Mac blickt die Ermittlerin einen kurzen Augenblick lang entgeistert an und für ein paar Atemzüge glaubt Casey dass er den Stein nicht nehmen würde. Klingt die Geschichte doch zu fantastisch. Was hätte sie davon gehalten, wenn sie es so präsentiert bekommen hätte? Aber dann schließt sich die Hand von Mac und den Stein und er führt ihn an sein Auge.
Was dann geschieht nehmt ihr nur noch durch einen Nebel wahr. Das Chaos bricht aus. Ihr wisst nicht mehr wer angefangen hat zu schießen oder ob die Schüsse fielen bevor sich der schwarze, ölige Horror, mit seinen peitschenden Tentakeln manifestierte. Das grell aufblitzende Mündungsfeuer, der peitschende Knall der Schüsse, Menschen die schrien, Mac der schrie, wie ihr vor irgendwas oder irgendjemand zu Boden geworfen wurdet, Glas das splitterte, das dumpfe, metallische ploppen wenn Projektile sich ihren Weg durch das Blech der Karosserie bahnten.
Dann verblassen die Geräusche, ein Schleier schiebt sich über die Welt, als würde ein Vorhang fallen. Das letzte was ihr glaubt wahrzunehmen ist eine dunkle, menschenähnliche Gestalt. Wie ein Scherenschnitt vor dem Wald. Es könnte ein Mann sein, vielleicht auch eine Frau. Hochaufragend und ruhig in all dem Chaos um euch herum. Erhellt nur durch das flackernde Blaulicht und die grellen Blitze der Schüsse.
Seinen Kopf ziert ein ausladentes Geweih.
Das Schweigen zwischen den alten Eichen.
Dann folgt Schwärze.
_________________________________________________
_
Ein Piepen.
Der sterile Geruch.
Ein grelles Licht, abgedämpft nur durch dünne Gardinen.
Das Zwitschern von Vögeln.
Ein komischer Geschmack im Mund, ein trockenes Gefühl, rau, als hättet ihr länger nichts getrunken.
Der Schleier klärt sich und ihr erkennt, dass ihr im Krankenhaus liegt. Helle Wände, freundliche Farben. Der erste Reflex ist die Kanüle im Arm herauszureißen. Das letzte mal als ihr so erwartet waren es Drogen welche euch irgendwelche mörderischen Hippies zu Gott weiß welchem Zweck verabreicht hatten. Doch eure Körper gehorchen euch nicht. Allein das Heben des Armes, fühlt sich an als würden zentnerschwere Gewichte an euren Gliedmaßen hängen.
Den Kopf zu drehen erfordert ein ungeahnte Willensanstrengung.
Ihr liegt in einem Krankenhauszimmer. Das Fenster ist auf Kipp und eine lauwarme Sommerbriese weht in das Zimmer. Sie bewegt leicht die Vorhänge. Ihr könnt die Geräusche der kleinen Stadt hören. Irgendwo ein Kinderlachen.
Eine Gestalt tritt in euer Sichtfeld, erst ist sie nur ein Schemen, dann klärt sich euer Blick. Es ist Dr. White.
„Schön, dass sie endlich wach werden…“
Seine Stimme scheint aus den Tiefen des Ozeans zu euch durchzudringen. Er erzählt irgendwas von zwei Tagen, Ruhe und Behandlung, etwas von Drogen und das ihr euch keine Sorgen machen müsst.
Doch eure Blicken hängen an einem Fernseher, der zwar ohne Ton läuft aber dessen Bilder euch im Hintergrund nicht loslassen.
Ein Altes Haus auf einer Waldlichtung. Eine Reporterin im Vordergrund. Demolierte Polizeiautos.
Ein Schriftband läuft durch das Bild.
++++Drogenlabor in Algonac ausgehoben++++Zwei Tote++++Sektenanführerin verhaftet++++Eine weitere Person ist auf der Flucht++++Vorsicht diese Person ist bewaffnet und Gefährlich++++