Umfrage

Beeinflusst Gendersprache in Rollenspielen Deine Kaufentscheidung?

Wirkt sich positiv aus. Bevorzuge Gendern mit *
18 (6.7%)
Wirkt sich positiv aus. Bevorzuge Gendern mit :
28 (10.4%)
Wirkt sich positiv aus. Bevorzuge Binnen-I
4 (1.5%)
Wirkt sich negativ aus. Mag aber auch generisches Feminin
41 (15.2%)
Wirkt sich negativ aus. Bevorzuge generisches Maskulin
92 (34.2%)
Wirkt sich gar nicht aus
86 (32%)

Stimmen insgesamt: 263

Autor Thema: Beeinflusst Gendersprache in RPG-Produkten Deine Kaufentscheidung?  (Gelesen 18505 mal)

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Klingenbrecher

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In diesem Thread wurde System Matters mehrfach als positives sowie negatives Beispiel herangezogen. Nun ist es so, dass System Matters keine einheitliche Linie in dieser Thematik fährt, sondern die einzelnen Übersetzungsteams selbständig entscheiden, ob und wie in einer Reihe gegendert wird oder auch nicht.

Beziehen sich die Beispiele auf diese Politik des Verlags oder auf konkrete Handhabung einzelner Reihen?

System Matters ist für mich aktuell einer der stärksten Verlage. Auch wenn ich die Entscheidungen nicht immer so verstehe wie zb

Spire wurde feminin übersetzt obwohl es gender neutral ist
Sword & Wizardry mit Gendersprech obwohl das vom Original abweicht
Blades in the Dark wird maskulin obwohl dies vom Original abweicht

Hier werden jetzt Reibungspunkte geschaffen die vermieden worden wenn man sich dann doch eher am Original hält.
Am Ende des Tages bin ich aber kein Mitarbeiter im Verlag sondern Kunde der sich überlegen muss seine Kaufkraft in diesem Artikel zu investieren oder nicht.


Noch was fix zu Spire

Da meine ehemalige Chefin Ex-Soldat ist habe ich würgen müssen bei der Hauptfrau als Übersetzung.
Bei einem Streitgespräch korrigierte sie ihren Kollegen folgend im Bezug ihres Titels als Hauptmann:

" Das heißt Hauptmann! Ich bin Hauptmann vom Zug (XY) gewesen. Solange dein Arsch nicht beschossen wurde und du nicht mit verletzten Kameraden durch ein Fremdesland gekrochen bist gebe ich dir nicht das Recht meinen Titel zu verändern. Für diese Position braucht es Blut, Schweiß und Engagement Dinge die ich bei dir als **** schmerzlich vermisse."

Noch nie war es so still bei uns im Büro.

Offline Rorschachhamster

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Sword & Wizardry mit Gendersprech obwohl das vom Original abweicht
Inwiefern? Ein englisches Buch hat nie geschlechtsspezifische Nomen, außer vielleicht bei so Sachen wie Master und Mistress. He or she kommt nämlich die ganze Zeit vor (übrigens auch in AD&D), und they war noch gar kein Ding (zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung) in 2012... Auch wenn ich hart vermute, das Matt kein they benutzen wird bei der 2. Edition, finde ich solche Aussagen bei Englischen Originalen doch eher fragwürdig.  :think:

Ich persönlich finde gegenderte Texte mit Sternen und so auch nicht schön, weswegen ich abwechselnd "Ein Zauberkundiger kann", "Eine Zauberkundige kann" und das Plural "Zauberkundige können" in meinen Zaubertexten habe, aber erstens ist das in so kleinen Einzeltexten einfacher und zweitens  hätte ich das Gefühl, wenn ich entscheiden würde, ein Produkt, das mir gefällt und ich am Spieltisch anwenden würde, nicht zu kaufen, wegen einer Formalie, dann wäre das eine Einschränkung, die ich mir selber auferlege, und die nichts mit Sprache per se zu tun hat...  :P

EDIT: Oh, und wenn ein Vorgesetzte so zu einem Mitarbeiter spricht, dann gehört sie gefeuert. Nicht wegen des Inhalts der Aussage, sondern der Form.   :q
« Letzte Änderung: 23.04.2023 | 08:03 von Rorschachhamster »
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Arldwulf

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Die simpelste Lösung wäre es eigendlich auch in der Deutschen Sprache die ganzen Geschlechterspezifischen Bezeichungen einfach abzuschaffen (wie im Englischen), nur ist die Grundform halt in der Regel die Männliche ...

