Autor Thema: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck  (Gelesen 3322 mal)

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Offline sma

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[Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« am: 25.05.2023 | 21:49 »
**Candela Obscura** ist ein einfaches Erzählspiel, das ganz nah bei John Harpers Blades in the Dark und ähnlichen PbtA-Spielen sowie Free Leagues Väsen gelegen hat.

Wenn die SL es fühlt, würfeln Spieler auf eine der neun Aktionen (Bewegung, Attacke, Kontrolle, Beeinflussung, Lesen, Heimlichkeit, Suche, Analyse, Wahrnehmung) des Charakters, wobei man bis zu 3W6 wirft und den höchsten anschaut: Bei 6 war die Aktion ein voller Erfolg, bei 4-5 ein Teilerfolg und bei 1-3 ein Misserfolg.

Charaktere können Antriebspunkte ausgeben, um weitere Würfel zu bekommen. Davon hat man nochmals neun. Schließlich gibt es noch Widerstand, eine weitere Ressource, die man ausgeben kann, um den Wurf aller "antriebslosen" normalen Würfel zu wiederholen.

Es gibt eine Besonderheit: Zwei der neun Aktionen sind markiert und hier ersetzt man einen der normalen Würfel durch einen sogenannten goldenen Würfel. Wählt man dessen Ergebnis statt des höchsten Würfels, bekommt man einen Antriebswürfel zurück. Auf diese Weise kann man ggf. freiwillig scheitern, um das nächste Mal dann wieder mehr Würfel zu haben.

Sollte man gar keine Würfel bei einer Aktion haben, würfelt man 2W6 und nimmt den schlechteren.

Charaktere sind ganz grob in Schnacker (Journalist oder Magier), Kraftprotze (Abenteurer oder Soldat), Gelehrte (Arzt oder Professor), Gewitzte (Krimineller oder Polizist) und Sonderlinge (Medium oder Okkultist) eingeteilt. Die Übersetzungen sind ad-hoc von mir und spiegeln wieder, dass die Autoren überall versucht haben, "blumige" und wenig beschreibende Begriffe zu benutzen, die schwerer zu übertragen sind.

Jede dieser Rollen und Spezialisierungen hat besondere Talente, im Schnellstarter, wo es die Hälfte der möglichen Spezialisierungen gibt, ist das alles vorausgewählt. Der Okkultist kann beispielsweise einen Ritualdolch auf sich einstimmen (was ihn einmal anzählt) mit dem dann übernatürliche Kreaturen verletzt werden können.

Wer scheitert, wird angezählt. Man kann bis zu drei Striche auf Körper, Geist und Seele ertragen, danach gibt es eine entsprechende Narbe. Beispiele sind da, dass man ein Körperteil verliert, einen Heldenkomplex entwickelt oder Vampirzähne bekommt. Um zu zeigen, dass man sich durch Narben verändert, muss man jetzt einen Aktionswürfel verschieben. Wer die vierte Narbe bekommen würde, scheidet aus dem Spiel aus.

Charaktere gehören einem Zirkel an, der ihnen nicht nur weitere Vorteile gibt, sondern auch die gemeinsamen Erfahrungspunkte zählt. Alle 1-2 Sessions können alle Charaktere entwickelt werden, indem man einen Würfel (max 3) zu einer Aktion hinzufügt, zwei Punkte (max 9) zu einem Antrieb, ein neues Talent wählt (im Schnellstarter gibt es nur 2) oder bei einer Aktion zukünftig einen goldenen Würfel hat. Man kann zwei dieser Dinge auswählen.

Die Regeln werden im Schnellstarter auf sechs Seiten und dem Zirkelzettel beschrieben. Sieben weitere Seiten beschreiben das Setting, eine Welt ähnlich der Erde Anfang des 19. Jahrhunderts, wo man aber nicht durch "unsere" Historie eingeschränkt ist und in der immer mal wieder Magick von außerhalb durchsuppt. Erinnert ein bisschen an das alte Magus. Ansonsten ist's aber wie Cthulhu oder Väsen, in der Beziehung dass die Charaktere einen Zirkel bilden, der sich dem Schutz der Welt von der Magick und dem Horror, der da auf der anderen Seite lauert, verschrieben haben. 8 weitere Seiten bilden ein kurzen Szenario, das beim überfliegen eher linear wirkt. Die restlichen 5 Seiten des 25-seitigen Schnellstarters sind Füller, d.h. Cover oder eine Seite mit "was ist das hier".

Schließlich gibt es fünf Seiten mit Pregens, wo bereits die Punkte verteilt wurden und man nur noch ein von zwei möglichen Talenten wählen muss und einen Namen und weiteren Fluff eintragen muss.

Macht alles keinen schlechten Eindruck. Noch finde ich's aber schwer, mir vorzustellen, wie man das im Spiel gestalten soll, denn es hat doch schon sehr wenig "Crunch" und eigentlich ist es ein "Hoch ist gut"-System, das mit mehr Worten beschrieben wurde. Kampfregeln gibt es z.B. gar keine. Die SL überlegt sich einfach etwas. Du musst mit Bewegung weglaufen. Bei einem Teilerfolg entkommt man um den Preis, sich dreimal anzählen zu müssen. Bei einem Misserfolg ist der Charakter tot. Irgendwie so…
« Letzte Änderung: 27.05.2023 | 11:03 von sma »

Online Argovan

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #1 am: 25.05.2023 | 21:59 »
Ja, vom Hocker gehauen hat mich das noch nicht. Mal abwarten, wie dann die fertige Version aussieht. Ob es da dann wohl Charakterentwicklung gibt?

