Autor Thema: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?  (Gelesen 3826 mal)

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Offline Blizzard

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Also...nehmen wir mal an, ihr seid ein Neuling und kein alter Hase. Ihr habt gar keine oder noch recht wenig Erfahrung im Rollenspiel. Und nehmen wir mal an, es gibt da einen RPG-Verein direkt bei euch im Ort oder in der Nähe. Und der bietet immer mal wieder RPG-Runden für Neulinge/Interessierte an. Ihr habt Interesse, RPG mal auszuprobieren und/oder am Verein.

Im internen Forum und auf anderen Kanälen (wie z.B. Discord) bekommt ihr mit, dass diverse SLs Runden anbieten. Ein SL ("A") bietet z.B. eine Runde DSA an, ein anderer SL ("B") meister D&D, ein dritter("C") leitet meinetwegen Cthulhu und darüber hinaus gibt's einen Vierten ("D"), der irgendwas eher Unbekanntes leitet )Lex Arcana z.B.
Vielleicht finden 2 Runden davon parallel statt, vielleicht auch jede an einem anderen Tag. Das spielt keine Rolle.

Frage: Würdet ihr euch im Vorfeld, bevor in an einer solchen Runde teilnehmt, ein "SL-Portfolio" von den SLs wünschen? Also eine Art Selbstportrait der SLs, in dem sie einfach gewisse Dinge angeben, als da wären z.B.:

- wie lange sie schon SL sind
- bevorzugte Genres/Systeme, evtl. Lieblingssystem
- nicht gemochte Genres/Systeme
- welche Art Typ SL sie sind (persönliche Selbsteinschätzung nach Robin D.Laws); evtl. (Selbst)Verortung im GNS-Modell
- was ihnen wichtig ist an einer Rollenspielrunde
- was sie gar nicht mögen /leiden können in einer Runde
- ob sie ein Motto/Credo für ihre Runden (festgelegt) haben (das für jede Runde gilt)
- eine Liste/Auflistung mit bereits geleiteten Systemen

... so was eben.

Haltet ihr sowas für sinnvoll? Weil wenn der SL z.B. in seinem Portfolio angibt, dass er gerne Minis & Battle Map verwendet, ihr das aber nicht mögt- dann könntet ihr (als Spieler) im Voraus ja schon wissen oder erahnen, dass die Runde bei diesem SL in dem Fall wohl eher nichts für euch ist. Und eben davon Abstand nehmen (und euch ein negatives Erlebnis ersparen). Oder haltet ihr das für überflüssig, frei nach dem Motto " Friss oder Stirb" bzw. " Wenn du mit dem SL und seiner Art/Leitstil nicht zurecht kommst, wirst du immerhin kein zweites Mal mit ihm spielen?

Die Fragen gelten übrigens nicht nur für absolute Neulinge. Sondern auch für erfahrene RPG-Hasen, die irgendwo anders hinziehen und dann-zwangsläufig- mit anderen bzw. neuen Leuten spielen müssen.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es sich um keine privaten Runden handelt. Eine Session Null oder Zero findet vor dem Spielen nicht statt.
« Letzte Änderung: 1.03.2023 | 18:25 von Blizzard »
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Offline Ma tetz

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #1 am: 1.03.2023 | 18:30 »
Ich glaube so ein Portfolio hilft, aber "alte Hasen" können das besser verstehen und mit Ihren Bedürfnissen abgleichen. Ein Neuling hat ja vermutlich noch garnicht die Möglichkeit gehabt herauszufinden, was ihm passt.

Probier es doch Mal aus und dann frag die Neulinge an Deinem Tisch, ob diese Infos hilfreich und relevant waren.
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Offline Haukrinn

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #2 am: 1.03.2023 | 18:35 »
Ich find das auch für alte Hasen total sinnvoll. Mir ist es doch wichtiger wer etwas wie leitet als was.
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Online Christian

