Autor Thema: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"  (Gelesen 2893 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #25 am: 8.04.2023 | 19:57 »
Hab jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen, aber spontan fällt mir dazu ein, dass das zB früher (!) bei Paizo-Abenteuern gängige Praxis war, dass sich durch das ganze Heft so Sidebars ziehen mit "Designer Notes". Da erklärt der Autor dann genau solche Dinge: was er sich dabei gedacht hat, was ihn inspiriert hat, was er damit bezweckt, welche Stimmung er erzeugen will, und so weiter.

Finde ich grundsätzlich interessant und oft auch nützlich. Darum fiel es natürlich irgendwann der Schere zum Opfer.

Und noch besser finde ich solche Sidebars in Regelwerken, kommt aber halt relativ selten vor. Dabei interessiert es mich da ganz besonders (ernsthaft), was einen Entwickler dazu bewogen hat, eine bestimmte Regel so und so zu schreiben und nicht anders.
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Offline Kurna

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #26 am: 8.04.2023 | 21:33 »
Bei Abenteuer 1880 gibt es auf der Homepage eine Unterseite, wo es zu allen Produkten Hintergrundinfos gibt:
https://midgard-1880.de/rollenspiel-im-19-jahrhundert/
Das ist etwas mehr aus der Sicht der Verleger als unbedingt der Autoren (sofern das nicht die gleichen Personen sind),
lese ich aber auch ganz gern. So auf der Webseite finde ich es auch besser als direkt im jeweiligen Buch (wobei es da
manchmal auch noch ähnliche Infos gibt). Nicht so schön ist, dass die Infos bei Abenteuern manchmal Spoiler enthalten.
Da man muss man aufpassen, wenn man das selbst noch spielen möchte.
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Offline Zed

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #27 am: 8.04.2023 | 21:41 »
@Feuersänger
Könntest Du (oder jemand, der es hat) ein gelungenes, schmales Beispiel einer teilweisen Regelbuchseite posten, in der Regeln und "Behind the Scene"-Infokasten stehen?

Edit: Oder - um keine Copyrightverletzung zu provozieren - nenne einfach (Regel-)Buch und Seite, dann weiß ich, wonach ich Ausschau halten muss...
« Letzte Änderung: 8.04.2023 | 22:33 von Zed »

Offline Eismann

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #28 am: 8.04.2023 | 22:11 »
Ich habe einige meiner Entwicklungen in meinem Blog mit Erläuterungen begleitet. Schien aber nie großartiges Interesse oder Feedback zu generieren.
So als Beispiele:
Mehrteiliges Post Mortem zum DSK-Grundregelwerk Hab ich aber nie fertig gestellt.
Oder fünfteiliges Post Mortem zu "Die reisende Kaiserin" für DSA4

Offline Feuersänger

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #29 am: 9.04.2023 | 00:41 »
@Feuersänger
Könntest Du (oder jemand, der es hat) ein gelungenes, schmales Beispiel einer teilweisen Regelbuchseite posten, in der Regeln und "Behind the Scene"-Infokasten stehen?

Edit: Oder - um keine Copyrightverletzung zu provozieren - nenne einfach (Regel-)Buch und Seite, dann weiß ich, wonach ich Ausschau halten muss...

Puh, Regeln, wie gesagt das ist relativ schmal...

So ungefähr in die Richtung gehen zB einige Sidebars in Runequest Essentials (2014), z.B. ganz köstlich der Abschnitt zur Ansage von Trefferzonen auf Seite 89 mit dem Titel: "The Head? Again?"    ;D

Dann meine ich mich vage zu erinnern, dass Fantasy AGE auch ein paar Kommentare drin hätte, aber kann das grad nicht überprüfen weil ich das Buch nicht finden kann.
Ansonsten kenn ich die Sitte wie gesagt eher von älteren 3E- und PF-Abenteuern, zB Crucible of Chaos oder Bloodsworn Vale, wo es aber dann naturgemäß weniger um Regeln geht und mehr um Szenerie, Stimmung und Plotentwicklung.
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Offline klatschi

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #30 am: 9.04.2023 | 01:20 »
@Feuersänger
Könntest Du (oder jemand, der es hat) ein gelungenes, schmales Beispiel einer teilweisen Regelbuchseite posten, in der Regeln und "Behind the Scene"-Infokasten stehen?

Edit: Oder - um keine Copyrightverletzung zu provozieren - nenne einfach (Regel-)Buch und Seite, dann weiß ich, wonach ich Ausschau halten muss...

