Autor Thema: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?  (Gelesen 3827 mal)

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Offline bobibob bobsen

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #25 am: 2.03.2023 | 12:35 »
Für Neulinge halte ich das für too much.
Eine Ifo worum sich das Spiel dreht würde ich allerdings begrüssen.

Offline Sphinx

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #26 am: 2.03.2023 | 13:21 »
Ich bin definitiv FAN von Einleitungen für Kampagnen, zumindest längerfristige.
Das hier hab ich für die mir schon bekannten Spieler gemacht bevor ich Descent into Avernus in DnD geleitet habe. Hat alle mit ins Boot geholt und Grundsätzlich alles festgelegt.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Bei der Onlinerunde die ich vor langem Angefangen habe zu leiten hab ich auch vorher festgelegt wie es läuft.
Wenn ihr Mitspielen wollte, spielt ihr auch mit. Kein nebenher Youtube gucken oder was Daddeln.
Es wird gespielt wenn wenigstens 3 Spieler Zeit haben.


Denke das ist das wichtigste, so ne Art Session -1. Wo man eben die unumstößlichen Regeln festlegt wie es läuft, sodas jeder vorher weiß worauf er sich einlässt. Aber eben Spielrunden bezogen, nicht als DM Steckbrief. Auch wenn der "DM Steckbrief" die Beschreibung vermutlich maßgeblich färben wird.

HEXer

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #27 am: 2.03.2023 | 13:25 »
Als Neuling (und auch jetzt als RPG-Opi) guck ich eigentlich immer nur auf das System/Setting, nicht auf die SL. Gerade auf Cons wo man eh nicht weiß, welche anderen Spieler man so erwischt, spielt und spielte die SL eigentlich keine Rolle.

Offline Blizzard

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #28 am: 3.03.2023 | 12:45 »
Erstmal danke für eure ganzen Antworten, Ansichten und Meinungen. Durchaus interessant, wie ihr zu dem Thema steht.

Ich will auf vereinzelte mal ein bisschen näher eingehen:

Probier es doch Mal aus und dann frag die Neulinge an Deinem Tisch, ob diese Infos hilfreich und relevant waren.
Das werde ich beim nächsten mal ausprobieren, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. Ich weiß allerdings nicht, wann das sein wird. Kann dann aber- wenn gewünscht- Feedback geben, wie & ob die Spieler das als hilfreich empfunden haben.

Oder vielleicht eine Angabe, wie viel ausgespielten Dialog, wieviel Kampf, wieviel sonstiges Würfel-Regel-Gedöns, wieviel Planung, wieviel Einkauf/Verwaltung man in der Runde erwarten kann. Miniaturen ja/nein, Musik ja/nein, Props ja/nein. Sowas.
Wie willst du so etwas denn angeben? Das sind ja Dinge, die sich schlecht in Werte fassen oder in Werten messen lassen. Oder nimmst du eine pauschale prozentuale Einteilung der einzelnen Aspekte für deine Spielrunde vor?

- wie lange sie schon SL sind

Inzwischen bin ich bei der Aussage eher genervt, weil sie einfach gar nichts für mich aussagt, zumindestens nichts als Qualitätskriterium.
Ich habe auch nie behauptet, dass dies (Anzahl der bereits geleiteten Jahre) ein Qualitätsmerkmal sei. Ich habe ja selbst auch schon die Erfahrung gemacht, dass ein Neuling-SL besser geleitet als einer mit 10 Jahren Erfahrung.

Zitat
- welche Art Typ SL sie sind (persönliche Selbsteinschätzung nach Robin D.Laws); evtl. (Selbst)Verortung im GNS-Modell

benutzt diese Modelle denn noch jemand? Jetzt mal ehrlich? die meisten Spieler, die ich kenne wissen nicht mal was Laws oder GNS ist. Ich behaupte einfach mal, dass die wenigsten sich wirklich mit Rollenspieltheorie befassen
Ich denke schon, dass diese Modelle noch benutzt werden- allerdings wohl eher von einer Minderheit. Man muss die Modelle natürlich kurz erklären wenn man sie verwendet- keine Frage.