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #3 am: 1.03.2023 | 18:47 »
Japp, der Neuling weiß ja evtl. meist nicht, ob er z.B. Spaß am Minis herumschieben hat oder nicht (außer er hat bereits Erfahrung in Brettspielen oder Wargaming damit) oder welcher Spielertyp er selber überhaupt ist. Als alter Hase sind die Infos dann doch nützlicher zur Einschätzung.
Ich selber würde einfach hingehen und mitspielen, dann weiß ich auf jeden Fall, ob ich wieder bei dem SL mitspiele oder nicht, weil ich mir aus reinen Selbstbeschreibungen heraus eher weniger vorstellen kann, wie sie wirklich drauf sind.
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Offline JollyOrc

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #4 am: 1.03.2023 | 18:57 »
ich würde das "wie lange ist man schon SL" rauslassen. Das ist für mich tatsächlich kein guter Indikator für irgendwas. Die anderen Aspekte finde ich klasse und hilfreich.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Duck

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #5 am: 1.03.2023 | 18:59 »
Ich finde die Idee gut, würde das aber nicht anhand fester Kategorien abfragen, sondern die SL ziemlich frei ihren Spielstil pitchen lassen. Also in etwa folgende Aufforderung an die SL: "Beschreibt in einem Absatz, was euch in euren Spielrunden wichtig ist und warum man gerade bei euch mitspielen sollte."

Für alte Hasen, die spezifische Fragen haben, könnte man mit Einverständnis der SL z.B. Discord-Handles als Kontaktmöglichkeit hinzufügen. Oder man spielt halt einfach einmal mit und findet heraus, ob man miteinander zurechtkommt.
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Offline Lord Verminaard

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #6 am: 1.03.2023 | 19:42 »
Was die verbale Umschreibung von Vorlieben angeht, ist meine Erfahrung, dass jeder da das reinliest, was er kennt, und einen das wenig bis gar nicht voran bringt. Systeme usw. zu nennen, ist da schon etwas objektivierbarer. Oder vielleicht eine Angabe, wie viel ausgespielten Dialog, wieviel Kampf, wieviel sonstiges Würfel-Regel-Gedöns, wieviel Planung, wieviel Einkauf/Verwaltung man in der Runde erwarten kann. Miniaturen ja/nein, Musik ja/nein, Props ja/nein. Sowas.
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Offline flaschengeist

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #7 am: 1.03.2023 | 19:57 »
Ich finde alle deine Punkte hilfreich, bin aber auch ein "alter Hase". Für Neulinge ist das ggf. zuviel Info, da würde ich es eher kürzer halten.

Was die verbale Umschreibung von Vorlieben angeht, ist meine Erfahrung, dass jeder da das reinliest, was er kennt, und einen das wenig bis gar nicht voran bringt. Systeme usw. zu nennen, ist da schon etwas objektivierbarer. Oder vielleicht eine Angabe, wie viel ausgespielten Dialog, wieviel Kampf, wieviel sonstiges Würfel-Regel-Gedöns, wieviel Planung, wieviel Einkauf/Verwaltung man in der Runde erwarten kann.

Ein zentraler Punkt würde in diese Richtung gehen. Ich habe in letzter Zeit z.B. mehrfach eine Aufteilung der Spielzeit in "Kampf", "Charakterspiel" (wurde allerdings leicht anders bezeichnet) und "Erkundung" gesehen.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Doomprayer

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #8 am: 2.03.2023 | 09:01 »
Als "alter Hase" fände ich

- was ihnen wichtig ist an einer Rollenspielrunde
- was sie gar nicht mögen /leiden können in einer Runde
- ob sie ein Motto/Credo für ihre Runden (festgelegt) haben (das für jede Runde gilt)

ganz hilfreich zur Orientierung, ob ich Lust hätte, da mitzuspielen oder ob dort ein Spielstil praktiziert oder gefordert würde, der mir widerstrebte.

Wenn ich zurückdenke an meine Anfangszeiten im letzten Jahrtausend, da hätte ich das nicht gebraucht. Jemand bietet an, ein Rollenspiel zu leiten? Hin da! Ich hätte ja eh nicht gewusst, was was für mich ist, hatte ja keine Erfahrung und auch keine oder nur sehr wenige Vergleichsmöglichkeiten.