Und dort wo die Grundform nicht männlich ist (Berufe wie Krankenschwester, Putzfrau) neigen dazu ein niedrigeres Ansehen zu haben. Es ist schon so, das Sprache damit auch antiquierte Rollenbilder festigt.

Allerdings bietet die deutsche Sprache ja durchaus Möglichkeiten geschlechtsneutral über Tätigkeiten zu sprechen. Es wird nur zu selten genutzt und erscheint dort wo dies nicht schon lange genutzt wird ungewohnt. Bei "Im Zug standen die Reisenden im Gang." würde sich niemand drüber aufregen, bei "Im Stau standen die Autofahrenden" als Ersatz für eine Variante nur mit Autofahrer gäbe es dagegen schnell den Aufschrei da wolle jemand wieder mal gendern.

« Letzte Änderung: 23.04.2023 | 08:53 von Arldwulf »

Klingenbrecher

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EDIT: Oh, und wenn ein Vorgesetzte so zu einem Mitarbeiter spricht, dann gehört sie gefeuert. Nicht wegen des Inhalts der Aussage, sondern der Form.   :q

  ;D Mein ehemaliger Arbeitgeber würde niemals eine Managerin von so hoher Qualität dem Arbeitsmarkt zurückführen. Eher wurde der damalige Abteilungsleiter entfernt nach dem er einen sehr Geschmacklosen Witz tätigte in dem er Arbeitsabläufe mit dem Verhalten in einem KZ vergleichte. Ich hoffe das bringt dir nahe warum bei ihr der Wind gegen ihn scharf wurde.

Mir ist Bewusst das die Aussage meiner Chefin ruppig war. Jedoch bin ich in meinem Leben bis jetzt nur vier Personen begegnet die ich so Wertschätze wie diese Kollegin.

Und dort wo die Grundform nicht männlich ist (Berufe wie Krankenschwester, Putzfrau) neigen dazu ein niedrigeres Ansehen zu haben. Es ist schon so, das Sprache damit auch antiquierte Rollenbilder festigt.

Allerdings bietet die deutsche Sprache ja durchaus Möglichkeiten geschlechtsneutral über Tätigkeiten zu sprechen. Es wird nur zu selten genutzt und erscheint dort wo dies nicht schon lange genutzt wird ungewohnt. Bei "Im Zug standen die Reisenden im Gang." würde sich niemand drüber aufregen, bei "Im Stau standen die Autofahrenden" als Ersatz für eine Variante nur mit Autofahrer gäbe es dagegen schnell den Aufschrei da wolle jemand wieder mal gendern.



Finde ich sehr gut. Bei mir hat sich derweil zb am Spieltisch "die Spielenden" eingeschlichen. Auch wenn ich in Rechtschreibung etc etwas schwierigkeiten habe so ist unsere Sprache verspielt genug um Worte zu nutzen die inkludieren. Das bekomme sogar ich hin  ~;D

Offline Arldwulf

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Ganz generell: Sprache sollte stets flexibel genug sein um mit der sich verändernden Realität mitzuhalten, ansonsten entfernt sie sich von dieser.

Ja, heutzutage sind viele einst männliche Berufe wesentlich diverser besetzt als einst, darum verzerrt bei diesen das generische Maskulinum das tatsächliche Bild. Durchaus mit Folgen, beispielsweise gibt es Studien bei denen der Berufswunsch unterschiedlich genannt wurde je nachdem ob nur die männliche Variante eines Berufs genannt wurde oder geschlechtsneutrale Varianten genutzt werden. Was an dieser Stelle für mich der Grund wäre zu sagen "sprachliche Feinheiten aus anno dazumal sind mir nicht so wichtig wie unbeeinflusste und freie Berufswahl für Kinder"

Natürlich ist es in unserer heutigen Gesellschaft normal geworden, das Frauen ebenfalls Arzt, Lehrer oder Regierungschef sein können, und irgendwann wird es auch normal sein wenn dies auf Leute zutrifft die sich nicht in binäre Geschlechterrollen zuordnen lassen. Das die aktuellen Varianten sprachlich damit umzugehen ungewohnt sind, längst nicht allgemein anerkannt und noch nicht zu 100% ausgereift ist ein Ausdruck der Geschwindigkeit dieses gesellschaftlichen Wandels. Aber was Rollenspielprodukte angeht: Da steht schon lange drin, das Paula die Kriegerin genauso draufhauen darf wie Max und Sam.