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,125550.msg135152474.html#msg135152474

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Offline La Cipolla

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #31 am: 9.04.2023 | 06:06 »
Wenn Leute ihre Abenteuer weniger als lyrische Künstlerprosa (lol) und mehr als Anleitungen verstehen, wird sowas auch ziemlich naheliegend. Ich kann mich gut erinnern, dass ich die ersten Drafts von Los Muertos als Anfänger noch sehr „klassisch“ geschrieben habe und beim Überarbeiten und Neuschreiben, und vor allem bei Zusatzabenteuern, dann auch öfter mal Formulierungen wie die folgenden in den Fließtext gehauen habe:

„Diese Szene soll XY verdeutlichen / allem voran Stimmung Z herüberbringen.“
„Wenn man hier das Gefühl einer typischen Hollywood-Verfolgungsjagd einfängt, macht es am meisten Spaß.“
„Der lockere Beginn des Abenteuers ist als Kontrast zur Zerstörung am Ende gedacht.“

Etc.

Und wenn man nicht gerade einen GANZ spezifischen Schreibstil verfolgt oder GANZ tief in die Tiefe gehen möchte, ist der Fließtext dafür fast immer besser geeignet als ein Infokasten, ein Blogpost o.ä. Die finde ich nämlich nur dann richtig passend, wenn man wirklich „nette“ (optionale!) Hintergrundinformationen oder komplett alternative Varianten vorstellt; ernsthaft hilfreiches Zeug dagegen gehört in den Kern der Anleitung.

Offline Zed

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #32 am: 9.04.2023 | 08:06 »
@Feuersänger: Danke und @Klatschi: Hatte ich übersehen, danke!

Offline Aedin Madasohn

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #33 am: 9.04.2023 | 08:26 »
Ich habe einige meiner Entwicklungen in meinem Blog mit Erläuterungen begleitet.

 ~;D die Pferdefütterungszeitentabelle für den reisenden Kaiserhof war aber ein gelungenes Beispiel dafür, wie Hobby und Broterwerb Synenergien entwickeln können  ~;D




Offline Megavolt

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #34 am: 9.04.2023 | 09:15 »
Ich habe einige meiner Entwicklungen in meinem Blog mit Erläuterungen begleitet. Schien aber nie großartiges Interesse oder Feedback zu generieren.
So als Beispiele:
Mehrteiliges Post Mortem zum DSK-Grundregelwerk Hab ich aber nie fertig gestellt.
Oder fünfteiliges Post Mortem zu "Die reisende Kaiserin" für DSA4

Ich kannte beide Artikel bereits, hatte sie also schon irgendwann einmal gelesen.  :d
« Letzte Änderung: 9.04.2023 | 09:48 von Megavolt »

Offline Boba Fett

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #35 am: 9.04.2023 | 09:51 »
Warhammer 4 hat mit „Abenteuer im Reikland“ eine Sammlung von 50 Abenteueraufhänger zusammengestellt und die gibt für „pay what you want“ als PDF.
Sowas finde ich vorbildlich. Keine lange Schwafelei, einfach mal kurz 50 Ideen, die einem zeigen, was die Autoren meinen, das in ihrer Welt so für die Spieler-Charaktere abgeht. Und dann auch noch für lau.
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Offline Megavolt

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #36 am: 9.04.2023 | 17:41 »
Warhammer 4 hat mit „Abenteuer im Reikland“ eine Sammlung von 50 Abenteueraufhänger zusammengestellt und die gibt für „pay what you want“ als PDF.
Sowas finde ich vorbildlich. Keine lange Schwafelei, einfach mal kurz 50 Ideen, die einem zeigen, was die Autoren meinen, das in ihrer Welt so für die Spieler-Charaktere abgeht. Und dann auch noch für lau.

Aber die haben nicht die Autoren auf der Meta-Ebene zu Wort kommen lassen, oder? Sondern du interpretierst anhand der Abenteueraufhänger selbst, was die Autoren wollen, korrekt?

Offline Doc-Byte

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #37 am: 9.04.2023 | 22:05 »
Warhammer 4 hat mit „Abenteuer im Reikland“ eine Sammlung von 50 Abenteueraufhänger zusammengestellt und die gibt für „pay what you want“ als PDF.

Der SL-Schirm bzw. das SL-Heftchen von WEG's Star Wars enthielt damals auch eine ganze Reihe von diesen Vorschlägen. Hab ich afair sogar welche von benutzt. In mein Star Reeves RPG hab ich neben den 13 Teilen der Kampagne auch um die 35 "Plotaufhänger" gepackt (würde mir eigentlich sogar noch mehr davon wünschen) und dann noch einen "Plotgenerator" gebaut. Metahinweise enthalten die allerdings auch keine, aber den einen oder anderen Hinweis in der Kampagne könnte man evtl. als solchen interpretieren. :think:

Ganz allgemein findet man bei drivethrurpg ja Dutzende generische 100, 50 whatever Abenteueraufgänger für SciFi, Fantasy, Horror etc. - Nur als Hinweis, falls sich jetzt gerade spontan wer denken sollte, "so was ist aber echt praktisch". ;D ;)
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Offline unicum

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #38 am: 10.04.2023 | 00:18 »
Ich fand sogenannte "Design Notes" immer schon interessant, warum hat man in einem Abeneteuer das so gemacht und nicht anderst, was waren die verworfenen Ideen? Warum hat man sich für diese Idee entschieden und nicht für die andere?

