Autor Thema: Wieso kommt mir die deutsche Rollenspiellandschaft so öde vor?  (Gelesen 11908 mal)

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Offline Tele

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Ulisses produziert TORG direkt auf Englisch und erreicht Kickstarter Zahlen wie Free League.

TORG läuft aber in Deutschland nicht so gut. Scheint so, als wäre es klug an den jeweiligen Markt angepasst zu produzieren.

Offline felixs

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Hm, weiß man das so sicher? Oder ist das vielleicht auch nur ein subjektiver Eindruck, dem dadurch nachgeholfen wird, daß deutsch- und englischsprachige "Experten" von dort eventuell auch stattfindenden Entwicklungen dank geographischer Entfernung und Sprach- und Kulturbarriere ihrerseits nur schlicht nichts mitbekommen? ;)

Ja, ich bin ziemlich sicher, dass ich es mitbekommen würde, wenn Rollenspiel in der (Volksrepublik) China ein großes Ding wären. Für arabischsprachige Sachen dito. Für Hindi und Urdu bin ich, zugegebenermaßen, ahnungslos. Allerdings vermute ich stark, dass die (wenigen) Rollenspieler dieser Region wohl englisches Material nutzen würden.
Hat jemand was belastbares dazu, dass es eine kreative, vielfältige und bunte chinesisch- oder arabischsprachige Rollenspiellandschaft gibt? Oder dass es überhaupt eine gibt? (Von zwei, drei Exoten mal abgesehen). Taiwan zählt nur eingeschränkt, ist jedenfalls mit der VR nicht vergleichbar.
Es kann sein, dass ich einfach nicht weiß, wonach ich suchen muss. Glaube ich aber nicht.

Ist übrigens auch noch so ein Ding - Englischkenntnisse sind sehr unterschiedlich verbreitet. In Japan z.B. nach wie vor ziemlich miserabel. In Schweden dagegen so gut, dass man das Zeug vermutlich ohne großen Verlust an Zielgruppe auch auf Englisch publizieren kann. Deutschland liegt in der Mitte. Man denkt immer, dass alle (gerade in den Nerd-Szenen) recht gut Englisch können. Und dann ist man doch wieder überrascht, dass das nicht so ist. Und eine Person mit mangelhaftem Englisch in der Spielgruppe reicht ja eigenlich, um doch ein gutes Argument für Deutsch als Lesesprache zu haben.
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Offline Shihan

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Ecryme [..]

Noc [..]
Die beiden sehen ganz famos aus! Danke dafür. Jetzt muss ich doch noch Französisch lernen  ;)


Vielleicht bin ich da a-typisch, aber für mich ist das Artwork bei einem RPG gleich welcher Herkunft ein ganz entscheidener Faktor. Deutlich mehr als bspw. das zugrundeliegende System. Und das ist was, was mir aus meiner ganz subjektiven Sicht in D einfach oftmals fehlt. Die Produktionsqualität ist leider oft nicht konkurrenzfähig.
(Von optischen Knallern wie Degenesis mal abgesehen, das ich wegen des Artworks, nicht wegen des Systems gekauft habe)

Warum das so ist, wie man die Situation in D verbessern könnte und ob das für das Gros der Spieler überhaupt etwas ausmacht, weiß ich allerdings nicht.
Vielleicht gibt es ja auch mehr davon, als ich gesehen habe. Aber so einen Wow-Effekt wie z.B. bei Symbarorum (oder dem erwähnten Degenesis) habe ich bei deutschen Produkten leider noch nie gehabt  :(

Offline tartex

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TORG läuft aber in Deutschland nicht so gut. Scheint so, als wäre es klug an den jeweiligen Markt angepasst zu produzieren.

 ;D

Ja, machen wir TORG zu einem Fäntelalter-Markt-Kochspiel mit Fußballelementen!  :Ironie:

Markus Plötz macht es vernünftig, dass er sich mit sein Lieblingssystem auf den Weltmarkt (auf Englisch) konzentriert. Die deutsche Übersetzung ist halt ein Steckenpferd. Wenn ich schon einen Rollenspielverlag leite, kann ich die Übersetzung auch gleich von meinen Profis (bezieht sich jetzt nicht unbedingt auf die Qualität) machen lassen.
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Offline JollyOrc

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Hat jemand was belastbares dazu, dass es eine kreative, vielfältige und bunte chinesisch- oder arabischsprachige Rollenspiellandschaft gibt? Oder dass es überhaupt eine gibt?