Aber hey, es gibt immerhin schon Anstecknadeln und Schlüsselanhänger im CR-Shop!  ~;D

Meine Prognose: könnte ein solides Spiel werden, aber die Rollenspielwelt revolutionieren wird es nicht.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #2 am: 25.05.2023 | 22:06 »
Bringt aber vielleicht doch ein paar Leute die bisher "Rollenspiel=D&D" im Kopf hatten (also vor Januar so gefühlt 80+% der Rollenspieler in Amiland) dazu sich auch mal sowas wie Blades in the Dark (an dessen System mich CO stark erinnert) o.ae. anzuschauen.
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Online Argovan

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #3 am: 25.05.2023 | 22:14 »
Das stimmt, ist auf jeden Fall gut für die Szene. Und ich bin auf das komplette Regelwerk hoffnungsvoll gespannt.
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Offline Gambit

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #4 am: 26.05.2023 | 21:52 »
Charaktere entwickeln sich ansonsten dadurch, dass sie Dinge erleben, werden aber nicht wirklich besser, was die Würfel für die Aktionen angeht. Sie können allerdings neue Talente erwerben.

Nur als kleine Anmerkung, das stimmt so nicht. Das sind die Optionen beim Character Advancement im Quickstart:

At character advancement, each player can choose two different options:

• Add 1 action point.
• Add 2 drive points.
• Take a new ability.
• Gild an additional action

Offline sma

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #5 am: 27.05.2023 | 10:37 »
Du hast Recht, danke für den Hinweis. Das steht merkwürdigerweise nur auf dem Zirkelzettel und nicht in den Regeln, daher hatte ich's übersehen. Ich passe mal den Text an.

Offline sma

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #6 am: 27.05.2023 | 20:39 »
Ich habe jetzt auch das Abenteuer gelesen und muss sagen, ich bin kein Fan.

Vielleicht triggert mich, dass es nicht weniger als fünf Sicherheitsberater gibt, die mich gut ein halbes Dutzend Mal ermahnen, unbedingt eine sichere Umgebung zu schaffen, mit anderen Kulturen respektvoll umzugehen, Klischees zu vermeiden und mich nicht der kultureller Aneignung schuldig zu machen, nur um dann um so plumper Esoterik = Gut und Wissenschaft = Böse sowie Regierung = Korrupt und Polizei = Brutal ins Setting zu schreiben, ohne mit einem Wort zu thematisieren, dass ein außerhalb von Recht und Gesetz operierender Orden von eigenen Gnaden mindestens genau so problematisch ist.

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Ziel des Abenteuers ist dann, gewissenlosen Kapitalismus (in einer sicheren Umgebung erlebbar) anzuprangern und ist so plump und geradlinig, dass man schon während der Einleitung, die aus einer Seite (!) Vorlesetext besteht, bereits das Ende sieht. Wem bei der Farbe "Undark" noch nicht der Groschen gefallen ist, dem erklärt das Abenteuer extra noch mal das [Vorbild](https://de.wikipedia.org/wiki/Radium_Girls).

Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich zugesagt habe, dass übermorgen zu leiten und so gar keine Lust darauf habe. Falls jemand eine Idee hat, wie man aus der Ausgangssituation etwas anderes machen kann, würde ich die gerne hören ;)

Offline Murphy

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #7 am: 27.05.2023 | 21:06 »
Ich habe jetzt auch das Abenteuer gelesen und muss sagen, ich bin kein Fan.

Vielleicht triggert mich, dass es nicht weniger als fünf Sicherheitsberater gibt, die mich gut ein halbes Dutzend Mal ermahnen, unbedingt eine sichere Umgebung zu schaffen, mit anderen Kulturen respektvoll umzugehen, Klischees zu vermeiden und mich nicht der kultureller Aneignung schuldig zu machen, nur um dann um so plumper Esoterik = Gut und Wissenschaft = Böse sowie Regierung = Korrupt und Polizei = Brutal ins Setting zu schreiben, ohne mit einem Wort zu thematisieren, dass ein außerhalb von Recht und Gesetz operierender Orden von eigenen Gnaden mindestens genau so problematisch ist.

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Ziel des Abenteuers ist dann, gewissenlosen Kapitalismus (in einer sicheren Umgebung erlebbar) anzuprangern und ist so plump und geradlinig, dass man schon während der Einleitung, die aus einer Seite (!) Vorlesetext besteht, bereits das Ende sieht. Wem bei der Farbe "Undark" noch nicht der Groschen gefallen ist, dem erklärt das Abenteuer extra noch mal das [Vorbild](https://de.wikipedia.org/wiki/Radium_Girls).

Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich zugesagt habe, dass übermorgen zu leiten und so gar keine Lust darauf habe. Falls jemand eine Idee hat, wie man aus der Ausgangssituation etwas anderes machen kann, würde ich die gerne hören ;)

Vielleicht bist du zu erfahren und weise? Ich finds dufte. https://penandpaper.blog/candela-obscura-illuminated-worlds/
Leite es doch, es wird rocken!