Zitat
...
- ob sie ein Motto/Credo für ihre Runden (festgelegt) haben (das für jede Runde gilt)
das müsste man mir näher erklären
Also es kann ja sein, dass du ein SL bist, der total Wert auf Action(!) legt. Dann könnte dein Motto z.B. " Action !, Action!, Action!" lauten- oder du klaust einfach das von Savage Worlds. ;) "Drama! Baby" wäre auch vorstellbar, oder " Style over Substance" oder sowas. Du könntest auch sagen: " Mein Motto ist : 4x (natürlich adaptiert auf eine RPG-Runde). Und ja, natürlich sollte man das Motto dann auch kurz erklären.

Zitat
- eine Liste/Auflistung mit bereits geleiteten Systemen
wozu? Ich habe 50 Systeme geleitet, davon aber nur wenige in großen Kampagnen und was hat ein Anfänger davon? Wirkt er dadurch auch Qualitativ besser, weil er mehr Systeme geleitet hat als eine spezialisierte SL, die sich dafür mit dem Setting und dem ganzen Metaplotkram auskennt?
Auch hier nochmal: Das ist natürlich kein Qualitätsmerkmal. Wenn ich aber von jemandem weiß, dass der schon (mal) System X, Y oder Z geleitet hat, dann kann ich den ja mal fragen, ob er das leiten würde (wenn ich das mal ausprobieren will).

Zitat
Sorry falls es jetzt arg negativ rüber kommt aber ich bin ehrlich, dass ich mit wenig der Dinge viel Anfangen kann um mir ein Überblick zu verschaffen.
Meines Erachtens ist das übertrieben negativ.

Als Neuling (und auch jetzt als RPG-Opi) guck ich eigentlich immer nur auf das System/Setting, nicht auf die SL. Gerade auf Cons wo man eh nicht weiß, welche anderen Spieler man so erwischt, spielt und spielte die SL eigentlich keine Rolle.
Es geht aber nicht um Con-Runden, wo man eh nicht weiß, mit wem man spielt (es sei denn, man kennt die Leute). Sondern um Runden, die in einem RPG-Verein angeboten werden, wo es SLs gibt, die evtl. auch mehrere Systeme/Runden anbieten.

Dann wurde noch von irgendjemand erwähnt, es sei wichtig, wie es mit der Verpflegung aussieht...das mag für die Runde interessant sein, ist aber kein Punkt für eine SL-Vorstellung.

Und hängt euch bitte nicht am Begriff oder der Verwendung des Wortes 'Portfolio' auf. Es geht hier nicht um eine "Bewerbungsmappe", die der SL vor Beginn der Runde abgibt, und die sich dann jeder Spieler anschaut oder durchliest. Das Wort habe ich als übergreifenden Begriff verwendet, der nur das Prinzip deutlich machen und etwas veranschaulichen sollte. Es geht/ging mir darum, dass ein SL sich vorstellt (allgemein) und was die Spieler von diesem SL vermeintlich erwarten können. Dass sie im Voraus abschätzen können, ob dieser SL mit ihnen, ihren Vorstellungen (vom RPG) kompatibel ist/sein könnte- oder eher nicht.
« Letzte Änderung: 3.03.2023 | 12:48 von Blizzard »
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Offline tartex

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #29 am: 3.03.2023 | 14:52 »
Ich bin nicht so Fan der Fragen.

Ich hatte schon zu viele Spielleiter, die einen stundenlang vollgelabert haben, die irgendein aufgeschnapptes Foren- oder Youtube-Wissen wiedergekaut haben, aber wo die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis, Selbsteinschätzung und Realität so enorm war, dass es mir um die Stunden vorher echt leid tut.

So nach dem Motto (überspitzt formuliert): "Ich bin total gegen Railroading, ich hasse das! Aber ich bringe halt einfach die geilste Geschichte aller Zeiten rüber und schau dir die Trottel an, die in Hollywood-Filme gehen, wenn ich mit frischen Ideen wie Kantalf, dem Schwarzen, auftauche. Der beste Charakter aller Zeiten begleitet euch beim Hexcrawl, den ich mal kurz mit einer Dramastruktur gestreamlinet habe. Und ich bin voll gegen Mainstream-Spiele wie D&D, ich spiele nur ganz abgefahrenes Indie-Zeug wie Fate. Also eigentlich Pathfinder, aber ich habe mal eine Rezension zu Fate gelesen und will das auch mal leiten, sobald ihr meine epische Großkampagne durchhabt. Ich leite die total wie OSR - klar mit Pathfinder und Challenge Ratings - aber im Endeffekt geht es ja ums Mindset, oder?"  >;D

Die Red Flags kommen natürlich nicht gleich so zum Vorschein.
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Offline DonJohnny

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #30 am: 3.03.2023 | 15:27 »
Ich geh mal aufgrund der Beschreibung davon aus, dass es (auch) um unseren Verein geht.