Ich war ja in Beirut/Libanon in einem Spiele/Rollenspielladen. Da stand nur englischsprachiges Material. (und erstaunlich viel D&D in Fotokopie und ausgedruckte PDFs zweifelhafter Herkunft als Spielmaterial im Spielzimmer. :) )
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline tartex

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Das sprichwörtliche deutsche Spießertum hat da IMHO wesentlich Anteil am fehlenden Erfolg. Das bricht erst jetzt langsam auf, aber die Lebensphilosophie von "Familie, Haus, Karriere" lässt wenig Raum für solche Hobbies.

Klar: es geht sich nicht überall so eine soziale Wohlfühlkultur wie in der USA aus. 8]
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Offline Eiserne Maske

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(...)Kann man ja so allgemein nicht behaupten. Es gibt sowas ja durchaus, halt nicht als vollständiges Rollenspiel.
Gründe gibt es reichlich; nur ein paar Beispiele: 1) Ziemlich nischig. 2) Nazi-Zeug ist in Deutschland nach wie vor ein schwieriges Thema. 3) Die Ästhetik von Égrégore ist recht speziell. Mich stößt das z.B. ab. 4) Warum braucht man dafür ein ganzes Rollenspiel? Ein Settingband oder so hätte es doch getan.

Ich verstehe vor allem Punkt 4 sehr oft nicht bei den französischen Sachen. Und ansonsten ist das mit der Ästhetik ja subjektiv - mich spricht aber nur sehr wenig davon an. Allgemein kann ich mit den "abgefahrerenen" Sachen nicht viel anfangen. Mir ist Numenera schon zu abgedreht. Ich vermute, das geht nicht wenigen so.
Es ging ja nur darum ein Beispiel zu zeigen, dass in Frankreich eben viele Spiele als Komplettpaket geliefert werden.  Der Thread handelt ja gar nicht davon, französische Spiele zu übersetzen. Egal ob man die von mir angeführten Produkte nun mag oder nicht, es ist schwer bestreitbar dass sie hochwertig aufgemacht sind und in den meisten Fällen auch inhaltlich überzeugen. In Frankreich wird nicht nur dem Auge gefällig aufbereitet, sondern auch in Sachen Themen mehr gewagt als bei uns.

Offline felixs

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Es ging ja nur darum ein Beispiel zu zeigen, dass in Frankreich eben viele Spiele als Komplettpaket geliefert werden.

Ist ein gutes Beispiel und ein interessantes Phänomen  :d

Der Thread handelt ja gar nicht davon, französische Spiele zu übersetzen.

Habe ich auch nicht so verstanden.

Egal ob man die von mir angeführten Produkte nun mag oder nicht, es ist schwer bestreitbar dass sie hochwertig aufgemacht sind und in den meisten Fällen auch inhaltlich überzeugen.

Das ist ja das, was ich meine: Mich überzeugt es nicht, ich würde das nicht kaufen. Bzw.: Ich kaufe es nicht (Französisch kann ich).
Ich empfinde aber die deutschsprachige Rollenspiellandschaft auch nicht als öde.

Ob man damit in Frankreich wirklich Geld verdienen kann und wie die Verlagsstrukturen dort sind; ob sich dieser Ausstoß an schönem Material überhaupt komparativ zu Deutschland quantifizieren lässt  - alles keine Ahnung. Ist vielleicht auch nicht wichtig.
« Letzte Änderung: 9.05.2023 | 14:58 von felixs »
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Offline Eiserne Maske

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Zitat
Habe ich auch nicht so verstanden.

Ich bezog mich auf Deine Ausführungen zu spezifisch französischer Ästhetik und dass sie bei vielen nicht ankommen würde - aber gut jetzt.


Zitat
Ob man damit in Frankreich wirklich Geld verdienen kann und wie die Verlagsstrukturen dort sind; ob sich dieser Ausstoß an schönem Material überhaupt komparativ zu Deutschland quantifizieren lässt  - alles keine Ahnung. Ist vielleicht auch nicht wichtig
Doch, es ist wichtig: Wenn es in einer uns ähnlichen Kultur unter vergleichbaren Bedingungen besser läuft, ist das ein gutes Indiz für Probleme bei unseren eigenen Verlagen.
« Letzte Änderung: 9.05.2023 | 16:16 von Eiserne Maske »

Offline tartex

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Schon wieder Outgunned...

Während der letzten 4 Beiträge hier gepostet wurden, hat ein italienisches Spiel in englischer Sprache seinen Kickstarter eröffnet und € 30K gemacht. Es erscheint übrigens parallel auch auf Italienisch und der Kickstarter supportet beide Sprachen.
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Offline tartex

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Offline Hereagain

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System Matter haut was raus.

https://www.system-matters.de/194376/gegen-alle-stuerme-von-joerg-koester-im-system-matters-verlag/

Ist von dem Menschen der Seelenfänger/Täuscherland gemacht hat.