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #8 am: 27.05.2023 | 21:15 »
Deine „Rezension“ des Abenteuers ist maximal nichtssagend - vielleicht dann nicht einfach die Meinung anderer pauschal abeerten? Insb. nicht nach einer dezidierten Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Abenteuers durch sma.
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Offline sma

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #9 am: 27.05.2023 | 22:05 »
Ich lese es mal als Aufforderung, das Abenteuer zu spielen, weil es doch gut wird.

Definitiv sind unsere Wahrnehmungen unterschiedlich, denn zwei Bleistiftskizzen mit schwer zu entziffernder Schrift würde ich jetzt nicht als "Extrem stimmig und schön illustriert, nicht zu viel, nicht zu wenig" bezeichnen. Das Abenteuer beruht auch nicht nur angeblich auf einem historischen Ereignis, sondern ganz wirklich, faktisch.

Aber noch was anderes: Fragt ihr euch nicht auch sofort bei einem Setting, dessen Besonderheit es ist, man mittels Elektrizität einen Krieg gewonnen hat, warum das jetzt kriegsentscheidend war? Panzer mit Elektromotor? Elektroloks? Blitzkanonen? Elektrifizierte Sperranlagen? Irgendwas mit Telsaspulen?

Und bitte wo kommt die Elektrizität her? Auf der Stadtzeichnung sehe ich nix. Der Grafiker konnte sich weder vorstellen, dass man die Zuglinie elektrifiziert, noch irgendwo ein Wind-, Solar-, Wasser- oder Kohlekraftwerk braucht. Oder zapft man die Magick an? Doch wäre es nicht auch hier wichtig, so ein bedeutsames Gebäude zu erwähnen. Es wäre immerhin entscheidend für die Verteidigung, denn wie es ja heißt, der nächste Angriff kommt bestimmt.

Wäre es nicht konsequent, diesen Riss im Wasser zu nutzen? Da gäbe es doch Wasserkraft ohne Ende und man könnte Leute haben, die davor warnen, dass in 38 Jahren das Meer leergelaufen ist.

Und fragt ihr euch nicht auch sofort, wo das Wasser bleibt? Dimensionsriss? Hüben-Drüben-Magick?

Außerdem, in welcher historischen Stadt ist der Bahnhof am Stadtrand? Das ist doch kein Flughafen.

Und wenn ich Elektrizität habe, die keine Quelle braucht, dann kann ich damit doch auch Flugzeuge antreiben und brauche gar keinen schäbigen Bahnhof sondern doch gleich einen Flughafen.

Und müsste man den prominenten Betonbogen der Zeichnung auf Seite 12 irgendwo im Süden der Stadt auf Seite 13 sehen? Hat man den Zeichner von Seite 13 überhaupt informiert, dass das eine Stadt ist, die auf den Ruinen einer anderen gebaut sein soll? Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass das ganze nicht maßstabsgerecht ist, ist die Stadt selbst nicht wirklich groß, definitiv kein London des 19. Jahrhunderts, was ca. 180 Quadratkilometer groß war.  Das Kriegsgebiet auf der Karte ist vielleicht 1/9 der Größe der Stadt, also auf London bezogen wären das 20 Quadratkilometer, also z.B: 4x5 km. Das kann jetzt kein so großer Konflikt gewesen sein. Es entspricht in etwa dem Gebiets der Schlacht von Waterloo (abgelesen aus einer historischen Karte).

Offline Murphy

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #10 am: 28.05.2023 | 10:26 »
Deine „Rezension“ des Abenteuers ist maximal nichtssagend - vielleicht dann nicht einfach die Meinung anderer pauschal abeerten? Insb. nicht nach einer dezidierten Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Abenteuers durch sma.

Autsch! Der hat wehgetan. Das ist unverhohlen abwertend. Meine Aussage war nämlich ernst gemeint, gar nicht abwertend. Oftmals lassen sich Menschen mit viel Erfahrung nicht mehr so leicht beeindrucken. Dir schöne Pfingsten, Mr. Ohnesorge.
« Letzte Änderung: 28.05.2023 | 10:29 von Murphy »

Offline Murphy

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #11 am: 28.05.2023 | 10:30 »
Ich lese es mal als Aufforderung, das Abenteuer zu spielen, weil es doch gut wird.

Falls du es doch leitest, bin ich gespannt auf deinen Erfahrungsbericht.  :d

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #12 am: 28.05.2023 | 17:59 »
Außerdem, in welcher historischen Stadt ist der Bahnhof am Stadtrand? Das ist doch kein Flughafen.

Eigentlich in allen, bei denen die Eisenbahn eine neue Erfindung ist. Zumindestens bei den süddeutschen Städten lag der Bahnhof ursprünglich vor der Stadt. Inzwischen sind die Städte um die Bahnhöfe herum gewachsen. Aber schau mal ein paar Stadtpläne an, da siehst Du recht häufig, dass der Bahnhof knapp außerhalb der Altstadt liegt (München, Stuttgart, Nördlingen, Nürnberg etc). Da die meisten Städte ihr großes Wachstum erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts angefangen haben, wurden sie um die Bahnhöfe herum erweitert.

Falls bei Candela Obscura die Eisenbahn eine neuere Erfindung ist, ist es realistisch, dass die Stadt noch nicht um die Bahnhöfe herum gewachsen ist.