Ich bin ja Recruitingbeauftragter des Vereins und wir haben auch einen großen Zustrom an Interessenten. Wir betreiben gerade eine recht aktive Spielrundenorganisation und vermitteln Spieler in Runden. Ich trete also mit den Neulingen (meistens, wie von dir beschrieben keine bis mittelviel Rollenspielerfahrung) in Kontakt und mache ihnen Angebote. Aus der Erfahrung, die ich damit die letzten anderhalb Jahre gemacht habe, würde ich sagen, folgende Punkte sind von Bedeutung (in absteigender Reihenfolge):

1. Unkompliziertes Angebot: Keine Terminfindung, Zack, Samstag 19:00 Uhr steht, System steht, Ort steht! Ja, du kannst auch kurzfristig zusagen oder absagen, musst nichts mitbringen, nichts vorbereiten, auftauchen, Spaß haben, nach Hause gehen, fertig.
...
...
...
...
2. Genre: Manchmal kommen sie noch und sagen so was wie "Fantasy wäre gut" oder bei etwas spezielleren Angeboten dass ihnen das nicht so zusagt z.B. Fiasco und Tales from the Loop gabs mal Bedenken, ob das passt.
3. Kann ich das? Manchmal kommt die Frage, ob man bei der Runde als Anfänger "mithalten" kann. Je komplexer das Angebot erscheint, desto öfters kommen diese Bedenken.
4. Soziale Imkompatibilitäten: Natürlich ausschließlich bei denen, die schon ein zwei mal im Verein waren, aber da gehts dann auch schnell los, dass X nicht mit Y kann. Eigentlich immer zwischen Spielern, dass der Interessent mit einem Spielleiter nicht kann, war bisher meines Wissens nach nicht der Fall.
...
...
5. Schwerpunkt des Systems: Ganz selten schreibt einer er sucht "unkompliziertes Regelwerk"
...
...
...
...
6. Tatsächliches System: Öfters kommt, dass sie z.B: D&D spielen wollen. Bietet man ihnen dann ein anderes System an, spielen sie es auch, gut, wenn es dann in eine ähnliche Richtung geht, aber nicht mal das muss sein. Besagte Interessentin die "D&D" spielen wollte spielt jetzt Warhammer 40k Schattenjäger. Und sie fands gut. Deswegen steht es so weit hinten.


Mit Spielleiterstil oder anderen Feinheiten können und/oder wollen die sich nicht auseinander setzen. Von meiner Erfahrung her, alles was ich über die Runde schreibe, was über zwei Sätze hinaus geht, wird nicht mehr gelesen oder nicht mehr verstanden.

In diesem Sinne würde ich sagen, so eine SL-Vorstellung bringt wahrscheinlich nichts. Im schlimmsten Fall schreckt es ab, weil dein Angebot kompliziert und anspruchsvoll erscheinen lässt.

edit: Typo
« Letzte Änderung: 3.03.2023 | 15:30 von DonJohnny »
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Offline Blechpirat

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #31 am: 3.03.2023 | 15:30 »
Was die verbale Umschreibung von Vorlieben angeht, ist meine Erfahrung, dass jeder da das reinliest, was er kennt, und einen das wenig bis gar nicht voran bringt. Systeme usw. zu nennen, ist da schon etwas objektivierbarer.

Das ist so wahr. Es fehlt nicht nur das gemeinsame Vokabular, sondern auch noch der gemeinsame Erfahrungshorizont.

Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #32 am: 3.03.2023 | 15:35 »
So nach dem Motto (überspitzt formuliert): "Ich bin total gegen Railroading, ich hasse das! Aber ich bringe halt einfach die geilste Geschichte aller Zeiten rüber und schau dir die Trottel an, die in Hollywood-Filme gehen, wenn ich mit frischen Ideen wie Kantalf, dem Schwarzen, auftauche. Der beste Charakter aller Zeiten begleitet euch beim Hexcrawl, den ich mal kurz mit einer Dramastruktur gestreamlinet habe. Und ich bin voll gegen Mainstream-Spiele wie D&D, ich spiele nur ganz abgefahrenes Indie-Zeug wie Fate. Also eigentlich Pathfinder, aber ich habe mal eine Rezension zu Fate gelesen und will das auch mal leiten, sobald ihr meine epische Großkampagne durchhabt. Ich leite die total wie OSR - klar mit Pathfinder und Challenge Ratings - aber im Endeffekt geht es ja ums Mindset, oder?"  >;D

Die Red Flags kommen natürlich nicht gleich so zum Vorschein.