Rollenspiel ist zu einem guten Teil Eskapismus, und warum genau dort dann Schwierigkeiten bestehen sollten Begriffe zu finden die nicht aus dem Rollenbild von 1950 stammen fällt mir schwer zu begründen. Wer sich an KriegerInnen stört soll halt einfach einen IG Begriff dafür finden.
« Letzte Änderung: 23.04.2023 | 09:44 von Arldwulf »

Offline Asleifswasserträger

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Rollenspiel ist zu einem guten Teil Eskapismus, und warum genau dort dann Schwierigkeiten bestehen sollten Begriffe zu finden die nicht aus dem Rollenbild von 1950 stammen fällt mir schwer zu begründen. Wer sich an KriegerInnen stört soll halt einfach einen IG Begriff dafür finden.

Ein Glück lässt sich dieser Punkt genauso gut umdrehen.
Wer sich an dem Wort Krieger stört, soll einfach IG ein Begriff dafür finden.

Offline nobody@home

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Ich denke, mit die beste Methode, Inklusivität in Rollenspielprodukten zu propagieren, mag schlicht das Einbauen passender Spieler und Charaktere (und ruhig gerne auch ein paar Anmerkungen zu Geschlechterrollen in den jeweiligen Spielweltkulturen) in Beispieltexte und Settingmaterial sein. Die reine Sprache an sich kann man dann eher mal Sprache sein lassen, denn der Standpunkt "ja, das ist für uns normal" kommt damit auch so rüber.

Da werden dann zwar zumindest einige derselben Leute, die sich lauthals über Gendersprech aufregen, immer noch meckern, weil das schlicht mit ihrer eigenen Ideologie kollidiert -- aber dann können sie sich wenigstens nicht mehr hinter dem Feigenblatt "Lesbarkeit" verstecken, und das Problem derjenigen, die mit Gendersternchen & Co. tatsächlich aus genau diesem Grund Schwierigkeiten haben, wäre auch gelöst. :)

Offline Maarzan

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Ich denke, mit die beste Methode, Inklusivität in Rollenspielprodukten zu propagieren, mag schlicht das Einbauen passender Spieler und Charaktere (und ruhig gerne auch ein paar Anmerkungen zu Geschlechterrollen in den jeweiligen Spielweltkulturen) in Beispieltexte und Settingmaterial sein. Die reine Sprache an sich kann man dann eher mal Sprache sein lassen, denn der Standpunkt "ja, das ist für uns normal" kommt damit auch so rüber.

Da werden dann zwar zumindest einige derselben Leute, die sich lauthals über Gendersprech aufregen, immer noch meckern, weil das schlicht mit ihrer eigenen Ideologie kollidiert -- aber dann können sie sich wenigstens nicht mehr hinter dem Feigenblatt "Lesbarkeit" verstecken, und das Problem derjenigen, die mit Gendersternchen & Co. tatsächlich aus genau diesem Grund Schwierigkeiten haben, wäre auch gelöst. :)

Yep, Vorstellungen werden durch erlebte Realität, nicht durch wildes Rumschrauben an der Sprache verändert.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Asleifswasserträger

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Ich denke, mit die beste Methode, Inklusivität in Rollenspielprodukten zu propagieren, mag schlicht das Einbauen passender Spieler und Charaktere (und ruhig gerne auch ein paar Anmerkungen zu Geschlechterrollen in den jeweiligen Spielweltkulturen) in Beispieltexte und Settingmaterial sein. Die reine Sprache an sich kann man dann eher mal Sprache sein lassen, denn der Standpunkt "ja, das ist für uns normal" kommt damit auch so rüber.