Das Worldbuilding hat im Quickstart kaum Platz. Das kann sich im fertigen Gesamtprodukt noch alles besser erklärt präsentieren.
« Letzte Änderung: 28.05.2023 | 18:01 von Wisdom-of-Wombats »
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Offline sma

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #13 am: 28.05.2023 | 22:52 »
Mehr zum Abenteuer, sicherheitshalber in Spoiler-Tags, mit Spuren von Rant, aber auch ein paar Ideen, wie ich's für mich zu reparieren plane.

Bei den Bahnhöfen habe ich mich vielleicht davon leiten lassen, dass in den letzten 100 Jahren die Städte über ihre ursprünglichen Grenzen gewuchert sind. Ich habe mir Lübeck und Nürnberg um 1900 angeschaut und da ist der Bahnhof tatsächlich am Rand des historischen Stadtkerns. Ich nehme da mein Meckern zurück :)

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« Letzte Änderung: 28.05.2023 | 23:34 von sma »

Online Quaint

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #14 am: 28.05.2023 | 23:07 »
Vielen Dank für deine Beschäftigung mit Candela Obscura und dem Abenteuer. Sehr erhellend.
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Offline Jens

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #15 am: 28.05.2023 | 23:49 »
Vielen Dank für deine Beschäftigung mit Candela Obscura und dem Abenteuer. Sehr erhellend.
Vielen Dank für diesen grandiosen Wortwitz ;D :d

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #16 am: 29.05.2023 | 10:53 »
Mehr zum Abenteuer, sicherheitshalber in Spoiler-Tags, mit Spuren von Rant, aber auch ein paar Ideen, wie ich's für mich zu reparieren plane.

Bei den Bahnhöfen habe ich mich vielleicht davon leiten lassen, dass in den letzten 100 Jahren die Städte über ihre ursprünglichen Grenzen gewuchert sind. Ich habe mir Lübeck und Nürnberg um 1900 angeschaut und da ist der Bahnhof tatsächlich am Rand des historischen Stadtkerns. Ich nehme da mein Meckern zurück :)

Danke für die ausführliche Betrachtung des Abenteuers. Ich gebe echt zu, auf solche Ungereimtheiten achte ich bei fertigen Abenteuern eher selten. Daher vielen Dank. Candela Obscura wirkt deutlich weniger interessant.
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Offline sma

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #17 am: 31.05.2023 | 10:08 »
Falls du es doch leitest, bin ich gespannt auf deinen Erfahrungsbericht.  :d
Wie geplant haben wir's gespielt und wie vermutet, sind wir noch nicht damit durch. Nettospielzeit war ca. 2h, zwei der vier Szenen fehlen noch. Zum der Agenda unterworfenen unlogisch-fragmentarischen Abenteuer sage ich nichts weiter, außer, dass ich's durchgezogen habe und den Spielern alle Vorlesetext aufgezwungen habe damit wir auch sehen, wie sich die Autoren das vorgestellt haben.

Die Regeln sind simpel und sofort verständlich, fielen aber weder angenehm noch unangenehm auf. Sie sind eigentlich egal, und das ist fatal, da eine Spielerfrage war "warum sollen wir jetzt das System spielen, wo es doch auch dutzende ähnliche Systeme gibt." Und darauf gibt es in dem Schnellstarter keine gute Antwort, außer vielleicht, dass viele Critical Role Fans möglicherweise diese dutzenden ähnlichen Systeme alle nicht kennen und daher ihr erstes Nicht-W20-basiertes-nicht-D&D-System kennenlernen.

Charaktere fühlen sich zumindest kompetent an, weil man mit 2W6 eine 75%, 3W6 eine 88% und 4W6 eine 94% Erfolgschance hat (ohne Nachwürfeln zu berücksichtigen). Dadurch, dass man dort, wo man am meisten Motivationswürfel hat, auch die goldenen Würfel hat, bietet sich an, diesen großzügig zu benutzen.

Ein Spieler merkte noch an, dass es einfacher wäre, wenn nicht alles so krampfhaft anders benannt wäre. Mein Antrieb – oder meine Motivation – sind Nerven? Hm. Ich packe zur Körperbeherrschung (das hatte ich weiter oben noch mit dem falschen Freund Kontrolle übersetzt) noch zwei Nerven-Würfel dazu, weil ich als Muskel davon sechs habe? Ich gebe einmal Nerven aus, um die Verstandsmarkierung zu übernehmen? Von ausblutender Magie markiert? Das geht schon eher…

Kann man's spielen? Sicherlich. Funktioniert. Muss man's spielen? Also nicht der Regeln wegen. Das exakt gleiche Abenteuer hätte man auch mit Call of Cthulhu, Väsen, Cthulhu Dark, Fate oder D&D-Regeln spielen können.

Will man als SL aber irgendwie Charaktere mal in ernsthafte Gefahr bringen, sollte es noch Regeln geben, Würfel abziehen zu können. Denn schauen wir uns mal den Explorer an, der Spezialist für Bewegung und Angriff, wo er je 2 Würfel hat und 6 im Pool. Mit einem Talent kann er da auch noch 2 goldene Würfel benutzen, sobald er einmal von Magie berührt wurde. Als Pool hat er also mindestens 3, wird im Schnitt seinen Nerven-Würfel wieder bekommen und kann auch noch 2W6 wiederholen, wenn's sein muss. Das der da scheitert, ist nahezu ausgeschlossen.