Ich weis jezt halt auch nicht ob ich als Anfänger die Red Flags als solche erkennen würde. Ich meine da gibt es solche Begriffe wie "Railroading", "Hexcarwl", dann solche Abkürzungen wie OSR,... ich glaube nicht das Anfänger sich klar sind was so etwas bedeutet.


Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #33 am: 3.03.2023 | 15:37 »
4. Soziale Imkompatibilitäten: Natürlich ausschließlich bei denen, die schon ein zwei mal im Verein waren, aber da gehts dann auch schnell los, dass X nicht mit Y kann. Eigentlich immer zwischen Spielern, dass der Interessent mit einem Spielleiter nicht kann, war bisher meines Wissens nach nicht der Fall.

Kurz eingehakt:
Wie löst du das ggf auf?

Offline DonJohnny

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #34 am: 3.03.2023 | 15:54 »
Der härteste Fall hatte eine meiner Runden betroffen. Zwei neunzehnjährige Mädels. Die Runde lief eh nicht so gut. Ich hab die bald auslaufen lassen. X habe ich in meine neue Runde eingeladen und Y andersweitig versorgt. Da hatte auch niemand "Schuld", die Chemie hat einfach krass nicht gepasst.
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Offline tartex

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #35 am: 3.03.2023 | 15:56 »
Ich weis jezt halt auch nicht ob ich als Anfänger die Red Flags als solche erkennen würde. Ich meine da gibt es solche Begriffe wie "Railroading", "Hexcarwl", dann solche Abkürzungen wie OSR,... ich glaube nicht das Anfänger sich klar sind was so etwas bedeutet.

Ja, das auch nicht. Ich wollte nur anmerken, dass selbst für Leute, die mit der Begrifflichkeit vertraut sind, die Antworten wenig hlfreich sind. Bei Einsteigern ist das sowieso Hopfen und Malz verloren. Und dann werden viele Spielleiter nicht gerade neutral über ihren bevorzugten Spielstil vs andere sprechen.

"Ich leite DSA4, weil es viel weniger Regelbücher als DSA5 braucht, und außerdem nicht nur hirnloses Gekloppe wie D&D ist. Meine Spiele richten sich an Spieler mit guten Geschmack, die nicht dumm sind. Falls du dumm bist oder peinlich, passt du eher nicht in meine Gruppe. Dann solltest du dir vielleicht lieber was mit Miniaturen suchen. Sonst bist du hier genau richtig!"
« Letzte Änderung: 3.03.2023 | 15:58 von tartex »
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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #36 am: 3.03.2023 | 16:10 »
@tartex:
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Offline Blechpirat

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #37 am: 3.03.2023 | 16:45 »
So nach dem Motto (überspitzt formuliert): "Ich bin total gegen Railroading, ich hasse das! Aber ich bringe halt einfach die geilste Geschichte aller Zeiten rüber und schau dir die Trottel an, die in Hollywood-Filme gehen, wenn ich mit frischen Ideen wie Kantalf, dem Schwarzen, auftauche. Der beste Charakter aller Zeiten begleitet euch beim Hexcrawl, den ich mal kurz mit einer Dramastruktur gestreamlinet habe. Und ich bin voll gegen Mainstream-Spiele wie D&D, ich spiele nur ganz abgefahrenes Indie-Zeug wie Fate. Also eigentlich Pathfinder, aber ich habe mal eine Rezension zu Fate gelesen und will das auch mal leiten, sobald ihr meine epische Großkampagne durchhabt. Ich leite die total wie OSR - klar mit Pathfinder und Challenge Ratings - aber im Endeffekt geht es ja ums Mindset, oder?"  >;D

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Offline General Kong

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #38 am: 3.03.2023 | 16:53 »
Ich will also da was spieleitern und soll dazu um Spieler buhlen, indem ich mich in den schillernsten Farben präsentiere ...

Okay, und ich dachte immer, ich spiele zum Vergnügen.