Da werden dann zwar zumindest einige derselben Leute, die sich lauthals über Gendersprech aufregen, immer noch meckern, weil das schlicht mit ihrer eigenen Ideologie kollidiert -- aber dann können sie sich wenigstens nicht mehr hinter dem Feigenblatt "Lesbarkeit" verstecken, und das Problem derjenigen, die mit Gendersternchen & Co. tatsächlich aus genau diesem Grund Schwierigkeiten haben, wäre auch gelöst. :)

Feigenblatt?

Entschuldige, dass ich tatsächlich Schwierigkeiten habe Texte zu lesen und zu verstehen.
Dieses Thema hat es schon bei der Lex Arcana Diskussion gegeben und dort haben sich einige gemeldet, die auch dieses Problem haben.

Aber klar, über Menschen mit  Leseschwierigkeiten kann man sich schonmal lustig machen bzw. ihnen sogar unterstellen dass das vorgeschobenen Gründe wären..

Das fand ich schon bei dem Lex Arcana CF furchtbar, diese Einwände wurden vom Uhrwerk Verlag beiseite gewischt und einfach ignoriert.

Angeblich sollen ja Genderneutrale Formulierungen niemanden ausschließen, aber defacto tun Sie es und es ist den Befürwortern egal!

Offline Arldwulf

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Ein Glück lässt sich dieser Punkt genauso gut umdrehen.
Wer sich an dem Wort Krieger stört, soll einfach IG ein Begriff dafür finden.

Ehrlich gesagt würde ich dies nicht als umdrehen des Punktes empfinden. Das ist genau der Punkt. Aber natürlich sind die meisten Genderdiskussionen aus "jemand verwendet in einem Text ein ungewohntes Wort" heraus entstanden.

Also würde sich leider ein Buch das statt von der Krieger lieber von der/die Waffengeweihte spricht trotzdem anhören müssen darin sei ja gegendert worden und hinterfragen lassen müssen ob dies wohl die Kaufentscheidung beeinflusst.


Offline Arldwulf

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Yep, Vorstellungen werden durch erlebte Realität, nicht durch wildes Rumschrauben an der Sprache verändert.

Naja: leider durch beides. Es ist durchaus so, das Sprache das Denken beeinflusst. Um es ganz konkret zu sagen: wenn in einem Spiel Geschlechterrollen sprachlich festgelegt sind wird sich ein größerer Anteil Spieler an diesen orientieren als wenn dies nicht der Fall ist.

Und dementsprechend führen natürlich Angaben welche in Spielen Geschlechterrollen aufbrechen zu größerer Charaktervielfalt.

Da ist Rollenspiel nicht anders als das reale Leben, natürlich wird man davon beeinflusst welche Begriffe benutzt werden um eine Rolle zu beschreiben.

Offline nobody@home

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Feigenblatt?

Entschuldige, dass ich tatsächlich Schwierigkeiten habe Texte zu lesen und zu verstehen.

Das merkt man. ::) Genau deinen Fall habe ich nämlich, wenn du noch mal genau nachliest, ebenfalls mit angesprochen -- aber anscheinend warst du da schon zu getriggert, um das noch zu verarbeiten.

Offline Ludovico

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Das bisherige Ergebnis zeigt weiterhin, dass es wirtschaftlich sich nicht lohnt für Verlage auf Gendersprache zu setzen, wenn es nach dem Tanelorn geht.

Abgegebene Stimmen: 175

Mit Neutralen
Positiv: 17,14%
Negativ: 51,43%
Neutral: 31,43%

Ohne Neutrale (120 Stimmen)
Positiv: 25%%
Negativ: 75%

Offline Arldwulf

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Aber klar, über Menschen mit  Leseschwierigkeiten kann man sich schonmal lustig machen bzw. ihnen sogar unterstellen dass das vorgeschobenen Gründe wären..

Das sind sie gewiss nicht ausschließlich und Lesbarkeit von Texten ist ein sehr wichtiges Kriterium. Aber dennoch gibt es eben mehr als nur Lesbarkeit als Grund um geschlechtsneutrale Sprache abzulehnen. Und dort ist die oben genannte Sprachentwicklung durch sich wandelnde Realität eben ein wichtiger Punkt.