Und dann gibt es komische Regeln wie: Der Professor (der komischerweise Intuition, also Gefühl, statt Schläue, also Verstand benutzt) bekommt seine Intuition zurück, wenn er einen Wurf verreißt, was gar nicht so leicht ist. Hier kann man dann einmal auf Untersuchen mit 2 Basiswürfeln plus 4 Intuition würfeln, um den Erfolg zu garantieren, nur um dann in der nächsten Situation einen Wurf auf Gespür zu forcieren, absichtlich nur mit 1W6, weil dann eine 50% Chance da ist, die 4 Intutionswürfel wieder zu bekommen.

Einfach nur als Fehler im Schnellstarter werte ich dann ja, dass der Kriminelle ein Talent hat, für das er Intuitionswürfel ausgeben muss, aber gar keine hat.

Offline sma

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #18 am: 31.05.2023 | 22:14 »
Eine schöne [Zusammenfassung von Setting und Regeln als Video](https://www.youtube.com/watch?v=uiKQN6T2UNI) und er beschreibt auch, was ich nicht so ausdrücken konnte, nämlich dass der Schnellstarter den _moral high ground_ haben möchte, aber sich dabei widersprüchlich selbst im Weg steht.

Offline Wonko

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #19 am: 1.06.2023 | 12:33 »
Vielen Dank für die interessanten und detaillierten Einblicke. Ich möchte hier mal ein paar positive Punkte anbringen, die in der ganzen Diskussion etwas zu kurz kommen:


Zunächst einmal: Es ist ein Quickstarter. Ich kann hundert intelligente Fragen zum Setting stellen, aber ich kann nicht erwarten, dass sie alle auf 9 Seiten Regel- und Settingbeschreibung beantwortet werden. Ist das Setting interessant? Mit Sicherheit. Eine untergegangene Zivilisation, gefährliche Magie, ein mühsam abgewehrte und jederzeit neu drohende Invasion, Geheimgesellschaften, angedeutete cthulhoide Elemente gemischt mit Teslapunk ... wer daraus keine Inspiration für viele, viele Abenteuer ziehen kann, ist selber schuld.

Grundsätzlich neu ist davon nix, letztendlich muss es die Mischung machen, und dafür wird man auf das eigentliche Regelwerk warten müssen. Interessant finde ich das angedeutete "Bleed", die Korruption durch Magie (Verzeihung: Magick), das sich hier nicht nur auf die Bösewichte sondern auch die SC auswirkt.

Sind die Regeln funktional? Ich glaube schon und sie passen gut zum Setting und helfen unmittelbar dabei, die Stimmung und den Fokus des Spieles zu setzen. Es wird viel davon abhängen, wie die Subsystem im eigentlichen Spiel zusammenhängen und welche Mittel der GM (dazu gibt es leider sehr wenig im Quickstarter) zur Verfügung hat.

Am schwierigsten fand ich die eingestreuten moralischen Ansprüche ... an die Spieler (!), die aber irgendwie auch ins Spiel übertragen werden sollen, obwohl es da im Setting wiederum ziemlich rau zugeht und auch nicht gerade immer sehr differenziert ... Ich habe da beim Lesen reflexhaft ziemlich ablehnend reagiert, weil ich mir nicht gern vorschreiben lasse, wie ich mein Spiel zu spielen habe. Andererseits finde ich das Anliegen, sich mit stereotypen Darstellungen und problematischen Genrekonventionen auseinanderzusetzen, an sich sehr unterstützenswert und auch spannend. Auch hier wird man sicherlich sehen müssen, wie sehr das Endprodukt mit dieser schwierigen Balance zurechtkommt.

Das Abenteuer lässt mich zwiegespalten zurück. Mir gefällt gut der Fokus auf Struktur (Hook, Arrival, Exploration, Escalation, Climax, Epilogue) und die Betonung von "Reveals", die von Szene zu Szene führen. Mir gefällt auch die Offenheit gegenüber verschiedenen Lösungsansätzen und der Versuch, der SL einen Werkzeugkasten dafür bereitzustellen statt jedes Detail von vornherein bestimmen zu wollen. Allerdings bleibt es oft ein bisschen beim Versuch, weil die Hinweise oft zu vage sind. Gerade in der Anfangsszene, wo überhaupt keine NPC beschrieben werden, obwohl sie einfach notwendig sind. Und auch später, wenn es solche gibt, werden sie nur angedeutet und sind nicht gut zur praktischen Nutzung ausgearbeitet.

Möchte ich den Quickstarter leiten? Eher nicht, dazu kenne ich das Blades-System zu wenig und Setting und Abenteuer lassen mich mit zu vielen Fragezeichen zurück. Aber ich bin froh, dass ich ihn gelesen habe. Das ist eines der interessanteren Rollenspielunternehmen, die ich in letzter Zeit gesehen habe, und ich wünsche dem System viel Erfolg und werde es mit Sicherheit weiter beobachten.