Ob das Spieler sinnvoll finden oder nicht: Würde ich nicht machen. Schon aus Prinzip. Angaben zum System, Setting, ob geeignet für Neulinge oder für erfahrene Spieler, ob Schnupperrunde, ob Einschüsser, ob vorgefrtiget Charaktere oder eigene der Stufen 1-5/ 6-10/ 1-1000 - gut und sinnvoll. Erzählspiel oder taktisches Figurenschieben - das will man vielleicht wissen. Regelkenntnisse sind wichtig oder optional - auch wichtig.

Aber ich bewerbe mich um nichts. Und was heiss es schon, wenn ich da schriebe "Gorilla mit 39 Jahre Leitungserfahrung in dreiundzwölfzig Systemen ...", meine DSA-Runden können trotzdem Müll sein. In Champions bin ich aber super. Blöd, dass ich AD&D anbiete ... (immerhin glaube ICH ja, dass das gut wird, sonst würde ich mir die Mühe ja nicht machen).

Ob das was taugt, zeigt sich am Tisch im Spiel, nicht im "Portfolio".
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Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #39 am: 3.03.2023 | 16:54 »
"Ich leite DSA4, weil es viel weniger Regelbücher als DSA5 braucht, und außerdem nicht nur hirnloses Gekloppe wie D&D ist. Meine Spiele richten sich an Spieler mit guten Geschmack, die nicht dumm sind. Falls du dumm bist oder peinlich, passt du eher nicht in meine Gruppe. Dann solltest du dir vielleicht lieber was mit Miniaturen suchen. Sonst bist du hier genau richtig!"

Da leuchten bei mir aber red flags zuhauf auf die ich auch ohne jeglichen Kontakt zu Rollenspiel hätte. Ich würde mich heute, oder auch zu den anfängen meiner RSP Zeit, bei so etwas nicht anmelden.

Offline Metamorphose

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #40 am: 3.03.2023 | 17:02 »
Ja, ich würde mir so ein Kurzportrait wünschen. Für mich wäre wichtig, was die Person so geleitet hat, Lieblingsgenres, wie sie ihr Leitungsstil kurz beschreiben würde und was ihr im P&P RPG wichtig ist. Das wärs, kurz und knackig - mir würd das reichen. Am besten in einem flüssigen, kurzen Vorstellungstext dargestellt. Infos zum Abenteuer wären natürlich separat auch wichtig, wie der Affengeneral zuvor schrieb.
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Offline tartex

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #41 am: 3.03.2023 | 17:04 »
Da leuchten bei mir aber red flags zuhauf auf die ich auch ohne jeglichen Kontakt zu Rollenspiel hätte. Ich würde mich heute, oder auch zu den anfängen meiner RSP Zeit, bei so etwas nicht anmelden.

In meinem Alter checke ich das auch, aber in meinen Umfeldern konnte man so Newbies eigentlich immer gut den Bauch pinseln. Man wirft ihnen ein paar unbekannte Begriffe an den Kopf, und assoziiert die mit positiven Zuschreibungen. Dann fragt man sie, ob sie diese positiven Zuschreibungen gut finden und drückt ihnen langsam nickend und mit Schulterklopfen die Würfel und das 400-Seiten-Regelwerk in die Hand. "Keine Sorge, musst du nicht lesen. Ich kümmere mich da schon um alles."
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Offline Alexandro

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #42 am: 3.03.2023 | 17:06 »
Ich versuche eher klar zu beschreiben*, was Spieler meiner Runden zu erwarten haben (damit sie nicht mit komplett falschen Erwartungen in die Runde kommen). Mich möglichst schillernd zu präsentieren, um mehr Spieler "abzuholen", ist imo kontraproduktiv - dann hat man nur rummopernde Spieler in der Runde, die bei einer ehrlichen Beschreibung sich eine andere Runde gesucht hätten, und das Rundenklima insgesamt leidet darunter.

*scheitert manchmal immer noch daran, dass einige Spieler anscheinend nur den Titel des Gesuchs lesen und nichts von der Beschreibung.
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #43 am: 3.03.2023 | 17:12 »
Eigentlich sind meine Anmeldungen - für die Rollenspielanfängerrunden in meinem Verein - eher so:
Exemplarisch aus dem Kopf raus:

Setting: Wilder Westen mit kleinen Horroelementen (also nicht ganz 'orginal Wilder Westen')
Für anfänger geeignet.
Vorgefertigte Spielfiguren.
Spielleiter: unicum
Spielsystem: Deadlands
Abenteuername: Ärger im Dead Horse Saloon.
Dann natürlich: Spielort, Zeitlicher rahmen,...