Wenn sich Sprache wandelt wird es immer Gruppen geben welche sagen: "diesen Wandel find ich gut, der bildet ab wie sich unsere Gesellschaft wandelt" als auch Gruppen welche sagen "Den gesellschaftlichen Wandel find ich gut, bloß hätte ich gern eine andere sprachliche Form um diesen auszudrücken"

Aber eben auch Leute welche beides ablehnen.

Offline Asleifswasserträger

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Das merkt man. ::) Genau deinen Fall habe ich nämlich, wenn du noch mal genau nachliest, ebenfalls mit angesprochen -- aber anscheinend warst du da schon zu getriggert, um das noch zu verarbeiten.

Danke, dass du meine Probleme ins lächerliche ziehst.

Offline Arldwulf

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Das bisherige Ergebnis zeigt weiterhin, dass es wirtschaftlich sich nicht lohnt für Verlage auf Gendersprache zu setzen, wenn es nach dem Tanelorn geht.

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Negativ: 75%

Ich halte es für sehr schwierig dies so zu deuten, da Genderthemen nun einmal den Leuten sehr unterschiedlich wichtig sind. Die meisten Leute reagieren auf "Wir beschreiben unsere Klassen so, dass sie geschlechtsneutral beschrieben sind und von Charakteren jeglichen Geschlechts gespielt werden können" eben mit einem Achselzucken und "na klar, passt schon"

Eigentlich müsste man die Umfrage auch mal umdrehen und fragen "würdet ihr ein Rollenspiel kaufen, das sich bezüglich der Geschlechterrollen so liest als ob es aus den 1950ern stammt? (Ohne diese thematisch nachstellen zu wollen)"

Klingenbrecher

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Ja, heutzutage sind viele einst männliche Berufe wesentlich diverser besetzt als einst, darum verzerrt bei diesen das generische Maskulinum das tatsächliche Bild. Durchaus mit Folgen, beispielsweise gibt es Studien bei denen der Berufswunsch unterschiedlich genannt wurde je nachdem ob nur die männliche Variante eines Berufs genannt wurde oder geschlechtsneutrale Varianten genutzt werden. Was an dieser Stelle für mich der Grund wäre zu sagen "sprachliche Feinheiten aus anno dazumal sind mir nicht so wichtig wie unbeeinflusste und freie Berufswahl für Kinder"

Für mich leider BS und nichts weiter als PR geschaffel. Den wenn dies ja schon ausreicht dann muss bitte die Frauenquote entfernt werden oder auch auf Berufe angewandt werden die nicht so angesagt sind wie der Müllmann, Abriss, Glasverarbeitung, jegliche Form der Produktion. Für mich ist die Quote Obsolet geworden als ein biologischer Mann davon gebrauch gemacht hat um sich eine Position in der Politik zu sichern.

Quelle: „Missbrauch der Frauenquote“?


Natürlich ist es in unserer heutigen Gesellschaft normal geworden, das Frauen ebenfalls Arzt, Lehrer oder Regierungschef sein können, und irgendwann wird es auch normal sein wenn dies auf Leute zutrifft die sich nicht in binäre Geschlechterrollen zuordnen lassen. Das die aktuellen Varianten sprachlich damit umzugehen ungewohnt sind, längst nicht allgemein anerkannt und noch nicht zu 100% ausgereift ist ein Ausdruck der Geschwindigkeit dieses gesellschaftlichen Wandels. Aber was Rollenspielprodukte angeht: Da steht schon lange drin, das Paula die Kriegerin genauso draufhauen darf wie Max und Sam.

Bei uns am Tisch sitzen sehr diverse Menschen und bis jetzt hat sich davon noch keiner positiv über die Entwicklung des Hobbys geäußert. Zwei Freunde von mir möchten nichts mit den neuen Produkten zu schaffen haben weil sie diese * Vollständig und Umfänglich in Wort und Bild ablehnen. Dabei handelt es sich um einen schwules Paar bestehend aus einem Deutschafrikaner sowie einen Deutschtürken, die ich als Deutsch sehe ihre Herkunft aber ausgrund der diversiät erwähne, was auch massiv rassistisch ist daher mag ich mich dafür entschuldigen, die nur dann zum spielen kommen wenn wir Dungeons and Dragons 3.5 auf den Tisch legen.

