Dann zeig mir mal ein Fantasy-Setting ohne Götter.
(Ich bin sicher als Machbarkeitsstudie gab es das mal, aber sonst?)
Übersehen.
Ich würde ja sagen, dass das bekannteste Fantasy-Setting überhaupt,
Mittelerde im Dritten Zeitalter, ein Setting ohne Götter ist. Freilich, die Valar existieren, sind aber ferne Mächte, die nicht eingreifen und für die Entscheidungen der Protagonisten oder das, was letztlich passiert, keine Rolle spielen. Das wird im "Silmarillion" erst quasi nachgereicht und auch da marschieren die Götter selbst nicht etwa gegen Sauron auf, sondern höchstens ein paar Halbgötter mischen mit.
Religion kommt in dieser Fantasywelt in der Handlung quasi gar nicht vor.
Funktioniert ziemlich gut.
Komt darauf an ob man lieber Fastfood mag. Ich mag eben gut verzahnte logische Geschichten und Weltenaufbau. Das ist Qualität. Man kann natürlich auch nur nach neuen Krachern Ausschau halten und mit einer lockeren 0815-Fantasy mit lauter Klischees zufrieden sein.
Mann, Mann, Mann... es hat schon einen Grund, warum ich bei der ersten Erwähnung des Wortes
Logik im Netz die Segel streiche. Das ist doch in Geschmacksunterhaltungen ein völlig toter Begriff, gerade wenn man versucht
übernatürliche Wesen und
Religionen in
Fantasygeschichten, die realweltliche Vorlagen sowieso mit allerlei Sonderbarkeiten kreativ verfremden. In der Geschichte des phantastischen Rollenspiels gibt es, was Götterwelten angeht, die dollsten Sachen: Götter gibt's nicht. Götter gibt's nicht, wenn Menschen nicht an sie glauben. Es gibt einen Gott. Es gibt viele Götter. Es gibt mehr Götter als Menschen. Götter sind unpersönliche Konzeptwesen. Götter sind auch nur Menschen.
Sich da selbst mental derart festzufahren und das auch noch mit "logischem Weltenaufbau" zu begründen, nur um dann, egal wie viel Arbeit und Ideenreichtum in die Ausarbeitung des fraglichen Settings hineingeflossen ist, den Geschmack anderer Leute als
Fast Food zu diffamieren... wen glaubst du eigentlich damit überzeugen zu können.
Wir haben's kapiert, du hast eine bestimme, enge Vorstellung, wie Götter in Fantasysettings funktionieren müssen.
Mein Verdacht ist aber inzwischen, dass du eigentlich gar keine Rollenspielsettings der Fantasy und deren Rollenspiele, die nach den frühen 90ern rauskamen, kennst. Deine Beispiele sind jedenfalls immer von anno Tobak. Und damit erübrigt sich die Diskussion über "neue Kracher" und "potente alte Geschichten" eigentlich.