Offline Gambit

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #20 am: 9.06.2023 | 19:48 »
Vielen Dank für die interessanten und detaillierten Einblicke. Ich möchte hier mal ein paar positive Punkte anbringen, die in der ganzen Diskussion etwas zu kurz kommen:


Zunächst einmal: Es ist ein Quickstarter. Ich kann hundert intelligente Fragen zum Setting stellen, aber ich kann nicht erwarten, dass sie alle auf 9 Seiten Regel- und Settingbeschreibung beantwortet werden. Ist das Setting interessant? Mit Sicherheit. Eine untergegangene Zivilisation, gefährliche Magie, ein mühsam abgewehrte und jederzeit neu drohende Invasion, Geheimgesellschaften, angedeutete cthulhoide Elemente gemischt mit Teslapunk ... wer daraus keine Inspiration für viele, viele Abenteuer ziehen kann, ist selber schuld.

Grundsätzlich neu ist davon nix, letztendlich muss es die Mischung machen, und dafür wird man auf das eigentliche Regelwerk warten müssen. Interessant finde ich das angedeutete "Bleed", die Korruption durch Magie (Verzeihung: Magick), das sich hier nicht nur auf die Bösewichte sondern auch die SC auswirkt.

Sind die Regeln funktional? Ich glaube schon und sie passen gut zum Setting und helfen unmittelbar dabei, die Stimmung und den Fokus des Spieles zu setzen. Es wird viel davon abhängen, wie die Subsystem im eigentlichen Spiel zusammenhängen und welche Mittel der GM (dazu gibt es leider sehr wenig im Quickstarter) zur Verfügung hat.

Am schwierigsten fand ich die eingestreuten moralischen Ansprüche ... an die Spieler (!), die aber irgendwie auch ins Spiel übertragen werden sollen, obwohl es da im Setting wiederum ziemlich rau zugeht und auch nicht gerade immer sehr differenziert ... Ich habe da beim Lesen reflexhaft ziemlich ablehnend reagiert, weil ich mir nicht gern vorschreiben lasse, wie ich mein Spiel zu spielen habe. Andererseits finde ich das Anliegen, sich mit stereotypen Darstellungen und problematischen Genrekonventionen auseinanderzusetzen, an sich sehr unterstützenswert und auch spannend. Auch hier wird man sicherlich sehen müssen, wie sehr das Endprodukt mit dieser schwierigen Balance zurechtkommt.

Das Abenteuer lässt mich zwiegespalten zurück. Mir gefällt gut der Fokus auf Struktur (Hook, Arrival, Exploration, Escalation, Climax, Epilogue) und die Betonung von "Reveals", die von Szene zu Szene führen. Mir gefällt auch die Offenheit gegenüber verschiedenen Lösungsansätzen und der Versuch, der SL einen Werkzeugkasten dafür bereitzustellen statt jedes Detail von vornherein bestimmen zu wollen. Allerdings bleibt es oft ein bisschen beim Versuch, weil die Hinweise oft zu vage sind. Gerade in der Anfangsszene, wo überhaupt keine NPC beschrieben werden, obwohl sie einfach notwendig sind. Und auch später, wenn es solche gibt, werden sie nur angedeutet und sind nicht gut zur praktischen Nutzung ausgearbeitet.

Möchte ich den Quickstarter leiten? Eher nicht, dazu kenne ich das Blades-System zu wenig und Setting und Abenteuer lassen mich mit zu vielen Fragezeichen zurück. Aber ich bin froh, dass ich ihn gelesen habe. Das ist eines der interessanteren Rollenspielunternehmen, die ich in letzter Zeit gesehen habe, und ich wünsche dem System viel Erfolg und werde es mit Sicherheit weiter beobachten.

Ich persönlich bin da ganz bei deinem Eindruck. Meine Neugierde ist definitiv geweckt und ich mag das Setting und die Thematik. Der Quickstart selbst ist leider in entscheidenen Bereichen zu dünn und ich musste mir da dank Reddit etwas mehr FitD Background aneignen, damit es halbwegs klick macht. Potential sehe ich in einer fertigen Version aber auf jeden Fall. Letzten Montag haben wir dann einen One Shot gespielt und aufgenommen, geleitet habe ich hier aber nicht das Szenario aus dem Quickstart (das mir so gar nicht zugesagt hat), sondern das schöne Sweet Dreams aus dem Reddit von SventheScribe (Credits in der Video Beschreibung). Wer Lust hat einen Blick reinzuwerfen, hier mal der Link zu unserem Spielabend: https://www.youtube.com/watch?v=vHFpv7jz-f4&t=107s

Offline Blizzard

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #21 am: 12.06.2023 | 10:30 »
Ich werfe hier auch mal -etwas verspätet- meinen obscuren Hut in den Ring. Ich bin den letzten Tagen auf Candela Obscura aufmerksam geworden und muss sagen, dass ich - wie viele andere hier auch- das Setting einfach unheimlich spannend finde. In den Schnellstarter lese ich mich gerade ein und bin bei meinem ersten Eindruck eher bei Wonko:
Zunächst einmal: Es ist ein Quickstarter. Ich kann hundert intelligente Fragen zum Setting stellen, aber ich kann nicht erwarten, dass sie alle auf 9 Seiten Regel- und Settingbeschreibung beantwortet werden. Ist das Setting interessant? Mit Sicherheit. Eine untergegangene Zivilisation, gefährliche Magie, ein mühsam abgewehrte und jederzeit neu drohende Invasion, Geheimgesellschaften, angedeutete cthulhoide Elemente gemischt mit Teslapunk ... wer daraus keine Inspiration für viele, viele Abenteuer ziehen kann, ist selber schuld.

