Also in allen Settingbeschreibungen , Götterbänden, Geweihtenbänden mindestens von DSA2-3 wohl auch 4 sind alle Beschreibungen analog und kontinuierlich auf den selben Aussagen aufgebaut :
- Es gab einen Götterkrieg, der Namenlose wurde entmachtet , die Ordnung und Aufgabenteilung der 12 würde installiert
Das ist so einfach falsch. Die "Aufgabenteiligung der 12" wurde weder in DSA2 noch in DSA3 an irgend einer Stelle explizit vorgenommen, noch wurde das "Mysterium von Kha" nach dem Sturz des Namenlosen geschaffen.
Richtig ist:
Begonnen wird mit der
Entstehung der Welt aus dem Kampf zwischen Los und Sumu. Zur
Entstehung der Welt gibt es in unterschiedlichen Völkern seit DSA1 (1985) auch
unterschiedliche Schöpfungsgeschichten, die auch DSA2 ("Die Götter des Schwarzen Auges", 1989) im Wesentlichen unverändert bleibt.
Die Giganten werden zu Beginn von DSA2 (Das Fest der Schwertmeister, 1988) in die Welt des Schwarzen Auges eingeführt. Aber erst mit DSA3 (Götter, Magier und Geweihte, 1994) gibt es die Geschichte vom Einzug der Götter als der Kinder Los' in Alveran und den
Gigantenkriegen als der Rebellion der Kinder Sumus gegen die bereits bestehende Ordnung und dem
Pakt der Götter im
Mysterium von Kha. Das ist alles "Ingame-Mythologie" aus den
Annalen des Götteralters.
Erst
danach gab es den "Götterkrieg" gegen den Namenlosen.
- Götter werden beschrieben, sie sind Wesen haben eine Herkunft und ein relativ klares Profil zu essentiellen Themen der Welt
Die Übereinstimmungen von Praios in DSA4.1 und Brajan in "Myranische Götter" ist in der Tat
relativ hoch. Von daher finde ich dein Kritik hieran
relativ unsinnig. Die
Herkunft der Götter ist schon in DSA3 uneindeutig: So sind die Zwölfgötter nach dem
Brevier der Zwölfgöttlichen Unterweisung Kinder Los', die aus seinen Tränen entstanden sind, in den
Annalen hingegen nicht.
- Geweihte orientieren sich an dem ja wohl irgendwann kommunikativ vermittelten Profil
und wissen von der göttlichen Ordnung
Ich weiß nicht, was du mit "kommunikativ vermittelten Profil" meinst, noch, worauf du dich mit "göttliche Ordnung" beziehst. Die Geweihten wissen vermutlich das, was durch entsprechende Quellen wie die
Annalen vermittelt wird.
Und ausnahmsweise in dem sogar explizit als Kosmologie bezeichneten Abschnitt in " Die Götter des schwarzen Auges" S 74 zum Beispiel :
" Die ersten Halbgötter entstanden nach den Gigantenkriegen aus der Verbindung von Göttern und Giganten. Viel später als die Kulturschaffenden Rassen erschienen, erwählten sich die Unsterblichen auch Menschen ( und Angehörige anderer Rassen ) und zeugten mit ihnen Kinder . Halbgötter sind vereinfacht gesagt - Abkömmlinge der Götter..... Abkömmlinge zweier Götter haben meißt unabhängige Domänen ( Swafnirs Thorwaler, Simias Hochelfen ) , während die anderen Halbgötter üblicherweise zur Gefolgschaft der elterlichen Gottheit gezählt werden können. ....."
Wichtig ist hier die Einschränkung
vereinfach gesagt. Denn wenn Halbgötter
vereinfacht gesagt Kinder oder Abkömmlinge der Götter sind, dann schafft das Interpretationsspielraum, was konkret darunter zu verstehen ist.
Die "offizielle Kosmologie" bezieht sich nach meinem Verständnis auf die Abschnitte "Die Götter in Aventurien", "Eingreifen", "Auftreten" und "Rollenspiel" auf den Seiten 73/74, weil es sich hierbei um
redaktionelles Verständnis der Götterwelt handelt.
Unter die Aufzählung der Halbgötter (S. 75/76) fallen auch "Allegorien", d. h. "Personifikationen elementarer und kosmischer Mächte", aber auch "eindeutig Dämonen, z. B.... der Neid oder die Rache", während "wieder andere... ziemlich sicher reine Erfindung [sind]". Es wird nicht expliziert, warum die Allegorien hier erwähnt werden. Der einzig zulässige Schluss scheint mir gleichwohl zu sein, dass auch Allegorien als Halbgötter verehrt werden, was eher einen Einwand gegen deine These darstellt, die Götter würden (einfach zusammengefasst) den Sterblichen schon ihre "wahre Natur" mitteilen.