Offline Dr. Beckenstein

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Schon wieder Outgunned...

Während der letzten 4 Beiträge hier gepostet wurden, hat ein italienisches Spiel in englischer Sprache seinen Kickstarter eröffnet und € 30K gemacht. Es erscheint übrigens parallel auch auf Italienisch und der Kickstarter supportet beide Sprachen.

Und hier sehen wir, warum die deutsche Rollenspiellandschaft so dröge ist. Die Italiener trauen sich was und hauen gleich international was raus, was sehr cool aussieht. Und im deutschen Forum haben wir einen Thread mit 160+ Beiträgen, in dem diskutiert wird warum das so öde ist.


Offline postkarte

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Naja, die Italiener haben vergleichsweise viel Geld durch Broken Compass und Household eingenommen und sich einen gewissen Ruf erarbeitet. Da ist es leichter nochmal was zu versuchen.

Ulisses macht übrigens nicht nur DSA und Torg auf Englisch, sondern auch Fading Suns und Aventuria. Also es ist nicht so, dass die sich gar nicht trauen. Ulisses hat außerdem sowhl die Schwarze Katze und als auch HeXXen längst auf Englisch angekündigt, aber eben noch nicht umgesetzt.

Offline felixs

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Und hier sehen wir, warum die deutsche Rollenspiellandschaft so dröge ist. Die Italiener trauen sich was und hauen gleich international was raus, was sehr cool aussieht. Und im deutschen Forum haben wir einen Thread mit 160+ Beiträgen, in dem diskutiert wird warum das so öde ist.

Halte ich für Unsinn.

Zumal ein nicht kleiner Teil der Beiträge der These widerspricht und entsprechend keinen Grund für Aktionismus sieht.

Abgesehen davon sind es wohl kaum "die Italiener", genausowenig wie "die Deutschen" und "die Franzosen" und "die Chinesen", die trotz fast einer Milliarde potentieller Rollenspieler einfach überhaupt nichts machen.

Ich finde einige Überlegungen hier durchaus interessant, aber dieses nassforsche "einfach machen" und "mal was wagen" und "einfach mal..." geht mir auf den Keks. Das endet viel zu schnell damit, einfach mal massiv Geld versenkt zu haben, für Dinge, die keiner braucht und keiner haben will.
Und mit meinen Eindrücken von und Aversionen gegen die ganze Kickstarterei fange ich gar nicht erst an.
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Noir

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Wenn man Kickstarter so nutzen würde, wie es eigentlich gedacht war, wäre das eigentlich ein perfektes Tool dafür. Nämlich: Ein Produkt pitchen, das noch nicht (!) realisiert ist um dann mit dem Geld, das die Crowd bringt, das Ganze zu realisieren. Dann wäre auch keine große Gefahr da, "massig Geld zu versenken". Im Gegenteil ... man würde einen relativ kleinen Betrag (a.k.a. Arbeitskraft für Ideensammung und um die Kickstarter-Page zu gestalten) riskieren. Und dann sieht man auch sehr schnell, ob das Produkt "keiner will".

Sich einfach komplett gegen Kickstarter zu wehren, halte ich hingegen auch für einen großen Fehler. Man muss nicht auf jedes Crowdfunding aufspringen ... aber es grundsätzlich zu verteufeln, weil es die Firmen als Marketingtool entdeckt haben (und auch so nutzen) ... weiß nicht, ob man sich da nicht selbst einiger positiver Dinge beraubt. Aber muss letztlich auch jeder selbst wissen.

Offline Xemides

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d.h. wir haben 2 international erfolgreiche europäische Rollenspiel-Firmen mit ihrem jeweiligen Haussystem. Eine davon ist originär englischsprachig. Davon abzuleiten, dass "die deutsche Rollenspiellandschaft öde ist", während andere europäische Länder so viel kreativer wären, ist, einfach falsch.
Es ist einfach wie es schon immer war. Der Rollenspielmarkt ist englischsprachig (viel größerer Markt als einzelne andere Sprachen), der absolute Großteil der Firmen und Systeme kommt aus US und alles andere ist Nische mit ein paar Ausreißern.

Cubicle 7 ist irisch und auch ziemlich erfolgreich.

Mana Project Studio in Italien.

Mongoose Publishing ist auch britisch.