*Hier gebe ich die Meinung von meinen Freunden wieder die seit 2022 das Hobby verlassen haben. Ihre Bedenken haben sie schon geäußert bei Paizo, DSA ( Es wurde von ihnen auch gerne Die Schw**z Abenteuer genannt nach den ganzen Sex-Büchern), System Matters (Spire) als es noch nicht so übergekocht ist. Das ich überhaupt noch Geld und Zeit in neue Produkte investiere löst bei ihnen unverständnis aus.

Ich denke, mit die beste Methode, Inklusivität in Rollenspielprodukten zu propagieren, mag schlicht das Einbauen passender Spieler und Charaktere (und ruhig gerne auch ein paar Anmerkungen zu Geschlechterrollen in den jeweiligen Spielweltkulturen) in Beispieltexte und Settingmaterial sein. Die reine Sprache an sich kann man dann eher mal Sprache sein lassen, denn der Standpunkt "ja, das ist für uns normal" kommt damit auch so rüber.

Schön das dass Wort Propaganda von einem Befürworter ausgesprochen wurde. Hätte dies jemand aus der Ablehnenseite gesagt wäre sofort die Nazi- Rechts- oder Transphobiekeule am Start.
Hier wird auch in keinsterweise Berücksichtigt das es Eltern geben könnte die es nicht wünschen das sich ihre Kinder mit Frühsexualisierung konfrontiert sehen.

Offline Arldwulf

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Für mich leider BS und nichts weiter als PR geschaffel.

Die Frage ist: warum?

Die entsprechenden Studien gibt es ja, natürlich entscheiden sich Kinder unterschiedlich stark für Berufe wenn diese geschlechtsneutral oder nicht geschlechtsneutral bezeichnet werden. Du nennst in deinem Posting ganz viele andere gesellschaftliche Entwicklungen die dir nicht gefallen, aber bleib doch mal bei diesem Aspekt: Glaubst du Berufe sollten unabhängig vom Geschlecht gewählt werden? Wenn ja, was wäre so schlimm daran dies auch sprachlich darzustellen? Das unsere Sprache hier noch einen Zustand abbildet der so nicht mehr gegeben ist wird sich auf Dauer wandeln so wie dies stets der Fall war.


Offline Ma tetz

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Das bisherige Ergebnis zeigt weiterhin, dass es wirtschaftlich sich nicht lohnt für Verlage auf Gendersprache zu setzen, wenn es nach dem Tanelorn geht.

Abgegebene Stimmen: 175

Mit Neutralen
Positiv: 17,14%
Negativ: 51,43%
Neutral: 31,43%

Ohne Neutrale (120 Stimmen)
Positiv: 25%%
Negativ: 75%

Das Weglassen der neutralen Stimmen. Ist aus Sicht der Statistik schlicht falsch, weil Du damit die Grundgesamtheit veränderst.


Und die Umfrage ist auch nicht repräsentativ (Das hast Du ja auch erkannt :)). Wenn die Verlage tatsächlich die Hälfte Ihrer Kunden verprellen würden, würden sie das schlicht nicht tun.
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

HEXer

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Könnten bitte alle die es grad nicht sind wieder etwas mehr  :btt: - und da dann auch bitte bleiben?

Offline Ludovico

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@Ardwulf
Die Frage war ziemlich eindeutig formuliert. Entsprechend ist die Auswertung ziemlich eindeutig, zumal schon vorab im Thread immer wieder erklärt wurde, wie Gendersprache hier gemeint ist.

Man könnte allenfalls noch differenzieren, dass die Verwendung neutraler Begriffe bevorzugt werden könnte (was ich mir vorstellen kann), aber dies ist nur begrenzt möglich.

Entsprechend eindeutig ist jedenfalls, dass die Gendersprache mit Sonderzeichen wie * und : eine Kaufentscheidung bei 51% negativ beeinflussen und 31% es nicht berühren würde.

Ich sehe nicht, inwiefern diese nicht repräsentative Umfrage anders gedeutet werden kann, als das Verlage aus wirtschaftlichen Gründen auf Gendersprache in dieser Form verzichten sollte und stattdessen vorrangig Beidnennungen, neutrale Begriffe und generisches Maskulinum nutzen.