Eine Kurzvorstellung der angebotenen Rollenspiele, finde ich da sinnvoller und ausreichend; aber wenn das von einem Verein angeboten wird, wird das wahrscheinlich eh gemacht.
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Offline klatschi

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #9 am: 2.03.2023 | 09:17 »
Ein zentraler Punkt würde in diese Richtung gehen. Ich habe in letzter Zeit z.B. mehrfach eine Aufteilung der Spielzeit in "Kampf", "Charakterspiel" (wurde allerdings leicht anders bezeichnet) und "Erkundung" gesehen.

Wobei das meiner Meinung nach weniger zur SL-Vorstellung gehört, sondern zur Runden- bzw. Kampagnenvorstellung, da ja jede Kampagne auch eine unterschiedliche Gewichtung benötigt. Und auch dann ist das in meinen Augen nur halb tragbar, weil die Spieler:innen ja auch noch was zu sagen und zu gestalten haben.
Als wir CoS gespielt haben, habe ich nicht erwartet, dass sich meine Gruppe zu willfährigen Handlangern des Grafen aufspielen und Vallaki halb in Trümmer legen (um selbst weniger Stress mit dem Grafen zu haben). Ist aber passiert - da hätte ich alle Spielzeit am Anfang irgendwie einschätzen können, am Ende kommt es anders  ~;D

Klar, eine Angabe: "Ich spiele mit BattleMaps und Minis und akzeptiere alles andere nicht und lasse da auch nicht mit mir reden" hilft dem Spieler einzuschätzen, ob das für einen passt. Aber eine Angabe: "Ich präferiere Battle Maps und taktisches Spiel"? Wenn die ganze Runde nun keine Battle Maps will, wird diese SL daran festhalten? Oder die Aussage: "Ich mag Character Play und denke, es solle mindestens 33% der Spielzeit einnehmen", öffnet so viele Gegenfragen: Was ist Character Play und wie wird es am Tisch umgesetzt? Ist das für die SL schon ein "in-person-Sprechen" oder muss ich viele Elemente in meinem Background angeben, die aufgegriffen werden können? Muss ich innere Konflikte bei meiner Spielfigur anlegen?
Ich habe das Gefühl, dass ein Großteil dieser Einschätzungen halt irgendwie alle absolut wischi waschi sind und eigentlich gar nix aussagen.

Es macht - in meinen Augen - mehr Sinn, zu beschreiben, welche Kampagne / welches Setting / welches Abenteuer man anbieten will und dann mit einem FewShot starten, an dessen Ende eine gute in-game Exit-Begründung steht. Dann können sich die SL und die Spieler:innen an zwei, drei Abenden kennenlernen und verstehen und nachvollziehen, ob es miteinander passt. Wenn nicht: Auch gut, danke für die gemeinsame Zeit, der Rest spielt die Kampagne / das Abenteuer / etc. weiter. Und auch erst danach macht man sich mehr Gedanken, wie man alles verweben kann.

Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #10 am: 2.03.2023 | 09:23 »
Sehe ich eher wenig sinn darin - aus sicht des Anfängers.

Begründung:
Ich hab oft genug bei Anfängern erlebt das sie etwa im Laden vor dem "DSA"Regal standen und schlicht geschockt waren "das muss ich alles fürs Spiel lesen?"
(was ja natürlich nicht so ist, aber das ist einem Anfänger der noch keine Ahnung hat nicht klar). Auch bezüglich des Types von SL ist es nicht unbedingt klar was denn diese bezeichnungen bedeuten.
Die Sache wie lange man schon SL ist sagt imho auch nicht viel aus. Ich hab in den Anfangszeiten 7x die Woche gespielt, derzeit nur noch 1x alle 2 Wochen,... auch sagt es nichts über die Qualität aus. Es verleitet "Anfänger" vieleicht eher dazu zu einem alten Hasen zu gehen (der noch im alten Denken behaftet ist) als zu jemanden junges.
Desweiteren bin ich der meinung das man ein "Spielrundenaushang" kurz und knapp halten sollte, etwa um gerade Anfänger nicht abzuschrecken. Lieber schreibe ich einen Stimmungsvollen Teasertext zum Abenteuer als da meinen "Lebenslauf des RollenspielerSL" dranzuhängen.
Ich weis von mir auf Arbeit was so in etwa los ist wenn ein Doktor der Physik irgendwelchen angelernten Arbeitern etwas versucht zu erklären (war vor Jahren jedenfalls sehr lustig zu beobachten) und frage mich gerade was wir hier schon alles für Begriffe verwenden mit denen ein wirklicher Neuling nichts anfangen kann. Nehmen wir zum Beispiel mal "Minis & Battle Map",... bei Miniaturen kann man etwa auch daran denken das dieses Wort in der Literatur, dem Schach und der Musik (und den Spirituosen) verwendung findet. Battel Map? Könnte das etwas zum Essen sein, mit viel Fleisch, eine Schlachtplatte? Von GNS Model und anderen "Fachbegriffen" vieleicht mal ganz zu schweigen, da müssen "wir hier" uns ja schon immer klar werden was eigentlich die genaue Definition ist/ sein könnte.