Und auch Games Workshop ist britisch.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline Xemides

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Was meine These ja nur unterstreicht. Wer internationalen Erfolg will, muss auf Englisch produzieren.

Ja wie denn sonst ? Deutsch wird doch außerhalb des DACH-Raumes auch kaum gesprochen.
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Offline Xemides

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Bei Star Wars gabe es mWn zu erst ein D6 basiertes Spiel, Später ein neues auf D20/DnD Basis, und ich weiß ehrlich gesagt garnicht genau was das jetzige Spiel ist.

Immer noch das Genesys-System.
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Offline Xemides

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Die Sache ist bei Rhodan und auch bei John Sinclair (letzteres liebe ich), dass es sehr alte Sachen sind mit einer festen Fanbase, die nur schwer erweiterbar ist.
Rollenspiele, die diese Settings bespielen, müssen sich gegen neue und hippere Konkurrenz durchsetzen, wenn sie außerhalb ihrer kleinen Blase raus wollen.

Es gibt ja mit Perry Rhodan Neo eine neue hippere Serie.
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Offline Tele

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Ulisses macht übrigens nicht nur DSA und Torg auf Englisch, sondern auch Fading Suns und Aventuria. Also es ist nicht so, dass die sich gar nicht trauen. Ulisses hat außerdem sowhl die Schwarze Katze und als auch HeXXen längst auf Englisch angekündigt, aber eben noch nicht umgesetzt.

Es ging mir darum, dass TORG (und auch Fading Suns) auf Englisch geschrieben wird, weil es im Englischen Markt funktioniert.

Online aikar

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Cubicle 7 ist irisch und auch ziemlich erfolgreich.

Mana Project Studio in Italien.

Mongoose Publishing ist auch britisch.

Und auch Games Workshop ist britisch.
Danke, ja, da hatte ich schlecht recherchiert (wurde auch weiter oben schon mal richtig angemerkt). Ich hatte Cubicle 7 und Mongoose automatisch als US abgestempelt. GW würde ich nicht (mehr) als Rollenspielverlag einstufen, die geben eigentlich nur ihre Lizenzen raus. Gilt aber auch hier was schon viele gesagt haben: Englisch als Grundsprache ist einfach der springende Vorteil.

Mana Project Studio hätte ich nicht als international groß betrachtet (Genauso hätte ich Gazerpress nicht auf diesem Level gesehen), aber wo man da die Grenze zieht ist natürlich diskutabel.
Dann muss man da aber auch Two Little Mice (Broken Compass, Household, Italienisch) dazu nehmen.

Ändert aber nichts an meiner Ansicht: Vereinzelte europäische Firmen haben vereinzelt international erfolgreiche Spiele raus gebracht, noch weniger haben daran anknüpfen können.
Aber das hat dann nichts mit "Den Italienern" oder "Den Deutschen" zu tun, sondern mit den einzelnen Firmen und da irgendeine Art von kulturellem Zusammenhang zu suchen erachte ich als falsch und gefährlich.
Bei > 10 international erfolgreichen RP-Verlagen in einem Land kann man von einer Auffälligkeit sprechen. Die wenigen (vor allem die wenigen nicht englisch-sprachigen) "erfolgreichen" RP-Verlage in den einzelnen Ländern sind Ausreißer ohne Aussagekraft über die Szene oder das "kreative Potential" eines Landes.

Die relevanten Faktoren sind
Veröffentlichung auf Englisch (Wie schon hier gesagt wurde, wird selbst ein kleines englischsprachiges Produkt wahrscheinlich mehr Leute erreichen als ein mittelgroßes oder sogar großes deutschsprachiges)
Fähigkeit in Präsentation/Online-Marketing/Crowdfunding
Glück (d.h. ein Produkt, dass den Zeitgeist trifft oder viral geht)

Ob das Produkt dann tatsächlich was taugt und nicht nur blendet ist dann noch ein Einflussfaktor wenn man an den Erfolg anknüpfen will.
Da braucht es dann auch Hartnäckigkeit und Kapazitäten/Ressourcen um länger am Ball zu bleiben und regelmäßig gleichzeitig für den lokalen und internationalen Markt zu produzieren. An der Schwelle scheitern dann die meisten der kleineren Studios (und wohl auch Ulisses).

Was mich etwas wundert ist, dass Pegasus seinen großen Ausstoß an Cthulhu- und Shadowrun-Produkten nicht ins englische übersetzt. Oder tun sie das?
Dürfen sie es nach Lizenz nicht?

