Ja, nee. Das Ende einer Szene die "in progress" ist kommen sehen macht einen Film noch lange nicht vorhersehbar. Ebenso wenig wie dass bestimmte Sachen des Films hart telegrafiert werden (ich denke
niemand war überrascht, dass Obi-Wan am Ende von Episode IV stirbt, dass die Raptoren Muldoon in eine Falle locken, oder dass Littlefinger sich als Verräter herausstellt) - bestimmte Erzählmuster haben sich halt bewährt und es wäre blöd diese nicht zu nutzen, nur um Erwartungen zu unterlaufen (so muss die Bedrohung durch die Dinos irgendwie dargestellt werden und die "guten" Charaktere müssen halt zusammenfinden, und sei es aus dämlichen Gründen - ich praphrasiere Claire in "Dominion" (zum neuen Charakter der Pilotin): "Hey, lass uns Freunde werden - schließlich sind wir beide Amerikaner"
).
Mit Vorhersehbarkeit meine ich sowas wie Uwe Boll oder Paul W.S. Anderson, wo man schon den übergreifenden Handlungsbogen die ungefähre Reihenfolge der Szenen voraussehen kann, weil es so sehr nach Schema F ist.
Ein Beispiel für ein solches starres Schema:
- Held hat eine strenge Elternfigur, folgt aber seinen Träumen
- Held wird entwurzelt und verliert etwas wichtiges
- Held muss trainieren und kriegt (in kontrollierter Parkours-Umgebung) nur auf die Fresse - er ist noch nicht bereit
- Held stellt sich Rivalen und zeigt, dass doch etwas mehr in ihm steckt
- Bösewichte greifen an und Helden werden vernichtend geschlagen, Held und Rivale entkommen knapp
- Held und Rivale überwinden ihre Differenzen und werden Verbündete
- gemeinsam besiegen sie Bösewicht
- strenge Elternfigur sieht ein, dass Held recht hatte und entschuldigt sich/akzeptiert seine Lebensentscheidungen
Da ist dann wirklich nichts mehr rauszuholen (war einfach schon zu oft da), außer man weicht vom Schema ab.