Offline Sphinx

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #11 am: 2.03.2023 | 09:30 »
Jain.
Für ein Oneshot zum mal antesten helfen die Informationen vermutlich ohnehin nicht viel. Ohne Vorwissen nützen einem diese Angaben nicht die Welt. Da ist dann ehr ein Steckbrief zum System das dieser DM anbietet sinnvoll.
Schmutziges SciFi Setting, viel Charakterspiel,....

Für Runden die Potenziell länger laufen. Habe ich auch immer so gehalten, wenn ich mit neuen Spielern zusammen gekommen bin, egal ob Online oder am Tisch. Ich sage klar wie ich ticke, was ich von den Spielern erwarte und was ich nicht leiden kann. Und wenn es ne ganz neue Runde ist, lege ich auch erst mal ein One oder Fewshot Abenteuer als Anfang fest, als Probezeit. Damit sowohl ich als auch Spieler danach entscheiden können, ob man zusammen was Längerfristiges anfangen möchte.

Offline JollyOrc

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #12 am: 2.03.2023 | 09:33 »
Klar, eine Angabe: "Ich spiele mit BattleMaps und Minis und akzeptiere alles andere nicht und lasse da auch nicht mit mir reden" hilft dem Spieler einzuschätzen, ob das für einen passt.

Ich hatte unlängst eine Spielrunde so angekündigt: "Ich bringe Dungeonteile, Figuren und Requisiten mit. Wir spielen OLD SCHOOL!"

Und habe Spieler bekommen, die sowas größtenteils noch nie bespielt hatten, aber neugierig drauf waren. (Und sehr viel Spaß hatten. (Vielen Dank nochmal für den Abenteuer-Tipp Rorschachhamster)

Will sagen: Klare Ansagen was man an den Tisch mitbringen und einsetzen will sind hilfreich!
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline felixs

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #13 am: 2.03.2023 | 09:44 »
Also quasi Bewerbungsmappen?

Ein Trend unserer Zeit - mit Vor- und Nachteilen. Einerseits gut, weil man damit tatsächlich manche "Zeitverschwendung" gegenseitig verhindern kann. Andererseits nicht so gut, weil einerseits Selbstdarstellung nötig (nicht jeder, der was anderes gut kann, kann das gut. Und nicht jeder kennt die akutellen Buzzwords und den gerade angesagten Sepia-Filter) und andererseits eine Verengung der Erfahrungswelt und des Tellerrands passiert. Letzeres ist natürlich gerade erwünscht; führt aber zur Vernischung.

Wie immer mit menschlichen Dingen: Eine gute Lösung gibt es nicht.
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Offline klatschi

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #14 am: 2.03.2023 | 09:57 »
Ich hatte unlängst eine Spielrunde so angekündigt: "Ich bringe Dungeonteile, Figuren und Requisiten mit. Wir spielen OLD SCHOOL!"

Und habe Spieler bekommen, die sowas größtenteils noch nie bespielt hatten, aber neugierig drauf waren. (Und sehr viel Spaß hatten. (Vielen Dank nochmal für den Abenteuer-Tipp Rorschachhamster)

Will sagen: Klare Ansagen was man an den Tisch mitbringen und einsetzen will sind hilfreich!