Teasertext: Es ist der 3. Juli 1863 weitab vom Bürgerkrieg der in den Staaten tobt. Die kleine Stadt in der das Abenteuer spielt ist zu unwichtig und abgelegen als das sich die Kriegsparteien wirklich dafür interessieren. Seit Monaten gibt es keinen Whiskey mehr, doch heute hat Jim der Besitzer des "Dead Horse Saloons" verlautbaren lassen das es heute abend welche bei ihm gibt.
Es ist abend und du hast dich natürlich im Saloon eingefunden aber noch nichts von dem Whiskey getrunken als sich ... die ereignisse überschlagen.


Sagt jezt nichts über mich aus, oder?
Warum das Setting? Weil ich denke das sich alle etwas unter "Wilder Westen" vorstellen kann
Warum das System? Weil es zum Setting passt.

Ich denke das sind so meine Gedanken dahinter.

Und natürlich ist da kaum "Vorstellung" für mich drin.

Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #44 am: 3.03.2023 | 17:20 »
In meinem Alter checke ich das auch, aber in meinen Umfeldern konnte man so Newbies eigentlich immer gut den Bauch pinseln.

"Ich leite DSA4, weil es viel weniger Regelbücher als DSA5 braucht, und außerdem nicht nur hirnloses Gekloppe wie D&D ist. Meine Spiele richten sich an Spieler mit guten Geschmack, die nicht dumm sind. Falls du dumm bist oder peinlich, passt du eher nicht in meine Gruppe. Dann solltest du dir vielleicht lieber was mit Miniaturen suchen. Sonst bist du hier genau richtig!"

Ich hab mal meine red Flags fett markiert, die haben mit Alter eigentlich wenig zu tun, eher mit dem zwischenmenschlichen Umgang miteinander und da gehört imho auch dazu andere eben nicht zu diskreditieren nur weil sie andere Vorlieben haben. Das kursiv geschriebene finde ich überheblich, etwas was mir auch nicht passt.

Aber ja ich brauch keine Rollenspielerfahrung um zu erkennen das mir diese Beschreibung ziemlich zuwiederläuft. Das DSA ist dabei herzlich egal,...

Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #45 am: 3.03.2023 | 17:35 »
Ja, ich würde mir so ein Kurzportrait wünschen. Für mich wäre wichtig, was die Person so geleitet hat, Lieblingsgenres, wie sie ihr Leitungsstil kurz beschreiben würde und was ihr im P&P RPG wichtig ist. Das wärs, kurz und knackig - mir würd das reichen. Am besten in einem flüssigen, kurzen Vorstellungstext dargestellt. Infos zum Abenteuer wären natürlich separat auch wichtig, wie der Affengeneral zuvor schrieb.

Schreib doch mal eines,...

Das problem was ich sehe ist - klassisch das sich Leute vor einem schwarzen Brett drängen und dabei nicht unbedingt die muse haben eine Dina4 Seiten langen text zu lesen,... - also wenn ich irgendweclhe Dinge erklären muss wie etwa Spielstile,... da wirds imho mit "kurz und knackig" recht schwer.

Klar kann ich schreiben
"Ich bin der unicum, ich bin 44 jahre alt und elektroninegnieur, ich mach seit 33 jahren Rollenspiel und davon seit 22 Jahren Spielleiter, ich hab zuhause 11 regelwerke im schrank stehen die ich regelmäsig spiele."
soweit kann man es als normalo noch verstehen wenn ich dann aber schreibe
"Ich setze meine Spieler gerne in eine Sandbox und lasse ihnen viele Freiheiten, dafür erwarte ich aber das sie selbst aktiv werden und nach eigenen Lösungen suchen und eigene Ideen einbringen."
Ist vieleicht noch verständlich aber 'Sandbox' kann ich in einem Satz nicht wirklich umschreiben (ausser natürlich die brachialmethiode: Sandbox ist das gegenteil von Railroading,... und was ist railroading - das gegenteil von Sanbox).
"Auf der anderen Seite ist meine Spielwelt Lebendig und Aktionen von euch Spielern werden zum Teil auch Reaktionen von Gegnern und auch Verbündeten auslösen."

