Gibts zu einer gewissen Form noch als level 11 feature beim Schurken, und auf level 3 beim Eloquence Bard.

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Offline Raven Nash

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #288 am: 18.08.2023 | 10:57 »
Ich glaube da hat er von sich gesprochen, nicht für andere.
Ich kenne das durchaus auch aus den englischsprachigen Foren. Man hat oft den Eindruck, als müsste man sich rechtfertigen, wenn man 5e spielt. Oder als wäre es den Leuten wirklich etwas peinlich.

Im RPG Pub muss man sich ja scheinbar für alles, was nicht Mythras ist, rechtfertigen. Aber das ist da schon ein Running Gag. Diese Untertöne kann man aber immer wieder und nicht nur dort, lesen.
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Offline tartex

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #289 am: 18.08.2023 | 10:59 »
Sehr gut beschrieben. Das deckt sich mit dem Eindruck, den ich hier von vielen habe.
Und dennoch habe ich oft das Gefühl, dass die 5e - wie tartex sagt - die "peinliche Gespielin" ist. Wenn also die 5e ein guter Kompromiss ist, warum ist sie dann "leicht peinlich"?

Eine alte Weisheit sagt halt "D&D5 ist das Zweitlieblings-D&D der meisten D&D-Veteranen."

Es wurde mit der Absicht designt alle an den Tisch zu holen und keinen Editionskrieg zu erzeugen. Dafür sind sie weise Kompromisse eingegangen und haben auch die heiligen Kühe auf der Weide gelassen.

Mein persönliches Lieblings-D&D ist übrigens Shadow of the Demonlord.  :headbang: Shadow of the Weird Wizard als Nachfolder ist auch schon gebackt, aber jetzt spielen wir mal brav D&D5-Aventurien (und gestern Abend habe ich Savage Worlds geleitet.)
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Offline Leonidas

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #290 am: 18.08.2023 | 11:16 »
Die „Peinlichkeit“ könnte vielleicht auch daher rühren, dass die Kernzielgruppe der 5e sich vom alten Grognard weg verschiebt, hin zu sehr viel jüngeren Leuten, die auch mal gerne mit sprechenden Plüschtieren ins Abenteuer ziehen und dabei ggf etwas anspruchsloser hinsichtlich der taktischen Herausforderungen sind.

Oder einfach weil der Mainstream für echte Kenner (tm) eben nicht gut genug sein darf.

Offline Raven Nash

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #291 am: 18.08.2023 | 11:23 »
Mein persönliches Lieblings-D&D ist übrigens Shadow of the Demonlord.  :headbang:
Das eignet sich aber eben nicht für jedes Setting (Spelljammer mit SotDL... wohl eher nicht  ;D). Mal sehen, wie der Weird Wizard wird (sag das 3mal schnell hintereinander...).
Oder einfach weil der Mainstream für echte Kenner (tm) eben nicht gut genug sein darf.
Ja, so ähnlich erscheint es mir auch.
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Offline tartex

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #292 am: 18.08.2023 | 11:29 »
Die „Peinlichkeit“ könnte vielleicht auch daher rühren, dass die Kernzielgruppe der 5e sich vom alten Grognard weg verschiebt, hin zu sehr viel jüngeren Leuten,

Also wirklich peinlich sind die Leute, die seit 30+ Jahren Geeks sind, aber vorher noch nie ein PnP-Rollenspiel gespielt haben. Ich weiß wovon ich rede. Ich spiele mit ihnen. Vor 10 Jahren haben die sich in der Geek-Hierarchie viel weiter oben gesehen, weil sie alleine hunderte Stunden lange vor irgendwelchen Computerspiele hingen.  8]
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Offline Arldwulf

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #293 am: 18.08.2023 | 12:12 »
Irgendwie scheinen (vor allem ältere?) D&D-Spieler zu "ihrem" System tatsächlich so ene Art Altes-Ehepaar-Verhältnis zu haben. Eigentlich geht der andere einem auf die Nerven, man findet ständig was zu mäkeln, aber am Ende des Tages trennt man sich dann doch nicht. Finde ich spannend.

