[...] dass die Valar im Silmarillion nicht gegen Sauron zogen; was halt nicht stimmt. Aber jut, Details. [...] Elbereth & Galadriels Phiole [als Beispiel für das Eingreifen von gottheitlichen Mächten]; aber jut: Details [...]
Galadriels Phiole enthielt das Licht des Wandelsterns Earendil. Also das Licht von einem der Silmaril.
Dass dieses Licht irgendwie mit der Valie namens Varda (Elbereth) zusammenhing, wird meines Wissens nach innerhalb der Geschichte nirgendwo - oder zumindest nicht vordringlich irgendwo - erklärt.
Natürlich rief Frodo nach dem Beistand der Valie namens Varda ("A Elbereth Gilthoniel"), jedoch wurde seine Anrufung eben nur in der Elbensprache Sindarin wieder gegeben und nicht ins Englische (Deutsche) übersetzt.
Für einen Lesenden bleibt somit unklar, was Frodos 'Zauberspruch' eigentlich bedeutete.
Nach dem Krieg der Mächte (der Eroberung von Melkors erster Festung Utumno) führten die Valar keinen Krieg mehr gegen Melkor/Morgoth oder Sauron.
In den Krieg des Zorns (am Ende des Erstens Zeitalters) schickten sie valinorische Elben und weniger mächtige Geistwesen (Maiar) - mit Manwes Herold an der Spitze, der Eonwe hieß.
Schon am Ende des Ersten Zeitalters hielten sich die Valar selbst also im Hintergrund. Auch Ulmo sprach eher im Heimlichen mit Tuor.
Als ich das erste Mal den "Hobbit" und den "Herrn der Ringe" gelesen habe, sind mir valisches (durch Varda gesegnetes Earendil-Licht, durch Manwe verwehte vulkanische Wolken) und gottheitliches (Gandalfs Rückkehr, Gollum als Instrument der Ringvernichtung) Eingreifen-in-die-Geschichte nicht aufgefallen.
Ich bin mir auch fast sicher (meine Erinnerung mag mich da aber täuschen), dass beide Eingreifformen bloß auf Nachfrage von JRR Tolkien in seinen privaten Briefen an einzelne Interessierte verraten wurden.
Im "Herrn der Ringe" finden sich erst in den Anhängen ein paar Bezüge auf die Valar, doch auch die halten dort sich im ziemlichen Vagen.
Im "Hobbit" spielen Engelswesen oder Gottheiten keine Rolle. Gandalf tritt in jener Kindergeschichte ausschließlich als körperlich-endlicher Zauberer in Erscheinung und niemals als das Geistwesen namens Olorin.
Alles in allem möchte ich der Einschätzung zustimmen, dass JRR Tolkiens Hauptwerke "Hobbit" und "Herr der Ringe" sehr agnostische Erzählweisen aufweisen. Ich denke, dass eben auch darin ein Teil ihrer Breitentauglichkeit schlummern könnte.