Das unterstütze ich voll. Aber ich sehe diese Angaben beim spezifischen Rundenangebot und nicht beim allgemeinen SL-Vorstellungsportfolio.
Und ich hatte eben Blizzards Frage genau so verstanden: Ein allgemeines  Vorstellungs-Portfolio, das mich als SL beschreibt, um potenziellen Interessierten die Einschätzung zu erleichtern, ob sie mit mir spielen wollen. Genau das halte ich halt für sinnlos und dafür eine detailliertere Vorstellung meines Spielangebots umso wichtiger.

Offline Boba Fett

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #15 am: 2.03.2023 | 10:01 »

Ich persönlich meine, ein One- oder Few-Shot Abenteuer zur Vorstellung gibt 100 mal mehr Einblick als eine nüchterne Mappe.
Auch, weil die wenigsten Menschen sich wirklich vollumfänglich selbstkritisch beurteilen können. (Und da schließe ich mich selbst zu 100% ein.)
Wenn eine solche "Mappe" Informationsinhalte vermitteln kann, dann sind es die Systeme, die man spielen kann und möchte.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Nodens Sohn

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #16 am: 2.03.2023 | 10:21 »
Also quasi Bewerbungsmappen?

Ich würde so etwas gar nicht mal als Bewerbungsmappe, sondern eher als Profil dieser Spielrunde sehen. Man kann es ja auch anders herum sehen: "ACHTUNG: So leite ich - das ist mir wichtig - Passt du als Spieler in meine Runde?"

Wenn man als SL eine Spielrunde anbieten möchte, könnte man in kurzen Halbsätzen seinen Spielstil beschreiben.

(nur als Beispiel)
- Immersion ist mir wichtiger als Regelgesuche.
- Horror heißt nicht Bodysplatter!
- Den Gegnern ist es egal ob du erst 4. Stufe bist.
- Du wirst die X-Karte brauchen!
- was auch immer ...

Ich denke in der Art, in einem kurzen Abschnitt könnte man diese spezielle Runde vorstellen. In solche Sätze kann man sich auch hineinfühlen, wenn man noch Anfänger ist. Ich würde es gar nicht allgemein halten wollen, da ich, wie ich an mir merke,  je nach Rollenspiel einen unterschiedlichen Leitungsstil habe.
« Letzte Änderung: 2.03.2023 | 10:25 von Nodens Sohn »

Offline Undwiederda

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #17 am: 2.03.2023 | 10:27 »
- wie lange sie schon SL sind

Inzwischen bin ich bei der Aussage eher genervt, weil sie einfach gar nichts für mich aussagt, zumindestens nichts als Qualitätskriterium.

- bevorzugte Genres/Systeme, evtl. Lieblingssystem

ich würde ja erstmal davon ausgehen, dass er das System mag was er leitet aber wenn eine Fantasy SL das erste mal SCI-Fi ausprobiert kann man das ggf merken aber keine Ahnung, hilft mir wahrscheinlich mit dem SL eher Small Talk zu halten

- nicht gemochte Genres/Systeme

hmm, er mag also kein DSA okay, würde mir als Anfänger jetzt auch nicht helfen

- welche Art Typ SL sie sind (persönliche Selbsteinschätzung nach Robin D.Laws); evtl. (Selbst)Verortung im GNS-Modell

benutzt diese Modelle denn noch jemand? Jetzt mal ehrlich? die meisten Spieler, die ich kenne wissen nicht mal was Laws oder GNS ist. Ich behaupte einfach mal, dass die wenigsten sich wirklich mit Rollenspieltheorie befassen

- was ihnen wichtig ist an einer Rollenspielrunde
das finde ich ein guter Punkt

- was sie gar nicht mögen /leiden können in einer Runde
auch das finde ich gut, dann weiß man zumindestens ob man mit seiner Art eher punkten oder scheitern wird.

- ob sie ein Motto/Credo für ihre Runden (festgelegt) haben (das für jede Runde gilt)
das müsste man mir näher erklären

- eine Liste/Auflistung mit bereits geleiteten Systemen
wozu? Ich habe 50 Systeme geleitet, davon aber nur wenige in großen Kampagnen und was hat ein Anfänger davon? Wirkt er dadurch auch Qualitativ besser, weil er mehr Systeme geleitet hat als eine spezialisierte SL, die sich dafür mit dem Setting und dem ganzen Metaplotkram auskennt?



