Ich habe derzeit wieder eine Art Hobbykrise. Mir gefällt einfach keins von den Fantasy-Regelwerken so richtig. Jedes von den Dingern hat irgendeinen größeren Haken, der sich auch mit Hausregeln nicht leicht korrigieren lässt.
Hordes of the Things ist gut, hat aber ein paar Konventionen, die mir nicht gefallen (ersetzbare Horden, Magier und Helden gefallen mir nicht), außerdem fehlen Plänkler und Piken, außerdem "fehlt" eine Möglichkeit, Truppentypen ein wenig gegeneinander abzugrenzen. Anführungszeichen, weil das so gewollt ist. Entscheidend aber ist, dass die Regeln auf DBA 2 basieren. Ich spiele aber (sehr gern) DBA 3 und komme entsprechend mit den sehr ähnlichen, aber in wichtigen Details anderen Regeln durcheinander.
De Bellis Fantasiae ist zwar quasi ein Fantasy-Regelsatz für DBA 3, bringt aber einen Haufen Probleme mit, die ich nicht haben möchte. Die Autoren zielen auf eine Spielgröße ab, die mir zu groß ist, die Systematik der Truppentypen ist seltsam, die Interaktionen passen mir teilweise nicht, das Verhältnis von Armeelisten-im-Buch zu Selbstbau-Armeelisten gefällt mir nicht.
DBA 3 mit Fantasy-Elementen funktioniert gut, es fehlen dann aber Regeln für Flieger, Magie etc. Könnte man alles dazuschreiben, wird aber schnell unübersichtlich und schafft viele Folgeprobleme. Trotzdem derzeit die beste Option.
Fantasy Rules! hat massig komische Dinge drin, ist andererseits aber flexibel und so exotisch, dass man guten Gewissens massiv daran rumbasteln könnte. Spielt sonst eh keiner. Aaaaber: Das Spiel funktioniert nur mit quadratischen Bases für Einheiten. Das sieht erstens blöd aus und zweitens führt das auch dazu, dass man entweder unpraktisch große Bases für alles nimmt, oder Schwierigkeiten hat, große Modelle (Drachen, Streitwagen) auf die Base zu packen.
Sword and Spear Fantasy gefällt mir gut, ist aber zu langsam. Ähnliches gilt für Fantastic Battles.
Kings of War ist mir zu frei in der Bewegung, außerdem mag ich die Würfelmassen nicht, die da geworfen werden sollen.
Warband ist da besser, die Würfelmenge ist genau richtig. Aber die Armeelisten sind seltsam (bzw. passen nur für das Sortiment von Pendraken Miniatures wirklich gut), es gibt keinen Selbstbau-Baukasten und die Truppentypen sind auch alle etwas arg ähnlich.
Hobgoblin ist auch nicht uninteressant, allerdings ragen die Spezialregeln für die Spielwelt (mag ich nicht) weit in das Regelwerk hinein und Gelände spielt praktisch keine Rolle.
Warmaster finde ich interessant, aber ich hätte gern etwas mehr Unterschiede bei den Truppentypen. Vor allem aber: Man braucht riesige Tische, den Platz habe ich nicht.
Dragon Rampant ist mir taktisch zu seicht - ich möchte was mit Formationen, Flanken und richtigen Armeen. Ist schon OK, ist aber eine andere Sorte Spiel (in meiner Systematik jedenfalls).
Etc. Ich habe wirklich fast alles probiert.
Wahrscheinlich müsste ich, wie schon oft angedacht, doch mal wieder eines meiner eigenen Regelwerk-Projekte ausgraben und weiterführen.
Der eigentliche Haken: Ich habe inzwischen hunderte Figuren, die ich zwar bemalt, aber nicht basiert habe. Mit der Basierung legt man sich halt fest und ich kann das bisher nicht. Magnete sind mir auch zu aufwendig und zu friemelig. Außerdem stehen einzeln basierte Miniaturen auf Multibases für meinen Geschmack zu weit auseinander, um optisch als in geschlossener Formation aufgestellte Truppen durchzugehen. Und übergroße Bases fressen auch zuviel Platz. Das ist also auch keine Lösung. Ich brauche ein Regelwerk und eine passende Basierung.