Ist aber doch nicht überraschend, denn im D&D Bereich gibt es einfach über die Editionen hinweg eine riesige Fülle an verschiedenen Regelhilfen für etliche Spielweisen.

Zum einen sorgt dies dafür, dass jeder Topf leicht seinen Deckel findet. Und zum anderen das der Anschluss an andere Editionen leicht fällt, da man gerade im Settingbereich vieles wiederverwenden kann und gleichzeitig für die meisten Problemchen längst irgendwo eine Regel existiert die man klauen und als Hausregel nutzen kann.

Und das klappt natürlich auch mit der 5e. Klar würde ich die bei vielen Spielweisen abseits des klassischen Dungeoncrawls eher nicht so empfehlen. Aber sie für diese "fitter" zu machen ist oftmals ein kleinerer Schritt als gleich ein ganz neues System mit ganz neuen Problemen anzugehen.

Viele Schwierigkeiten lassen sich einfach lösen, vielleicht ist das ja auch die Analogie zum alten Ehepaar. Zusammen bleibt wer das hinbekommt.
« Letzte Änderung: 18.08.2023 | 12:14 von Arldwulf »

Offline Der Hasgar

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #294 am: 18.08.2023 | 12:38 »
Man findet immer was zum kritisieren. Ich spiele 5e sehr gerne und finde trotzdem Dinge die man objektiv verbessern könnte und andere die mir schlicht persönlich nicht gut gefallen.
5e ist aber ein System das trotzdem vieles besser macht als andere Systeme und dabei weitaus zugänglicher bleibt. Das ist bei anderen Dingen bei mir ähnlich. Ich liebe die Herr der Ringe Trilogie, finde aber dennoch einiges was ich kritisiere. Das beisst sich mMn nicht. Um bei der Ehe-Analogie zu bleiben: In einer guten Ehe darf / soll man sich auch mal die Wahrheit sagen ;)

Ich denke, so sehen das auch viele Rollenspieler. Aber es gibt eben auch Leute, für die der eine oder andere Kompromiss bei der Edition eben so schwerwiegend ist, dass die Grenze von "och, nicht so schlimm" übertroffen wurde. Mir geht es so wie ja oft besprochen mit dem Skillsystem (Was es ja faktisch irgendwie nicht gibt) und der Möglichkeit, Skills durch Magie problemlos komplett zu ersetzen. Für mich wird das bedeuten, mal die Ae5 auszuprobieren :)

Es ist hier im "Schwachstellen-Thread" ausgeufert, obwohl es halt wie gesagt keine Schwachstelle ist, sondern eine bewusste Designentscheidung für eine ganze andere Art Spiel. Das Spiel eignet sich für lockeres Dungeon-Crawling und auch Kampagnen, wenn einen Handwedeln nicht sonderlich stört.

Es hat dafür eine Superkraft: Neulinge ins Hobby zu ziehen und sie zu begeistern. Es kann Causal Gamer und auch alte Hasen zusammenführen. Das hat vorher wohl noch kein Pen&Paper-Spiel in der Intensität geschafft.
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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #295 am: 18.08.2023 | 13:20 »
Ok, missverstanden.
Aber wo liest du aus dem Text heraus, dass immer alle würfeln dürfen (sollen)? Egal ob es jetzt ein Ability- oder Skill-Check ist, wer wann würfelt entscheidet doch vornehmlich der DM (oder der Spieler will würfeln und erklärt, warum), oder?
Im Prinzip wäre das nicht mal eine echte Hausregel, sondern eine Art Leitfaden für den DM.

Prämisse A: Jeder Charakter und NSC hat alle sechs Attribute.
Prämisse B: Jeder Aufgabe fällt unter eines der sechs Attribute.
Prämisse C: Es gibt nichts anderes als Proben auf die sechs Attribute, um Aufgaben zu bewältigen - insbesondere keine Fertigkeitsproben.