Sorry falls es jetzt arg negativ rüber kommt aber ich bin ehrlich, dass ich mit wenig der Dinge viel Anfangen kann um mir ein Überblick zu verschaffen.
Ich meine mich würde als Anfänger interessieren, worum geht es im System, was kann ich erwarten (ernst, bier&bretzel, usw), wie ist der Spielstil (Dungeoncrawl, RPG-Lastig, usw), vlt auch Warnungen (Boddyhorror, Gore, usw.), was wird gestellt, was muss ich mitbringen, ggf wenn es offline ist wie sieht es mit Barrierefreiheit, Essen und trinken aus (letztere könnte man auch in den Punkt davor einbringen), ich finde auch eine Angabe gut, ob es eine Anfängerrunde ist, weil man sich da mehr Zeit für den einzelnen nehmen muss und mehr erklären darf.

Offline JollyOrc

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #18 am: 2.03.2023 | 10:29 »
Das unterstütze ich voll. Aber ich sehe diese Angaben beim spezifischen Rundenangebot und nicht beim allgemeinen SL-Vorstellungsportfolio.

ah, ja, das kann ich nachvollziehen, warum Du da eher bei dem Rundenangebot bist.

Andererseits weiß ich, dass ich als SL zum Beispiel völlig unabhängig vom System Geschwindigkeit, Rulings-not-Rules, und Improvisation bevorzuge. Meine Sprecherqualitäten finde ich selbst natürlich hervorragend, aber das würde ich nicht einschätzen wollen.

Insofern gehören in ein Vorstellungsportfolio IMHO nur Vorlieben und bewusste Neigungen, nicht aber Fähigkeiten oder Erfahrungen.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline klatschi

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #19 am: 2.03.2023 | 10:52 »
ah, ja, das kann ich nachvollziehen, warum Du da eher bei dem Rundenangebot bist.

Andererseits weiß ich, dass ich als SL zum Beispiel völlig unabhängig vom System Geschwindigkeit, Rulings-not-Rules, und Improvisation bevorzuge. Meine Sprecherqualitäten finde ich selbst natürlich hervorragend, aber das würde ich nicht einschätzen wollen.

Insofern gehören in ein Vorstellungsportfolio IMHO nur Vorlieben und bewusste Neigungen, nicht aber Fähigkeiten oder Erfahrungen.

Und genau solche Angaben wie „Geschwindigkeit“, „Rulings-not-Rules“ und „Improvisation“ sind aus meiner Sicht zu wenig klar definierbar und eher Spektren und dadurch wenig aussagekräftig - ich könnte auf Anhieb jetzt nicht festlegen, wie ich bei den  Punkten stehen würde bzw. ob das meine Einschätzung, bei einer deiner Runden teilzunehmen, beeinflussen würde. Einfach weil du unter Geschwindigkeit sicher ganz andere Dinge verstehst wie ich :)

EDIT: wahrscheinlich wirst du dann auch erst gar nicht Splittermond oder DSA 4.1 oder Pathfinder 2 anbieten, die sich eher für Rules-Not-Rulings anbieten  ;D


Aber um nochmal auf die Einstiegs-Frage von Blizzard zurückzukommen: ich denke, solche Angaben würden bei dem Beispiel nix ändern.
SL A bietet DSA
SL B bietet D&D
SL C bietet Cthulhu
SL D bietet Lex Arcana

Sagen wir B und D liegt parallel - da ist es doch wahrscheinlich egal, wie transparent die SL ihre Vorlieben und Qualitäten anpreist: wenn ich als Interessierter keine Lust auf Fantasy Rom und lateinisches Vokabular habe, wird wahrscheinlich auch eine Vorstellungsmappe meine Wahl nicht groß beeinflussen. Und wenn ich C und D parallel sind und ich mag keinen Horror, dann wird mich auch Cthulhu wenig reizen.
Dass Systeme wie Lex Arcana vielleicht weniger ziehen als DSA oder Cthulhu liegt mMn an den Systemen, weniger an den SL die sie anbieten. Einfach weil sie weniger „Standardkost“ sind.
« Letzte Änderung: 2.03.2023 | 10:56 von klatschi »

Offline 1of3

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #20 am: 2.03.2023 | 11:54 »
Ich verstehe den Use Case noch nicht ganz. Wenn ich eine konkrete Runde anbiete, also z.B. Godbound. Dann ist doch egal, welche Spiele ich sonst noch mag oder nicht mag oder?