@Ma tetz
Da steht eindeutig beides - mit neutralen und ohne neutrale.
Weiterhin tun Verlage es ja nicht. Es gibt nur recht wenige Beispiele und wirtschaftlich erfolgreiche sind mir nicht bekannt (keine Ahnung, wie sich die deutsche Übersetzung von Lex Arcanum verkauft).
System Matters nutzt in der Übersetzung von Shadow of the Demon Lord auch das generische Maskulinum.
(Ups! Melkvie hat das schon angedeutet)
« Letzte Änderung: 23.04.2023 | 11:12 von Ludovico »

Offline Arldwulf

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Um mal das Gedankenexperiment von oben weiter zu spinnen:

Würdet ihr heute ein Spiel kaufen welches komplett auf geschlechtsneutrale Rollen verzichtet und die Charakterrollen ausschließlich auf Geschlechter reduziert? Nach dem Motto: Frauen dürfen keine Ritter spielen, die spielen Prinzessinnen?

Ironisch dargebracht oder als bewusste Abbildung einer reaktionären Gesellschaft fände ich das wahrscheinlich gut - aber ernst gemeint und ohne derartige Reflektion wäre es für mich schlicht ein Grund entsprechende Regelwerke nicht zu kaufen.

Wenn mir beispielsweise der Text "Frauen bleiben daheim und führen ihre Pflicht in der Kindererziehung aus, alle Charaktere sind daher männlich" begegnen würde fände ich dies irgendwie passender zu irgendwelchen Wehrdorfkonzepten als zu einen Rollenspielhobby.

Charaktervielfalt ist ein wichtiger Aspekt für Rollenspiele, die Grundlage um unterschiedliche Rollen verkörpern zu können. Sprache ist nur ein kleiner Aspekt um diese zu ermöglichen, aber als Mittel sollte man dennoch nicht darauf verzichten.

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Um mal das Gedankenexperiment von oben weiter zu spinnen:
[...]
Eigener Thread?
Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch den Brustkorb!

I`m just a soul whose intentions are good.
Oh Lord, please dont`let me be misunderstood!

Offline Ludovico

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Ja, ist ein anderes Thema.

Offline Arldwulf

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Ich sehe nicht, inwiefern diese nicht repräsentative Umfrage anders gedeutet werden kann, als das Verlage aus wirtschaftlichen Gründen auf Gendersprache in dieser Form verzichten sollte und stattdessen vorrangig Beidnennungen, neutrale Begriffe und generisches Maskulinum nutzen.

Im Prinzip beantwortest du es ja schon selbst, es gibt in diesem Thema sehr fließende Abstufungen wie geschlechtsneutrale Bezeichnungen umgesetzt werden können. Für manche sind Doppelnennungen und neutrale Begriffe bereits gendern.

Und rein historisch betrachtet lassen sie sich davon wohl auch schlecht trennen, die heutigen Abkürzungen wie Binnen I und Binnen : sind letztlich ja als Reaktion auf Kritik an solchen neutralen Begriffen oder doppelten Nennungen entstanden. Eben weil seitens Kritikern gesagt wurde "Immer Arzt und Ärztin zu sagen ist zu lang, Arzt muss reichen".

Gerade bei Rollenspielwerken ist Wortanzahl aber ein wichtiges Thema, die können nicht ohne Extrakosten auf Abkürzungen verzichten. Sagen wir also "auf geschlechtsneutrale Bezeichnungen kann ganz verzichtet werden"?

Es ist schwer dies aus einer solchen Umfrage herzuleiten und deinem Posting nach glaube ich auch nicht, das du dies willst. Es ist eben ein schwieriges und komplexes Thema. Mehr als "mit Schlüssen aus so einer Umfrage sollte man vorsichtig sein" wollte ich dort gar nicht sagen.

Ich habe oben auch angeklickt "Beeinflusst mich nicht" trotz des Wissens das bestimmte Formulierungen (eben zum Beispiel ein komplett in reaktionärer Sprache geschriebenes Buch) mich durchaus vom Kauf abhalten würden.

Es gibt da halt nicht nur Sternchen ja/nein, sondern man muss auch hinterfragen was die Alternative darstellt.