Daraus schließe ich dann:
1. Jeder darf bei jeder Aufgabe mitmachen (das ist meines Wissens nach auch volle Absicht, um hier die OSR Schiene zu bedienen) außer einer Sonderregel regelt es anders (wie bei Tools).
2. Es widerspricht RAW, jemanden mit dem Verweis auf fehlende Proficiency in einer Fertigkeit eine Probe zu verwehren. Und imho zumindest dem Geist der Regeln, den DC davon abhängig zu machen, ob jemand einen Fertigkeit hat.

Wenn, dann erreiche ich eher den Punkt, wo man nicht mehr von One-Night-Stand mit Nachsetzen sprechen kann.  ;D

Ist eher so, dass man erkennt, dass Nacht und Nebel die leicht peinliche Gespielin nicht ewig verbergen werden können, und es langsam eine öffentliche Rechtfertigung braucht, weil man sie doch nochmals sehen wird.  8]

Eine sehr amüsante Analogie  ~;D :d.


Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Feuersänger

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #296 am: 18.08.2023 | 13:49 »
Ich finde die Argumentation durchaus schlüssig. War mir übrigens selber gar nicht bewusst, was sich aus der vermeintlichen Korinthe, dass eine Skillchecks sondern nur Ability Checks gibt, so alles folgern lässt.
"Jeder hat Wisdom, also darf auch jeder einen Wisdom Check machen" klingt für mich jedenfalls stringent.

Nebenbei ist das vermutlich auch als gewisses Sicherheitsnetz gedacht, dass nicht das ganze Abenteuer in einer Sackgasse steckenbleibt, nur weil der eine "geübte" Char seinen Wurf versemmelt, weil halt 65% einfach nicht gut ist.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #297 am: 18.08.2023 | 13:56 »
Dass jeder alles würfeln kann, aber nicht jeder alles würfeln muss, hatte ich immer als Verbeugung vor der OSR verstanden.

Online Ainor

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #298 am: 18.08.2023 | 15:32 »
Also wenn man sich so die Skills anschaut ist "Trained Only" mehrheitlich völlig undenkbar. "Überreden kann man nur mit Spezialausbildung versuchen" klingt schon ziemlich albern. Das einziger wären da wohl die Wissensfertigkeiten. Aber wenn man sie breit auffasst, im dem Sinne dass z.B. alle Fragen die etwas mit Magie zu tun haben eben durch einen Int(Arcana) Wurf beantwortet werden können dann macht "Trained Only" wenig Sinn. Das würde ja bedeuten dass in einer magischen Welt die Mehrheit nichts über Magie wissen kann.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Quaint

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Re: Schwachstellen der 5e?
« Antwort #299 am: 19.08.2023 | 13:58 »
Naja man kann schon einiges machen. Ich hab auch schonmal gesagt, bei x wird bitte nur der Beste oder nur der Schlechteste Würfeln, oder auf x bitte nur würfeln wenn ihr auch proficient seid.
Ist sicher nicht ganz RAW, aber oft hat man mehr Spaß, wenn man nicht immer alles so eng sieht.

Und bei manchen Sachen finde ich es naheliegend, wenn da nur ein Fachmann eine echte Chance hat. Oder würdest du dich von jemandem operieren lassen, der nur mal nen erste Hilfe Kurs gemacht hat?

Daraus würde ich aber nicht folgern, dass man nicht mal untrained Medicine würfeln kann um einen NPC zu verbinden oder vielleicht einen Knochen zu schienen oder zu wissen was man bei einem Patient mit Schüttelfieber am besten macht.

Man kann das ja durchaus vom konkreten Anwendungsfall abhängig machen. *etwas über Magie wissen* kann vielleicht jeder. Aber eine echte Chance, die alte Zaubermaschine aus Netheril wieder flott zu kriegen hat dann vielleicht doch nur jemand der sich näher damit befasst hat.
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