Und eigentlich finde ich auch gar nicht so wichtig, was jetzt die fazilitierende Person so tut oder mag, sondern was von mir erwartet wird, wenn ich mitmachen will. Gut, das bedingt sich irgendwie, aber dann kann mans ja auch gleich richtig rum sagen:

- Ihr löst gern Rätsel und stellt Nachforschungen an.
- Ihr hängt nicht so sehr an euren Charakteren. Hier wird ggf. gestorben.
- Ihr spielt gern Charakere mit Fehlern und Problemen.
- Ihr holt gern aus euren Character Builds mechanisch das beste raus.
- Ihr arbeitet gern an der Ausgestaltung der Hintergrundwelt mit.
- Ihr krault gern vorsichtig den Dungeon mit 10-Fuß-Stangen und Gehirnschmalz.
- Ihr spielt (neben eurer Hauptfigur) gern verschiedene Nebencharaktere.
- Ihr habt kein Problem mit blutigen Beschreibungen.

Usw.

Offline Arldwulf

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #21 am: 2.03.2023 | 12:03 »
Hilfreich kann es bei der Frage sein ob neue Regelideen oder dergleichen eingebracht werden können. Wenn mir z.B. ein Spielleiter sagt er mag kein Player Empowerment, oder Spiele ablehnt welche dies enthalten kann das eine wichtige Info für Spieler sein.

Aber wahrscheinlich hilft in den meisten Fällen miteinander reden und konkret nachfragen mehr als ein interpretationsbedürftiges Portfolio.

Offline Selis

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #22 am: 2.03.2023 | 12:07 »
Ich halte die Idee für sinnvoll, auch zum Beispiel bei Spielerbörsen (da würde ich mir wünschen das Abseits von freien Eintragungen etwas standardisiert angeben zu können)
Je nachdem wie es formuliert ist, kann es für Neueinsteiger aber unverständlich sein.

Für Spieler finde ich es übrigens auch sinnvoll.

Power Gamer: NaN% | Butt-Kicker: 33% | Tactician: 33% | Specialist: 54% | Method Actor: 96% | Storyteller: 71% | Casual Gamer: NaN%

spiele: L5R, FFG Star Wars, 7te See, Monster of the Week, Monsterhearts
leite: Monsterhearts (baue Poolgruppe auf)
SL Backlog: 7te See, Dragon Age

Offline dicemice

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #23 am: 2.03.2023 | 12:15 »
Wenn es konkret darum geht Neulinge anzusprechen würde ich auf zu viele Fakten verzichten, ich denke die können damit nichts anfangen. Kuhl ist sicher eine Art Einstufung welche Genres der SL an sich mag (möglichst grob) und ansonsten eher etwas wie einen kurzen Kommentar zu 'so bin ich zum RPG gekommen' oder 'darum mache ich im Verein mit' oder sowas, halt was, was zeigt, dass hinter dem Eintrag wirklich ein Mensch steckt.
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Offline Faras Damion

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #24 am: 2.03.2023 | 12:29 »
Ich finde es zeitsparender, wenn kurz zu lesen ist, was von mir als Spieler erwartet wird.
Braucht man Kenntnisse von Rollenspiel oder sogar vom System?
Welche Plattformen werden benutzt?

Und dann noch etwas zu System und Runde:
Welches Ziel hat die Runde, z.B. Test eines eigenes Abenteuers, Einsteigerrunde, Test eines neuen Systems?

Die Vorstellung hier fand ich z.B. super:
https://www.drachenzwinge.de/forum/index.php?topic=166754.0

In meiner Filterblase kann man sich die SL kaum aussuchen, sondern ist froh um jeden Engagierten.
Method Actor: 92%, Storyteller: 67%, Tactician: 58%, Power Gamer: 46%, Casual Gamer: 29%, Butt-Kicker: 21%, Specialist: 13%