Die Kritkipunkte, die sma anbringt kann ich allerdings auch nachvollziehen (die meisten, zumindest). Einige der Kritikpunkte sind mir auch schon aufgefallen und an die werde ich auch etwas Hand anlegen.
Allerdings sehe ich einige Punkte nicht ganz so kritisch und ich denke- ähnlich wie Wonko- dass man im Hinterkopf behalten muss, dass es sich um einen Schnellstarter handelt (und das fertige Regelwerk noch auf sich warten lässt). Einige der hervorgebrachten Kritikpunkte könnte man sicherlich gut auch in anderen Abenteuern anbringen - von daher stelle ich mir die Frage, wie kritisch man so ein Abenteuer im Schnellstarter begutachten sollte. Man sollte da imho eher mal fünf gerade sein lassen und es vielleicht nicht bis ins letzte Detail zerpflücken- sonst hat man Ende (vor lauter Kritikpunkten) gar kein Abenteuer mehr. Zumal auch die Spieler bei einem Abenteuer erfahrungsgemäß nicht darauf lauern, möglichst viele Logiklücken darin zu finden. Für die stehen eher andere Sachen im Vordergrund (beim Spielen eines Abenteuers). Sollte man zumindest meinen.

Zu den Regeln kann ich noch nichts sagen, zumal ich bislang noch keinerlei Berührungspunkte mit Blades in the Dark habe oder Erfahrungen damit machen konnte. Allem Anschein nach funktionieren die Regeln aber ganz gut, ohne irgendwie besonders hervor zu stechen. Sowas ist mir aber im Zweifelsfall lieber als ein vermeintliches neues, revolutionäres Regelsystem, das dann im Endeffekt nicht funktioniert und/oder den gewünschten Spielstil nicht unterstützt.

Alles in allem bin ich schon sehr gespannt darauf, Candela Obscura mal in der Praxis auszuprobieren. Einerseits, um die BitD-Regeln mal zu testen, andererseits weil das Setting so spannend klingt. Und nicht zuletzt, weil ich einfach durch dieses Bild

direkt Lust bekommen habe, Candela Obscura mal auszuprobieren.

Wer weiß, vielleicht biete ich das hier sogar im Rahmen einer Forenrunde an. 8]
« Letzte Änderung: 12.06.2023 | 10:41 von Blizzard »
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Offline sma

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #22 am: 12.06.2023 | 16:46 »
Aus meiner Sicht stimmt mir Wonko in allen Punkten zu. Einzig der Punkt, welchen Anspruch man an einen Schnellstarter haben darf, ist bei uns verschiedenen hoch. Ich erwarte, dass mir ein Schnellstarter einen Einblick in das System und ein für das System typische Abenteuer gibt und sich dabei von der bestmöglichsten Seite zeigt.

Die Aussage "Das Abenteuer lässt mich zwiegespalten zurück" und "Möchte ich den Quickstart leiten? Eher nicht." ist IMHO eine Brankrotterklärung und vielleicht sogar vernichtender als meine "sanfte" (und ich hoffe begründete) Kritik.

Ich hatte außerdem nicht die Freiheit zu entscheiden, ob ich's nun spiele oder nicht, sondern weil wir das ausprobieren wollte, musste ich da durch. Und weil wir das vorhandene Abenteuer ausprobieren wollten und nicht meine durch das Setting inspirierte Geschichte, wollte ich natürlich auch so nah wie möglich am Original bleiben.

Ich glaube, das Abenteuer hat niemand außer dem Autoren testgespielt. Oder aber innere Konsistenz war ihnen eben so unwichtig wie gefühlt jeder modernen Netflix-Serie. Ein zwei Seiten mehr Hintergrund hätten glaube ich sehr geholfen, das Setting besser zu erklären – so es denn diese Erklärungen überhaupt gibt. Denn das Problem sind nicht die Regeln, sondern dass sie in ihrem Wunsch, Industrielle an den Pranger zu stellen, die die Gesundheit ihrer Angestellten der Profitgier opfern, leider auch die Logik der Geschichte geopfert haben.

Dummerweise ist innere Logik und nachvollziehbare Motive der Antagonisten aber das wichtigste im investigativen Rollenspiel, wo die Spieler ja ein Rätsel lösen sollen (und hoffentlich auch wollen).

Dass das Bild inspirierend ist und wahrscheinlich der beim Lesen der Setting-Bruchstücke eigene Ideen spinnt, ist unbestritten. Ich glaube nur, dass dabei komplett andere Settings herauskommen würden, als was Darington Press aufschreiben wird und dann braucht man das Buch eigentlich gar nicht. Ich persönlich würde den Kriegsaspekt z.B. in den Fokus setzen, etwas, was glaube ich aus meiner Historie (und dem aktuellen Anlass in der Urkaine) mehr mehr bewegt als irgendwelche Klassen- und Kulturkämpfe.