Die gefahr die ich sehe ist das es irgendwie beliebig wird wenn das alle so machen (wer schreibt schon "Ich leite gerne erzählonkeliges Railroading bei dem eure Figuren nur statisten sind") , die Texte die man dann zu lesen hat werden länger und länger.
Ich komme also als Anfänger das erste mal zu einem solchen Event und es sind 10 Runden angeboten,... ich hab also zu 10 Spielleitern / Abeneteuern Infos zu lesen,...
Wenn jeder etwas ausführlicher ist artet das aus.
Das kurz und knackig ist da wirklich etwas das fast forciert werden muss.

Offline Metamorphose

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #46 am: 3.03.2023 | 17:50 »
Schreib doch mal eines,...
Ich versuchs mal aus der Hüfte:

Hallo, ich bin der Ben. Ich leite seit etwa 20 Jahren Rollenspiele, unter anderem Vampire, Das schwarze Auge und diverse kleinere Indie-Rollenspiele. Am liebsten bewege ich mich im Genre der Fantasy, besonders wenn es verrückt wird. Ich mag kreative Lösungen im Rollenspiel und wenn Spielende aktiv das Abenteuer und die Geschichte mitgestalten.

Irgendwie so. Es ist noch nicht perfekt oder sehr kurz, geht aber es geht in eine Richtung. Die Indie-Rollenspiele sind denke ich das einzige, was man googeln müsste... zudem ist unbestimmt, was für Indie-Spiele. Doch das würde dann auch eine riesige Liste sein ;) Zum Abenteuer wäre dann sowas wie von unicum geschrieben gut, dann wissen alle Bescheid.
« Letzte Änderung: 3.03.2023 | 17:53 von Metamorphose »
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Thread zu rezis von "Buffy - Im Bann der Dämonen"

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #47 am: 3.03.2023 | 18:10 »
Ich mag kreative Lösungen im Rollenspiel und wenn Spielende aktiv das Abenteuer und die Geschichte mitgestalten.

Das Problem ist halt, dass auch der größte Railroader das so sagen wird.

Okay, vielleicht außer er sagt:

"Ich liebe es Abenteuer zu leiten, wo die Charaktere im Mittelpunkt stehen und in eine aufregende Tour de Force voll unerwarteter Wendungen und großartiger Überraschungen geworfen werden. Menschliches Drama steht für mich im Mittelpunkt."

Aber was sagt das dann dem Anfänger?

Beide Beschreibungen klingen spannend, der Rest ist für den unbedarften Leser einfach schmückendes Füllwerk.
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Offline sindar

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #48 am: 3.03.2023 | 18:31 »
Ich versuche mich mal an so einem Kurzportrait für mich selber:

Als Spielleiter behalte ich mir die Hoheit über den Hintergrund vor. Möglichkeiten der Spieler, abseits der Handlungen ihrer Charaktere den Hintergrund zu beeinflussen / erschaffen (a.k.a. Player Empowerment) sind mein Ding so gar nicht. Auch stark personeninteraktionbetontes Spiel ist mein Ding nicht; als Spielleiter fühle ich mich außerhalb der Zivilisation und / oder in Traumlanden am wohlsten. Ich bevorzuge plotfixiertes Spiel; ob es dabei um Action, Puzzeln oder Suchen / Erkunden geht, ist mir egal, ich komme mit allem davon klar. Ich halte das Spieltempo gerne hoch (schaffe das aber nicht immer). Kreative Nutzung von Charakterfähigkeiten sehe ich gerne (und unterbinde sie nur, wenn ich einen wirklich guten Grund dafür habe). Ich freue mich, wenn die Spieler mit ihren Charakteren den Plot mitgestalten, und lasse mich da auch gerne mal von den Spielern führen. Habe ich einen fertig vorbereiteten Plot, habe ich aber auch kein Problem damit, die Spieler entlang dieses Plots zu führen.

Ist sowas brauchbar?
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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #49 am: 3.03.2023 | 18:50 »
Ja, ich würde mir so ein Kurzportrait wünschen.

Wenn du, wie du schreibst, 20 Jahre Rollenspielerfahrung hast, bist du aber nicht die Art von Spielern, um die es in diesem Thread geht. Es geht um Spieler mit keiner bis wenig Rollenspielerfahrung die neu in einen Verein kommen.
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