Es ging mir darum, dass TORG (und auch Fading Suns) auf Englisch geschrieben wird, weil es im Englischen Markt funktioniert.
Gibt es da eigentlich Zahlen dazu wie gut die beiden laufen?
« Letzte Änderung: 10.05.2023 | 07:15 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Tele

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Wie gesagt die Kickstarter für TORG erreichen Zahlen wie Free League. Andere Zahlen habe ich nicht.

Offline tartex

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Gibt es da eigentlich Zahlen dazu wie gut die beiden laufen?

Natürlich. Ganz harte. Denn alles was dafür kommt, kommt via Crowdfunding. Mehr Transparenz ist schwer möglich.
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Offline Eiserne Maske

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Ändert aber nichts an meiner Ansicht: Vereinzelte europäische Firmen haben vereinzelt international erfolgreiche Spiele raus gebracht, noch weniger haben daran anknüpfen können.
Aber das hat dann nichts mit "Den Italienern" oder "Den Deutschen" zu tun, sondern mit den einzelnen Firmen und da irgendeine Art von kulturellem Zusammenhang zu suchen erachte ich als falsch und gefährlich.
Bei > 10 international erfolgreichen RP-Verlagen in einem Land kann man von einer Auffälligkeit sprechen. Die wenigen (vor allem die wenigen nicht englisch-sprachigen) "erfolgreichen" RP-Verlage in den einzelnen Ländern sind Ausreißer ohne Aussagekraft über die Szene oder das "kreative Potential" eines Landes.

Die relevanten Faktoren sind
Veröffentlichung auf Englisch (Wie schon hier gesagt wurde, wird selbst ein kleines englischsprachiges Produkt wahrscheinlich mehr Leute erreichen als ein mittelgroßes oder sogar großes deutschsprachiges)
Fähigkeit in Präsentation/Online-Marketing/Crowdfunding
Glück (d.h. ein Produkt, dass den Zeitgeist trifft oder viral geht)

Ob das Produkt dann tatsächlich was taugt und nicht nur blendet ist dann noch ein Einflussfaktor wenn man an den Erfolg anknüpfen will.
Da braucht es dann auch Hartnäckigkeit und Kapazitäten/Ressourcen um länger am Ball zu bleiben und regelmäßig gleichzeitig für den lokalen und internationalen Markt zu produzieren. An der Schwelle scheitern dann die meisten der kleineren Studios (und wohl auch Ulisses).
Gefährlich;)... Übertreib mal nicht. 
 
Also ich sehe die Fokussierung auf alles Englische bei deiner Fraktion einfach immer noch nicht als überzeugend an. Das beginnt schon mit der Tatsache, dass dadurch mehrere erfolgreiche, größere (nicht große) europäische Firmen in deiner Aufzählung unter den Tisch gefallen sind: Shadowlands Ediciones, Nosolorol aus Spanien, Black Book Editions aus Frankreich haben immerhin Mitarbeiterstämme jenseits der 30, nichts Weltbewegendes, aber für Rollenspielverlage ja durchaus beachtenswert. Edge Studio hängt stark von Asmodee ab und hat auch amerikanische Mitarbeiter, ist aber letztendlich ein europäisches Projekt in Madrid.

Und wie man kulturelle Zusammenhänge komplett abkanzeln kann, so wie du das gerade getan hast, ist mir unbegreiflich. Wir diskutieren im Forum andauernd über die spezifischen Ausprägungen deutscher und amerikanischer Rollenspiele und das soll dann aber überhaupt keine Auswirkungen darauf haben was die Leute im jeweiligen Land gerne kaufen würden? Zu wenige und zu langweilige Rollenspiele war doch eine qualitative Einschätzung durch den Thread-Ersteller. Wenn ich mich hingegen deiner Einschätzung anschließe, wie gut ein Produkt ist sei ein nachgeordneter Faktor, Marketing/Präsentation/englischsprachiger Markt das einzig Entscheidende, dann verstehe ich nicht warum wir hier weiter diskutieren sollten – warum sollten wir, die Konsumenten, den deutschen Rollenspielherstellern helfen uns Dreck anzudrehen?

Und von allen wirtschaftlichen Überlegungen mal weg, es gab jetzt eben auch eine ganze Reihe von Mitdiskutanten im Thread, die den Thread-Ersteller in seiner Wahrnehmung bestätigt haben, dass deutsche Rollenspiele öde sind – was bleibt denn dann übrig, als sich mit ähnlich großen Ländern mit ebenfalls europäischer Kultur zu vergleichen? Wie sonst als durchs in Relation setzen soll man denn dann bitte überhaupt zu einer vernünftigen Einschätzung kommen, ob die Deutschen wirklich schon am qualitativen Limit sind.