Ist übrigens für Regelwerke genauso.

Leider gibt es das sehr selten bis garnicht, ich glaub wirklich interessieren tuen sich auch nur wenige dafür,...

Offline YY

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #39 am: 10.04.2023 | 02:32 »
Und noch besser finde ich solche Sidebars in Regelwerken, kommt aber halt relativ selten vor. Dabei interessiert es mich da ganz besonders (ernsthaft), was einen Entwickler dazu bewogen hat, eine bestimmte Regel so und so zu schreiben und nicht anders.

Ich kaufe ja quasi gar keine Abenteuer (und nehme nur selten welche geschenkt), daher bin ich bei der Frage auch gleich beim Schritt zu Regelwerken allgemein.
Und dort finde ich das ebenfalls sehr gut. Insbesondere macht es das leichter, Teile des Systems anzupassen und dabei im gleichen "Spirit" zu bleiben; gleicher Detailgrad ist ja nicht alles.


Interviews u.Ä. mit genau diesem Themenschwerpunkt gehören zu den wenigen Podcasts, die ich mir konzentriert und am Stück reinziehe.
In Textform wäre es mir noch lieber, aber wer macht das schon? :(
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline La Cipolla

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #40 am: 10.04.2023 | 07:25 »
Hm, bei Regeln ist es aber imho noch mal was anderes, weil ich da sehr wertschätze, wenn sowohl die Regeln ALS AUCH das Produkt so konsistent und knapp wie möglich sind.  Daher bin ich da auch sehr viel offener für "Companion Produkte", Blogs u.ä., weil ich nicht meine Grundregeln vollgestopft haben möchte mit den wilden Überlegungen der Designenden.

Je nach Spiel kann man es aber durchaus machen. Das Non-Plus-Ultra-Beispiel ist imho Knave, das einerseits entscheidende Regeln in den "Designer's Notes" begründet und erklärt, andererseits dadurch aber auch noch mal verdeutlicht, an welchen Stellen es besonders sinnvoll ist, OSR-mäßig selbst Hand anzulegen und eigene Hausregeln einzuführen. Ich habe bei der Vorbereitung einer Kampagne richtig gemerkt, wie diese Notes meine Wahrnehmung des Regelsets geändert haben. Allerdings muss man auch erwähnen, dass hier ganz entschieden NICHT jeder wilde Gedanke drin steht, sondern wahrscheinlich sehr intensiv darüber nachgedacht wurde, wann so ein Gedanke hilfreich sein könnte.

Offline Eismann

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #41 am: 10.04.2023 | 17:35 »
Allgemein scheint das aus meiner Erfahrung heraus eher ein nischiges Thema zu sein. Ich werde danach zumindest recht selten gefragt.

Offline unicum

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #42 am: 11.04.2023 | 13:05 »
Allgemein scheint das aus meiner Erfahrung heraus eher ein nischiges Thema zu sein. Ich werde danach zumindest recht selten gefragt.

Zugestanden, aber vieles wird nur nachgefragt wenn man es kennt.

Will sagen, wenn ich nicht weis das es speiseeis gibt, frage ich im supermarkt auch nicht danach. (dummes beispiel, aber mir fällt gerade kein besseres ein)

Offline Megavolt

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Re: "Was hat sich der Autor eigentlich dabei gedacht?"
« Antwort #43 am: 11.04.2023 | 13:20 »
Ich habe schon viele Sachen nicht gekauft aus irgendwelchen Abneigungen heraus gegenüber den Leuten, die dahinter stehen. Das engere Zusammenrücken von Autor und Text muss also nicht zwingend etwas Positives für den Autor sein.

Aber es wäre doch vielleicht trotzdem immerhin erhellend. Der (vielleicht ursprünglich abgelehnte) Autor hätte ja dann eine Möglichkeit, mit seiner Expertise oder seinen Gedankenwelten zu glänzen oder sich zu rechtfertigen oder seine Perspektive zu vermitteln. Das gehört ja zum Erwachsensein maßgeblich mit dazu, dass man den Leuten, die man hasst, trotzdem ein Maß an Bandbreite zugesteht, schon um sein eigenes Bubblerisiko nicht unnötig zu erhöhen.

Mir fällt direkt jemand aus dem Rollenspieluniversum ein, von dem ich lange dachte, meine Fresse, und seitdem ich ihn näher kenne, muss ich sagen: Voll und ganz charmanter und respektabler Typ.

Das Leben ist halt komplex.
« Letzte Änderung: 11.04.2023 | 13:24 von Megavolt »