Offline Blizzard

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #23 am: 14.06.2023 | 20:22 »
Aus meiner Sicht stimmt mir Wonko in allen Punkten zu. Einzig der Punkt, welchen Anspruch man an einen Schnellstarter haben darf, ist bei uns verschiedenen hoch. Ich erwarte, dass mir ein Schnellstarter einen Einblick in das System und ein für das System typische Abenteuer gibt und sich dabei von der bestmöglichsten Seite zeigt.
Ich habe auch nicht gesagt, dass Wonko dir in einem deiner Punkte und/oder allgemein grundlegend widersprochen hätte. Ansonsten sind unsere Erwartungen an einer Schnellstarter allerdings so ziemlich dieselben. Wobei ich persönlich es bei einem Schnellstarter ja schlimmer finde, wenn dort eine -imho- wichtige Sache nicht geregelt ist als wie wenn das darin enthaltene Abenteuer an der ein oder anderen Stelle eine vermeintliche Logicklücke enthält.

Zitat
Die Aussage "Das Abenteuer lässt mich zwiegespalten zurück" und "Möchte ich den Quickstart leiten? Eher nicht." ist IMHO eine Brankrotterklärung und vielleicht sogar vernichtender als meine "sanfte" (und ich hoffe begründete) Kritik.
Für mich ist das keine Bankrotterklärung an das Abenteuer (an sich). Bei Weitem nicht. Denn zwiegespalten bedeutet ja, dass es nicht nur negative Punkte gibt, sondern eben auch positive Aspekte. Und er hat ja auch geschrieben, dass er das Abenteuer eher nicht leiten würde (was für mich nur eine schwache Form der Ablehnung darstellt) und nicht, dass er das Abenteuer unter gar keinen Umständen leiten würde. Letzteres wäre für mich schon eher eine Bankrotterklärung.

Zitat
Ich hatte außerdem nicht die Freiheit zu entscheiden, ob ich's nun spiele oder nicht, sondern weil wir das ausprobieren wollte, musste ich da durch. Und weil wir das vorhandene Abenteuer ausprobieren wollten und nicht meine durch das Setting inspirierte Geschichte, wollte ich natürlich auch so nah wie möglich am Original bleiben.
Du hattest (zumal als SL) also nicht die Freiheit zu entscheiden, zu sagen: " Hey Leute, mir sind beim Abenteuer viele Dinge negative aufgefallen"...oder " ich finde das Abenteuer nicht gut/geeignet, weil..."..."Lasst uns ein anderes Abenteuer zu Candela Obscura spielen" ?

Zitat
Ich glaube, das Abenteuer hat niemand außer dem Autoren testgespielt. Oder aber innere Konsistenz war ihnen eben so unwichtig wie gefühlt jeder modernen Netflix-Serie.
Ersteres kann sein, glaube ich aber bei der Popularität von Critical Role nicht mal. Aber selbst wenn das zutreffen sollte ist/wäre das ein Grund mehr, das Abenteuer mal anzutesten.

Zitat
Ein zwei Seiten mehr Hintergrund hätten glaube ich sehr geholfen, das Setting besser zu erklären – so es denn diese Erklärungen überhaupt gibt. Denn das Problem sind nicht die Regeln, sondern dass sie in ihrem Wunsch, Industrielle an den Pranger zu stellen, die die Gesundheit ihrer Angestellten der Profitgier opfern, leider auch die Logik der Geschichte geopfert haben.
Das wäre -mit Verlaub- nicht der erste Schnellstarter, dem ein oder zwei Seiten mehr zum Setting nicht geschadet hätten. Da(mit) ist der QS also nicht alleine, was das anbelangt. Es kann gut sein, dass ein paar Seiten mehr Settinginfos nicht geschadet hätten. Da werde ich vermutlich zustimmen- allerdings bin ich mit dem Schnellstarter noch nicht durch. Ich werde aber -sobald ich damit fertig bin- auch nochmal meinen Eindruck zum Schnellstarter schildern.

Zitat
Dummerweise ist innere Logik und nachvollziehbare Motive der Antagonisten aber das wichtigste im investigativen Rollenspiel, wo die Spieler ja ein Rätsel lösen sollen (und hoffentlich auch wollen).
Es ist ein Schnellstarter. Da muss der Antagonist einfach nur böse sein. Und irgendwas Böses machen um irgendwas Böses zu erreichen. Warum? Wieso? Das interessiert doch eigentlich keinen. Man will ja schließlich in 1. Linie die Regeln und das Setting ein bisschen kennenlernen. Vielleicht gibt's noch ein paar Hintergrundinfos zu den NSCs, aber allzu tiefgreifende Motive oder Hintergründe darf, kann und sollte man in einem Schnellstarter nicht erwarten.

Zitat
Dass das Bild inspirierend ist und wahrscheinlich der beim Lesen der Setting-Bruchstücke eigene Ideen spinnt, ist unbestritten.
Wenigstens sind wir uns in dem Punkt einig. ;)

Zitat
Ich glaube nur, dass dabei komplett andere Settings herauskommen würden, als was Darington Press aufschreiben wird und dann braucht man das Buch eigentlich gar nicht.
Ich schätze das erfahren wir erst dann, wenn Darrington Press das GRW herausgebracht hat.
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Offline Murphy

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Re: [Candela Obscura] Ein erster Eindruck
« Antwort #24 am: 14.06.2023 | 20:48 »
Vielen Dank für diesen grandiosen Wortwitz ;D :d
Ihr wisst schon, dass das System zu "Candela Obscura" "Illuminated Worlds" heisst!?